Nochmal zur Sache mit den Koboldkindern; ich halte es fuer keine gute Idee, eine Gruppe in eine Lage zu bringen, die sie in eine Zwickmuehle bringt, aus der sie nicht gut herauskommen.
Die erste Frage geht an den DM: warum wirft er diese Situation auf? Will er einen Gesinnungstest inszenieren? Ist dieser Test entsprechend vorbereitet? Ist die Kampagnen-Welt in dieser Hinsicht eindeutig? Um hier Fairness walten lassen zu koennen, muessen diese Punkte naemlich klar sein.
Falls es eine Standard-D&D-Kampagne ist, so ist die Situation eindeutig: Kobold = boese; Kobold-Toeten = gut. Ob nun kleine oder grosse Kobolde, da besteht kein Unterschied. Das Monster-Handbuch legt auch nahe, dass bei vielen Monstern auch die Kleinen das Nest verteidigen, so dass hier im Zweifel sowieso die Notwehrregel gilt. Kein Gewissenskonflikt also.
Werden Kobolde in der Kampagne hingegen wie Standard-PC-Rassen behandelt und haben sie ein entsprechend breites Gesinnungsprofil, ist die Sache schwieriger. Hier sollte der DM aber auch entsprechend vorbereiten, indem er die Kleinen aengstlich in der Ecke kauern laesst oder etwas aehnliches.
@Doc: Ich denke, es ist auch in D&D nicht vorgesehen, dass Gesinnungen starr ausgespielt werden. Das gilt auch fuer den Paladin. Er sollte rechtschaffen sein, ja, und den Regeln folgen, auf denen eine gute Gesellschaft aufbaut. Andererseits sollte er aber Nachsicht und Milde bei seinen Mitmenschen walten lassen, sofern sie eine gewisse Einsicht oder Reue ueber schlechte Taten sehen lassen, was zeigen wuerde, dass auch ihnen letztlich das Gute als erstrebenswert gilt. Dazu kommt noch die Selbstlosigkeit, die es ihm nicht erlaubt, fuer sich selbst Reichtuemer aufzuhaeufen, etc. All dies zeigt, dass man einen Paladin durchaus nicht als Eiferer spielen muss. Und, wie schon mehrfach gesagt, lawful good heisst nicht lawful stupid.
Der DM muss hier natuerlich vernuenftig mitspielen. Einen Paladin in eine Zwickmuehle zu manoevrieren und ihn danach fallen zu lassen wuerde ich fuer schlechtes Meistern halten. Schlimmstenfalls sollte der Paladin dann eine kurze Busszeit (manchmal ist das sz doch besser
) nehmen, wo er seiner Reue ueber die Zwangstat Ausdruck verleiht. Allerdings sollte der DM sich so etwas dreimal ueberlegen, weil dies eine Spielpause fuer die Kampagne bedeutet.
Was Gruppen angeht, so passen lawful evil Charaktere recht gut in normale Abenteurergruppen, die weder Paladine noch bestimmte Kleriker enthalten: solche Charaktere sind erheblich besser zu integrieren als etwa chaotisch neutrale, die eine Strafe fuer jede Gruppe darstellen
.
Gruss
Turjan