Nun, dann ergreife ich doch mal den Fehdehandschuh und nutze die Gelegenheit, um Neuigkeiten von der Kühlschrankfront zu vermitteln!
Vor wenigen Stunden ereignete sich ein folgenschwerer Zusammenstoß zwischen Doc Sternau und dem ominösen Küchenbewohner namens 'Kühlschrank'! Auf der Suche nach Essbarem gelang es mir, mich kurzfristig von meinem Stuhl loszureißen - er hat jetzt ein Loch in der Polsterung *grummel* - und wankte zum Nahrungsspender Nummer 1, ganz recht, dem Kühlschrank. Gerüchten zufolge, soll es ja nötig sein, diesen ab und an zu befüllen aber ich war mir sicher, noch irgendwo das Fresspaket, welches meine Mutter mir aus Dankbarkeit, dass ich mal wieder eine Woche nicht zuhause bin, mitgegeben hatte, aus seinen hinteren Winkeln, auftreiben zu können. (Wow, schaut euch dieses tolle Konstrukt eines Schachtelsatzes an!
) Der Inhalt nebstselbigem Paket bestand ursprünglicherdings aus *KunstpauseumdieSpannugzusteigern* Wurst! Jawohl meine Lieben, das, was sich Studenten normalerweise nicht leisten können, sollte sich in unserem Kühlschrank befinden!
Gestärkt in diesem Bewusstsein und schon drei Schnitten mit Butter bestrichen, öffnete ich die Tür des Herrn Kühlschrank und fand - einen Troll, der mir die Geheimnisse des Universums mitteilte.
Nach einem kurzem Griff in Richtung Nase konnte ich allerdings verifizieren, dass ich wohl meine Brille nicht aufhatte. Nach Abstellung dieses Mißstandes nahmen verschwommene Gestalten Form und Kontur an, der Kontrast schärfte sich und was ich eben noch für den Schlüssel zu den letzten Geheimnissen der Welt gehalten hatte, wurde zu meinem Fresspaket. Beruhigt und in freudiger Erwartung des nun gleich folgenden Gaumenschmauses, bei dem ich mich von der kleinen Zuckermaus Sarah Michele Gellar - von vielen schlicht Buffy genannt - unterhalten lassen wollte.
Kaum hatte ich aber mein Fresspaket ergriffen, als mein Blick auf etwas fiel, was meinen Argwohn erregte. Da tummelte sich doch tatsächlich eine Horde knallroter Tomaten im Gemüsefach! Und diese liebäugelten doch tatsächlich mit einer zweidrittel Gurke auf dem obersten Kühlschrankrost!
Mir schwante Übles, hatte ich doch von verhängnisvollen Liebschaften zwischen Tomaten und Paprika schon gehört! Was sollte da erst passieren, wenn die Tomaten zu einem offensiveren Sexualverhalten übergingen und über die arme Gurke herfielen!
Kurz entschlossen und todesmutig ergriff ich die kleinen runden Potenzbomben und beförderte sie in Richtung Spüle - eine kalte Dusche würde sie sicherlich auf andere Gedanken bringen. Als ich die tropfnassen kleinen Dinger dann so dort liegen sah, kamen mir Zweifel, war es doch durchaus anzunehmen, dass sie, kaum wieder unbeobachtet, erneut der armen Gurke hinterherstellen würden. Hier gab es eigentlich nur eine zulässige Handlungsweise - den Präventivschlag! Dieser ereignete sich in einer wahren Metzelorgie unter den beinahe wehrlosen Tomaten, welche sich kurz darauf in kleine Stücke zerhackt in einer Urne, auch Schüssel genannt, wiederfanden.
Just in diesem Moment riss mich ein schauerliches Geheul aus meiner Trauer um die gefällten Feinde. Scheinbar hatte es die Gurke nicht verkraftet, dass sie inzwischen mehr als zehn Minuten keine Liebesaufwendungen seitens der Tomaten mehr erhalten hatte und war nun an extremer Gurkonoia erkrankt. Da dies zu einer gefährlichen Seuche werden konnte, fiel mir nur die Notlösung für solche Situationen ein - die Gurke musste gekeult werden! Natürlich nicht, bevor sie von allen Krankheitskeimen befreit wurde!
Schließlich, keine fünf Minuten später lag, was solange durch vier Kühlschranketagen getrennt, friedlich vereint in kleinen Stücken in der Schüsselurne. Aber irgendetwas fehlte noch für eine zünftige Bestattung!
Ein kurzer Blick durch das Bestattungsinstitut offenbarte, was ich vergessen hatte, das Grabgebinde! Aber das hatte sich schnell gefunden, lungerten doch in einer Ecke schon seit einiger Zeit ein paar bettelnde Zwiebeln herum! Diese freuten sich natürlich über das unverhoffte Jobangebot und waren gern auch bereit, ihre schäbigen Mäntel abzulegen. Doch als ich mit den Zwiebelaushilfskräften die Grabstätte erreichte, fiel mir auf, dass diese plumpen Dinger eigentlich nicht so recht passten. Abhilfe fand sich schnell, als die Kerls vorschlugen, sich in kleine Stückchen zu zerteilen, um sich so dem allgemeinen Erscheinungsbild anzupassen.
Gesagt getan und schon bald hatten sie die Gurken- und Tomatenüberreste mit einem dichten Flor aus Zwiebelstückchen verdeckt. Dann warfen die ersten Trauergäste Erde in Form von Salz, Pfeffer und anderen Gewürzen auf das frische Grab. Zum Schluß erschien der alte bucklige Totengräber und schüttete das Loch zu!
Innerlich befriedigt, konnte ich mich nun voll und ganz der reizenden Sarah Michelle widmen...
Schalten sie auch nächstes mal wieder ein, wenn es heißt: Kühlschrank - Szenes einer WG!