Gala
Labyrinth-Leichnam
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- 20.11.2000
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Ersteindruck
(Gesinnungsfragen)
"The Temple of Elemental Evil" (TToEE, Troika Games) ist ein rundenbasiertes 2D Computer-Rollenspiel für IBM PC/Microsoft Windows. Es basierend auf dem aktuellsten Dungeons & Dragons (DnD) Regelwerk, Version 3.5, sowie der ersten aller DnD Welten, Greyhawk.
Die Charaktererstellung des Spieles kann durchaus überzeugen. Zwar sind die angebotenen offensichtlich vom PHB inspirierten Standardcharaktere ausgesprochen schwach und damit eher nutzlos, die Erstellung eigener Charaktere findet aber in allerhöchster Regeltreue statt. Das Auswürfeln der Stats etwa erfolgt wie in Original DnD. Und selbst Details, wie das Divination nicht als verbotene Schule spezialisierter Magier wählbar ist, sind enthalten. Allerdings ist TToEE das einzige mir bekannte Spiel dieser Art, das überhaupt keine Knowledge Skills (früher Lore) kennt. Außerdem nervt TToEE mit Einschränkungen wie einer Gruppengesinnung und der fixen Wahl von Gesinnung und Gottheit bei der Charaktererstellung. Die Gruppengesinnung verbietet zum Beispiel einem chaotisch Guten das Zusammenarbeiten mit einem rechtschaffen Neutralen, erlaubt aber die Zusammearbeit mit einem chaotisch Bösen, die eigentlich bei Weitem unwahrscheinlicher ist. Dafür wird immerhin der Einstieg in das Spiel von der Gruppengesinnung bestimmt, was mir sehr gefallen hat. Die Gesinnung des einzelnen Charakters aber sollte eigentlich von seinen Taten bestimmt sein, und jeder Charakter sollte seinen Hauptgott ändern können, erst recht als ein Kleriker.
Der enthaltene Ironman-Modus ist überflüssig und kann nur Masochisten empfohlen werden, die ihre liebevoll hochgepäppelte Truppe wegen Bugs, offensichtlichen Fehlern des Computers und/oder Schwierigkeiten mit der Bedienung verlieren wollen. Auch im echtem PnP DnD kann man neu würfeln, wenn die Werte zu schlecht waren. Und das echte PnP - Feeling kann sowieso nur durch PnP erreicht werden, nicht durch Computerspiele.
Grafik
(Gemäldewürdig)
Wenn man nichts gegen 2D hat, ist TToEE ein Augenschmaus. Detailiert animierte Figuren, denen man ähnlich wie in Diablo 2 jede Ausrüstungsänderung ansehen kann, bewegen sich auf wunderschönen gemalten Hintergründen. Allerdings gehen die Kleider ähnlich wie in Morrowind zum Teil häßlich ineinander über, zumindest Roben und Umhänge. Die Zaubereffekte sind ebenfalls ausgesprochen schön geraten. Die Standardauflösung ist 800x600, optimal spielt sich 1024x768, höhere Auflösungen ist nicht zu empfehlen, da sich dann große Bereiche des Bildschirms sich außerhalb der Sichtweite der Gruppe befinden, und die Bedienung in vielen Bereichen durch außergewöhnlich lange Mauswege auszeichnet.
Die Spielfiguren sind bei der Charaktererstellung in der Größe skalierbar; diesen Regler läßt man aber lieber in Ruhe, denn mit der Mittelstellung kann man beliebig Rassen mischen, die beim Herumlaufen im Spiel dann auch zusammen bleiben. Die Haarfarbe ist in kleinem Bereich wählbar, die Hautfarbe leider nicht, obwohl es ein Drow- und zwei Portraits von Schwarzen gibt. Die Auswahl bei den Portraits ist überhaupt ein wenig knapp geraten und qualitativ nicht besonders hochwertig, während die Charaktersounds sehr gut gelungen sind.
Gameplay
(Gepflegte Langeweile)
Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf, in dem man Botenjunge spielen soll und nebenbei auch noch ne ganze Menge Dorfmädel bzw als Frau einen einzigen -burschen freien kann. Dieser ausgesprochen lahme Einstieg kann zwar übersprungen werden, aber viel mehr Story wird man im ganzen Restspiel auch nicht mehr finden.
In der Dorfkneipe stolpere ich gleich zu Anfang über einen ausgesprochen gelungenen Dialog mit einem Krieger, der vor Mitteilsamkeit sozusagen übersprüht. Ansonsten gibt es noch einen witzigen Dialog mit einem Betrunkenen auf der Straße. Das wars aber auch schon fast mit dem Humor in diesem Spiel, von Baldurs Gate ist TToEE bei Weitem entfernt.
Und wirklich interessante Quests sind in ganz TToEE fast nicht vorhanden. Meist muß man einen B suchen, damit man mit ihm über etwas von einem A festgestellten Sachverhalt diskutieren kann, wobei einem nur gute Diplomatiewerte die Lösung ermöglichen. Oder man muß kämpfen, kämpfen, kämpfen. Wegen des komplexen DnD 3.5 Regelwerks kann man hier allerdings sehr viel taktisch variieren, so das die Kämpfe tatsächlich der interessanteste Teil von TToEE ist, neben dem Beschäftigen mit der Optimierung der eigenen Truppe für ebendiese Kämpfe.
NPCs aufnehmen halte ich in diesem Spiel für völlige Verschwendung. Man kann ihre Werte nicht sehen, sie belegen ihr Inventar mit eigenen Items, und sie biegen sich auch noch von den von der Gruppe gewonnenen Einnahmen oft etwas ab, obwohl das doch Resourcen sind, die man für die ganze Truppe verwenden will. Unter solchen Umständen nehme ich dann doch lieber nur selbstgebaute Charaktere mit.
Die Beschreibung der Items fehlen in diesem Spiel unverständlicherweise ganz und gar. Man muß schon im Regelbuch nachschlagen, um herauszubekommen, was denn ein Elfenumhang genau macht.
Ein besonderes Ärgernis sind in dem Spiel die Tränke. Man findet nämlich Unmassen an Cure Light Wounds Tränken; mangels eines Knowledge (Arcana) Skills kann man diese aber nicht direkt identifizieren. Das geht nur über einen teuren Identify Spruch. Man gibt also 100 Gold dafür aus, um einen Trank zu identifizieren, der man erstens neu im Laden für 65 Gold erstehen kann, und der zweitens in der Praxis komplett sinnlos ist, weil er an der entscheidenden Stelle, nämlich im Kampf, eventuell nur einen einzigen Hitpoint heilt.
Bugs sind überall. Paladine z.B. erhalten nach Erreichen von Level 2 nicht korrekt ihre Boni durch Charisma auf Rettungswürfe. Desshalb bin ich von meinem ersten Versuch eine TToEE - Truppe ziemlich schnell wieder abgerückt. Oder: Rüstungen, die man mit +3 verzaubert, haben zwar entsprechend viel Geld und Experience gekostet, sind aber trotzdem nur mit +2 verzaubert.
Genervt hat mich auch das Gejammer wegen Gewicht. Es ist ja in Ordnung, das angezeigt wird, das der PC überladen ist. Aber: sobald die Spielfiguren nicht mehr volle Geschwindigkeit drauf haben, jammern sie einem die Ohren voll. Ich bin am Ende nur desswegen auf eine Truppe umgestiegen, in der jeder außer dem Magier sehr hohe Stärke und viel Dex für leichte Rüstungen hatte.
Außerdem würde ich es gerne abstellen, das das Spiel dauernd zu der Figur hinscrollt, die man gerade anselektiert hat. Ich WEISS normalerweise, wo meine Leute stehen, vielen Dank auch; ich will sie auf den aktuellen Bildschirm verschieben ! Und ganz ehrlich, ich hätte gerne die Optionen 'Always give maximum xp on levelup' und 'Always learn spell'.
Bedienung
(Für ein paar Untermenüs)
Die Bedienung ist schlicht ergreifend schlecht. Selbst PS:T ist deutlich komfortabler zu bedienen. Wie in PS:T kann man die Gruppe nicht ordentlich ausrichten. Wie in Neverwinter Nights sind viele Befehle über ein umständliche Kreismenü zugreifbar, aber der in diesem Spiel ebenfalls vorhandene, wesentlich komfortablere Schnellzugriff über eine Funktionsleiste ist in TToEE leider nicht vorhanden.
Fatal ist zum Beispiel, das die linke Maustaste alle mögliche Aktionen auslösen kann. So kommt mitten im Kampf plötzlich ein Dialog hoch, in dem man den Gegner ausräumen kann, der zufällig in der Nähe des Punktes liegt, zu dem man seine Spielfigur hinbewegt hat. Natürlich darf die Spielfigur in dieser Runde dann nichts mehr tun !
Es gibt auch keine Möglichkeit, sich am Boden liegende Gegenstände und Gegner anzeigen zu lassen.
In schönster Regelmäßigkeit stellt TToEE den Magier an die Vorderfront, obwohl der laut Logik und Truppenformation nach hinten gehört.
Die Rundenbasiertheit von TToEE ist ziemlich unvollständig implementiert. Es gibt z.B. keine wirklich funktionsfähige Delay-Aktion, womit grundsätzliche taktische Züge wie 'alle ziehen sich jetzt mal geschlossen zurück' überhaupt nicht möglich sind. Es ist auch nicht möglich, Rundenbasiertheit explizit einzustellen, um sich etwa auf einen Kampf vorzubereiten. Stattdessen muß man sich hier bei laufender Uhr durch die ganzen Untermenüs durchklicken.
Immerhin, es gibt auch hier wieder Licht: als einzigstes mir bekanntes Computerspiel überhaupt zeigt TToEE an, wo der Feuerball genau explodieren wird, den man gerade abschickt. Wäre so eine Vorschau auch für den Weg möglich, auf den der Computer die Spielfiguren schicken will ?
Ein Ärgernis ist auch der Übersichtsbildschirm, weil man die Fähnchen der eigenen Kommentare oft kaum sieht, die Fähnchen erst bei ganz genauen Zielen den hinterlegten Text freigeben, und ihre Gesammtanzahl angeblich auch auf 20 beschränkt ist, was schon für Hommlet z.B. schon gar nicht ausreicht (und warum gibt es da überhaupt ein Limit ?).
Ein Take 20 habe ich nirgends gefunden. Auch ein Take 10 nicht. Gibt es diese in DnD 3.5 nicht mehr ? Das ist besonders lästig bei Schlössern, die TToEE obendrein bei jedem neuen Betreten des Gebiets aufs neue verschliesst, obwohl man sie längst mal geknackt hat.
Sehr nervig fand ich auch die Übersicht über die Spells. Bei Hexern mag es übersichtlich sein, wenn die Sprüche in der Reihenfolge angezeigt werden, in der sie gelernt wurden. Bei Magiern ist es das nicht. Und bei Klerikern und Druiden ist es endgültig unangemessen, das die Sprüche wie Kraut und Rüben drucheinander angezeigt werden.
Künstliche Intelligenz
(Wege ? Kann man das essen ?)
Die größte Zumutung von TToEE ist die Wegfindung. Hierüber kann man nur noch mit triefenden Spott und Sarkasmus berichten. Man sehnt sich nach einer Weile an die im Vergleich schon wieder weit komfortablere und zuverlässigere Baldurs Gate 1 - Wegroutinen zurück.
Denn in TToEE rennt die Truppe liebend gerne mal in alle Richtungen oder gar geschlossen in die komplett entgegengesetzte Richtung davon, wenn man auf die Idee verfällt, allzu weit entfernt von der Truppe das Ziel zu legen. Und das auch im Kampf ! Dort laufen die Charaktere auf freier Wiese ohne Hindernisse nicht den direkten Weg, sondern verfallen auch schon mal auf die Idee, man könnte doch stattdessen im rechten Winkel laufen. Ein weiteres Feature dieser glorreichen Wegfindung ist, das das Spiel dauernd erstmal für eine Sekunde komplett blockiert, wenn man irgendwohin klickt. Wer glaubt, das sei das Ende aller Featureitis bei der Wegfindung, hat sich getäuscht: das Programm vergisst auch noch regelmäßig einzelne Partymitglieder, die man dann nochmal seperat anselektieren darf, woraufhin das Programm erstmal zu ihnen hinscrollt, worauf man wieder zurückscrollen muß, um die Figur daran zu erinnern, wo sie eigentlich hinlaufen sollte. Einmal oder mehrfach auf 'Alle selektieren' drücken darf man an dieser Stelle sicher gerne tun; irgend einen Effekt hat es aber nicht.
Die Gegnerintelligenz fand ich ansonsten vielleicht nicht immer berauschend (etwa wenn ein Commander immer noch mit Fernwaffen schiesst, obwohl schon drei meiner Leute im Nahkampf mit ihm sind), aber nicht ungewöhnlich schlecht oder gut.
Regeltreue
(In Glorie an Käfern gestorben)
TToEE ist wahnsinnig regeltreu. Anders kann man es nicht mehr ausdrücken. Im Handbuch sind ein paar kleine Abweichungen aufgeführt, und vermutlich werden die Erbsenzähler noch mehr finden, aber im Allgemeinen muß man sagen, die Regeltreue ist schlicht überwältigend. Kein Vergleich zu anderen Spielen.
Das bedeutet zum Beispiel, das ein Magier tatsächlich mit den entsprechenden Feats aus einem "Masterwork Greatsword" ein "Greatsword +3" machen kann. Da ist die Begeisterung groß - und die Gesichter werden erst lang, wenn man dann entdeckt, das diese tolle Waffe nur +2 auf Angriff und Schaden gibt. Moment mal, mein Magier ist ja auch erst Stufe 8 - eigentlich darf er eine +3 Waffe dann doch sowieso erst mit Level 9 herstellen, oder ? Warum hat mit der Computer das dann aber angeboten und mir entsprechend Experience und Geld abgezogen ? Aber auch auf Level 9 und 10 klappt das Erstellen der +3 Waffe nicht...
Womit wir beim Thema Bugs wären. Sie lauern überall. Zum Bleistift der spezialisierte Magier. Erst wird so aufwendig ein exakt regeltreuer Spezialist erstellt. Dann stellt man fest: man muß nur dem Feld mit dem Spruch der Magieschule einen Spruch zuweisen, kurz auf einen anderen Charakter wechseln und zurückkehren - schon hat das Spiel wieder alle Sprüche durcheinander geworfen, und in dem Feld der Magieschule steht ein Spruch, der nicht zur Schule gehört, während der Spruch der Schule woanders steht und jetzt problemlos ersetzt werden kann. Ein Evoker, der z.B. nur Acid Splash (Conjuration) als Cantips hat, ist ergo damit überhaupt kein Problem.
Trotz der ganzen Bugs: die Regeltreue und Vollständigkeit von TToEE ist die absolute Sahneseite von TToEE, da wurde ganz offensichtlich erstaunlich viel Arbeit geleistet, und sie macht einen Großteil der Faszination des Spiels aus. Zum Beispiel ist TToEE das erste mir bekannte Computerspiel, in dem ein Zauberer eindeutig stärker als ein Hexer ist. Was der Hexer an mehr Sprüchen hat, kann der Zauberer hier jederzeit durch selbst hergestellte Spruchrollen und vor allem Zauberstäbe mehr als ausgleichen.
Ganz oben läßt TToEE übrigends wieder etwas nach. Auf Spruchlevel 5 fehlt dem Spiel noch so Einiges an Sprüchen. Insgesammt hätten es auch noch ein paar mehr Sprüche sein können, es gibt zum Beispiel keinen vernünftigen Magier-Schadensspruch für Spruchlevel 4.
Spieltipps
Eine ausgeglichene Truppe besteht grundsätzlich aus einer widerstandsfähigen Kriegerklasse, dringend einem Charakter mit Diebesfähigkeiten, möglichst einem Offensivzauberer, empfehlenswerterweise noch einem Heiler, und einem beliebigem weiteren Charakter einer noch nicht vergebenen Klasse.
Kriegerklassen sind primär Kämpfer, Barbaren, Paladine und mit Einschränkungen auch Waldläufer. Diese vier Klassen können, wenn man ihnen passende Werte gibt und sie richtig ausrüstet, gut vorne stehen; sie halten und teilen viel aus. Die stärkste dieser Klassen ist ohne Frage der Kämpfer, dessen sechs zusätzliche Kampfesfeats durch die Boni der anderen Klassen schwerlich ganz aufgewogen werden können.
Reine Diebe braucht eigentlich niemand, diese kann man gut mischen. In DnD 3.5 klappt das besonders gut mit dem Waldläufer, der fast genauso viele Skillpunkte bekommt wie ein Dieb und recht viele der grundsätzlichen Diebesfähigkeiten ebenfalls als Klassenskill hat. Man erhält im Endeffekt damit einen für praktische Zwecke vollwertigen Dieb mit deutlich besseren Kampfesfähigkeiten. Mit Two-Weapon Fighting und Improved Two-Weapon Fighting (entweder über den Waldläufer oder über Feats) bekommt man dann am Ende 4 Angriffe pro Runde. Ein Diebescharakter sollte viel Int bekommen und die Diplomatie der Truppe abdecken - im Gegensatz zu allen anderen Klassen kann ein Dieb nämlich die volle Bandbreite von Bluff bis Sense Motive lernen.
Offensivzauberer sind Magier oder Hexer, auch wenn ein Druide ebenfalls einen gewissen Zugriff auf Offensivzauber hat. Da TToEE extrem regeltreu implementiert wurde, ist es tatsächlich das erste mir bekannte DnD-Computerspiel, in dem ich zugebe, das der Magier stärker ist als der Hexer, und ein normaler Magier kaum schwächer als ein spezialisierter Magier.
Wer eine Magierspezialisierung spielen möchte, dem würde ich Conjurer mit Verzicht auf Enchantement und Abjuration oder auch alternativ Necromancy vorschlagen. Conjuration hat relativ viele Sprüche mit Rettungswürfen und praktisch auf allen Spruchstufen nützliche Sprüche (0 - Acid Splash; 1 - Mage Armor, Burning Hands, Grease, Obscuring Mist; 2 - Glitterdust, Web; 3 - Stinking Cloud, Summon Swarm; 4 - Dimension Door; 5 - Cloudkill und auf allen n Stufen 1-5 Summon Monster n). Andererseits kann man natürlich argumentieren, das Druiden am Ende sowieso die besseren Summons haben und für den Magier wegen Feuerball eher ein Evoker empfehlenswert wäre.
Wer einen Hexer ausprobieren will, und nur ebendiesen mitnimmt, dem würde ich folgende Spruchauswahl vorschlagen: 0 - Acid Splash, Disrupt Undead, Read Magic, Detect Magic, usf; 1 - Magic Missle, Sleep, Enlarge Person, Ray of Enfeeblement, Identify; 2 - Mirror Image, Melfs Acid Arrow, Web, Knock; 3 - Fireball, Haste, Dispel Magic; 4 - Stoneskin, Ice Storm; 5 - Cone of Cold.
Als Heiler gibt es Kleriker und Druiden. Ein Kleriker kann schwerere Rüstungen und bessere Waffen verwenden, und sein Turn Undead macht mit den meisten Untoten sehr schnell kurzen Prozess. Außerdem kann er Heilung spontan zaubern, d.h. er drückt im Zaubermenü einfach Shift und alle Spruchstufen werden in entsprechende Heilsprüche umgewandelt. Bei bösen Klerikern ist es übrigends anders herum, diese kontrollieren Untote, statt sie zu zerstören, und bekommen statt Heilung die ehrlich gesagt sehr wenig interessanten Inflict Wounds Sprüche angeboten. Beim Druiden kommen an derselben Stelle Summon Natural Ally, was allerdings nicht bei Level 0 Sprüchen funktioniert und für Spruchstufen, die im Vergleich zur Erreichten besonders niedrig liegen, natürlich nicht mehr besonders effektiv ist.
Optionale Charakter sind eine der bereits erwähnten, in die aktuelle Truppe noch nicht aufgenommene Klassen, oder die besonderen Klassen Barde und Mönch. Der Barde ist ein ziemlich mühsamer Supportcharakter, der überall gute Werte braucht und trotzdem nicht sonderlich überzeugen kann. Der Mönch ist als Magierbekämpfer konzipiert und zumindest anfangs für einen Krieger erstaunlich zerbrechlich. Später allerdings wird er brauchbarer.
Meine persönliche Truppenzusammenstellung bestand aus einem Kämpfer, einem Dieb/Waldläufer, einem Magier, einem Kleriker und einem Druiden.
Solodurchgänge und Truppengrößen unter vielleicht vier Personen kann man in TToEE nicht wirklich empfehlen. Auch eine 5-köpfige Truppe erreicht weit vor Schluss schon Level 10, so das auch eine 8-köpfige Truppe diese Stufe erreichen kann. Vor allem aber findet auch eine 5-köpfige Truppe auf Level 10 in TToEE problemlos knallharte Herausforderungen.
Ein altbekannter Trick ist auch in TToEE möglich: man belasse Teile seiner Truppe auf niedrigeren Stufen; diese bekommen dadurch mehr Erfahrung und können so im Endeffekt schneller aufsteigen. Dadurch ist es auch möglich, die ganzen zusätzlich Exp-Kosten für die Herstellung von Zauberstäben und das Verzaubern von Gegenständen problemlos zu bezahlen.
Sehr zu empfehlen ist natürlich der Patch, und der Co8-Fanpatch (siehe Resourcentopic).
Fazit
TToEE hat seine ganz eigene Faszination, die allerdings nicht in der erzählten Geschichte selbst liegt. Die ist nämlich schlicht nervtötend langweilig, besteht aus gerade mal zwei Dungeons, zwei Städten und einigen kleineren äußeren Bereichen. Das ist nicht mal ansatzweise ein Vergleich zu einem Baldurs Gate 2, einem Planescape: Tornment oder einem Icewind Dale 2.
Die Stärke liegt vielmehr im großen Potential des Spiels. Denn die zwar sehr bugbehaftete, aber sehr umfangreiche, vollständige und mächtige Regelwerkimplementierung verspricht nämlich viel für die Zukunft. Nach dem Entfernen vieler Bugs, einem Ausbau auf vielleicht Level 15, eine etwas umfangreichere Geschichte, eine bessere Bedienung und etwas mehr Humor und Abwechslung würde schon das Nachfolgespiel zu einem Kracher machen, dessen Suchtfaktor ans selige Baldurs Gate herankäme.
(Official and legal) DnD3.5 Rulebook download (incomplete):
http://www.wizards.com/D20/article.asp?x=srd35
Gamebanshee about TToEE (Including Walkthru):
http://www.gamebanshee.com/templeofelementalevil/
Fan Patch:
http://www.co8.org/forum/showthread.php?s=&threadid=282
(Gesinnungsfragen)
"The Temple of Elemental Evil" (TToEE, Troika Games) ist ein rundenbasiertes 2D Computer-Rollenspiel für IBM PC/Microsoft Windows. Es basierend auf dem aktuellsten Dungeons & Dragons (DnD) Regelwerk, Version 3.5, sowie der ersten aller DnD Welten, Greyhawk.
Die Charaktererstellung des Spieles kann durchaus überzeugen. Zwar sind die angebotenen offensichtlich vom PHB inspirierten Standardcharaktere ausgesprochen schwach und damit eher nutzlos, die Erstellung eigener Charaktere findet aber in allerhöchster Regeltreue statt. Das Auswürfeln der Stats etwa erfolgt wie in Original DnD. Und selbst Details, wie das Divination nicht als verbotene Schule spezialisierter Magier wählbar ist, sind enthalten. Allerdings ist TToEE das einzige mir bekannte Spiel dieser Art, das überhaupt keine Knowledge Skills (früher Lore) kennt. Außerdem nervt TToEE mit Einschränkungen wie einer Gruppengesinnung und der fixen Wahl von Gesinnung und Gottheit bei der Charaktererstellung. Die Gruppengesinnung verbietet zum Beispiel einem chaotisch Guten das Zusammenarbeiten mit einem rechtschaffen Neutralen, erlaubt aber die Zusammearbeit mit einem chaotisch Bösen, die eigentlich bei Weitem unwahrscheinlicher ist. Dafür wird immerhin der Einstieg in das Spiel von der Gruppengesinnung bestimmt, was mir sehr gefallen hat. Die Gesinnung des einzelnen Charakters aber sollte eigentlich von seinen Taten bestimmt sein, und jeder Charakter sollte seinen Hauptgott ändern können, erst recht als ein Kleriker.
Der enthaltene Ironman-Modus ist überflüssig und kann nur Masochisten empfohlen werden, die ihre liebevoll hochgepäppelte Truppe wegen Bugs, offensichtlichen Fehlern des Computers und/oder Schwierigkeiten mit der Bedienung verlieren wollen. Auch im echtem PnP DnD kann man neu würfeln, wenn die Werte zu schlecht waren. Und das echte PnP - Feeling kann sowieso nur durch PnP erreicht werden, nicht durch Computerspiele.
Grafik
(Gemäldewürdig)
Wenn man nichts gegen 2D hat, ist TToEE ein Augenschmaus. Detailiert animierte Figuren, denen man ähnlich wie in Diablo 2 jede Ausrüstungsänderung ansehen kann, bewegen sich auf wunderschönen gemalten Hintergründen. Allerdings gehen die Kleider ähnlich wie in Morrowind zum Teil häßlich ineinander über, zumindest Roben und Umhänge. Die Zaubereffekte sind ebenfalls ausgesprochen schön geraten. Die Standardauflösung ist 800x600, optimal spielt sich 1024x768, höhere Auflösungen ist nicht zu empfehlen, da sich dann große Bereiche des Bildschirms sich außerhalb der Sichtweite der Gruppe befinden, und die Bedienung in vielen Bereichen durch außergewöhnlich lange Mauswege auszeichnet.
Die Spielfiguren sind bei der Charaktererstellung in der Größe skalierbar; diesen Regler läßt man aber lieber in Ruhe, denn mit der Mittelstellung kann man beliebig Rassen mischen, die beim Herumlaufen im Spiel dann auch zusammen bleiben. Die Haarfarbe ist in kleinem Bereich wählbar, die Hautfarbe leider nicht, obwohl es ein Drow- und zwei Portraits von Schwarzen gibt. Die Auswahl bei den Portraits ist überhaupt ein wenig knapp geraten und qualitativ nicht besonders hochwertig, während die Charaktersounds sehr gut gelungen sind.
Gameplay
(Gepflegte Langeweile)
Die Geschichte beginnt in einem kleinen Dorf, in dem man Botenjunge spielen soll und nebenbei auch noch ne ganze Menge Dorfmädel bzw als Frau einen einzigen -burschen freien kann. Dieser ausgesprochen lahme Einstieg kann zwar übersprungen werden, aber viel mehr Story wird man im ganzen Restspiel auch nicht mehr finden.
In der Dorfkneipe stolpere ich gleich zu Anfang über einen ausgesprochen gelungenen Dialog mit einem Krieger, der vor Mitteilsamkeit sozusagen übersprüht. Ansonsten gibt es noch einen witzigen Dialog mit einem Betrunkenen auf der Straße. Das wars aber auch schon fast mit dem Humor in diesem Spiel, von Baldurs Gate ist TToEE bei Weitem entfernt.
Und wirklich interessante Quests sind in ganz TToEE fast nicht vorhanden. Meist muß man einen B suchen, damit man mit ihm über etwas von einem A festgestellten Sachverhalt diskutieren kann, wobei einem nur gute Diplomatiewerte die Lösung ermöglichen. Oder man muß kämpfen, kämpfen, kämpfen. Wegen des komplexen DnD 3.5 Regelwerks kann man hier allerdings sehr viel taktisch variieren, so das die Kämpfe tatsächlich der interessanteste Teil von TToEE ist, neben dem Beschäftigen mit der Optimierung der eigenen Truppe für ebendiese Kämpfe.
NPCs aufnehmen halte ich in diesem Spiel für völlige Verschwendung. Man kann ihre Werte nicht sehen, sie belegen ihr Inventar mit eigenen Items, und sie biegen sich auch noch von den von der Gruppe gewonnenen Einnahmen oft etwas ab, obwohl das doch Resourcen sind, die man für die ganze Truppe verwenden will. Unter solchen Umständen nehme ich dann doch lieber nur selbstgebaute Charaktere mit.
Die Beschreibung der Items fehlen in diesem Spiel unverständlicherweise ganz und gar. Man muß schon im Regelbuch nachschlagen, um herauszubekommen, was denn ein Elfenumhang genau macht.
Ein besonderes Ärgernis sind in dem Spiel die Tränke. Man findet nämlich Unmassen an Cure Light Wounds Tränken; mangels eines Knowledge (Arcana) Skills kann man diese aber nicht direkt identifizieren. Das geht nur über einen teuren Identify Spruch. Man gibt also 100 Gold dafür aus, um einen Trank zu identifizieren, der man erstens neu im Laden für 65 Gold erstehen kann, und der zweitens in der Praxis komplett sinnlos ist, weil er an der entscheidenden Stelle, nämlich im Kampf, eventuell nur einen einzigen Hitpoint heilt.
Bugs sind überall. Paladine z.B. erhalten nach Erreichen von Level 2 nicht korrekt ihre Boni durch Charisma auf Rettungswürfe. Desshalb bin ich von meinem ersten Versuch eine TToEE - Truppe ziemlich schnell wieder abgerückt. Oder: Rüstungen, die man mit +3 verzaubert, haben zwar entsprechend viel Geld und Experience gekostet, sind aber trotzdem nur mit +2 verzaubert.
Genervt hat mich auch das Gejammer wegen Gewicht. Es ist ja in Ordnung, das angezeigt wird, das der PC überladen ist. Aber: sobald die Spielfiguren nicht mehr volle Geschwindigkeit drauf haben, jammern sie einem die Ohren voll. Ich bin am Ende nur desswegen auf eine Truppe umgestiegen, in der jeder außer dem Magier sehr hohe Stärke und viel Dex für leichte Rüstungen hatte.
Außerdem würde ich es gerne abstellen, das das Spiel dauernd zu der Figur hinscrollt, die man gerade anselektiert hat. Ich WEISS normalerweise, wo meine Leute stehen, vielen Dank auch; ich will sie auf den aktuellen Bildschirm verschieben ! Und ganz ehrlich, ich hätte gerne die Optionen 'Always give maximum xp on levelup' und 'Always learn spell'.
Bedienung
(Für ein paar Untermenüs)
Die Bedienung ist schlicht ergreifend schlecht. Selbst PS:T ist deutlich komfortabler zu bedienen. Wie in PS:T kann man die Gruppe nicht ordentlich ausrichten. Wie in Neverwinter Nights sind viele Befehle über ein umständliche Kreismenü zugreifbar, aber der in diesem Spiel ebenfalls vorhandene, wesentlich komfortablere Schnellzugriff über eine Funktionsleiste ist in TToEE leider nicht vorhanden.
Fatal ist zum Beispiel, das die linke Maustaste alle mögliche Aktionen auslösen kann. So kommt mitten im Kampf plötzlich ein Dialog hoch, in dem man den Gegner ausräumen kann, der zufällig in der Nähe des Punktes liegt, zu dem man seine Spielfigur hinbewegt hat. Natürlich darf die Spielfigur in dieser Runde dann nichts mehr tun !
Es gibt auch keine Möglichkeit, sich am Boden liegende Gegenstände und Gegner anzeigen zu lassen.
In schönster Regelmäßigkeit stellt TToEE den Magier an die Vorderfront, obwohl der laut Logik und Truppenformation nach hinten gehört.
Die Rundenbasiertheit von TToEE ist ziemlich unvollständig implementiert. Es gibt z.B. keine wirklich funktionsfähige Delay-Aktion, womit grundsätzliche taktische Züge wie 'alle ziehen sich jetzt mal geschlossen zurück' überhaupt nicht möglich sind. Es ist auch nicht möglich, Rundenbasiertheit explizit einzustellen, um sich etwa auf einen Kampf vorzubereiten. Stattdessen muß man sich hier bei laufender Uhr durch die ganzen Untermenüs durchklicken.
Immerhin, es gibt auch hier wieder Licht: als einzigstes mir bekanntes Computerspiel überhaupt zeigt TToEE an, wo der Feuerball genau explodieren wird, den man gerade abschickt. Wäre so eine Vorschau auch für den Weg möglich, auf den der Computer die Spielfiguren schicken will ?
Ein Ärgernis ist auch der Übersichtsbildschirm, weil man die Fähnchen der eigenen Kommentare oft kaum sieht, die Fähnchen erst bei ganz genauen Zielen den hinterlegten Text freigeben, und ihre Gesammtanzahl angeblich auch auf 20 beschränkt ist, was schon für Hommlet z.B. schon gar nicht ausreicht (und warum gibt es da überhaupt ein Limit ?).
Ein Take 20 habe ich nirgends gefunden. Auch ein Take 10 nicht. Gibt es diese in DnD 3.5 nicht mehr ? Das ist besonders lästig bei Schlössern, die TToEE obendrein bei jedem neuen Betreten des Gebiets aufs neue verschliesst, obwohl man sie längst mal geknackt hat.
Sehr nervig fand ich auch die Übersicht über die Spells. Bei Hexern mag es übersichtlich sein, wenn die Sprüche in der Reihenfolge angezeigt werden, in der sie gelernt wurden. Bei Magiern ist es das nicht. Und bei Klerikern und Druiden ist es endgültig unangemessen, das die Sprüche wie Kraut und Rüben drucheinander angezeigt werden.
Künstliche Intelligenz
(Wege ? Kann man das essen ?)
Die größte Zumutung von TToEE ist die Wegfindung. Hierüber kann man nur noch mit triefenden Spott und Sarkasmus berichten. Man sehnt sich nach einer Weile an die im Vergleich schon wieder weit komfortablere und zuverlässigere Baldurs Gate 1 - Wegroutinen zurück.
Denn in TToEE rennt die Truppe liebend gerne mal in alle Richtungen oder gar geschlossen in die komplett entgegengesetzte Richtung davon, wenn man auf die Idee verfällt, allzu weit entfernt von der Truppe das Ziel zu legen. Und das auch im Kampf ! Dort laufen die Charaktere auf freier Wiese ohne Hindernisse nicht den direkten Weg, sondern verfallen auch schon mal auf die Idee, man könnte doch stattdessen im rechten Winkel laufen. Ein weiteres Feature dieser glorreichen Wegfindung ist, das das Spiel dauernd erstmal für eine Sekunde komplett blockiert, wenn man irgendwohin klickt. Wer glaubt, das sei das Ende aller Featureitis bei der Wegfindung, hat sich getäuscht: das Programm vergisst auch noch regelmäßig einzelne Partymitglieder, die man dann nochmal seperat anselektieren darf, woraufhin das Programm erstmal zu ihnen hinscrollt, worauf man wieder zurückscrollen muß, um die Figur daran zu erinnern, wo sie eigentlich hinlaufen sollte. Einmal oder mehrfach auf 'Alle selektieren' drücken darf man an dieser Stelle sicher gerne tun; irgend einen Effekt hat es aber nicht.
Die Gegnerintelligenz fand ich ansonsten vielleicht nicht immer berauschend (etwa wenn ein Commander immer noch mit Fernwaffen schiesst, obwohl schon drei meiner Leute im Nahkampf mit ihm sind), aber nicht ungewöhnlich schlecht oder gut.
Regeltreue
(In Glorie an Käfern gestorben)
TToEE ist wahnsinnig regeltreu. Anders kann man es nicht mehr ausdrücken. Im Handbuch sind ein paar kleine Abweichungen aufgeführt, und vermutlich werden die Erbsenzähler noch mehr finden, aber im Allgemeinen muß man sagen, die Regeltreue ist schlicht überwältigend. Kein Vergleich zu anderen Spielen.
Das bedeutet zum Beispiel, das ein Magier tatsächlich mit den entsprechenden Feats aus einem "Masterwork Greatsword" ein "Greatsword +3" machen kann. Da ist die Begeisterung groß - und die Gesichter werden erst lang, wenn man dann entdeckt, das diese tolle Waffe nur +2 auf Angriff und Schaden gibt. Moment mal, mein Magier ist ja auch erst Stufe 8 - eigentlich darf er eine +3 Waffe dann doch sowieso erst mit Level 9 herstellen, oder ? Warum hat mit der Computer das dann aber angeboten und mir entsprechend Experience und Geld abgezogen ? Aber auch auf Level 9 und 10 klappt das Erstellen der +3 Waffe nicht...
Womit wir beim Thema Bugs wären. Sie lauern überall. Zum Bleistift der spezialisierte Magier. Erst wird so aufwendig ein exakt regeltreuer Spezialist erstellt. Dann stellt man fest: man muß nur dem Feld mit dem Spruch der Magieschule einen Spruch zuweisen, kurz auf einen anderen Charakter wechseln und zurückkehren - schon hat das Spiel wieder alle Sprüche durcheinander geworfen, und in dem Feld der Magieschule steht ein Spruch, der nicht zur Schule gehört, während der Spruch der Schule woanders steht und jetzt problemlos ersetzt werden kann. Ein Evoker, der z.B. nur Acid Splash (Conjuration) als Cantips hat, ist ergo damit überhaupt kein Problem.
Trotz der ganzen Bugs: die Regeltreue und Vollständigkeit von TToEE ist die absolute Sahneseite von TToEE, da wurde ganz offensichtlich erstaunlich viel Arbeit geleistet, und sie macht einen Großteil der Faszination des Spiels aus. Zum Beispiel ist TToEE das erste mir bekannte Computerspiel, in dem ein Zauberer eindeutig stärker als ein Hexer ist. Was der Hexer an mehr Sprüchen hat, kann der Zauberer hier jederzeit durch selbst hergestellte Spruchrollen und vor allem Zauberstäbe mehr als ausgleichen.
Ganz oben läßt TToEE übrigends wieder etwas nach. Auf Spruchlevel 5 fehlt dem Spiel noch so Einiges an Sprüchen. Insgesammt hätten es auch noch ein paar mehr Sprüche sein können, es gibt zum Beispiel keinen vernünftigen Magier-Schadensspruch für Spruchlevel 4.
Spieltipps
Eine ausgeglichene Truppe besteht grundsätzlich aus einer widerstandsfähigen Kriegerklasse, dringend einem Charakter mit Diebesfähigkeiten, möglichst einem Offensivzauberer, empfehlenswerterweise noch einem Heiler, und einem beliebigem weiteren Charakter einer noch nicht vergebenen Klasse.
Kriegerklassen sind primär Kämpfer, Barbaren, Paladine und mit Einschränkungen auch Waldläufer. Diese vier Klassen können, wenn man ihnen passende Werte gibt und sie richtig ausrüstet, gut vorne stehen; sie halten und teilen viel aus. Die stärkste dieser Klassen ist ohne Frage der Kämpfer, dessen sechs zusätzliche Kampfesfeats durch die Boni der anderen Klassen schwerlich ganz aufgewogen werden können.
Reine Diebe braucht eigentlich niemand, diese kann man gut mischen. In DnD 3.5 klappt das besonders gut mit dem Waldläufer, der fast genauso viele Skillpunkte bekommt wie ein Dieb und recht viele der grundsätzlichen Diebesfähigkeiten ebenfalls als Klassenskill hat. Man erhält im Endeffekt damit einen für praktische Zwecke vollwertigen Dieb mit deutlich besseren Kampfesfähigkeiten. Mit Two-Weapon Fighting und Improved Two-Weapon Fighting (entweder über den Waldläufer oder über Feats) bekommt man dann am Ende 4 Angriffe pro Runde. Ein Diebescharakter sollte viel Int bekommen und die Diplomatie der Truppe abdecken - im Gegensatz zu allen anderen Klassen kann ein Dieb nämlich die volle Bandbreite von Bluff bis Sense Motive lernen.
Offensivzauberer sind Magier oder Hexer, auch wenn ein Druide ebenfalls einen gewissen Zugriff auf Offensivzauber hat. Da TToEE extrem regeltreu implementiert wurde, ist es tatsächlich das erste mir bekannte DnD-Computerspiel, in dem ich zugebe, das der Magier stärker ist als der Hexer, und ein normaler Magier kaum schwächer als ein spezialisierter Magier.
Wer eine Magierspezialisierung spielen möchte, dem würde ich Conjurer mit Verzicht auf Enchantement und Abjuration oder auch alternativ Necromancy vorschlagen. Conjuration hat relativ viele Sprüche mit Rettungswürfen und praktisch auf allen Spruchstufen nützliche Sprüche (0 - Acid Splash; 1 - Mage Armor, Burning Hands, Grease, Obscuring Mist; 2 - Glitterdust, Web; 3 - Stinking Cloud, Summon Swarm; 4 - Dimension Door; 5 - Cloudkill und auf allen n Stufen 1-5 Summon Monster n). Andererseits kann man natürlich argumentieren, das Druiden am Ende sowieso die besseren Summons haben und für den Magier wegen Feuerball eher ein Evoker empfehlenswert wäre.
Wer einen Hexer ausprobieren will, und nur ebendiesen mitnimmt, dem würde ich folgende Spruchauswahl vorschlagen: 0 - Acid Splash, Disrupt Undead, Read Magic, Detect Magic, usf; 1 - Magic Missle, Sleep, Enlarge Person, Ray of Enfeeblement, Identify; 2 - Mirror Image, Melfs Acid Arrow, Web, Knock; 3 - Fireball, Haste, Dispel Magic; 4 - Stoneskin, Ice Storm; 5 - Cone of Cold.
Als Heiler gibt es Kleriker und Druiden. Ein Kleriker kann schwerere Rüstungen und bessere Waffen verwenden, und sein Turn Undead macht mit den meisten Untoten sehr schnell kurzen Prozess. Außerdem kann er Heilung spontan zaubern, d.h. er drückt im Zaubermenü einfach Shift und alle Spruchstufen werden in entsprechende Heilsprüche umgewandelt. Bei bösen Klerikern ist es übrigends anders herum, diese kontrollieren Untote, statt sie zu zerstören, und bekommen statt Heilung die ehrlich gesagt sehr wenig interessanten Inflict Wounds Sprüche angeboten. Beim Druiden kommen an derselben Stelle Summon Natural Ally, was allerdings nicht bei Level 0 Sprüchen funktioniert und für Spruchstufen, die im Vergleich zur Erreichten besonders niedrig liegen, natürlich nicht mehr besonders effektiv ist.
Optionale Charakter sind eine der bereits erwähnten, in die aktuelle Truppe noch nicht aufgenommene Klassen, oder die besonderen Klassen Barde und Mönch. Der Barde ist ein ziemlich mühsamer Supportcharakter, der überall gute Werte braucht und trotzdem nicht sonderlich überzeugen kann. Der Mönch ist als Magierbekämpfer konzipiert und zumindest anfangs für einen Krieger erstaunlich zerbrechlich. Später allerdings wird er brauchbarer.
Meine persönliche Truppenzusammenstellung bestand aus einem Kämpfer, einem Dieb/Waldläufer, einem Magier, einem Kleriker und einem Druiden.
Solodurchgänge und Truppengrößen unter vielleicht vier Personen kann man in TToEE nicht wirklich empfehlen. Auch eine 5-köpfige Truppe erreicht weit vor Schluss schon Level 10, so das auch eine 8-köpfige Truppe diese Stufe erreichen kann. Vor allem aber findet auch eine 5-köpfige Truppe auf Level 10 in TToEE problemlos knallharte Herausforderungen.
Ein altbekannter Trick ist auch in TToEE möglich: man belasse Teile seiner Truppe auf niedrigeren Stufen; diese bekommen dadurch mehr Erfahrung und können so im Endeffekt schneller aufsteigen. Dadurch ist es auch möglich, die ganzen zusätzlich Exp-Kosten für die Herstellung von Zauberstäben und das Verzaubern von Gegenständen problemlos zu bezahlen.
Sehr zu empfehlen ist natürlich der Patch, und der Co8-Fanpatch (siehe Resourcentopic).
Fazit
TToEE hat seine ganz eigene Faszination, die allerdings nicht in der erzählten Geschichte selbst liegt. Die ist nämlich schlicht nervtötend langweilig, besteht aus gerade mal zwei Dungeons, zwei Städten und einigen kleineren äußeren Bereichen. Das ist nicht mal ansatzweise ein Vergleich zu einem Baldurs Gate 2, einem Planescape: Tornment oder einem Icewind Dale 2.
Die Stärke liegt vielmehr im großen Potential des Spiels. Denn die zwar sehr bugbehaftete, aber sehr umfangreiche, vollständige und mächtige Regelwerkimplementierung verspricht nämlich viel für die Zukunft. Nach dem Entfernen vieler Bugs, einem Ausbau auf vielleicht Level 15, eine etwas umfangreichere Geschichte, eine bessere Bedienung und etwas mehr Humor und Abwechslung würde schon das Nachfolgespiel zu einem Kracher machen, dessen Suchtfaktor ans selige Baldurs Gate herankäme.
(Official and legal) DnD3.5 Rulebook download (incomplete):
http://www.wizards.com/D20/article.asp?x=srd35
Gamebanshee about TToEE (Including Walkthru):
http://www.gamebanshee.com/templeofelementalevil/
Fan Patch:
http://www.co8.org/forum/showthread.php?s=&threadid=282
Zuletzt bearbeitet:
), jede Partygesinnung hat einen anderen Einstiegspunkt in das Spiel und endlich mal ordentliche Charakterstimmen; die in NWN haben mich total enttäuscht, genau wie die in BG1,2 *schauder*
