@Erian
Das kann man in dieser Weite nicht verallgemeinern.
Was den Willen des Spielers angeht, so kann, wie oben schon gesagt, ein Interesse des SL bestehen, den Spieler bei bestimmten, besonders starken, Klasse/Kit Kombinationen einzugrenzen. Wäre z.B. ich SL und ein Spieler wollte einen Paladin Ritter (STR 15, DEX 15, CON 15, INT 10, WIS 13, CHA 17) spielen, dann kann er das gern tun, aber er soll diese hohen Werte auch bitte schön korrekt erwürfeln. Jammerte er darüber, daß er das nicht schafft, würde ich ihm sagen: "Dann spiele ein anderes Paladinkit oder nimm einen Kämpfer Ritter". In beiden Fällen sind die Schwellen deutlich geringer. Auch wenn man als SL grundsätzlich auf den Spieler einzugehen hat, heißt das nicht, ihm beim Powergaming zu unterstützen.
Eine generelle Freiheit der Spieler bei der Rassen/Klassen/Kit Wahl, kann man im übrigen nicht mit der vorherigen Wahl dieser Dinge gleichsetzen. Nehmen wir wieder den Paladin als Beispiel und setzen weiter voraus, es wird nach der toleranten Methode 4 gewürfelt (d.h. man würfelt 12 x 3W6, wählt die 6 besten dieser 12 Ergebnisse aus und weist sie dann seinem Charakter nach eigener Wahl auf die jeweiligen Attribute zu). Sagen wir die 6 besten Resultate sind 17, 15, 13, 13, 11 und 10. Dann muß der Spieler, will er einen Paladin spielen, den 17er Wert auf Charisma verwenden und den 15er und 13er Wert auf Stärke und Weisheit. Will er das nicht, weil er den 17er Wert für Konstitution verwenden will, dann muß er sich halt mit einem Kämpfer begnügen.
Setzt man hingegen die Klasse, wie von Dir vorgeschlagen, als gegeben voraus und würfelt ggf. unzureichende Werte nochmal aus, dann könnte der Spieler sagen: "Ich nehme die 17 für KON, die 15 für DEX und die 13 für INT. Die anderen 3 Attribute reichen nicht, also würfele ich sie noch einmal". Selbst im ungünstigstem Fall erhielte er dann als entgültiges Resultat einen Charakter von 13 STR, 15 DEX , 17 KON, 13 INT, 13 WIS und 17 CHA. Das ist nichts anderes als ein ermogeltes Ergebnis. Solche Betrügereien verhindert die "zuerst würfeln, dann wählen" Methode in AD&D schon im Ansatz. Will der Spieler eine bestimmte Rasse/Klasse spielen, dann muß er im Vorfeld richtig verteilen.
Was nun die Charaktergeneriegung von BG2 und ihre freie Umverteilung von Punkten angeht, so ist das sicherlich auch von Übel, wenn man sich dadurch einen 18, 18, 18, 3, 3, 3 Kämpfer zurechtschneidert. Auf solches Powergaming braucht man wohl nicht weiter einzugehen. Was mir aber im letzten Beitrag vorschwebte, ist nicht der "3 x 18, 3 x 3 Charakter", sondern der 5 x 18, 1 x 8 Charakter". Und dieser kommt eben nur durch die automatische Anpassung der Minimalattribute zustande. Setz Dich mal in BG2 hin und würfle an einem menschlichen Kämpfer. Obwohl auch hier ein Minimalwert von 9 auf Stärke vergeben wird, wirst Du wohl eine ganze Woche würfeln können und liegst im Vergleich zum Würfeln an einem Paladin immer um ein Dutzend Punkte in der Gesamtsumme hinten. Genau auf diesen Unterschied beziehe ich mich, denn eigentlich darf es vor dem Würfeln nichts ausmachen, ob man nun Paladin, Kämpfer oder sonst irgendetwas spielen will.