Zelon Engelherz
Wachritter des Helm
- Registriert
- 20.09.2004
- Beiträge
- 2.112
Kleine Fingerübung, um meinen Schwur jeden Tag zumindest einen vollständigen Text zu schreiben gerecht zu werdeb. Man darf ruhig frohlocken, der folgende Text ist nicht im überstilisierten Warhammeruniversum angesiedelt sondern komplett auf meinen Mist gewachsen ist. Es sei gesagt, dass ich zur Zei wohl gerade eine Science-Fiction Dimmel habe und kurioserweise auch wesentlich Besseres in dieser Sparte zu produzieren scheine. Suspekt wenn man bedenkt, dass ich mich eher zum Fantasysektor zähle. Da ich aus dem Bauch heraus schreibe, weiß ich bis zum Schluss des Postes selber nicht was das wird, also ob ich es eher satirisch oder düster halten werde. Als Fan des Cyberpunkgenres(Blade Runner lebe hoch) und kerniger Typen in langen Mäntel, kann ich aber wohl sagen, dass es sich in dieser Sparte wohl ansiedeln wird.
Wie immer viel Spaß beim lesen.
Euer Zelon .
-----------------------------------------------
In weiter Ferne singt eine Polizeisirene von einer lang befristeten Haftstrafe, der Himmel ist stark bewölkt und aus den überall angebrachten Lautsprechern, spricht eine geschlechtsneutrale Computer in nur zu bekannten Worten zum Volk. Die Einwohner werden gebeten sich entweder nach Hause zu begeben und in ihren Häusern oder sonstigen Gebäuden zu bleiben, da es wahrscheinlich regnen würde und dieser einen Toxingehalt von 24% enthalten würde. Gegen Zuwiderhandlung dieses Befehls würde man mit harter Hand vorgehen und es wurde drei Monate Zwangsarbeit in der Kanalisation in Aussicht gestellt. Wenn man bedenkt, was man so alles zu sehen bekommt wenn die Abflüsse überschwappen, sollte das wohl genügen.
An der Wand gegenüber des Mehrfamilienhauses wurde die Kamera gewaltsam entfernt. Der junge Mann mit den Spikes an den Springerstiefeln, zündet sich eine Zigarette an, während seine mit Metall bewehrte Begleiterin den Parolen der Regierung ihre eigene Meinung hinzufügt. Da sich der heutige Jugendjargon auf wenige ausdrucksstarke Silben beschränkt, kann ich mir den originellen Inhalt schon vorstellen. Auf meinen Zuruf es lieber zu lassen, reagiert Mister Stiefel mit einem Grinsen und seinem linken Mittelfinger. Ich zucke mit den Schultern und betrete das Treppenhaus. Ein Schild teilt mir mit, dass der Fahrstuhl mal wieder in den Streik getreten ist. Ich versichere mich mit einem Drücken, dass dem tatsächlich so ist und fluche als es sich nicht als ein Scherz herausstellt. Ich hasse es die Treppe zu benutzen. Nützt nichts, muss ich halt in den sauren Apfel beißen, vor allem da ich Leonore draußen stehen habe. Die Stufen ächzen knarzend unter dem Gewicht meiner Sohlen, mir und meiner Einkäufe. Im zweiten Stock empfängt mich in großen, roten Lettern der Spruch "Das Ende ist nah!". Darunter steht im grellen Schwarz "Miete am ersten fällig!". Wenn's nicht so ernst wäre, würde ich wahrscheinlich drüber lachen können. Im dritten Stock begegnet mir Junior, der mir der gängigen Umgangformen für Heranwachsende entsprechend nach meinem Kommentar über die extrem laute Musik aus seiner Wohnung und dem Geruch seiner Selbstgedrehten, ebenfalls einen formschönen, nikotingelben Finger präsentiert. Ein berühmter Entertainmer der neueren Zeit sagte einmal, dass die guten Manieren gestorben und begraben worden seien. Ironischerweise hatte er kurz darauf im Verlauf eines Hungerkrawalls ebenfalls seine Mineralien an Mutter Erde senden können. An meiner Haustür setze ich meine Einkaufstüte ab und lasse meine rechte im innern meines Trenchcoats nach meiner Waffen tasten, während ich meinen Fingerabdruck auf den Knopf presse und den Retinascan meine Augen bewundern lasse. Das auf weiblich eingestellte Sprachmodul mit markigen Oxfordenglischakzent meiner Alarmanlage, heißt mich gekünselt willkommen, als ich eintrete und die Tür verriegelt sich sofort automatisch. Geschwind wie der Wind stelle ich meine Einkäufe ab und rase zum Fenster. Leonore wartet in all ihrer florischen Pracht unter ihrer gläsernen Schutzkuppel auf ihren Platz an der Fensterbank auf mich. Ich stelle sie dann unter die Solariumlampe und gebe ihr bevor ich sie einschalte einen Kuss. Papa ist wieder da Baby. Draußen höre die über Lautsprecher verstärkte Stimme eines Polizisten und kurz darauf ein paar Schußgeräusche. Ich habe es ihnen ja gesagt, aber auf den alten Sack in dem bekloppten Mantel hört ja keiner. Klappernd lass ich die Metallschutzwände runterfahren die die Fenster zu decken beginnen, schalte den Computer ein und höre mit halben Ohr den Aufzeichnungen meiner Nachrichten zu, während sich mein nahrhafter Brei aus weißderTeufelwas langsam rotierend in der Mikrowelle erhitzt und mir so richtig Appetit auf dieses wohlschmeckende Geschmackserlebnis macht. Mister Bernon will endlich die Miete sehen, die Zeugen der Apokalypse bieten Selbstmordseminare an, Mister Bernon meldet sich nochmal um mich an die Miete zu erinnern, Lina merkt an dass sie eventuell einen Klienten für mich gefunden hätte, Mister Bernon droht mir nun den Strom abzustellen, wenn ich nicht endlich die scheiß Miete bezahle.
Gute liebe Lina. Auf sie ist immer verlass. Das Essen ist fertig. Die Plastikgabel gezückt, setze ich mir zuerst eine Werbebrösche der Zeugen dann den Pappteller mit dem Brei darin auf den Schoß und schalte den Holobildschirm des PC's auf Television. Ich sehe gerade noch den Wetterbericht in dem verkündet wird, dass der Regen noch zwei Tage anhalten wird, dann beginnt auch schon der politisch korrekte Abendfilm der ,zensiert und frei von regimefeindlichen Inhalten, kostenlos für die ganze Familie zu sehen ist, während man als Verbraucher für die richtig interessanten Unterhaltungsfilmchen aus wirtschaftlichen Gründen, der Aufwand sie verstehen schon guter Bürger, bezahlen muss. Ich werde wohl meine Kontonummer eingeben um mir heute mal einen Porno reinzuziehen. Derweil nimmt die Handlung des Films eine unerwartete Wendung da Clarice gerade entdeckt, dass Jörg ihr eine gewisse Summe aus dem Portemonaie entwendet hat und nicht zu vernünftigen Gesprächen bereit ist. Das erfordert drastische Maßnahmen, im Form des grauen Engels Linda Andersbach, Familienrechtlerin und wie alle Regierungsangestellte, das Gewissen der Gewissenlosen!
Ich wende meinen Blick vom Bildschirm ab und halte fasziniert inne um die gräuliche Farbe meiner Mahlzeit genauer ins Auge zu erfassen. Beinahe vermeine ich, sowas wie Fleisch oder irgendein Gemüse zu erkennen.
Die Zukunft ist toll.
Wie immer viel Spaß beim lesen.
Euer Zelon .
-----------------------------------------------
In weiter Ferne singt eine Polizeisirene von einer lang befristeten Haftstrafe, der Himmel ist stark bewölkt und aus den überall angebrachten Lautsprechern, spricht eine geschlechtsneutrale Computer in nur zu bekannten Worten zum Volk. Die Einwohner werden gebeten sich entweder nach Hause zu begeben und in ihren Häusern oder sonstigen Gebäuden zu bleiben, da es wahrscheinlich regnen würde und dieser einen Toxingehalt von 24% enthalten würde. Gegen Zuwiderhandlung dieses Befehls würde man mit harter Hand vorgehen und es wurde drei Monate Zwangsarbeit in der Kanalisation in Aussicht gestellt. Wenn man bedenkt, was man so alles zu sehen bekommt wenn die Abflüsse überschwappen, sollte das wohl genügen.
An der Wand gegenüber des Mehrfamilienhauses wurde die Kamera gewaltsam entfernt. Der junge Mann mit den Spikes an den Springerstiefeln, zündet sich eine Zigarette an, während seine mit Metall bewehrte Begleiterin den Parolen der Regierung ihre eigene Meinung hinzufügt. Da sich der heutige Jugendjargon auf wenige ausdrucksstarke Silben beschränkt, kann ich mir den originellen Inhalt schon vorstellen. Auf meinen Zuruf es lieber zu lassen, reagiert Mister Stiefel mit einem Grinsen und seinem linken Mittelfinger. Ich zucke mit den Schultern und betrete das Treppenhaus. Ein Schild teilt mir mit, dass der Fahrstuhl mal wieder in den Streik getreten ist. Ich versichere mich mit einem Drücken, dass dem tatsächlich so ist und fluche als es sich nicht als ein Scherz herausstellt. Ich hasse es die Treppe zu benutzen. Nützt nichts, muss ich halt in den sauren Apfel beißen, vor allem da ich Leonore draußen stehen habe. Die Stufen ächzen knarzend unter dem Gewicht meiner Sohlen, mir und meiner Einkäufe. Im zweiten Stock empfängt mich in großen, roten Lettern der Spruch "Das Ende ist nah!". Darunter steht im grellen Schwarz "Miete am ersten fällig!". Wenn's nicht so ernst wäre, würde ich wahrscheinlich drüber lachen können. Im dritten Stock begegnet mir Junior, der mir der gängigen Umgangformen für Heranwachsende entsprechend nach meinem Kommentar über die extrem laute Musik aus seiner Wohnung und dem Geruch seiner Selbstgedrehten, ebenfalls einen formschönen, nikotingelben Finger präsentiert. Ein berühmter Entertainmer der neueren Zeit sagte einmal, dass die guten Manieren gestorben und begraben worden seien. Ironischerweise hatte er kurz darauf im Verlauf eines Hungerkrawalls ebenfalls seine Mineralien an Mutter Erde senden können. An meiner Haustür setze ich meine Einkaufstüte ab und lasse meine rechte im innern meines Trenchcoats nach meiner Waffen tasten, während ich meinen Fingerabdruck auf den Knopf presse und den Retinascan meine Augen bewundern lasse. Das auf weiblich eingestellte Sprachmodul mit markigen Oxfordenglischakzent meiner Alarmanlage, heißt mich gekünselt willkommen, als ich eintrete und die Tür verriegelt sich sofort automatisch. Geschwind wie der Wind stelle ich meine Einkäufe ab und rase zum Fenster. Leonore wartet in all ihrer florischen Pracht unter ihrer gläsernen Schutzkuppel auf ihren Platz an der Fensterbank auf mich. Ich stelle sie dann unter die Solariumlampe und gebe ihr bevor ich sie einschalte einen Kuss. Papa ist wieder da Baby. Draußen höre die über Lautsprecher verstärkte Stimme eines Polizisten und kurz darauf ein paar Schußgeräusche. Ich habe es ihnen ja gesagt, aber auf den alten Sack in dem bekloppten Mantel hört ja keiner. Klappernd lass ich die Metallschutzwände runterfahren die die Fenster zu decken beginnen, schalte den Computer ein und höre mit halben Ohr den Aufzeichnungen meiner Nachrichten zu, während sich mein nahrhafter Brei aus weißderTeufelwas langsam rotierend in der Mikrowelle erhitzt und mir so richtig Appetit auf dieses wohlschmeckende Geschmackserlebnis macht. Mister Bernon will endlich die Miete sehen, die Zeugen der Apokalypse bieten Selbstmordseminare an, Mister Bernon meldet sich nochmal um mich an die Miete zu erinnern, Lina merkt an dass sie eventuell einen Klienten für mich gefunden hätte, Mister Bernon droht mir nun den Strom abzustellen, wenn ich nicht endlich die scheiß Miete bezahle.
Gute liebe Lina. Auf sie ist immer verlass. Das Essen ist fertig. Die Plastikgabel gezückt, setze ich mir zuerst eine Werbebrösche der Zeugen dann den Pappteller mit dem Brei darin auf den Schoß und schalte den Holobildschirm des PC's auf Television. Ich sehe gerade noch den Wetterbericht in dem verkündet wird, dass der Regen noch zwei Tage anhalten wird, dann beginnt auch schon der politisch korrekte Abendfilm der ,zensiert und frei von regimefeindlichen Inhalten, kostenlos für die ganze Familie zu sehen ist, während man als Verbraucher für die richtig interessanten Unterhaltungsfilmchen aus wirtschaftlichen Gründen, der Aufwand sie verstehen schon guter Bürger, bezahlen muss. Ich werde wohl meine Kontonummer eingeben um mir heute mal einen Porno reinzuziehen. Derweil nimmt die Handlung des Films eine unerwartete Wendung da Clarice gerade entdeckt, dass Jörg ihr eine gewisse Summe aus dem Portemonaie entwendet hat und nicht zu vernünftigen Gesprächen bereit ist. Das erfordert drastische Maßnahmen, im Form des grauen Engels Linda Andersbach, Familienrechtlerin und wie alle Regierungsangestellte, das Gewissen der Gewissenlosen!
Ich wende meinen Blick vom Bildschirm ab und halte fasziniert inne um die gräuliche Farbe meiner Mahlzeit genauer ins Auge zu erfassen. Beinahe vermeine ich, sowas wie Fleisch oder irgendein Gemüse zu erkennen.
Die Zukunft ist toll.
Zuletzt bearbeitet: