Wahl eines politischen Referatsthemas

Sarevok

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Frohes neues Jahr!

Ich hab in kurzer Zeit ein Referat als Klausur in der Schule und habe mich für ein aktuelles politisches Theman gemeldet. Jetzt habe ich jedoch das Problem, dass mir, oder besser gesagt meiner Gruppe, nicht so wirklich etwas interessantes einfällt. Das Referat sollte zwischen 30 und 45 Minuten dauern. Mir sind folgende Ideen gekommen:
- Angela Merkel:
Scheint ja kein schlechtes Thema zu sein, ich bin mir nur nicht sicher, wie ergiebig sich das im Endeffekt erweisen wird. Ich habe mir gedacht, dass man vielleicht einen Lebenslauf reinbringen kann, ihre politische Laufbahn und welche Probleme sie momentan bewältigen muss. Vielleicht auch wie sie in den Medien porträtiert wird.
Aber das alles scheint mir nicht so wirklich spannend und ergiebig zu sein.

- Amerika und "Terrorismus":
Hier könnte man etwas über den eventuell bevorstehenden Irankrieg sagen und auch über andere mögliche Kriege in der Zukunft. Vielleicht reicht das Thema Amerika vs. Iran ja alleine, ich bin mir aber auch nicht wirklich sicher, ob das reicht.

- Amerika vs. China (vs. EU):
Ich habe mir gedacht, dass man vielleicht das wachsende China mit Amerika vergleicht und wie die Weltwirtschaft davon beeinflusst wird und Amerika vielleicht seinen Status in der Welt verliert. Man könnte eventuell diesen Vergleich auch auf die EU ausweiten, da man sich dann ja selbst mit dem Thema identifizieren kann und es genausoviel darüber zu erzählen gibt.
Jedoch besteht bei diesem Thema die Gefahr, dass man die Zuhörer mit bloßen Statistiken, Zahlen und Diagrammen langweillt.


Vielleicht fallen euch noch ein paar Ideen ein, oder ihr gebt mir ein paar Kommentare zu den Aufgeführten. Ich möchte auf jedenfall 15 Punkte kriegen. ;)
 

Melian

Maia
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Hmm also wenn du mich fragst sind deine 3 Themen alle etwas zu "reißerisch" - uach wenn das nicht ganz das passende Wort dafür ist - (Amerika vs Iran bzw Amerika vs China) oder zu "abgenutzt" (Angie). ;)

Spannender sind imho so Dinge wie die UN-Reform... Da gibts ne Menge Material für, der Umfang sollte mit Reformvorschlägen und verschiedenen Position dazu den Rahmen nicht sprengen, man kann als Einstieg kurz die Struktur der UN erklären (falls das noch nicht gegeben ist) und es gibt einen Bezug zu Deutschland (ständiger Sitz im Rat). ;)

Zweites Beispiel für ein sehr interessantes Thema, wenns etwas innenpolitischer sein soll, die Debatte über den Einsatz (oder hoffentlich eher nichteinsatz) der Bundeswehr im Inneren. Da gibts ja auch verschiedene Position und verschiedene Argumentationslinien, man kann historische Hintergründe ausleuchten etc etc... ;)

Das ist was mir so spontan kommt und woran ich mich wohl versuchen würde... ;) Aber aus eigener Erfarhung weiss ich, dass es bei Referaten im sehr guten Bereich nicht so sehr auf die Menge des Inhalts ankommt, sondern auf dessen Präsentation, dessen Stimmigkeit und auf so Dinge wie z.B. ein brauchbares Handout. Und dass es nicht ausartet - ich hab schon Leute gesehen die in einem Referat über Russland 10 Minuten über die Sowjetarmee und ihre Waffen gesprochen - total ab vom Schuss... Gaaaaaaaanz wichtig ist auch, alles Differenziert dazustellen und am Ende zu sagen, dass alle Positionen irgendwo verständlich sind (zumindest wenn man das irgendwie vertreten kann, auch wenns wehtut ;))

Soweit, ich wünsche dir viel Glück... ;)

edit: Ich präzisier nochmal was ich mit "reißerisch" da oben meine: Dass es sehr auf spekulationen gestützt ist und sehr wenig auf handfeste Aussagen. Es gibt vielleicht eine Handvoll brauchbare Aussagen zu den Themen von namhaften westlichen Politikern und den Rest haben sich irgendwelchen Medienfuzzies zusammengereimt... Das ist nur sehr bedingt seriös... und deshalb imho als Referatsthema ungeeignet... ;) Vor allem die Iran-Amerika-Geschichte.
Bei dem zweiten Thema mit China-Amerika ists halt auch, dass man da aufpassen muss kein Kaltes-Kriegs-Szenario herzustellen dass es so nur sehr eingeschränkt gibt und dass auch nicht wirklich absehbar ist und dass es beliebig ausfürhlich und kompliziert werden kann, vor allem mit sicht auf wirtschaftliche Zusammenhänge...
 
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Puschkin

Neunauge
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"Erziehung zur demokratie durch eine undemokratische Institution" immer noch aktuell mind. seit einführung der Schulpflicht ;)

Der Streit um die Gaslieferung Russlands an die Ukraine.
Wie eine ehemalige Weltmacht ihren Niedergang nicht annehmen kann.

Angela Merkels scheinbar große Amerika anhänglichkeit wäre bei deinen genannten Themen ja eine nette Kombination
 

Arvin

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Auf jeden Fall 15 Punkte? Dann scheinst Du ja genug Selbstvertrauen zu haben. Das ist schon einmal eine sehr gute Voraussetzung für ein Referat. Ich hätte Dir jetzt fast geraten, ein Thema zu wählen, das Du schon gut kennst, aber wenn ich recht überlege: Wenn Du dich mit etwas Neuem befasst, wäre das nicht nur für deinen eigenen Wissenschatz besser, sondern eventuell auch für das Referat. Wenn Du Dir das Thema selbst erst erlernen musst, dann kannst Du Dich selbst beobachten: Was sind die großen Fragen, die dich zuerst beschäftigen? Was ist nebensächlich oder nur für Fachkundige interessant? Kann mir vorstellen, dass man dafür den Blick leicht verliert, wenn man eine Sache kennt wie seine Westentasche.
 

Sol

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Da ja das Thema Angela Merkel immer noch ein recht aktuelles Thema ist, würde ich das nehmen. Das scheint mir besser als irgendeine "Amerika wird bestimmt bald einen Iran-Krieg führen"-Theorie als Referatsthema. Ich bin im übrigen der Meinung: Lieber ein sicheres statt eher ein spekulatives Thema und deswegen würde ich die letzten beiden Thema nicht so geeignet wie das Erste (Angela Merkel) halten.

Bei einem Angela Merkel Referat kann eigentlich nicht viel schief gehen, außer du machst das Referat so auf wie die Bild-Zeitung ihre Zeitungsartikel macht ;)
 

Maus

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Also ich seh das ähnlich wie Melian und denke, dass deine 3 Vorschläge nix taugen, da ist man zu schnell auf Bild-Niveau oder Stammtisch. Und Amerika-Iran taugt auch allein für ein 2h-Referat, wenn man einen kleinen historischen Exkurs macht (woher kommt denn die Islamische Republik?). Merkel find ich am langweiligsten. Ihren Lebenslauf darstellen? Gähn... Und was ihre aktuellen Probleme angeht: da fällt wohl ziemlich jedes politische Thema drunter. Interessanter wäre da eher dann: geschlechtliche Rollen in der Politik, anhand des Beispiels Merkel. Wobei man da dann auch noch ein paar andere zum Vergleich anführen könnte. Und dann halt z.B. auch die Rolle ihres Mannes betrachten.

Weitere Themen, die ich interessant finden würde:
- Entwicklungspolitik; da gabs in letzter Zeit ja wieder etliche Initiativen, so dass aktuelles Quellenmaterial kein Problem sein sollte. Gibt auch mehrere Möglichkeiten, wie man das Thema betrachten kann. z.B. das Problem, dass Schwellenländer und Entwicklungsländer inzwischen gegensätzliche Interessen im Welthandel vertreten.
- Terrorismus und Grundrechte; also in Hinblick auf Folter, Rechtsstatus von Terroristen (Kombattanten oder nicht?), etc. Ist vielleicht das Schwierigste bisher genannte Thema, aber mMn auch das Interessanteste. Oder auch: Wie verändert der Terrorismus die freie Gesellschaft? Schwerpunktsaussage wäre: wenn die Grundrechte eingeschränkt werden ist der Kampf der Terroristen gegen den liberalen Staat schon erfolgreich. Oder nicht? Würde sich vor allem für eine anschliessende Diskussion eignen.
- Was leistet die Gesellschaft, was muss der Einzelne bringen? Ist auch eine sehr grundlegende Frage, die zur Zeit öfters diskutiert wird. Beispiele wären auf jeden Fall Krankenversicherung und Rentenversicherung.
- und zuletzt mein Lieblingsthema: Nach welchen Gesichtspunkten für Naturkatastrophen gespendet wird und welchen Einfluss die Medien dabei spielen. Beispiel: Tsunami und Pakistan-Erdbeben im letzten Jahr im Vergleich. Oder was zeitgleiches: Tsunami und Darfur. Das Thema ist aber dann recht gesellschaftspolitisch, da weiss ich nicht, ob eure Aufgabenstellung das überhaupt abdeckt ;)
 

Durandil

Dúnadan
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Zu Merkel kann ich auch nur sagen - diejenigen, die Merkel nicht mögen, werden gähnend auf den Tischen liegen, das kommt bestimmt schlecht an ;)

Und Amerika-Bashing ist (imho) auch absolut abgegriffen ;)

Ukraine vs. Russland finde ich auch ein nicht nur top-aktuelles, sondern auch interessantes Thema. Da gibt's neben dem allgemeinen ukrainischen West-Ost Konflikt (der sich seit der Wahl vor einem Jahr ja sowieso langsam zuspitzt) z.B. die Polen, die sich bestimmt bald einmischen werden (wobei ich in den Nachrichten selber dazu noch nichts gehört habe - aber jeder in Deutschland lebende Pole wird dir wahrscheinlich eine interessante Meinung dazu sagen können), die allgemeine Geschichte des Gas-Klaus (Gas- und Ölklau aus internationalen Pipelines ist nichts neues, Quellen siehe z.B. Greenpeace, die einige Male über Umweltverschmutzung in dem Zusammenhang berichtet haben), die Geschichte mit dem Marinehafen auf der Krim (da kannst du endlich auch Amerika ins Spiel bringen und z.B. mit Guantanamo vergleichen - auch ein gepachteter Außenstützpunkt mit veralterten Pachtpreisen, Umweltverschmutzung, veränderten politisichen Verhältnissen, Blockaden)...
 

Chinasky

Dirty old man
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Was die Ablehnung Durandils zum Thema Merkel und US-Bashing angeht, so sehe ich das exakt genauso. Ich würde mich an Deiner Stelle fragen: Welche Region in der Welt ist momentan gerade nicht in den Schlagzeilen oder kommt nur wenig vor? Und dann würde ich zu der irgendein Thema wählen. Es ist quellenlagenmäßig völlig schnuppe, welches Thema Ihr wählt. Zu dritt kriegt man 45 Minuten immer voll, selbst wenn es um die Zahnpflegekrise bei Erdhörnchen in der algerischen Steppe geht. ;)

Ich würde mich mal etwas auf dem Globus umgucken: Warum nicht die Innenpolitik Malaysias thematisieren? Die Bildungspolitik in Bolivien? Was ist mit den 200 Mio. Wanderarbeitern Chinas, die im Zuge der Gloalisierung zu einem immer krasseren Unsicherheitsfaktor werden (denn denen geht langsam die Arbeit aus und es sind viiiiele)? Was ist mit Argentinien und dessen Währungskrise vor wenigen Jahren? Wie sieht es mit den Fronten zwischen Christen und Muslimen im Sudan aus? Oder nehmt den Äthiopien-Eritrea-Konflikt und durchleuchtet den und dessen Mechanismen.
Oder nehmt eine große internationale Organisation und schaut, wie deren Arbeit sich auf eine bestimmte Volks-Gruppe, ein Land oder eine Region auswirkt. Beispielsweise wird jetzt ja gerade le Carrés Buch "Der ewige Gärtner" verfilmt, in welchem es um die Pharmaindustrie und deren Generika in Afrika geht...

Je entlegener Euer Thema, desto wahrscheinlicher, daß die anderen Leute aus der Klasse noch nicht alles, was Ihr vortragt, eh schon wissen und sich langweilen. Und bei welchem Thema auch immer - ich würde vorab herauszufinden versuchen, welches die landläufige Meinung zu dem Thema ist - und dann mich darauf konzentrieren, die andere Seite der Medaille zu beleuchten. Das führt dann häufig zu herrlich kontroversen, fruchtbaren Diskussionen. Zum Beispiel: Menschenrechte in China. Daß die andauernd verletzt werden, weiß hier bei uns jedes Kind und die Erklärung ist dann: Klar, die alten Kader in der Partei wollen halt an der Macht bleiben - Thema abgehakt.
Aber man könnte da ja mal etwas tiefer bohren: Wie wird in einem 1,3-Millarden-Menschen-Land für öffentliche Ordnung und Sicherheit gesorgt? Welche finanziellen Mittel gibt es, um ein Rechtssystem, das unseren Ansprüchen genügen würde, in den Weiten der chinesischen Provinz zu etablieren? Welches wären die Gefahren eines Sturzes des kommunistischen Regimes? Verhindert die Repression in China möglicherweise Schlimmeres (z.B. einen Bürgerkrieg)? Und so weiter und so fort. So würde ich an jedes x-beliebige Thema herangehen: als advocatus diaboli.
 

Astaldo

Vampireslayer
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Was vielleicht auch interessant wäre, ist die aktuelle Debatte inwiefern Deutsche Staatsbürger zur Kasse gebeten werden sollen, wenn sie sich fahrlässig in gefährlichen Regionen bewegen, gekidnappt werden und dann von der deutschen Regierung irgendwie wieder "freigekauft" werden müssen.
Ist aber wohl die Frage, obs da schon genug Material für mehrstündiges Referat gibt?
 

Sarevok

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Zuersteinmal ein Dankeschön für die guten Ideen und Kommentare.

Ich bin ebenfalls der Meinung, dass Merkel wahrscheinlich ein sehr langweilliges Thema ist, da sie in den Medien ja sowieso gerade im Mittelpunkt steht. Wenn ich ein Referat darüber hören würde, würde ich mir denken, warum ich denn jetzt schon wieder etwas von ihr hören muss.

Auch das Amerika-Bashing erscheint dann vielleicht doch ein bisschen ausgelutscht. Wir alle haben Micheal Moore gesehen. ;) Zu diesem Thema hat jeder sowieso schon seine Meinung.

Noch etwas Allgemeines:
Ich bin mir noch nicht ganz sicher, ob eine anschließende Diskussion eingeplant ist. Deswegen spielt das bei der Themenwahl ersteinmal keine Rolle. Wir hatten das gerade erst lang und breit.

@Chinasky:
Ich danke dir für deine Vorschläge, ich habe noch gar nicht daran gedacht einmal etwas "unwichtigere" Themen zu, äh, thematisieren. Ich bin mir jedoch nicht ganz sicher, wie die Reaktionen auf so ein Referat wären: "Was? Malaysia? Das interessiert mich ja gar nicht...", "Wow, Bildungspolitik in Bolivien... Ich habe gehört in China ist ein Sack Reis umgefallen.".
Ich denke aber, dass z.B. Christen und Muslime im Sudan ein gutes Thema darstellen würde, allein schon, weil Religion immer mehrere Standtpunkte der Betrachtung bietet.

Auch "einmal die andere Seite der Medaille beleuchten" ist eine gute Idee, man muss nur aufpassen, dass das nicht zu sehr als eigene Meinung rüberkommt, gerade wenn es um ein heikles Thema geht. Aber darüber werde ich bzw. wir uns erst Gedanken machen, wenn wir ein passendes Thema haben.

@Astaldo:
Das wäre ja dann mehr eine Diskussionfrage, wenn ich das richtig sehe. Man kann eher ein bisschen etwas über bekannte Kidnappings erzählen und dann die Frage in den Raum stellen. Es soll aber keine Diskussion werden. Mein Fehler, ich hätte das oben erwähnen sollen. ;)

@Durandil:
Ukraine vs. Russland? Da habe ich ehrlich gesagt noch gar nichts von gehört. Ich dachte die leben seit der Trennung nun einigermaßen friedlich nebeneinander her. Ich werde mich mal ein bisschen zu diesem Thema umhören.

@Maus:
Entwicklungspolitik halte ich schonmal für ein sehr gutes Thema, dann kann man dann doch einiges zu schreiben.
Terrorismus und Rechte ist vielleicht auch nicht schlecht, aber ich denke, dass das dann doch wieder zu sehr auf eine Diskussion hinaus laufen wird.
Das Gesellschaftsthema ist auch eine gute Idee, da könnte man sich tatsächlich viel Gedanken zu machen, Diagramme und Grafiken einbringen, Beispiele, etc..
Und dein Lieblingsthema ist genau das Thema, dass ich am wenigsten wählen würde. ;) Natürlich ist es ganz spannend mal vor Augen geführt zu bekommen, wofür wir letztendlich wirklich spenden, wobei es währenddessen überall auf der Welt Katastrophen gibt. Dennoch denke ich, würde das eher zu eine Diskussion passen. Außerdem ist es meiner Meinung nach letztendlich nicht interessant genug um dann 30 Minuten darüber zu reden.

@Melian:
Ja, UN-Reform könnte tatsächlich ganz Interessant sein. Eventuell das gleiche Thema mit der EU, die ja auch immer wichtiger wird.

Bundeswehr im Innland? Was würdest du da zum Beispiel reinbringen? Da kann ich mir gerade nicht viel darunter vorstellen.

Und ich stimme dir zu, die Präsentation ist wichtiger als man denkt. Ich gleiche ständig durch eine gute Präsentation mittelmäßigen Inhalt aus. ;)
Die meisten aus der Klasse werden wahrscheinlich Powerpoint benutzen, weshalb ich mir gedacht habe einmal Flash auszuprobieren. Ich habe damit jetzt schon ein bisschen gearbeitet und ich muss sagen, dass damit ja wirklich EINIGES möglich ist. Handout gibt es sowieso, nur das Wichtigste, keinen ellenlangen Text. Und sicher und frei sprechen ist für mich sowieso eine Selbstverständlichkeit. ;)

Dennoch wäre ein spannendes Thema, dass möglichst viele Leute interessiert oder "aus den Hockern reisst" (d.h. viele Schockelemente hat) sehr von Vorteil.
Ich werden dann am Donnerstag (Schulanfang...:() ein paar von den Vorschlägen mit meiner Gruppe besprechen. Danke für eure Beteilligung! :)
 

Maus

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Ähm, Ukraine vs. Russland ist die Top-Nachricht der letzten Tage gewesen. Das ist jetzt nur von diesem komischen Dacheinsturz verdrängt worden. Seitdem Russland bei der orangenen Revolution seinen Präsidentschaftskandidaten nicht durchdrücken konnte, ist das Verhältnis der beiden Länder nun ja "gespannt". Wirtschaftlich hängt die Ukraine von Russland ab und bis eben zur Präsidentenwahl hatte Russland einen erheblichen Einfluss auf die ukrainische Polititk.

edit: auf tagesschau.de ist heute wieder Thema des Tages ;)
 
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Chrysaetos

Thoron
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Nicht zu vergessen, oft in der Presse erwähnt aber trotzdem nie in allen Facetten beleuchtet, ist auch der Israel-Konflikt, über den die meisten nicht mehr wissen als dass die "Araber" sich von Israel besetzt fühlen. Dass hier aber z. B. von Israel eine knallharte Reglementierung der Wasserresourcen durchgeführt wird und dass dies eines der Druckmittel Israels ist, die Palestinenser "ruhig zu halten" (was bekanntermaßen mal besser und mal schlechter funktioniert), das weiß doch kein Mensch. Es gibt in den Palestinensergebieten Regionen, in denen Menschen fast verdursten!!

Solche unbekannten Aspekte von aktuellen Konflikten, über die sich die Bevölkerung gut aufgeklärt fühlt, herauszuarbeiten wäre sicher auch eine interessante Aufgabe.


Chrysaetos
 

Melian

Maia
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Hmm...

Bundeswehr im Inland würde ich zum Beispiel reinbringen warum es in der Verfassung dieses Verbot von Inlandseinsätzen außer im Verteidigungs- und Katastrophenfall gibt (Weimar, NS-Zeit), welche Möglichkeiten es eben doch gibt die Bundeswehr im Inneren einzusetzen (Katastrophenfall), warum manche Politik die Bundeswehr gerne im Inneren einsetzen würden (Objektschutz, Sondereinsätze) und andere das nicht so gerne haben (Angst vor dem Militärstaat). Zu welchen Türöffnern da gegriffen wird um diese Verfassungsänderung durchzusetzen (Fußball-WM), etc. Dann kann man noch der Frage nachgehen, ob die Bundeswehrsoldaten für den Polizeidienst überhaupt entsprechend ausgebildet sind, Polizisten haben ja Monate- und Jahrelang Ausbildung und Soldaten nicht - oder zumindest anders als Polizisten.

Das mit Ukraine-Russland ist übrigens auch ein heißes und sehr interessantes Thema... ;)
 

Chinasky

Dirty old man
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Zum Ukraine-Rußland-Thema gibt es z.B. in Samuel Huntingtons "Kampf der Kulturen" ein ganzes Kapitel. Es handelt sich da wohl um einen exemplarischen Konflikt (exemplarische Konflikte sind immer gut für Referate! ;) ) an der Grenze zwischen 2 Kulturen (wenn man S.H. folgt), der nochmal dadurch verschärft wird, daß diese Grenze direkt in der Mitte eines Landes verläuft (sowohl räumlich als auch demografisch).

Zum Thema Bundeswehr im Inneren fielen mir Fragen wie: "Soll die BW Kernkraftwerke und andere sensible Infrastrukturknotenpunkte bewachen? Soll sie als Ordnungskraft bei der WM eingesetzt werden, um die Polizei zu entlasten?" usw. ein.

Israel-Palästina ist immer ein spannendes Thema, auch wenn es - leider, leider - von allen Seiten viel zu sehr aufgebauscht wird. Die Gebiete, um welche es geht, sind eigentlich winzig klein, es gibt mehrere Großstädte, die mehr Einwohner haben als Israel und die Palästinensergebiete zusammen. Ich bezweifle aber, daß man das Thema in einer Schulstunde wirklich vernünftig aufbereiten kann, ich hatte - zwanzig Jahre ist's her - die Israelsache ein ganzes Halbjahr im Geschichts-LK, und wir waren damals noch nicht mal bis zu dem Münchner Olympia-Massaker gekommen...
Auf jeden Fall kann man da sehr kontrovers diskutieren, sobald man sich auf eine Seite schlägt. Ausgeglichen und fair darüber zu berichten, stelle ich mir aber sehr, sehr schwierig und aufwendig vor.

Mit Malaysia hatte ich vielleicht kein so gutes Beispiel gewählt, ich hatte da auch Indonesien im Kopf - mit über 200 Mio. Einwohnern das bevölkerungsreichste muslimische Land der Welt. Es wird ebenso wie Indien hierzulande sträflich vernachlässigt. Die innenpolitischen Themen solcher Riesenländer haben immer erhebliche globale Auswirkungen, nur kümmern wir uns da viel zu wenig drum und am Ende steht dann unsere politische Führung immer wie der Ochs vor'm Berg, wenn "auf einmal" :rolleyes: Krisen auftreten. Auch in Indonesien gibt's z.B. erhebliche Reibereien zwischen Christen und Muslimen, vor 2 Jahren wurde da ja eine Touristen-Disco in die Luft gesprengt mit rund 200 Toten als traurigem Ergebnis.

Interessant wäre es auch, z.B. den Konflikt in den Phillipinen zu beleuchten, die eigentlich christlich und westlich geprägt sind, jetzt aber immer mehr unter den Druck der Hegemonialmacht China geraten, was z.B. zu Progromen gegen ansässige chinesische Händler und Unternehmer führt, die überproportional wirtschaftlich prosperieren.
Solche Themen sind, wie ich finde, super interessant, von Korrpution über Mord und (Bürger-) Kriegsgefahren ist da oftmals alles drin. Man muß nur ein paar knallharte Fakten bringen, um zu zeigen, wie brisant die Situationen eigentlich sind. Das hat beim Referat den Vorteil, daß Deine Zuhörer tatsächlich was Neues hören und am Ende das Gefühl haben, gerade einen ganz neuen Blick auf die Welt bekommen zu haben. Immerhin geht's da nicht um irgendwelche umfallenden Reissäcke, sondern um die heißen Themen der kommenden Jahrzehnte - wie Du allen schnell klar machen kannst, indem Du einfach mal zwei, drei Diagramme an die Wand projezierst, auf denen Bevölkerungsentwicklungen, Wirtschaftsentwicklungen usf. auf den Punkt gebracht werden.

Jedenfalls sind sich die meisten Experten einig, daß das 21. Jahrhundert ein asiatisches Jahrhundert werden wird; in jener Gegend passieren die wirklich wichtigen Sachen.
 
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Astaldo

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Hmm da wäre auch noch Taiwan, aber ist das überhaupt noch aktuell. Der letzte Stand den ich weiß ist, das China die Insel unbedingt wieder haben will, aber hab schon lange nichts mehr davon gehört.
 

Melian

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Stimmt, das mit Taiwan ist auch sehr interessant. Zum Beispiel ist Taiwan ja auch nicht mehr in der UN vertreten, war aber bis in die 1970er Jahre die offizielle Vertretung Chinas dort und somit Vetomacht. Dennoch lebt Taiwan nicht in völliger Internationaler Isolation, sondern in einem sehr ... interessanten Zustand. Andere Länder protegieren es teilweise (vor allem die USA), müssen aber andererseits (vor allem aus wirtschaftlichen, nur im extremfall militärischen Gründen) auf ihre Beziehungen zu China achten. Da kann man auch viel draus machen.

Was Hank sagt mit dem Einfluss asiatischer Innenpolitik auf Europa ist durchaus was dran - auch hier wieder der Verweis auf China. Sehr interessant ist da auch der Spalt zwischen teilweise sehr traditioneller Kultur und modernen Wirtschaftsansprüchen, gerade in Indien (Stichwort Kastensystem), was durchaus auch ein gewaltiges Konfliktpotential birgt. ;)
 

Sarevok

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So, danke für alle Ideen und Kommentare. Wir haben uns letztendlich für Glaubenskriege in der Welt, mit Schwerpunkt auf Israel gelegt, entschieden. Da kann man wirklich viel zu finden und wenn man es einigermaßen aufbereitet, ist es sicherlich auch interessant genug.

Wir sollen nun doch am Ende des Referats noch eine Diskussion anbringen. Wir hatten noch keine Zeit über eine geeignete These o.Ä. nachzudenken und vielleicht hättet ihr noch eine gute Idee, worüber man bei diesem Thema diskutieren könnte. ;)
 

Maus

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mMn sollte sich die Diskussion aus der Zusammenfassung am Ende des Vortrags entstehen. Dort werdet ihr ja die Aussagen zusammenfassen und dann kann man ja über genau diese Aussagen diskutieren. Habt ihr die richtigen Schlüsse gezogen, welche Aspekte habt ihr übersehen, welche falsch bewertet.. etc.

Nach bisserl nachdenken, würde ich sagen, dass zwei Möglichkeiten für die Gestaltung des Themas gibt:
a) Warum gibt es diese Glaubenskriege. Analyse der bestehenden und Ursachenforschung
b) Was haben die Glaubenkriege für Folgen? Folgen über die "Kriegsgebiete" hinaus, Verschärfung der Konflikte in anderen Regionen, Ausblick auf die Zukunft (mehr oder weniger Glaubenskriege, wo werden neue entstehen, kann man sie verhindern).

Bisserl abhängig ist das auch, weil man schwerlich über die Zukunft der GK spekulieren kann, wenn man ihre Ursachen nicht verstanden hat.
 
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Puschkin

Neunauge
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zur Gründung Israels gibts in der aktuellen "Geo Epoche" nen interessanten Artikel.

Mein Gott ist der Staat aus nem Chaos heraus entstanden.
 

Sarevok

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So, wir halten am Freitag das Referat. Flash-Präsentation ist fast fertig, Inhalt ist herausgeschrieben und gelernt und auch sonst ist alles geplant.

Wir haben uns nun entschlossen folgende vier Diskussionsfragen am Ende der Stunde zu stellen. Je nachdem wie aktiv unser Publikum ist, werden wir die eine oder andere Frage gar nicht mehr stellen können, aber wir wollen einfach mal vorsorgen. Die Themen sind folgende:

- Wer hat eigentlich Schuld am Israel-/Palästina-Konflikt?

- Hätte der Konflikt vermieden werden können? Wenn ja, wie?

- Wie könnte man das Problem lösen und beide Seiten zufridenstellen? (mMn die wichtigste Frage)

- Kann man die Juden in Israel mittlerweile schon als rassistisch/nationalistisch bezeichnen? (Vielleicht eine nicht sehr tiefgehende Frage, dafür aber die kontroverseste. Hat auf jedenfall unter meinen Mitschülern jetzt schon für einige Meinungsverschiedenheiten gesorgt.)

Nun, wir hatten aufgrund der vielen Arbeit noch nicht allzuviel Zeit um uns darüber Gedanken zu machen. Das werden wir natürlich morgen machen, denn wenn man eine Diskussion über so ein Thema leitet, sollte man auch was dazu sagen können. ;)

Mich würden jedoch eure Standpunkte zu einer oder mehreren Fragen interessieren, nur um schoneinmal ein Bild davon zu bekommen, womit wir rechnen können. Außerdem gibt es hier immer einige User, die die Situation aus einem ganz anderen Blickwinkel einschätzen als man selbst, was sehr hilfreich ist.

Ich würde mich über eure Meinung zu einer der Fragen freuen. ;)
 
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