Waffen aus dem 3D Drucker

Sir Darian

Ritter des Helm
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Hmmm... *grübel*

Das Thread Icon, das ich zur Überschrift gewählt habe, sagt ja bereits alles aus, wie ich über das folgende Thema denke.

In den letzten Wochen war immer wieder mal im Netz zu lesen, dass ein paar Leute, von denen ich mir noch nicht sicher bin, wie ich sie bezeichen soll, versucht haben, ein Sturmgewehr aus dem 3D Drucker zu erstellen, und die Anleitung dazu ins Netz gestellt haben.

Jetzt lese ich wieder zwei Artikel zum Thema:

The Liberator: Erste komplette Waffe mit 3D-Drucker hergestellt bei Heise.de und
Gefährliches Plastikpuzzle: Die Pistole aus dem 3-D-Drucker schießt bei Spiegel Online.

Bereits bei der Namenswahl der Waffe kann ich gar nicht so viel essen, wie ich brechen möchte. Der Befreier, ja, toll.
Auch die Anleitung, wie man diese Waffe im 3D Drucker fertigen kann, wurde ins Netz gestellt.

Es beginnt bereits beim in den glorreichen US of A so geliebten Recht auf Waffenbesitz.
Da kommen dann so Weisheiten wie "Wären die Lehrer in der Grundschule bewaffnet gewesen, hätten nicht so viele Kinder sterben müssen", oder wie "Waffen sind nicht böse, sondern nur Werkzeuge. Das Böse daran ist, wenn, dann der Mensch dahinter".
Habe ich bereits erwähnt, dass ich, wenn ich sowas lese, gar nicht so viel essen kann, wie... ich glaube schon.

Die Waffenlobby in den USA bekommt wieder argumentatives Wasser auf ihre Mühlen, und die in der US Regierung, die ein wenig Verstand zeigen und gegen den Waffenwahn in den USA vorgehen wollen, bekommen eine neue Hürde.

Wenn ich mir ausmale, was das für Möglichkeiten für Terror öffnet. Für Amokläufe. Und so weiter. :grmpf::(

Klar sind die 3D Drucker noch irre teuer, aber laut Artikel kostet das Material für die Waffe nur wenige Cent.
Klar sind die Waffen noch nicht ausgefeilt, aber daran werden diese Freaks sicher noch arbeiten.
Das wird schon noch alles perfektioniert werden.

Schöne neue Welt.
 

Rhonwen

Forumsköchin
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Wenn ich bedenke, dass ich schon einmal (versehentlich) angeschossen wurde und dreimal Schüler von mir Schusswaffen mit in die Schule gebracht haben mit dem Vorsatz, Lehrern und Schülern was anzutun sowie ein anderer Schüler, den ich drei Wochen vorher noch unterrichtet hatte, jemanden umgebracht hat, wird mir ziemlich flau im Magen.

Außerdem bin ich froh, dass ich nicht in den USA lebe, ich weigere mich, als Lehrerin, die Schüler zu mündigen, verantwortungsvollen, mitfühlenden Menschen erziehen soll, bewaffnet in die Schule zu gehen.
 

Dabus

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Yay, wir brechen das Gewaltmonopol.
Gewalt ist genug für alle da. Hätten wir's den gerne im Stück, oder doch in Scheiben?
Wie pervers ist das denn? :wuerg:

Außerdem bringt das dann die Spirale mit dem Terror und der Terrorabwehr und den Kameras und dem gläsernen Bürger wieder ins drehen. Der erweist sich und dem Rest der Welt einen Bärendienst.

Nicht daß ich zweifle, daß Idioten mit einem Willen auch anderweitig Schaden machen könnten, aber da wünscht man sich doch manchmal auf eine kleine Eisscholle oder so, um so einen Mist nicht mitkriegen zu müssen.
 

Lord Snow

Lord Commander
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Wiederholt hat der Jura-Student, der sich als "Crypto-Anarchist" bezeichnet, vertreten, dass das Wissen über die Herstellung von Waffen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden müsse. Damit werde den staatlichen Institutionen das Gewaltmonopol genommen.

Ok, aus der Sicht eines Anarchisten macht das sogar Sinn. Im Interesse aller anderen Menschen mit einem Minimum an gesundem Menschenverstand dürfte das allerdings nicht sein.
 

Lisra

Schmusekater
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Schließlich hat das Gewaltmonopol keinen Grund!!

Oh wait. Hat es doch. EInen guten sogar.

:wunder:
 

Kraven

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Das wird ein kurzer Amoklauf. Die Waffe hat kein Magazin.

Das Ding ist eine Nachbaute einer in Frankreich zur Zeit des zweiten Weltkriegs eingesetzten Ein-Schuss-Pistole, die schon damals für ihre absolute Nutzlosigkeit bekannt war. In einem amerikanischen Artikel dazu wird auch erwähnt, dass die Druck-Pistole zu Fehlzündungen neigt.

Ich will das hier nicht verharmlosen, aber die Waffe ist in meinen Augen eher ein Problem für neugierige Kinder, die was ausprobieren wollen, als für Leute, die gezielt Schaden anrichten wollen. Schlimm genug, ja. Aber eben nicht der Beginn einer neuen, düsteren Ära der Gewalt.

Was haben die Attentäter von Boston gebraucht? Einen Schnellkochtopf und ein Pfund Nägel. Wenn jemand aktiv Menschen verletzen möchte, kann er das ohne weiteres bereits heute tun, ohne auf einen einzelnen Schuss angewiesen zu sein (für den er die Patrone übrigens auch noch irgendwo her kriegen muss).

Es ist eine interessante Entwicklung, die ich auf jeden Fall weiter verfolgen werde, im Moment seh ich das Ding aber noch nicht als eine derart große Bedrohung.
 

Tim

Streichel-Mod
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Na klar ist das ziemlicher Bulls**t dass es jetzt so Anleitungen gibt. Aber war das nicht abzusehen, dass mit der Technik der 3D Drucker auch Dinge hergestellt werden die nicht den moralischen Grundsätzen entsprechen? Ich meine.. gab es je eine Technik mit der nicht irgendetwas hergestellt wurde mit dem man jemanden Verletzen oder sonstwas machen kann?

Wir nutzen die 3D Drucktechnik hier übrigens für die Herstellung von Plastik Prototypen in klein. Nützliche und tolle Technik.
 
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Darghand

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Es hat sicherlich seinen Grund, weshalb die kritischen Bauteile von Schusswaffen nach wie vor aus Stahl hergestellt werden. Ich wüsste jedenfalls nicht, welche (erschwingliche) Hightech-Plaste geeignet wäre, um daraus einen stabilen Lauf zu bauen. Von Kohlefaser mal abgesehen, aber die kann man nicht drucken. Für alles andere braucht man Laser-Sinter-Drucker, deren zukünftige massenhafte Verbreitung sehr stark angezweifelt werden darf.

Also was soll die Panik? So eine Nagel-als-Schlagbolzen-Pistole mit nur einem Schuss konnte man sich bisher auch aus Holz, einem stabilen Eisenrohr und einer Schrotpatrone selber bauen.

Zudem muss man noch an Munition kommen, was - zumindest in Deutschland - auch nur mit Waffenschein möglich ist. Wer dafür andere Mittel und Wege kennt, muss sich auch keine unhandliche Plastikpistole ausdrucken.

Das größte Problem scheint mir derzeit tatsächlich bei der Spurensicherung zu liegen, wenn solche Einmalpistolen verbrannt werden.

Eins noch:

"Waffen sind nicht böse, sondern nur Werkzeuge. Das Böse daran ist, wenn, dann der Mensch dahinter"

Ich bin kein Freund des privaten Waffenbesitzes. Wenn man sich aber mal die räumliche Verteilung von Morden durch Schusswaffen ansieht und mit Faktoren wie Einkommen, Wohlstand, Arbeitslosigkeit usw. in diesen Städten/Stadtteilen kontrastiert, müsste man schon zu dem Schluss kommen, dass in dem Satz auch ein Körnchen Wahrheit steckt.
 

Eowil

Skeptiker
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Mhhh, ich bin in einer Gegend auf dem Land groß geworden, wo mutmaßlich jeder zweite eine Waffe hat -- Bauern, Jäger, "Sport"-Schützen und eigentlich war jeder mal Soldat. Und die Quote an Gewaltakten und Mordopfern und Waffen-Unfällen war gering, ich bin mir fast sicher, ich kenne keinen einzigen Fall.

Aber ich lebe nun auch seit 6-7 Jahren in Großstädten. Und hier würde eine ähnliche Anzahl an Waffen sicher nicht funktionieren. Die Dichte, die Armut, der Stress, usf. sind einfach so groß. Es ist gut, dass die meisten Waffen mit ihrem gesunden Menschenverstand hier ablehnen :D
(Ich will damit auch nicht für das Landleben werben, aber der Besitz von Waffen scheint dort tatsächlich unproblematisch sein zu können, aber bin in diesem Punkt natürlich offen für andere Erfahrungen oder Studien)

Aber um eines nicht zu vergessen: Fast jeder kann in Deutschland einen Waffenschein machen und eine Waffe ist nicht teurer als eine Vespa. Es gibt 20 Millionen Stück in Zivilistenhand! (Zahl aus der ZEIT) Also die Schwierigkeit des Erwerbs und die Verbreitung ist generell nicht die Ursache für die geringe Mordquote!!!

Ich bin auch kein Fan vom Staat: Das Polizisten mit Waffen rumlaufen ist wohl nicht zu ändern in diesen Zeiten, aber dieses Gewaltmonopol, welches dem Bürger am liebsten keine und dem Staat sehr viele Waffen zubilligt, ist für mich mit Verweis auf die deutsche Geschichte und auch die vom Ostblock, keine optimale Lösung. Eigentlich sollte der Staat auch entwaffnet werden können. Geht wohl nur leider nicht!
Kurzum, wenn der Staat Waffen hat, möchten viele Menschen auch welche haben können. Ohne Waffen ist eine Revolution ausgeschlossen! Diese Möglichkeit muss man sich tatsächlich offen halten. Für mich ein nachvollziehbarer Punkt in der US Diskussion.

Aufs Risiko das ich einen empfindlichen Punkt treffe, aber oft unterschlagen und weggeheuchelt wird, dass Waffen nicht nur ziemlich schrecklich und grausam sind, sondern eben auch total cool und schön sein können. Es sind Kunstwerke des Designs. Eben wie ein Schwert, aber nur fast. (Beim Grundwehrdienst war das Rumballern eigentlich auch ziemlich cool.)

Ich würde zuletzt Kraven zustimmen: Töten kann man auch anders. Munition ist nicht druckbar und müsste schwarz beschafft werden, was auch ein gewisser Aufwand sein wird.

Die Angst also, dass Hinz und Kunz in fünf Jahren Waffen für einen "Fuffi" haben werden, ist zwar berechtigt -- heimlich vom Nerdcousin bezogen oder nachts mit Papas Drucker gemacht, in Salams Handyladen unter der Ladentheke gekauft. Aber das reicht eben nicht für das, was man amerikanische Verhältnisse nennt, wo andere Faktoren wie eben flächendeckende Armut, Akzeptanz der Waffe in der Gesellschaft, Verbreitung von Munition (Wallmart??), Gangstrukturen zentral sind, die in Deutschland auf lange Sicht nicht vorstellbar sind.

Was ich auf keinen Fall möchte, weil es ein viel tieferer Eingriff ins Leben wäre, ist eine faschistoide Polizeiordnung, die meinen 3D-Printer überwacht...
 
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Wedge

Wedgetarian
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Ich seh das große Problem an der Sache nicht. Menschen bringen gerne andere Menschen um. Menschen beherrschen auch gerne andere Menschen. Und wenn sich Menschen nicht beherrschen lassen wollen, dann bringt man sie vorzugsweise gerne um. Dazu braucht man keine Schusswaffe, da reicht auch eine Gehwegsplatte. Oder ein Stein vonner Straßenecke. Oder ein Küchenmesser. Oder ein Schraubenzieher. Ein Nylondraht, ein Brett mit nem fetten Nagel drinne, ein Ubahnhof, ne Autobahnbrücke, n paar Medikamente aus der Apotheke und noch viele andere nette Alltagsgegenstände. Und wenn man nun unbedingt eine Schusswaffe will, dann gibts die überall easy zu bekommen, da muss ick mir keinen 3D-Drucker inne Bude stellen. Da kann ich auch zum Ali in Kreuzberg gehen.

Oder ich fahr einfach 20km aufs Land raus und steig bei nem alten Bauernpaar ein. :D
 

Danol

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Ich finde das absolut positiv. Endlich wird dem Staat die Möglichkeit genommen seinen Bürgern Waffen vorzuenthalten. Wer nun glaubt das daraus Zustände wie in den USA bei uns folgen könnten, kann sich ja mal das schweizer Waffenrecht anschauen - auch dort sind Waffen im Grunde für jeden zu erwerben (mit ein paar Differenzen je nach Kanton). Die Schusswaffendichte ist ähnlich hoch wie in den USA, die Schusswaffentoten pro Einwohner nicht annähernd ... daher kann ich die Besorgnis wegen dieser Entwicklungen nicht wirklich nachvollziehen. Die Exzesse in den USA sind eher folge der gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, die hier so nicht vorliegen. Ich hoffe eher dass die verbreitete Waffen-Paranoia dadurch langfristig zurückgehen wird.

Lisra schrieb:
Schließlich hat das Gewaltmonopol keinen Grund!!

Das Argument kann ich absolut nicht nachvollziehen. Durch den Missbrauch des Gewaltmonopols sind bisher wesentlich mehr Menschen umgekommen als durch privaten Waffenbesitz.
 
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Caesar

C
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Und wer glaubt ernsthaft, dass privater Waffenbesitz gegen den bösen bösen Staat hilft falls der durchdreht?


Durch den Missbrauch des Gewaltmonopols sind bisher wesentlich mehr Menschen umgekommen als durch privaten Waffenbesitz. <-- Das ist eben ein völlig inhaltsleeres Argument. Durch die Grippe sind vermutlich auch mehr Menschen umgekommen als durch privaten Waffenbesitz und Irre Staaten.
Interessant ist doch nur die frage: Werden mehr Menschenleben gerettet, weil alle Leute eine Waffe besitzen dürfen, oder verlieren mehr ihr Leben dadurch? Und ich bezweifle stärkst, dass da die Waffen gewinnen.
 

Jester

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Hm, ich lehne privaten Waffenbesitz total, aber ähnlich wie Wedge sehe ich hier kein großes Problem im Moment.

Ich muss zu meiner eigenen Schande eingestehen das ich bis eben gar nicht wusste das es überhaupt 3D-Drucker gibt. Ein anständiger kostet schon seine 600 Euro, dafür kann ich an der Straßenecke aber gleich 5-6 Pistolen kriegen und die haben dazu auch noch ein Magazin.

Alternativ kann ich mir ja auch einfach nen Molly zusammen mixen. Jetzt die große Befürchtung zu schieben das Kinder anfangen zuhause ihre eigenen Waffen zu bauen, halte ich für unbegründet.
 

Turjan

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Wie Kraven schon sagte, der Name "Liberator" geht auf ein historisches Vorbild einer Notfallwaffe zurueck. Was die 3D-Drucker angeht, musste ich mich da auch korrigieren lassen: die kosten irgendetwas unter $3000 (Jester sagt 600 Euro), sind also fuer fast jedermann erschwinglich.

Wedge hat schon Recht mit seiner Aussage, dass es sehr einfach ist, Deine Mitmenschen umzubringen, wenn Du nur wolltest. Aber das ist im Normalfall kein Problem, da die Leute, die sich so etwas ueberlegen, meist keinen Antrieb haben, dies auch durchzufuehren. Zum Glueck sind die meisten Kriminellen ziemlich unterbelichtet (die erfolgreichen Geldabschneider erlernen einen Beruf, der das legal macht). Das ist auch der einzige Grund, warum dieses Affentheater an den Flughaefen zu funktionieren scheint.

Das Problem mit der Pistole aus dem 3D-Drucker ist, dass es viele Leute fasziniert. Ich kann mir vorstellen, dass wir da schon bald irgendwelche "Anwender" erleben. Die Dinger werden nicht durch Metalldetektoren entdeckt, also kann ich mir schon vorstellen, wie mein naechster Besuch bei einem der mehr sensiblen Aemter ausschauen wird. Anscheinend sind sie auch fuer mehr als einen Schuss gut, aber ich denke mal, das Nachladen dauert zu lange.

Also, objektiv halte ich die Dinger fuer eine kriminelle Karriere als ungeeignet, aussser vielleicht fuer einen Auftragsmord mit anschliessendem Verbrennen der Waffe. D.h. aber nicht, dass irgendwelche Dummbeutel nicht etwas versuchen werden.
 

Darghand

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Und wer glaubt ernsthaft, dass privater Waffenbesitz gegen den bösen bösen Staat hilft falls der durchdreht?

Nun, ich würde schon Mao und seinem Diktum zustimmen, dass die politische Macht aus den Gewehrläufen kommt, und halte Radikalpazifismus der Sorte Ghandi für unmenschlich.

Die deutsche Revolution im November 1918 lief in ihren Anfangstagen auch äußerst friedlich ab, dennoch dürfte es wohl kaum ohne Bedeutung gewesen sein, dass die Mannschaftsgrade der Armee bewaffnet waren und den Umsturz nicht nur mit auslösten, sondern auch mittrugen. Zu dem späteren Zeitpunkt, als die SPD die Freikorps anrücken ließ, war Bewaffnung noch mal wichtiger.

Ich finde es auch tatsächlich bemerkenswert, dass ein Staat seinen Bürgern das Recht zubilligt, sich notfalls gegen ihn zu bewaffnen. Für sich genommen lehne ich das auch nicht ab. Jedenfalls fallen mir nicht soviele Gründe dagegen ein, die sich aus dem Waffenbesitz selbst ergeben würden.


dafür kann ich an der Straßenecke aber gleich 5-6 Pistolen kriegen und die haben dazu auch noch ein Magazin.

Ei sischer dat. :rolleyes:
 

Kraven

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Danos schrieb:
Endlich wird dem Staat die Möglichkeit genommen, seinen Bürgern Waffen vorzuenthalten

Mach nen Waffenschein und kauf dir eine. Wo liegt das Problem?
 

Caesar

C
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Naja, der Herr Mao hat da sicherlich schon recht. Aber reichen die paar Gewehre der Bevölkerung? Militärputsche gibt es quasi andauernd, für eine Armee ist es recht leicht. Aber aktuelles Beispiel Syrien oder Libyen. Da ist die Bevölkerung recht komfortabel mit AK-47 oder weit schwererem Zeug bewaffnet hatte damit aber keinerlei Chance gegen eine Regierung mit Militär.
 

Darghand

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@ C

Das ist natürlich richtig, liegt aber auch einfach daran, dass die syrische Revolution - wenn man die Vorgänge dort denn als solche bezeichnen möchte - offenbar von einer wenigen breiten Masse der Bevölkerung unterstützt und getragen wird als das 1918 in Deutschland der Fall war. Damals waren, wie gesagt, auch die Mannschaftsgrade der Armee dabei, die gegen die bürgerliche Off'ziers-Schicht aufbegehrte. Um letztgenannte mitsamt der Militärdiktatur aus OHL, Schutzmännern und konservativem Obrigkeitsstaat loszuwerden, waren Schusswaffen keine schlechte Idee. Ohne Bewaffnung wäre die Unternehmung vermutlich noch schneller gescheitert bzw. wäre einfach zusammengeschossen worden.

Man kann's vielleicht so fassen: Schusswaffen sind für die bloße Möglichkeit einer Revolution nahezu unabdingbar, aber keine Garantie für das Gelingen, sondern nur ein Faktor unter vielen.
 

Wedge

Wedgetarian
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Diese Illusion, dass man mit nen paar Handfeuerwaffen dem Staat entgegen wirken kann, kann auch nur von Leuten kommen, die ihr Hirn nicht mehr eingeschaltet haben, seitdem sie in der Schule gelernt haben, dass vor 100 Jahren sowas voll geil funktioniert hat. Glaubt hier jemand wirklich, dass es eine moderne Armee in einem Industriestaat mit einer zu Faschismus und Diktatur entschlossenen Regierung dahinter auch nur drei poplige Sekunden lang kratzt, ob jemand eine oder hundertsiebenundzwanzig selbstgedruckte 9mm Pistolen im Schrank zu liegen hat oder nicht? Glaubt hier jemand, dass die mit ihren hochauflösenden Echtzeitsatelitenbildern die Revoluzer und deren Ohrenschmalz dabei beobachten, wie die sich gemütlich versammeln und sich dann denken "Son Mist aber auch, was machen wir denn jetzt? Die scheinen das ja ernst zu meinen. Hm, wir haben zwar die ganzen Panzer mit dutzenden Kilometern reichweite und die ganzen Kampfjets mit den (Atom)Bomben und ganzen 500km-Langstreckenraketen und die Drohnenjäger und die Uboote, aber den ganzen Kram können wir natürlich nicht einsetzen, wegen weil. Gentleman, we are doomed!"

Ich würds respektieren wenn die Leute ehrlich sind, auch zu sich selber, und klar sagen, dass sie Waffen geil finden, dass sie die Eleganz dieser Tötungsmachinen bewundern, dass sie es geil finden, Macht über Leben und Tod anderer zu besitzen, dass sie sich wie Götter fühlen, wenn sie wissen, dass sie jederzeit die Herrschaft über das Leben anderer an sich reißen können, dass sie bei dem Gedanken daran, mit ner Waffe am Fenster zu stehen und die Menschen zu beobachten, so ein staalhartes Rohr kriegen, dass sie Falten und Spalten waschen können, die sich seit 20 Jahren nicht mehr gebildet haben.

Diese ganzen Wischiwaschiausreden von wegen Jagdsport und Schießsport und Selbstschutz und Kunstwerke sind doch maximal selbsterschaffene Illusionen, um sich vor der Erkenntnis der eigenen Monströsität zu schützen.
 

Chinasky

Dirty old man
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Ich mag Deinen Furor. :)
 
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