[Schreibwettbewerb - Runde II] Rote Zora / Armanz

Wer hat die bessere Geschichte geschrieben?

  • Rote Zora

    Stimmen: 12 75,0%
  • Armanz

    Stimmen: 4 25,0%

  • Umfrageteilnehmer
    16
  • Umfrage geschlossen .

Enigma

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Mindriel hat sich zwar nie offiziell abgemeldet, aber ich finde, ich habe gute Gründe, hieraus wieder eine Zweierbegegnung zu machen.

Geniesst also die voraussichtlich letzten beiden Auftritte des Drachens. ;)

 
 

Enigma

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Rote Zora

Pelle sah seinem Freund in die Augen. Er hasste Abschiede. Und diesmal hatte er zusätzlich ein ganz übles Gefühl in der Magengegend. Und leider kannten sich beide viel zu gut, als dass einer vor dem anderen auch nur irgendetwas hätte verbergen können. Er seufzte.

„Ja, ich weiß nicht, ob ich zurück komme. Es ist ein gefährlicher Auftrag. Eine echte Prüfung. Sie sagen, wenn ich sie bestehe, werde ich ein richtiger Paladin. Ich bekomme alle Weihen, alle Rechte, Siegel, Kette und alles was dazu gehört. Es ist enorm wichtig, aber eben auch riskant.“

„Und? Was sollst du tun?“ Jerob, der Gnom, der dem jungem Ermittler mit seinem Geschick schon so manches Beweismittel organisiert hatte, sah seinen früheren Gefährten kritisch an. Ihm schmeckte das ganze so gut wie kalter Tabaksaft aus einer alten Pfeife.


„Ich soll nicht darüber reden.“

„Das ist doch Mist. Wir verraten nichts, das weißt du“ Jerob war sichtlich genervt.

„Ich hab mein Ehrenwort gegeben“

„Ehrenwort. Oh ja, Hörr Paladön, ös göht om dö ÖÖÖÖhre.“ tönte der Gnom „Weißt du was? Du gehst mir auf den Keks mit einem Ehrengetue. Werd' doch mal langsam erwachsen, Mann“
Jerobs Pfeife war tatsächlich ausgegangen und zornig spuckte er eine Ladung Speichel und Tabaksaft auf den Boden.

„Du spuckst also auf mein Ehre?“ Pelegrinus stand auf. Er hatte Tränen in den Augen. Er hätte einen Freund gebraucht, jetzt, wo er ausziehen sollte, um einen Pokal aus dem Hort eines Drachen zu holen. Und stattdessen wurde er beschimpft und beleidigt. In besseren Tagen hätte er es Jerob nachgesehen, aber heute abend ging es nicht.

„Hör zu Pelle...“ Jerob hob beschwichtigend die Hände -

„Nein, Jerob, du verstehst mich nicht, und du willst mich nicht verstehen. Dies ist offenbar ein Weg, den ich allein gehen muss. Wobei mir mein Orden sogar einen Gefährten zugeteilt hat. Einen Halbork. Mit dem wird es wohl angenehmer zu plaudern sein als mit dir!“

Damit nahm Pelegrinus seinen Mantel und verließ die Schänke ohne einen weiteren Blick zurück.
„Scheiße“ murmelte der Gnom, und begann seine Pfeife zu reinigen.

~~~oOo~~~

Gleichmut. Wie ein Meer sind meine Gedanken. Das Auf und Ab der Menschengeschlechter, der Elfenkriege und Zwergenkämpfe, das alles ist nur der zerklüftete Boden eines Ozeans, wenn man die Jahre nach Tausenden zählt. Viel Aufregung wenn es bergauf geht, viel Geschrei und Gezeter wenn es bergab geht. Und nichts davon bleibt. Alles verschwindet unter der schillernden Oberfläche in der sich die Wolken der Jahrhunderte spiegeln, wie sie in ruhiger Folge dahinziehen. Sarlentar, der alte Drache blickte von seinem Hort über den Horizont. Wie Ameisen mühten sich die Menschen in ihren Haufen, doch dann kommt ein strenger Winter, ein Wald- oder Weltenbrand, und die Städte stehen verödet da. Sarlentar lächelte und ließ in seinen Gedanken die Zeit sich dehnen und wieder zusammenziehen wie eine unendlich elastische Bogensehne.

~~~oOo~~~

Krolakk hatte keine Angst. Personenschutz gehörte zu den Tätigkeiten, die ihm vertraut waren. Allerdings war er erstaunt, ausgerechnet von einem Paladinfürsten gedungen worden zu sein. „Normalerweise fassen die uns doch nicht mit der Kneifzange an“ dachte sich der Halbork. Von daher störte ihn die Herablassung nicht, mit der ihn sein Auftraggeber behandelte – er hatte schon weit schlimmeres ertragen müssen.

Nun war er gespannt auf seinen neuen Gefährten. Egal was für ein Schnösel das auch sein würde, er würde ihn hin und zurück bringen, egal welches Ziel ihm offenbart würde. Denn daraus hat sein Auftraggeber ein großes Geheimnis gemacht. Nur immer wieder gefragt, ob er sich fürchten würde. Er, der Angstmacher. Blödsinniges Menschengewäsch. Er überprüfte seine Ausrüstung und machte sich zum Treffpunkt auf.

Der Typ, der da stand, sah eigentlich ganz lässig aus. Er hatte zwar eine Rüstung und ein Schwert dabei, aber so richtig ritterlich kam der nicht rüber. Zu schmächtig, und irgendwie auch zu unsicher wirkte der Kerl. Und ziemlich jung. Das war doch kein echter Bihänder, den er da trug? Krolakk musste schmunzeln. Der wird dich brauchen, Krolakk, sagte er zu sich. Alleine nimmt dieses Bübchen das nicht mal mit nem ausgewachsenen Oger auf. Und von denen hatte er schon einige Schädel zertrümmert. Er tätschelte den Griff seines Hammers. Na dann, auf ins Abenteuer!

~~~oOo~~~

Pelegrinus war erleichtert, als er seinen Gefährten kommen sah. Viel zu früh war er aufgebrochen, aber nach dem Streit gestern hatte er schlecht schlafen können. Dunkle Träume hatten ihn gequält, er sah sich selber mutterseelenallein in einen tiefen Abgrund stürzen, der sich als Drachenschlund erwies, und nirgends gab es einen Halt. Seine einzige Hoffnung wäre Jerob gewesen, aber der hatte sich mit einem meckernden Lachen abgewandt. „'Dunkle Träume, helle Tage', hat Mama immer gesagt“ versuchte er sich zu trösten, und in der Tat schien heute die Sonne. Und dass er diesmal nicht mit Jerob reisen würde, war fast beruhigend.

Der Halbork, dem sie ihm vom Orden angekündigt hatten, hatte zwar orkische Züge, aber kein gemeines Gesicht. Natürlich wusste Pelle,

dass sein Orden ihn damit beleidigen wollte. „Wir sind doch so tolerant, her Pelegrinus, da wird es uns doch nichts ausmachen mit einer Grünhaut zu reisen, oder?“ Er hatte diesen süffisanten Ton noch im Ohr. „Nein, es macht mir tatsächlich nichts aus!“ hatte er geantwortet, und nun wollte er das Beste daraus machen.

„Hallo, du musst Krolakk sein, den sie den Angstmacher nennen. Ich bin Pelegrinus, aber meine Freunde nennen mich Pelle, und da wir ja wohl eine längere Reise miteinander vorhaben, sollten wir unnötige Höflichkeitsfloskeln vielleicht vermeiden, hm?“

„Meinetwegen gerne, Herr, aber ich bin Euch zu Diensten abgestellt, und bin durchaus zu korrekten Umgangsformen fähig“ erwiderte Krolakk. Das machte Eindruck. Einen solchen Ton war man von Orks nicht wirklich gewohnt.

„Wow, Krolakk, das war aber geschliffen formuliert. Können wir uns trotzdem auf ein Du einigen, ich reise lieber mit einem Gefährten als mit einem Dienstboten“ erwiderte Pelegrinus offenherzig.

Krolakk schenkte ihm ein Lächeln, bei dem man seine tadellosen, aber doch unverkennbar gelben Zähne sehen konnte. „Na dann los, Partner. Jetzt musst du nur noch sagen, wo's hingeht, denn da hat dein Gefährte noch keinen Schimmer“

Pelegrinus seufzte. Wir suchen einen Drachen. Zum Glück ist es ein goldener, mit denen kann man reden, denn wir sollen einen Pokal aus seinem Hort bekommen. Er soll erst kürzlich in unserer Nähe ein neues Quartier bezogen haben. Hör zu: wir gehen dahin, aber versuchen jede Konfrontation zu vermeiden. Ich will nicht als Drachenfutter enden.“ Schaudernd erinnerte er sich an seinen Traum.

Krolakk grinste. Das Zittern seines Gegenübers war ihm nicht entgangen. „Keine Angst, Pelle, auch wenn wir Gefährten sind, du hast das sagen. Auch wenn ich keine Angst vor Drachen habe, ich respektiere diese Wesen, und werde keinen Streit vom Zaun brechen, schon gar nicht wenn du das nicht willst!“

Pellegrinus atmete erleichtert auf. Das könnte alles ja doch noch ein gutes Ende nehmen.

~~~oOo~~~

Jerob hatte es nicht lassen können. Er hatte hinter seinem eigenen Gefährten hinter her spioniert. Dieser Typ, mit dem er loszog, war ein Schrank von einem Kerl. „So ein Wahnsinn“ sagte er sich „einen Drachen wollt ihr beklauen?“, dann wäre er die weit bessere Wahl gewesen. Aber die beiden schienen sich zu verstehen. Das tat weh. Irgendwie schmerzte ihn der Streit vom Vorabend, aber nun aus dem Nichts aufzutauchen und noch irgendeine Versöhnungsszene abzuziehen war auch nicht sein Ding. Missmutig ging er auf die Suche nach einer Taverne die noch, oder die schon auf hatte.

~~~oOo~~~

Gleichmut. Das Meer war beinahe unendlich. Es war glatt und rein, die Oberfläche wie die Scheibe des Mondes. Bis auf...“ ein schmerzhaftes Zucken durchfuhr seinen Körper. Sarlentar schüttelte seine Mähne. Ein einziger Zacken ragte aus diesem Meer, und jedes Mal wenn er an ihn stieß, tat es weh. Er schnaubte verächtlich über seine eigene Empfindlichkeit. Warum konnte nicht auch dieser kleine fiese Nagel vom Meer der Gleichmut bedeckt werden, von den Wellen der Jahrhunderte abgeschliffen und in die Tiefe gewaschen werden. Waren nicht gigantische Vulkaneruptionen einfach verpufft und zu lange vergessenen Sedimenten geworden? Warum dieses eine nicht? Es nagte an seiner Seele, es verfolgte ihn in seine Träume, die er sonst so gut steuern konnte. Er seufzte tief.

Es war ja seine eigene Dummheit gewesen. In einer der gewaltigen Völkerschlachten, die nun auf dem Grund des Ozeans ruhten, war er nicht der einzige Drache gewesen, der die wogenden Schlachtreihen begleitet hatte. So waren sie sich nahe gekommen, obwohl sie einander kaum kannten. Aber er hatte ihre Träume gelesen, und die waren wild und schön. So war er, Sarlentar, ein einziges Mal in seinem langen Leben Vater geworden. Aber sie war keine, die blieb, wild und schön wie ihre Träume, so war ihre Unbeständigkeit. So hatte er seinen Sohn nie gesehen. Und der Sohn missriet. Ein übermütiger, dummer Jungdrache ist er gewesen, und hat viel Unfug angerichtet unter den Menschen. So haben sie ihn gejagt. Und am Ende war er tot.

Eine Träne glitzerte in Sarlentars Augenwinkel, aber wie viele Tränen er auch weinen würde, es würde nicht reichen den Ozean so anzufüllen, dass diese eine Spitze endlich im Meer versinkt.

~~~oOo~~~

Pelegrinus war zufrieden. Krolakk erwies sich als durchaus tauglicher Gefährte. Viel Erfahrung hatte er gemacht in seinem Leben, und wenn er von seinen Kämpfen erzählte, konnte Pelle nur so staunen. Außerdem musste er zugeben, dass Krolakk wirklich ganz unglaublich gut gebaut war.

Jetzt, wo sie auf dem Weg zum Ziel waren, und den Berg hinaufstiegen, konnte er jeden Muskel seines Begleiters sehen, die ihn kraftvoll nach vorne brachten, obwohl er eine schwere Rüstung im Gepäck hatte, und einen gewaltigen Hammer trug. Außerdem hatte er sich mit einem milden Lächeln in Pelles Richtung auch den Großteil des Proviants und der Ausrüstung aufgeladen.

„Wir kommen nicht schneller voran, Pelle, wenn du hier den Helden spielst, und ich dann an jeder zweiten Biegung auf dich warten muss.“ hatte er lapidar gesagt, und tatsächlich fiel es Pelle auch jetzt noch schwer, mit ihm Schritt zu halten. „Ein Tier, ein Monster von einem Kerl, was die Kraft angeht, und doch so nett und sympathisch. Unglaublich!“ Pelle war mit jedem Tag zufriedener geworden, und seine Träume wurden auch irgendwie anders.

Er schüttelte die Gedanken ab, die sich gerade in sein Bewusstsein schlichen. Verdammt noch mal, du bist ein Paladin, ein Luminiscentius. Tief durchatmen, weitermarschieren. „Jetzt, auf dem Weg zu deiner entscheidenen Prüfung wirst du keine Dummheiten machen,“ nahm er sich selbst ins Gebet, „versprich es mir. Gib mir dein Ehrenwort!“ Komisch, dass er seinem eigenen Ehrenwort nicht so recht trauen mochte.

~~~oOo~~~

Jerob fand eine Spelunke, in der es noch Bier gab. Eine mittelmäßige und in die Jahre gekommene Bardin lungerte noch am Tresen herum. Er gab ihr einen Kaffee aus. „Und was ist mir dir los?“ fragte sie. „Ach Scheiße, mein Kumpel geht in den sicheren Tod. Und ich darf ihm nicht helfen, stattdessen so eine Grünhaut namens Krolakk oder so!“

„Krolakk?“ über den gibt’s aber einige Lieder. Hör mal:

Hört die Geschichte von Heldenmut
ein Ork badet in Ogerblut
Die mächtigen Monster wollten uns töten
Handelstreff in höchsten Nöten
die Menschen all in Furcht und Schrecken
alle wollten sich verstecken
nur einer hat sich aufgebaut
Krolakk mit der Drachenhaut

Die Ogersippe grinst und brüllt
die Vororte in Rauch gehüllt
Wilde Flucht von Weib und Kindern
Gebrüll des Todes von den Rindern
Blut trieft von der Oger Pranken
die Wachen vor dem Tore wanken
nur einer hat sich rausgetraut
Krolakk mit der Drachenhaut

Einer steht dort vor den Mauern
die Oger scheinen noch zu lauern
dann stürmen sie auf einmal los
wer setzt dem Mann den Todesstoß?
Unheilvoll klingt ihr Gekicher
sie sind sich ihres Sieges sicher
Bis er mit seinem Hammer haut
Krolakk mit der Drachenhaut“

Jerob wollte das nicht hören. Aber plötzlich traf es ihn wie ein Blitz. „Scheiße, Scheiße, Scheiße und noch drei Mal Scheiße!“ rief er aus und stürmte aus der Taverne. Die Bardin sah ihm verdutzt nach, und der Wirt war froh, dass er im Voraus kassiert hatte.

~~~oOo~~~

Ein leichter Wind kräuselte das Meer der Gleichmut. Träume. Er spürte Träume von Menschen in seiner Nähe. Furcht. Leidenschaft. Liebe. Sarlentar schloss seine Augen halb, um sich hineinzuvertiefen in das, was da ganz offensichtlich auf dem Weg zu ihm war. Das war doch mal eine interessante Abwechslung.

~~~oOo~~~

Der goldene Schimmer war schon von weitem zu sehen. Majestätisch ruhte der Drache auf dem Gipfel der Anhöhe. Pelegrinus klopfte das Herz bis zum Hals. „Nun gilt es also!“ sagte er zu sich selbst. Dann wandte er sich an Krolakk: „Hör zu, mein Freund, ich werde alles tun, um mit ihm zu reden. Ich spüre, dass er uns schon wahrgenommen hat. Lass mich also mit mit ihm reden und halte dich zurück!“ Wie du meinst Pelle. Aber ich weiche nicht von deiner Seite. Und während Pelegrinus schon tapfer emporstapfte, zog Krolakk sich seine Rüstung an, und schulterte seinen Hammer. Den Rest des Gepäcks ließ er zurück. Er würde Bewegungsfreiheit brauchen, falls es zum Fall der Fälle kam.

~~~oOo~~~

Der Gnom stieg von seinem Reittier. Fast zu Tode geritten hatte er es, und doch hatte er das Gefühl, dass er zu spät kam. Ab hier ging es nur zu Fuß weiter. Er verfluchte seine kurzen Beine. Er verfluchte seine schlechte Kondition, als er schon nach wenigen Metern Kletterei außer Atem war. Er fluchte viel in den letzten Tagen. „Scheiße!“ entfuhr es ihm zum siebenhundertvierundachzigsten Mal. Dann kletterte er weiter.

~~~oOo~~~

Sarlentar beschloss, dass es nun ein guter Zeitpunkt wäre, die Augen zu öffnen. Schließlich sollten die Menschen ja auch wissen, dass er sie sah. Er wollte freundlich wirken und interessiert. Nun waren sie schon auf hundert Schritt herangekommen, und er hatte keine Feindseligkeit entdecken können. Träume von Orden und Ehren hatte er gespürt, Mut und Heldentum, auch eine interessante Prise von Erotik. Hm, und irgendwo dahinter spürte er noch Angst. Panische Angst bis zur Verzweiflung. Ja, diese Individuen waren einen Blick wert.

~~~oOo~~~

Der Drache schien zu schlafen. Sie waren jetzt so weit herangekommen, dass ein guter Bogenschüze ihn unmöglich verfehlen könnte. Pelegrinus hatte irgendwie erwartet, dass das viel schwieriger sein würde, überhaupt in Reichweite eines solchen Tieres zu kommen. Zugleich merkte er wie es ihm schwer fiel, sich auf seine Aufgabe zu konzentrieren. Ständig und mit immer größerer Macht, stoben ihm wilde Gedanken durch den Kopf, in denen er und Krolakk – Helm vergib, Helm sei gnädig, Helm beschütze meine Träume! Pelegrinus zwang sich, sich nicht umzuwenden und nach Krolakk zu sehen. Er musste dazu aber seine gesamte Willenskraft aufwenden. Doch da! Der Drache schien sich zu regen. „Hallo! Ich...“ - was redete er da für ein wirres Zeug. Man kann doch keinen Drachen mit Hallo begrüßen. In seinem Kopf drehte sich alles in schwindelerregender Geschwindigkeit. „Ich, ich bin..“

~~~oOo~~~

Zu spät. Der Gnom sah, wie die beiden winzigen menschlichen Figuren auf dieses riesenhafte Ungetüm zumarschierten. „PELLE!“ brüllte er aus Leibeskräften, aber um gerade diese war es nicht mehr so gut bestellt nach dem kräftezehrenden Anstieg. Er schaffte es nicht. Siebenhundertdreiundneunzig.

~~~oOo~~~

Sarlentar sah den jungen Paladin. Ja, der war das mit den interessanten Träumen, der andere war nicht ganz so speziell, sein Blick streifte ihn nur kurz. Doch das reichte. Es spielte keine Rolle, dass die Schuppen eines Jungdrachens, die auf der Brust des Halborks glänzten unmöglich von Sarlentard Sohn stammen konnten. Der Schmerz um den Verlust zog sich wie ein gleißendes Feuerschwert durch seine Brust. Sofort richtete er sich in seiner vollen Größe auf, und ließ einen Feueratem über die Eindringlinge nieder.

~~~oOo~~~

Es ging alles viel zu schnell. Kaum hatte der Drache das Auge geöffnet, war er ohne weitere Vorwarnung zum Angriff übergegangen. Es gab keine Chance, auch nur ein Wort zu sagen. Pelegrinus wurde in eine glühende Wolke gehüllt, spürte, wie er zu Boden gerissen wurde und wie ihm die Luft zum Atmen ausblieb. Dann wurde ihm schwarz vor Augen. Das war wohl das Ende. In seinem letzten Traum sah er einen epischen Kampf zwischen einem heldenhaften Halbork und einem wütenden Drachen. Doch der Kampf rückte immer weiter von ihm weg, er hörte irgendwann nur noch die Geräusche von Donnerndem Feuer und Hammerschlägen. Darin mischten sich die Worte einer vertrauten Stimme. „Pellegrinus du Vollidiot, wach endlich auf, oh man Scheiße zum achthundertzwölften Mal, jetzt komm endlich zu dir!“

Langsam dämmerte ihm, dass das Jerobs Stimme war. War der auch tot? Oder war er am Ende hier? Ungläubig öffnete er die Augen. „Deine tollen Herren Paladine schicken dich mit nem Halbork los, der ne Drachenschuppenrüstung trägt. Das ist Mordversuch, wenn ich mich nicht irre. Du solltest da mal ermitteln in dem Laden. Aber sag mir kurz, was du aus dem Drachenhort brauchst, und dann verschwinden wir. Die zwei amüsieren sich nämlich noch ne Weile, denke ich, aber das Ende würd ich nicht abwarten!“
 

Enigma

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Die Sonne war gerade im Begriff unterzugehen, als Krolakk sich seinen Weg durch das Dickicht des dämmernden Waldes erkämpfte. Man sah ihm die Anstrengung im leicht verkrampften Gesicht an, doch das Ziel, dass er vor Augen hatte, liess ihn mehr leisten, als er es für möglich gehalten hätte. Hoffentlich finde ich das Dorf, bevor ich mich in diesem räuberverpesteten Wald verirre und als Totem irgendeines Waldgeistes ende, dachte der übermüdete Halbork. Er wusste, dass er nicht einschlafen durfte, aber seine Augenlider waren schwer wie Blei und seine Muskeln schmerzten schon seit Tagen.
“Nur eine kurze Pause...”, murmelte Krolakk. Er setzte sich neben einen Baum und lehnte sich an diesen an, ohne seine beiden Waffen abzulegen und schloss für einen kurzen Moment seine Augen. Unweigerlich packte ihn die Müdigkeit und er schlief, trotz seiner Gegenwehr, ein. Doch es war keine traumlose Nacht, wie sie gewöhnlicherweise immer auftritt, wenn der Ork solche Mühen überwinden musste. Krolakk träumte von einem finsteren Wald, den er durchforstete. Nach was, war ihm nicht bewusst.. Nachdem er den schemenhaften Wald verlassen hatte, fand er sich in einer Lichtung wieder und sah eine riesige Höhle vor sich, dessen inneres unmöglich zu erblicken war. Krolakks Schlaf wurde unruhig, als er die Höhle betrachtete. Als er sie dann, ein wenig zögerlich betrat, wachte er auf, bevor er irgendetwas darin ausmachen konnte. Unmut und Verwunderung machten sich in ihm breit. Etwas stimmte nicht mit diesem Traum. Jemand will, dass ich diese Höhle aufsuche, dachte sich Krolakk. Unschlüssig, ob er dem vagen Ruf Folge leisten sollte, stand er auf und schaute sich um. Nichts. Nur Stille und Dunkelheit. Krolakk grunzte unzufrieden und nahm seinen Weg wieder auf. Sein Ziel war zu wichtig, um sich von einem undeutlichen Traum aufhalten zu lassen. Andererseits, wenn es stimmte, was man über das Dorf sagte, hatte er genug Zeit, vorher noch einen kleinen Zwischenstopp zu machen. Der Ork entschloss sich dazu, die Höhle aufzusuchen, falls sie sich tatsächlich am Ende dieses Wald befinden würde. In Gedanken über seinen Traum, der kein natürlicher war, dessen war sich Krolakk sicher, versunken, achtete er nicht ausreichend auf seine Umgebung und trat beinahe in eine Bärenfalle. Mit bleichem Gesicht, bemerkte er diese und fühlte, wie sein Herz raste.
“Konzentrier dich auf den Weg, du Tölpel.”, sagte er zu sich selbst und stellte sich vor, was passiert wäre, wenn er hineingetappt wäre. Vielleicht hätte er es nicht überlebt. Oder er hätte das “Glück” gehabt, von Räubern gefunden zu werden. Seine Gedankengänge wurden abgebrochen, als er auf einmal ein schwaches Licht bemerkte. Seine Schritte wurden schneller, ja beinahe hastig und seine Lunge wurde mal wieder aufs Höchste strapaziert, aber es war ihm egal. Sein Eilen wurde zum Rennen, als er das Licht näher wähnte. Es dauerte nicht lang und er fand sich auf einer Lichtung wieder. Das unangenehme Gefühl eines Deja Vus durchzuckte ihn.
“Jemand hat mit meinem Traum gepfuscht.”, stellte er fest und schaute sich hastig um, was seinen Blick allerdings nicht daran hinderte, eine Gestalt etwas abseits der, Krolakk nur allzubekannten, Höhle wahrzunehmen. Sie hatte ihn vermutlich noch nicht erblickt, also lockerte der Halbork den verkrampften Griff von seinem Flegel und seinem Hammer. Er schaute sich noch einmal genauer um, konnte aber sonst niemanden ausmachen, also beschloss er eine Konfrontation zu wagen. Nach ein paar Schritten konnte Krolakk die Person genau erkennen und musterte sie.
Sein Gegenüber, dass sich soeben umdrehte und Krolakk ebenfalls zu mustern schien, war ein junger Mann, keiner der grossen Sorte und recht schmächtig. Der Junge, oder Mann, Krolakk war sich nicht sicher, trug ein Kettenhemd, dass ihm irgendwie nicht zu passen schien und war mit einem Bastardschwert bewaffnet. Er sah ziemlich unbeholfen aus, aber gleichzeitig auch erfahren. Der Halbork hätte schwören können, dass es sich um einen Paladin in Ausbildung handelte, wenn da nicht das Bastardschwert wäre, denn der Mann hatte etwas im Gesicht, dass Hilfsbereitschaft ausstrahlte und ihn, Krolakk, mit freundlichen Augen anschaute. Allerdings war da auch etwas trübes in seinem Blick, dass dem Halbork etwas Sorgen bereitete. Es bedeutete nichts Gutes, dessen war Krolakk sich sicher.
“Einen guten Tag, der Herr.”, begrüsste die Person ihn.
“Oder handelt es sich um einen Räuber?” Der Mann hatte schon längst eine Hand am Schwertgriff. Dann mangelte es ihm wohl nicht an Vorsicht, dachte sich Krolakk, verwarf den Gedanken allerdings wieder. Der Mann hatte die Höhle angestarrt und den Halbork erst bemerkt, als dieser ihm schon hätte gefährlich werden können, wenn er das gewollt hätte.
“Hallo.”, erwiderte der Ork seinen Gruss und schaute ihm noch ein weiteres Mal in die Augen. Etwas stimmte nicht mit dem Mensch.
“Ich bin weder ein Räuber, noch hege ich irgendwelche anderen bösen Absichten. Ich bin nur ein einfacher Reisender, auf der Suche nach einem bestimmten Dorf.”
Der Mann schaute ihn misstrauisch an.
“Recht streng bewaffnet seid ihr, dafür, dass ihr vorgebt ein einfacher Reisender zu sein.”
“In einem Wald, der so stark nach Banditen stinkt, sollte man seine Waffen lieber stets in der Hand behalten. Und was seid ihr, wenn man fragen darf.”
“Ein junger Paladin, im Auftrag seines Ordens. Nicht mehr und nicht weniger. Mein Name lautet Pelegrinus.”, antwortete der Mann freundlich.
Wusst ichs doch, dachte der Halbork und sagte: “Ich heisse Krolakk und bin, nunja, eine Art Waldläufer vielleicht.” Dabei grübelte er ein wenig und kam zu dem Entschluss, dass dies wohl am meisten zu seinen Tätigkeiten passte.
“Ihr klingt aber nicht sehr überzeugt.” Pelegrinus wurde noch misstrauischer, seine Stimme allerdings, blieb freundlich.
“Das liegt wohl daran, dass ich keinem bestimmten Beruf nachgehe. Die Tatsache, dass ich bereits vielen Menschen für ein paar Münzen geholfen habe, macht mich zu einer Art Berufswaldläufer, findet ihr nicht?”
“Das könnte man so sagen. Und was macht ihr hier?” Pelegrinus' Misstrauen schwand, je mehr er Krolakks ehrliches Gesicht betrachtete, dass irgendwie nicht zu einem Ork zu passen schien, wie er fand.
“Ich bin, wie bereits gesagt, auf dem Weg zu einem Dorf von dem ich gehört habe. Wenn es stimmt, was man darüber sagt, ist es mein Wille, mich dort niederzulassen. Und was führt ihr hier im Schilde? Seit wann schicken Ordensmänner ihre Zöglinge in einen gefährlichen Wald? Von welchem Orden sprechen wir hier eigentlich?”
“Er gehört zu Helms wachendem Auge. Mehr kann ich euch momentan nicht verraten. Man sollte nicht gleich alles einem Fremden hinausposaunen, findet ihr nicht?” Er lachte Krolakk zu.
“Mein Orden hat mich hierhergeschickt, um das was sich in dieser Höhle befindet, zur Strecke zu bringen.” Als Pelegrinus das sagte, wurde aus seinem freundlichen Blick purer Zorn und seine Stimme wurde heiser. Krolakk erschrak und der Griff um seine Waffen wurde unwillkürlich fester. Vielleicht ein Gestaltwandler, dachte er.
“Aus persönlichen Gründen würde es mich interessieren, was sich in dieser Höhle befindet.” Krolakk konnte sein Interesse kaum verbergen, was dem Paladin nicht entging.
“Nennt mir eure persönlichen Gründe, dann sage ich euch, was sich darin befindet.” Bei dem Wort 'was', flammte wieder Hass in Pelegrinus' Blick auf. Der Halbork war sichtlich verwundert. Wenn der Paladin wirklich war, was er sagte, was um Himmels Willen war dann mit ihm los?
“Ich könnte auch einfach in die Höhle gehen und...” Pelegrinus unterbrach ihn harsch und vollendete Krolakks Satz: “und sterben.”
“Glaubt ihr wirklich, dass..” Ein weiteres Mal liess der Paladin den Halbork nicht zum Ende kommen.
“Ja, das glaube ich. Nennt mir euer Anliegen.”
Krolakk zögerte. “Es wird ein bisschen seltsam erscheinen, aber ich habe soeben, vielleicht vor einer Stunde, einen seltsamen Traum gehabt und in jenem Traum habe ich diese Höhle betreten. Ich habe Grund zu der Annahme, dass was auch immer sich dort befindet, irgendwie an meinem Traum gespielt hat.” Krolakk konnte seine Worte selbst kaum glauben und Pelegrinus schien das gleiche zu denken.
“In der Höhle befindet sich ein grausamer Drache.”, sagte er kalt.
“Im Auftrag meines Ordens soll ich diesen zur Strecke bringen, da er Menschen entführt und tötet.” Pelegrinus' Stimme zitterte. Krolakk war sich nicht sicher, ob es an der Nervosität vor dem bevorstehenden Kampf lag, den er wohl schwerlich überleben würde oder den gleichen Grund hatte, wie sein hasserfüllter Blick.
“Ihr wollt einen Drachen töten?”, fragte der Halbork ungläubig.
“Ja.”, erwiderte Pelegrinus tonlos.
“Alleine?”
“Ja.”
“Das kann unmöglich euer Ernst sein.”
“Mein bitterster. Ich werde dieses Scheusal zur Strecke bringen und von seinem widerlichen Dasein befreien. Ich habe das schon einmal getan und ich bin bereit es noch einmal zu tun!”, schrie Pelegrinus ihn wütend an.
“Nicht so laut...” Mehr konnte Krolakk nicht herausbringen. Er war zu überrascht, um noch etwas anderes zu sagen. Seine Hände schmerzten von seinem festen Griff um seine Waffen und er herrschte den Paladin an: “Entweder ihr seid besessen oder ihr seid ein Gestaltwandler oder ihr sagt mir jetzt, was zum Teufel hier los ist.” Krolakks Körper bebte vor Aufregung und Pelegrinus sprang erschrocken nach hinten, in der zitternden Hand sein Schwert, dass er aus Angst gezückt hatte.
“Ich...also...Es ist so..”, stammelte er.
“Ich sage euch...also ich habe nicht gelogen.” Er lockerte seine Hand wieder.
Der Halbork schaute ihn prüfend an und fragte: “Nun gut, ihr wollt also einen Drachen erlegen, der Menschen tötet, nichts für Ungut. Ein Drache...” Er wusste nicht mehr, ob er überhaupt noch in die Höhle wollte.
“Passt mal auf. Ich möchte euch wirklich nicht kränken, aber wie gedenkt ihr einen ausgewachsenen Drachen zu erlegen?”
“Das lasst meine Sorge sein.”
“Hört zu, ich wäre bereit euch zu helfen, wenn ihr mich vorher mit dem Drachen reden lasst. Schliesslich hat er mich...irgendwie...zu dieser Höhle gelockt. Glaube ich.”
Krolakk legte seine Waffen ab; seine Hände brannten zusehr, und dachte nach. Er vertraute diesem Kerl nicht sonderlich und hatte keine Lust, sich lange mit ihm aufzuhalten, doch seine Neugier war zu stark und alleine wollte er nicht einem Drachen begegnen, auch wenn es nicht das erste Mal wäre.
“Ich wäre euch für eure Hilfe dankbar. Doch es wird langsam kalt. Was haltet ihr davon, wenn wir ein Feuerchen anmachen?” Er legte sein Schwert ebenfalls nieder und gähnte.
“Gut, aber jetzt erklärt mir, wie ihr schmächtiges Kerlchen alleine einen Drachen umbringen wollt. Das interessiert mich wirklich ungemein, da ich nicht glaube, dass euer kleines Schwert überhaupt durch dessen Schuppen kommt und eure Rüstung würde bei dem geringsten Schaden jämmerlich an euch zerbrechen. Wieso habt ihr eigentlich kein vernünftiges Schwert?”, bemerkte Krolakk und lachte leise vor sich hin.
“Das hier ist ein vernünftiges Schwert und ich könnte euch damit auch durchspiessen.”, sagte Pelegrinus trotzig.
“Mir...mir liegen grosse Schwerter nicht.” Die Wahrheit war ihm ein wenig peinlich, im Angesicht eines, vor Kraft trotzdenden Kampforks.
“Ein drachentötender Paladin mit unkontrollierten Wutausbrüchen, dem zweihändige Schwerter nicht liegen, soso.”
Pelegrin schmunzelte ein wenig, auch wenn der Teil mit den unktrollierten Wutausbrüchen nicht stimmte.
“Zeigt mir doch mal eueren Zahnstocher, Pelegrinus.”
Der Paladin griff nach seinem Schwert, doch es war nicht da. Stattdessen stand dort ein riesiger Ork mit einem zweihändigen Schwert in der Hand. Pelegrinus erschrak und stammelte: “Kro..lakk, ich hoffe, dass das...eure Freunde sind...”
Krolakk schaute sich um und konnte vier grosse Orks ausmachen. Einer hatte seinen Kriegshammer in der Hand, einer seinen Flegel, einer das Bastardschwert des Paladins und der Grösste der vier schwenkte sein überdimensionales, zweihändiges Schwert Pelegrinus bedrohlich vor dem Kopf herum.
“Wir möchten eure kleine Unterhaltung nur ungern stören, aber wenn mir die beiden Herren doch bitte ihr gesamtes Hab und Gut überreichen würden. Oder ihr Leben. Mir ist beides recht.” Der vermeitliche Anführer der kleinen Räuberbande lachte laut auf. Langsamen Schrittes ging er zu Krolakk und herrschte ihn an: “Nun mach schon!” Der Halbork starrte ihn an, als wäre er der Drache aus der Höhle und brüllte dann völlig unerwartet den Räuber mit voller Lautstärke an. Dieser wich verunsichert nach hinten, genauso wie die anderen drei. Einem von ihnen, er hielt Krolakks Flegel in seinen schmutzigen Händen, sah der Halbork die Angst in den Augen an. Fest entschlossen schnellte er empor und schlug den Banditen mit seiner blossen Faust zu Boden. Im gleichen Moment zog der Paladin einen Dolch aus seinem Stiefel und stach den entsetzten Ork, der sich das Bastardschwert angeeignet hatte, ins Bein, worauf dieser ebenfalls zu Boden stürzte. Der Räuber, der Krolakks Hammer trug, sammelte sich aber schneller als der Anführer und schlug den Halbork mit einem kräftigen Hieb seines verzauberten Hammers, nieder, bevor dieser seinen Flegel greifen konnte. Krolakk nutzte dann allerdings die Verwunderung des Banditen über die Kraft des Hammers aus und konnte gerade noch mit zwei Fingern an seinen Flegel herankommen, um dem Wegelagerer in derselben Bewegung dann die Waffe ins Gesicht zu schleudern, als wäre es ein Pfeil, der zielgerade aus der Sehne eines Bogens geschossen käme! Während Krolakk mit starken Schmerzen am Boden lag und sich kaum bewegen konnte, befanden sich Pelegrinus und der Bandit im engen Zweikampf, was dem Paladin sichtliches Unbehagen bereitete. Der Räuber war um einiges stärker als er! Er wich gerade einem mächtigen Hieb aus und sprang geschickt zur Seite, um seinem Gegner das Schwert in den Rücken zu rammen, doch dieser dachte gar nicht daran, so einfach den Kampf zu beenden und sprang ebenfalls zur Seite. Ein schneller Hieb seiner zweihändigen Klinge folgte und riss dem Paladin sein Bastardschwert aus der Hand. Mit einem zufriedenem Grinsen holte der Räuber zum finalen Schlag aus, als Krolakk nach seinem Flegel griff und ihn dem Anführer in den Rücken schleudern wollte! Doch in dem Moment stand der Bandit auf, der den Messerstich vom Paladin abbekommen hatte und schlug dem Halbork gegen den Kopf, der just in diesem Moment den Flegel warf. Die Flugbahn der Waffe wurde gestört und traf nicht den Rücken, sondern das Schwert des Räuberanführers. Pelegrinus, der das Schwert schon beinahe in seinem Kopf gespürt hatte, bekam durch die Entwaffnung seines Gegners gerade genug Zeit, um sich wieder seiner Waffe zu bemächtigen, bekam einen derben Tritt des Räuberanführers ab, hielt dann aber dessen Bein fest, worauf dieser stürzte. Statt dann mit dem Schwert auszuholen, schlug er mit dem Griff des Schwertes den Ork bewusstlos. Krolakk versuchte währenddessen verzweifelt, seinen Gegner davon abzuhalten, ihm mit seinem eigenen Hammer den Rest zu geben. Der Räuber holte abermals zum Schlag aus, als der Halbork den Griff des Hammers in die Hände bekam und seine Kraft spielen lassen konnte. Er entriss unter starken Rückenschmerzen seinem Gegenüber den Hammer und verpasste ihm einen Hieb gegen den Brustkorb! Dann erschlafften seine Glieder vor Schmerz und Anstrengung und er wurde bewusstlos. Krolakks Ohnmacht dauert allerdings nicht besonders lange an, da Pelegrinus ihn mit aller Mühe wachrüttelte. Der Halbork öffnete die Augen und brachte mühsam heraus: “Das war knapp..”
“Du hast mir das Leben gerettet.” Die beiden schauten sich kurz an und dann versuchte Krolakk aufzustehen, was auch ganz gut gelang, wenn man von den Schmerzen absah.
“Diese Schurken haben zum letzten Mal jemanden überfallen!”, sagte der Halbork zornig.
“Moment mal, du hast doch nicht vor sie...sie umzubringen?”, stammelte der Paladin unsicher.
“Was denn sonst? So ein Gesindel kann man nicht frei herumlaufen lassen!”
“Aber wir können doch nicht einfach so jemand töten...”
Pelegrinus schien betroffen zu sein. Der Zorn und die Aufregung von vorhin hatten wieder dem freundlichem Blick gewichen. Und der Rechtschaffenheit.
“Einen Drachen, von dem ihr nicht einmal sicher wisst, dass er etwas Böses getan hat, wollt ihr töten, aber diesen Räuberabschaum am Leben lassen?”
“Alle Drachen sind böse. Menschen aber ändern sich.”, erwiderte Pelegrinus.
“Und Orks.”, fügte er hinzu.
“Alle Drachen sind böse? Weshalb?”
“Es war ein verfluchter Drache, der meinen Vater getötet hat! Völlig grundlos! Viele Jahre ists nun her, aber ihr könnt nicht allen Ernstes von mir erwarten, einen Drachen am Leben zu lassen!”, herrschte der Paladin Krolakk an. Wieder fand der Ork Hass und Wut in Pelegrinus' Blick vor. Seine Fäuste waren geballt und er ging Richtung Wald.
“Ich werde mich kurz beruhigen. Tut...was ihr für nötig haltet, doch seid euch sicher, dass euer Gott es nicht gerne sieht, wenn man so etwas tut.”
Krolakk versank in tiefes Schweigen. Das war also der Grund für das sonderbare Verhalten des Paladins. Ein rechtschaffener Kerl mit einem wunden Punkt. Durchaus verständlich, dachte Krolakk, während er die vier Räuber mit seinem Hammer erschlug. Dann schaffte er die Leichen weg und wartete auf Pelegrinus' Wiederkehr, die auch nicht lange auf sich warten liess. Dieser bemerkte das Fehlen der Orks und fragte erfreut: “Habt ihr sie gehen lassen?”
“Ich habe die Leichen weggeschafft.”, sagte Krolakk kalt.
Pelegrinus' Miene verfinsterte sich.
“Alle Orks sind gleich.”, sagte er.
“Banditen haben meine Familie kaltblütig abgeschlachtet, so wie ein Drache euren Vater. Denkt ihr nicht, ich habe das gleiche Recht, wie ihr?”
Pelegrinus nickte stumm.
“Und jetzt reden wir bitte von etwas anderem.”, bat der Halbork. Das war Pelegrinus recht.
“Was gedenkt ihr in dem Dorf zu finden, nach dem ihr so intensiv sucht?”, fragte er.
“Ich habe Geschichten gehört über dichtende Orks. Grünhäute, die dort als Lehrer tätig sind. Ich suche meinesgleichen. Keine stumpfen Wilden, die nichts als abtrünnige und gewalttätige Gedanken führen. Dort hoffe ich genau das zu finden.”
“Ein interessanter Zeitgenosse seid ihr, Krolakk. Das muss man euch lassen.”
“Danke. Vielleicht verratet ihr mir morgen mehr über euren Orden, Pelegrinus?”
“Vielleicht, vielleicht auch nicht. Doch jetzt sollten wir uns ausruhen. Es steht uns vermutlich ein harter Kampf bevor, wenn ihr mir wirklich helfen wollt.”
“Wenn es wahr ist, was ihr dem Drachen vorwerft, werde ich euch beistehen.”
“Ich danke euch. Soll ich wachen, während ihr schlaft?”
“Einverstanden. Weckt mich nach ein paar Stunden, dann könnt ihr schlafen und ich passe auf euch auf. Gute Nacht.”


Die Sonne ging auf. Sie schien Krolakk ins Gesicht und der Halbork wachte auf. Er schaute sich unwillkürlich um. Pelegrinus sass neben ihm.
“Guten Morgen.”, sagte Krolakk.
“Guten Morgen.”, erwiderte der Paladin und schaute in die Sonne.
“Ein schöner Tag, um einen Drachen zu töten, findet ihr nicht?”, fügte er hinzu.
Krolakk nickte stumm, aber nicht befürwortend, während Pelegrinus seinen Dolch am Stiefel befestigte.
“Seit wann tragen Paladine verborgene Waffen?”, fragte der Halbork.
Pelegrinus schmunzelte.
“Seit sie Schattendiebe als Informanten haben.” Der Paladin hielt den Zeigefinger am Mund.
“Aber pscht.”
“Interessant.”, sagte Krolakk, nahm seinen Hammer und schwang ihn kurz durch die Luft, als ob er überprüfen wolle, ob dieser es noch tut.
“Ihr wollt mit solch stumpfen Waffen einen Drachen verletzen?”, fragte Pele.
“Mein Hammer kann einiges leisten, genauso wie mein Flegel. Urteilt nicht vorschnell.”
“Ich bitte euch trotzdem, lieber dieses riesige Schwert von dem Räuber zu nehmen. Kraft genug scheint ihr ja zu haben.”
“Vielleicht habt ihr recht...”
Krolakk nahm sich das Schwert und schwang es ein paar Mal durch die Luft.
“Das wirds tun. Seid ihr euch sicher, dass ihr das Biest töten wollt?”
Pelegrinus Blick war wieder hasserfüllt.
“Das nehme ich als ein Ja. Also dann, gehen wir hinein?”, fragte Krolakk, dem nicht weniger mulmig zumute war, als Pele. Zögernd, aber kalt, erwiderte dieser: “Ja.”
Zaghaft und vorsichtig betraten die beiden die Höhle und wurden schon bald von Finsternis umhüllt. Als sie dann tiefer vorstiessen, bemerkten sie Fackeln an den Wänden. Anfangs waren es erloschene, doch je tiefer die beiden vordrangen, auf desto mehr brennende stiessen sie. Und dann, in einem Raum epischen Ausmasses, erspähten Krolakk und Pelegrinus ihn, den majestätischen Drachen. Seine goldenen Schuppen funkelten rötlich im gedämpften Licht. Krolakk und Pelegrinus waren beeindruckt von den Ausmassen und der Pracht des mächtigen Drachen. Angst verspürten sie aus irgendeinem Grund nicht. Als der Drache dann langsam seinen Kopf bewegte, wurden die beiden allerdings sehr nervös. Der Drache sprach zu Krolakk:
“Ah, auf euch habe ich gewartet. Ihr seid meiner Einladung also gefolgt. Ihr müsst wissen, ich habe Interesse an eurer Person. Aber wo sind meine Manieren? Mein Name ist Sarlentar. Und wie heisst ihr?”
Krolakk war verblüfft von der Ruhe des Drachen und seiner Aura, die Alter und Weisheit ausstrahlte.
“Man nennt mich Krolakk. Weshalb seid ihr an mir interessiert? Seid ihr es, der an meinem Traum herumgespielt hat? Ihr wollt mich doch nicht töten?”, fragte der Halbork unsicher, worauf der Drache zu lachen begann.
“Ihr habt euch sehr gewehrt. Ich wollte euch im Traum auftauchen, aber ihr habt einen starken Geist. Ihr denkt doch nicht, dass ich euch töten will? Warum sollte ich so etwas tun? Ihr müsst wissen, dass ich sehr neugierig bin. Und als ich eure Präsenz an diesem Ort spürte...Dieses...Hm...” Er senkte den Kopf und schnupperte an Krolakk.
“Dieses ausserordentlich ungewöhnliche Wesen, dass ihr seid. Viel erlebt habt ihr, vermute ich. Und ein gutes Wesen seid ihr ebenfalls, wenn auch leicht chaotisch, wenn es um Begegnungen mit anderen geht. Ihr versucht jedem zu helfen und seid doch kein Paladin. Ihr kämpft und kämpft, tagein, tagaus, und seid doch kein Krieger. Sagt mir, was ihr seid.”
“Das wüsste ich auch zu gerne.”
Krolakk war sehr verwundert über das friedsame Wesen des Drachen, nicht aber Pelegrinus, dessen Augen puren Hass ausstrahlten. Auch dem Drachen schien dies nicht zu entgehen.
“Und ihr. Ihr scheint ein Paladin zu sein. Eure scheinheilig gute Aura verrät mir das. Doch etwas Böses spüre ich in euch. Hass. Ihr scheint besessen. Was habt ihr vor?”
“Ich bin hier, um euer jämerliches Dasein zu beenden!”, brüllte Pelegrinus, blind vor Zorn.
“Mit welchem Grund?”, fragte der Drache mit ruhiger Stimme.
“Ihr entführt Menschen. Und tötet sie. Im Namen Helms soll ich euch zur Strecke bringen!”
“Ich habe niemanden getötet, der nicht dieselbe Absicht gegen mich hegte, Paladin. Genug davon. Ich würde gerne diese interessante Konversation mit Krolakk fortführen, wenn ihr gestattet.”
Die Ruhe des Drachen machte Pelegrinus rasend!
“Genug von eurer Scheinheiligkeit! Für meinen Vater!”
Pelegrinus rannte auf den Drachen zu und stach ihm mit aller Kraft sein Schwert in den Bauch. Die Klinge bohrte sich in dessen Fleisch hinein und die Waffe steckte bis zum Griff! Der Drache brüllte laut und schlug den Paladin mit seiner Klaue durch die Luft, worauf dieser unsanft zwischen ein paar Felsbrocken landete und dort liegenblieb! Dann wendete er sich zu Krolakk, mit einer Mischung aus Trauer und Wut in den Augen und sagte zu ihm: “Ich entschuldige mich dafür, dass es so enden muss.”
Dann versuchte der Drache Feuer zu spucken, doch nichts als ein paar schwarze Rauchwolken kamen dabei heraus. Er hustete. Krolakk nutzte den Moment und stach sein riesiges zweihändiges Schwert etwas zwei Meter weit weg von der anderen Wunde in des Drachen Bauch, zog sie heraus und stach ihn noch einmal. Der Drache holte abermals zum Feuerspucken aus und diesmal gelang es! Ein riesiger Feuersturm, der ein ganzes Dorf hätte auslöschen können, umhüllte Krolakk und dieser spürte die unglaubliche Hitze, blieb aber unversehrt! Sarlentar riss die Augen weit auf und seine Verwunderung war nicht zu übersehen. Krolakk nutzte den Moment und versuchte mit mehreren Hieben vergeblich des Drachens Bein abzuschlagen, hinterliess aber eine Reihe von Wunden. Der Drache spuckte abermals Feuer und erhellte die gesamte Höhle damit, doch Krolakk spürte nichts als starke Hitze, Sarlentars Bein abermals bearbeitend. Zornig schlug der Drache Krolakk mit seiner Klaue gegen die Brust und dieser flog ebenfalls nach hinten, jedoch nicht annähernd so weit, wie der Paladin, der gerade dabei war, sich wieder aufzuraffen! Er rannte zum Drachen und griff sein Schwert, bevor Sarlentar ihn bemerken konnte. Er drehte die Klinge einmal herum und der Drache brüllte vor Schmerz laut auf! Dann zog Pelegrinus die Klinge heraus, um sie Sarlentar noch ein zweiteres Mal in den Leib zu rammen! Dieser versuchte wieder Feuer zu spucken, aber die Schmerzen störten seine Konzentration. Nur ein kleiner Feuerstrahl kam heraus, allerdings genug, um Pele zu Boden zu ringen! Dann gab Sarlentar seinen Wunden nach und stürzte zu Boden. Der Paladin stand mühsam auf und trennte mir letzter Kraft den Kopf des Drachens vom Körper ab. Dann kroch er zu Krolakk und versuchte, seine Wunden ein bisschen mit seiner magischen Kraft zu heilen. Er half ihm hoch und beide starrten auf den riesigen Leib des Drachens.
“Hoffentlich haben wir das Richtige getan...”, murmelte Krolakk bedrückt.
Pelegrinus dachte an seinen Vater und an die Tugenden und Ziele eines Paladins und mit welchem Hass er vor einem Jahr diesen unschuldigen Baby-Drachen zerfleischt hatte und was sein Orden davon hielt. Er dachte an den Hass, den er gegen alle Drachen hegte, den Hass, der in seinem sonst so rechtschaffenem Körper ruhte und an den Drachen, den er zusammen mit Krolakk erlegt hatte, von dem er nicht einmal sicher wusste, ob er schuldig war im Sinne der Anklagepunkte.
“Nein, das haben wir nicht.”, erwiderte Pelegrinus und senkte seinen Kopf.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Ich finds ja lustig, das man zweimal praktisch dieselbe Geschichte erzählt bekommt.

Das Thema "Dunkle Träume - helle Tage" kann ich in beiden nicht erkennen, aber was solls.

Durch Zoras Geschichte flutscht man so durch.

Wobei ich mich jetzt einfach nicht der dummen Bemerkung enthalten kann, das seine Geschichte für jemanden, der mir mit einiger Penetranz immer wieder vorhält, ich hätte angeblich keinen Humor, wirklich erstaunlich frei von fast jeder lustigen Note ist. :p

Bei Armanz ist man hingegen dauernd am Stolpern. Er baut oft so Sätze, die in dieselbe Richtung gehen wie dieses besonders schlimme Exemplar:
Er sah ziemlich unbeholfen aus, aber gleichzeitig auch erfahren.
Ganz ehrlich: Hä ? Da kann ich mir jetzt rein gar nichts drunter vorstellen. Denn "unbeholfen" und "erfahren" sind zwei ziemlich gegensätzliche Attribute.

Außerdem scheinen die Charaktere einfach wahnsinnig hohen Sense Motive Skill zu haben und ständig einander die Gedanken zu lesen. Wie soll ich das beschreiben ? Nehmen wir einfach einen Teil des Dialogs:
“Einen guten Tag, der Herr.”, begrüsste die Person ihn.
“Oder handelt es sich um einen Räuber?” Der Mann hatte schon längst eine Hand am Schwertgriff. Dann mangelte es ihm wohl nicht an Vorsicht, dachte sich Krolakk, verwarf den Gedanken allerdings wieder. Der Mann hatte die Höhle angestarrt und den Halbork erst bemerkt, als dieser ihm schon hätte gefährlich werden können, wenn er das gewollt hätte.
“Hallo.”, erwiderte der Ork seinen Gruss und schaute ihm noch ein weiteres Mal in die Augen. Etwas stimmte nicht mit dem Mensch.
“Ich bin weder ein Räuber, noch hege ich irgendwelche anderen bösen Absichten. Ich bin nur ein einfacher Reisender, auf der Suche nach einem bestimmten Dorf.”
Der Mann schaute ihn misstrauisch an.
“Recht streng bewaffnet seid ihr, dafür, dass ihr vorgebt ein einfacher Reisender zu sein.”
“In einem Wald, der so stark nach Banditen stinkt, sollte man seine Waffen lieber stets in der Hand behalten. Und was seid ihr, wenn man fragen darf.”
“Ein junger Paladin, im Auftrag seines Ordens. Nicht mehr und nicht weniger. Mein Name lautet Pelegrinus.”, antwortete der Mann freundlich.
Wusst ichs doch, dachte der Halbork und sagte: “Ich heisse Krolakk und bin, nunja, eine Art Waldläufer vielleicht.” Dabei grübelte er ein wenig und kam zu dem Entschluss, dass dies wohl am meisten zu seinen Tätigkeiten passte.
“Ihr klingt aber nicht sehr überzeugt.” Pelegrinus wurde noch misstrauischer, seine Stimme allerdings, blieb freundlich.
“Das liegt wohl daran, dass ich keinem bestimmten Beruf nachgehe. Die Tatsache, dass ich bereits vielen Menschen für ein paar Münzen geholfen habe, macht mich zu einer Art Berufswaldläufer, findet ihr nicht?”
“Das könnte man so sagen. Und was macht ihr hier?” Pelegrinus' Misstrauen schwand, je mehr er Krolakks ehrliches Gesicht betrachtete, dass irgendwie nicht zu einem Ork zu passen schien, wie er fand.
“Ich bin, wie bereits gesagt, auf dem Weg zu einem Dorf von dem ich gehört habe. Wenn es stimmt, was man darüber sagt, ist es mein Wille, mich dort niederzulassen. Und was führt ihr hier im Schilde? Seit wann schicken Ordensmänner ihre Zöglinge in einen gefährlichen Wald? Von welchem Orden sprechen wir hier eigentlich?”
Das hätte ich eher in etwa so hingeschrieben:
Der Ritter machte erst einen hastigen Schritt rückwärts und griff schon zum Schwert, hielt dann aber inne, deutete dann aber eine Verbeugung an und sagte mißtrauisch: "Guten Tag, der Herr ! Falls ihr denn kein Räuber seid."
"Oh, hallo. Oh, äh, nein, nicht das ich wüßte. Ich bin nur ein einfacher Reisender, auf der Suche nach einem bestimmten Dorf !"
"Hmm. Warum seid ihr dann derart streng bewaffnet ?"
"Wahrscheinlich aus demselben Grund, warum ihr bewaffnet seid. Wissen sie, es gibt nämlich Räuber hier in der Gegend." Der Halbork kratzte sich hinter dem Kopf: "Und wohin wollt ihr ? Falls ich jetzt auch fragen darf."
Der Paladin warf sich regelrecht in Pose: "Ich bin Pelegrinus ! Ein Paladin ! Im heiligen Auftrag meines Ordens !"
"Oh Verzeihung, ich wollte nicht zudringlich sein.", kommentiere Krollak diese Verweigerung, die eigentliche Frage zu beantworten: "Ihr könnt hier natürlich gerne treiben, was ihr wollt. Es wäre nur schön, wenn man vielleicht in diesem Wald einen Gefährten hätte. Sie wissen schon, wegen Räubern und so. Ach ja, und natürlich ist es auch immer nett, beim Reisen einen Gesprächspartner zu haben." Er verbeugte sich: "Und da ihr euch schon vorgestellt habt, will ich das natürlich auch tun: mein Name ist Krolakk. Ich bin ... hmm ... Waldläufer ?"
"Wieso kam das Letzte so zögerlich ?" blieb der Ritter mißtrauisch, die Hand weiterhin am Schwertgriff.
"Naja, ich hab noch nie darüber nachgedacht, wie man das nennt, was ich so tue. Ich helfe eben Leuten ... zum Beispiel gegen Räuber, aber eigentlich gegen alle möglichen Arten von Monstern. Waldläufer trifft das ganz gut, oder ?"
"Eure Definition von Waldläufer ist ... kreativ, aber ich entnehme euer Beschreibung, das ihr ein Abenteurer seid."
"Oder so. Ja, Abenteurer gefällt mir sehr gut !"
"Hmm. Ihr seid ganz und gar anders, als ich von einem Ork erwartet hätte. Und ihr habt ein ehrliches Gesicht. Nun gut, ich glaube, man kann euch vertrauen."
"Danke. Nun, wollt ihr jetzt vielleicht doch meiner Frage beantworten ? Wohin wollt ihr ? Vielleicht können wir zusammen reisen !"
Hier reagieren die Leute nicht mehr ständig auf irgendwelche mystischen Eingebungen, sondern auf das, was konkret gesagt wird.

Wem ich meine Stimme geb, da schlaf ich nochmal drüber.
 

Kraven

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Hm... ich komm mir immer ein bisschen doof vor, wenn ich in der Kritik versuche, Leute zu belehren. Darum erstmal der Disclaimer: Ich sage hier nur meine Meinung, ich meine es nicht böse, und ich erhebe keinerlei Anspruch auf eine allgemeingültige Wahrheit. Just my humble opinion.

An Aramanz einfach mal ein persönliches Anliegen, dass mir nach dem Lesen seines Beitrags echt unter den Fingernägeln brennt: Bitte, bitte bitte bitte, gliedere mehr. Bereits ohne ein einziges Wort gelesen zu haben, hatte ich bei deiner Geschichte das Gefühl, von Text erschlagen zu werden.
Absätze sind was Tolles. Sie sind die kleinste Gliederungseinheit beim Text, weil sie noch nicht mal ein Zeichen beanspruchen. Sie sind Nichts, sie sind reine Luft, die dem Leser beim Verarbeiten des Geschriebenen zum Atmen gelassen wird.
Natürlich benutzt du Absätze, aber du benutzt sie so, wie man sie in einem Buch finden würde: Du lässt eine Leerzeile nur zu, wenn eine neue Szene gezeigt wird. In einem Buch ist das legitim, weil das Format kleiner ist, und weil die erste Zeile im Absatz eingerückt wird.
Den Effekt kriegt das Forum aber nicht hin. In nem kurzen Post ist das kein Problem.
Bei einer Geschichte ist das aber wesentlich schlimmer, weil ich dann hier draußen vor einem 19-Zoll Widescreen Monitor sitze und keinen gegliederten Text sehe, sondern einen gewaltigen Textblock, der an den Enden manchmal Fransen hat.

Warum ich darauf so rumhacke, liegt daran, dass die Geschichte an sich mir gut gefallen hat. Pelle ist eigenständig interpretiert, dabei aber in sich geschlossen. Die Szene mit den Orkräubern ist ziemlich geil. Pelles Hand, die statt ans Schwertheft ins Leere greift, und Pelle selbst, der dann leicht verdattert an diesem bewaffneten Ork hochschaut... An der Stelle ist es mir dann egal, dass Krolakk nichts gesehen hat, die Szene ist witzig. Auch der Räuberhauptmann ist ist cool, bringt ein bisschen Stimmung in die Runde.
Und ich mag das Ende. Sehr schön, sehr nachdenklich.
Aber leider begraben unter einem Berg von Text.

Zora hat dieses Problem nicht, und darum kann sich die Geschichte auch wesentlich besser entfalten. Die Figur des Gnoms ist schön ausgearbeitet, und wird so früh eingeführt, dass er gar nicht wie das Deus Ex Machina wirkt, das er eigentlich ist ;)
Auch Krolakk wird gut aus Aramanz' Charakterbeschreibung rüber gerettet, die Figur wirkt wie aus einem Guss.
Was mir wirklich gut gefallen hat, ist, dass Zora entgegen ihrer Ankündigung Pelle weiterhin schwul sein lässt. Wie er da mehr oder minder unbewusst Krolakks Muskeln bewundert, hat einfach was :D
Und die Gedankenwelt des Drachen... traumhaft. Wunderschön.

Was mir nicht gefallen hat, waren einerseits die Dialoge. Verglichen mit der ersten Runde wirken sie hier recht hölzern und unbeholfen, vor allem zwischen Krolakk und Pelle. Pelles Begrüßung wirkt... seltsam, gelinde gesagt.
Und diese Bardin in der Kneipe war unfreiwillig komisch. Da war einfach zu wenig Text, der diesen Teil hätte plausibel erscheinen lassen. Auf einmal taucht da ohne jede Ankündigung eine Musical-Nummer auf, die dabei aber gleichzeitig unglaublich plotrelevant ist. Strange beschreibt es noch sehr wohlwollend...
Ändert aber nichts daran, dass das Gedicht selbst gut geschrieben ist, wie auch die restliche Geschichte. Ein verdienter Punkt.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Um.

Gegenkritik zu Kraven: Was ist denn an dem Gnom eine "Deus Ex Machina" ?

Der kommt doch dann eh zu spät und zieht den Ritter nur noch weg ... ?
 

Timestop

Running out of Time
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Spiel, Satz und Sieg für Zora.
Eigentlich wurde das meiste schon angemerkt.

Zoras Text "flutscht" eben und wie dem Rettungsgnom aufeinmal ein Licht aufgeht und er hinterherwetzt, tolle Szene, auch wenn die Bardin wirklich etwas reingequetscht wirkt.
Homoerotik mit Ork und Paladin.:wunder:
Der Drache ist mit seinem Traummotiv eine dankbare Nebenfigur um das Thema einzubinden und ihn damit (vermutlich) zu verabschieden.
Krolakk wirkt mir zwar etwas forscher und selbstbewusster als Armanz ihn beschreibt, aber ist als netter Buddy super integriert.

Allerdings hab ich jetzt nicht ganz mitbekommen wie der Paladin die Flammen überlebt hat. Schielt der Drache beim zielen oder hat er genug TP?:D


Armanz fehlen eben die Absätze, die das ganze noch schwieriger zu lesen machen, neben den Fehlern. Ich muss zugeben, ich fand es anstrengend zu lesen, ich habs am Ende nur noch überflogen. Für mich persönlich wirkte der Kampf dann wie Zwangsaction:D;), längere Kampfszenen sind nunmal schwer zu choreographieren als Text und selbst bei Meistern wie Kraven tu ich mich da schwer diesen länger zu folgen. Sowohl Konzeption der Geschichte als diesmal auch die Dialoge (die letztes Mal mit dem Narren als Gesprächspartner noch gelungener waren) empfinde ich als holprig.
Leider kann ich nicht wirklich mit hilfreicher Kritik aufwarten, wie man das ganze knackiger gestalten könnte.

Aber nicht aufgeben, es sind schon Meister vom Himmel gefallen und umgekehrt so mancher hochgeklettert.;)
 

Armanz

Zeitloser Dichter
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Also zu den Absätzen, werde ich ab jetzt beachten, entschuldige mich dafür.
Ich schreibe nie so etwas kurzes.
Ich sollte mich wohl doch mehr auf Dialoge konzentrieren^^
 
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Micha

Kutte
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Punkt an Zora, obwohl mir der Gnom in der Geschichte nicht so ganz gefällt. Und ein Ork, der mit seinem Hammer einem Drachen einen epischen Kampf liefert... yay, nicht meine Vorstellung von der Macht eines (Kaiser)drachens. In der würde das einfach "*happs* *ork weg* *würg* *ork wieder da* 'Schmeckt nicht!'" gehen... :D

Die fehlenden Absätze von Armanz wurden ja schon genannt. Ansonsten wäre meine Empfehlung, gerade die Kämpfe weniger beschreibend ("Er macht das. Jetzt macht er das. Und nun macht der andere das.") und dafür plastischer ("Fluchend rollte sich XYZ herum und griff nach seinem Schwert, doch seine Finger bekamen nur leere Luft zu fassen..."). Aber naja, das krieg ich selbst nicht wirklich "glaubwürdig" hin.
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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@Gala: Ich werde dein Verständnis von Humor nie verstehen. Das Thema habe ich in der Tat nur als Sprichwort von Mama eingebaut. Aber das ist regelkonform: Letztes Mal habe ich das Thema förmlich zur Moral meiner Geschichte gemacht, diesmal kommt es nur en passant vor. Mal sehen was ich mit dem nächsten mache.

@Kraven: Finger auf die Wunde gelegt. Es war einfach hektisch zum Schluss. Ich hatte für die Bardin eine richtige Rolle, wonach sie auch Pelle gekannt hätte - aus Zeitgründen gestrichen. Genauso sollten Schlüsselszenen liebevoll ausgestaltet werden. Wie Sarlentar in Pelles Gedankenschrank die verschlossenen Schubladen aufbricht und genussvoll in seinen geheimsten Tagebüchern blättert, wie Pelle den psionischen Kampf verliert, ihm diese hochnotpeinlichen Dinge aus der Hand zu winden. Auch die Art und Weise, wie Jerom ihn da rauskriegt, wie Krolakk - als echter Bodyguard - das Feuer (im wahrsten Sinne des Wortes) auf sich zieht - alles Fehlanzeige. Es ist nur eine Skizze, ein Storyscript für eine vielleicht ganz ordentliche Geschichte geworden. Ich hätte eine Woche gebraucht, das Bild fertig zu malen und hatte nur eineinhalb Stunden. So ist es denn das geworden, was es ist: von einem hübschen ~~~oOo~~~ getrennte Notizzettel mit Storyideen. Vielleicht gefällt ja manchem das ~~~oOo~~~ so gut, dass ich noch ein paar Punkte für die B-Note bekomme, die mir letzte Runde abgingen. :D

@Armanz:
Meinen Punkt kriegst du auf jeden Fall. Schon allein, weil du dich zur letzten Runde deutlich gesteigert hast: Das episodenhafte ist verschwunden, es ist eine Story geworden von einer Begegnung echter Charaktere. Dass Pelle anders ist, als ich ihn mir vorstelle, macht mir dabei nix aus, das Bild eines eigentlich gutmütigen, aber von seinem Drachenhass förmlich besessenen Jungpaladins kommt finde ich stimmig rüber. Was mich fast wahnsinnig macht, sind deine vielen Kommas. Erstens liebst du es, Sätze zu verschachteln, und dann sind (gerade nach neuer Rechtschreibung) viele Kommata wirklich überflüssig oder schlichtweg falsch. Die Dinger zersägen mir den Lesefluss dermaßen, dass ich tatsächlich müde werde.
Das ist echt Kleinkram, aber deshalb auch recht einfach vermeidbar.

Was Micha zur Kampfschilderung gesagt hat, ist mir auch aufgefallen. Es hat auch etwas mit Erzählperspektive zu tun: Je mehr du dich darauf konzentrierst, wirklich aus der Sicht eines Protagonisten zu schreiben, und nicht als Erzähler über dem Geschehen zu stehen, desto lebendiger wirkt es. Vielelicht experimentierst du mal mit einer Ich-Erzählung, da kann man sich zwingen nur das zu schreiben, was man wirklich sieht und wahrnimmt. Der Verzicht auf einen Erzähler macht viele schwieriger, aber macht die Sache extrem lebendig. Guck dir das bei den Großen ab: Wie Timestop seine Gauner ins Spiel bringt, ist eben nicht so, dass da eben beschrieben wird, wie drei Gauner kommen, sondern wie sie von Ziva bemerkt und benannt werden. Man ist ganz beim Pferd und weiß auch nur das, was eben ein Pferd mitkriegen kann.

@Micha: Ich hab immer noch Hemmungen einen Co-Charakter zu killen. Deshalb konnte ich weder den Drachen noch Krolakk am Ende plätten. Aber das ist wohl tatsächlich eher ne Schwäche...

ZORA
 

Rote Zora

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By-the-way, würden wir eigentlich mehr Punkte bekommen, wenn Mindriel als "nicht abgegeben" geführt würde? Dann wäre der Verlierer ja immer noch Zweiter, und der Sieger ein Superheld *hust*. Immerhin haben wir uns beide Mühe gegeben, diese Goldechse irgendwie einzubauen.
*feilsch*;););)
ZORA
 
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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Punkt an Armanz.

Zur Auswahl stand Zoras guter Schreibstil, verbunden mit einem relativ linearen "wir reiten und töten den Drachen" Plot, gegen Armanz eher unbeholfene Schreibe, die aber interessante moralische Konflikte beschreibt.

Schlußendlich habe ich mal wieder interessante Ideen besser gefunden als die letzten Stilfeinheiten.
 

Armanz

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Der Drache hat mich ziemlich genervt:D
Eigentlich wollte ich eine gemütliche Kneipengeschichte schreiben, aber Drachen besuchen keine gemütlichen Kneipen.
 

skull

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Klaro, siehe Firkraag in der Kupferkrone.:shine:
 

Armanz

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Ja, aber nicht in Drachenform :P
 

Maus

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Hm, Zoras Geschichte war irgendwie enttäuschend. Da erschien mir der Gnom irgendwie als Hauptcharakter. Hat auch mich gewirkt, wie wenn Zora lieber den Gnom gegen den Paladin tauschen wollte und sich in die homoerotische Betrachtung gerettet hat um wenigstens den Charakter noch zu retten.

Bei Armanz haben mich am meisten die kultivierten Oger gestört, die haben so gar nicht meiner Vorstellung entsprochen. Ansonsten war die Geschichte nicht schlecht, aber irgendwie zu langatmig. Und der Drachenhass von Pelle hat sich für mich auch falsch angefühlt.

Ich geb Zora den Punkt für den Gnom.
 

Gala

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Das Wort "Oger" kommt in Armanz Text nicht vor ? :confused:

Konnte mich auch nicht daran erinnern, das es vorkommen sollte ...

Meinst du die Orkbanditen ? Die sind aber auch nicht kultiviert, bzw da sagt nur der Hauptmann wirklich was.

Oder gar den Halbork-Hauptcharakter ?!? Der ist schon als kultiviert im Charakterbogen beschrieben.
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Naja, über diesen Satz:
“Wir möchten eure kleine Unterhaltung nur ungern stören, aber wenn mir die beiden Herren doch bitte ihr gesamtes Hab und Gut überreichen würden. Oder ihr Leben. Mir ist beides recht.”
Habe ich mich auch gewundert. Mich hätte schon interessiert woher ein Orkbanditenhäuptling eine so eloquente Formulierung her hat. Passt mehr so zu nem Edelschurken vom Robin Hood Format. Aber das wird sicher seinen Grund und seine Geschichte haben, doch als ich ihn fragen wollte, war er schon tot.

Pelle
 

Christa

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Mein Punkt geht an Zora, weil mir die Geschichte einfach super gut gefällt. :up:

Armanz' Geschichte ist zwar auch nicht schlecht, aber sein Pelegrinus gefällt mir überhaupt nicht.
 

Durin

Schlachtenwüter
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Thema Homoerotik:
Jetzt, wo sie auf dem Weg zum Ziel waren, und den Berg hinaufstiegen, konnte er jeden Muskel seines Begleiters sehen, die ihn kraftvoll nach vorne brachten, obwohl er eine schwere Rüstung im Gepäck hatte, und einen gewaltigen Hammer trug.
Hier fand ich es noch gut, dezent eingebracht. Aber dann wurde das ja irgendwie zum Schwerpunkt und dann hätte ich auch erwartet, dass das am Ende irgendwie relevant wird - wurde es aber nicht und ließ mich verwirrt zurück, was diese angedeutete, einseitige Romanze jetzt eigentlich sollte.
Und nicht vergessen: Du schreibst Fantasy nicht "Verbotene Zeiten, schlechte Marienhof" ;)

Den Punkt bekommt Zora trotzdem. Armanz war dann leider teilweise doch schwer zu lesen. Da ist einmal das Format, aber auch ein eher unübersichtliches Hin und Her, einmal bei den Dialogen, aber auch bei dem ersten Kampf.
Armanz, wenn du schon 3rd Person limited schreibst, dann hast du die tolle Möglichkeit das beim Kampf auszunutzen, indem du dich wirklich nur auf einen Charakter konzentrierst und nur dess Zweikampf schreibst und ihm vielleicht in einem ruhigen Moment rüberblicken lässt, um zu sehen, was der andere macht.
Und letztendlich konnte ich Krolakk's Handlungen nicht nachvollziehen. Zuerst diese wunderliche Neugier wegen dem Traum, aber okay, das passt noch irgendwie. Aber dann sagt irgendwer, dem er ansieht, dass er blind vor Wut ist "Ah, alle Drachen böse, wir müssen töten!" und dann macht der da trotzdem mit, obwohl erstens das extrem lebensmüde ist und zweitens der Drache, wie Krolakk auf den ersten Blick erkennt, absolut okayly dokely ist?
 
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