Manhunt

Melian

Maia
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@Assis

Hmmm... Nein, ich bin (gottseidank :rolleyes: ) nicht der Forumsaccount von George Bush... ;)

Aber ich hab das in meiner Argumentation benutzt weil Gesetze über verbieten und erlauben schliesslich in 'gut' und 'böse', schwarz und weiss aufteilen. Es gibt Sachen die erlaubt sind, wie knapp auch immer, die sind weiss. Und es gibt Sachen die nicht erlaubt sind, die sind schwarz. Und es gibt nichts dazwischen...

@Army-Shooter

Das scheint mir eher eine fixe Idee von der US-Army gewesen sein, damit die Army als cool rüberkommt... Denn anders als in D ist die US-Army ja eine freiwilligenarmee, die nicht automatisch ganze Jahrgänge zugespült bekommt, sondern um jeden Bewerber 'kämpfen' muss. Es ist in den USA teilweise schon so, dass die Army einem das College bezahlt wenn man ein Jahr lang Grundausbildung gemacht hat...
 

Raldaf

Runenprophet
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@ Melian: Die Möglichkeit, dass die Armee einem das Studium bezahlt, gibt es in Deutschland aber auch. ;) Ich kann mir aber gut vorstellen, dass die US-Armee aggressiver um Soldaten werben muss als hierzulande, wie Du schon sagtest.
Es soll übrigens ganze Kriegsszenarien geben, die in Vorbereitung auf einen "echten" Krieg programmiert wurden. So im Fall des 1. Irakkrieges, wo eine Gruppe, die sich "Jedi-Knights" nannte, General Schwarzenberg wohl die Arbeit größtenteils abgenommen hat, was taktische Manöver anging. Die Liste lässt sich noch fortsetzen.
 

Gotho der Daus1

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Sinn solchen virtuellen Tötens beim Militär, sei es am Computer oder am Schießplatz auf menschenähnliche Figuren ist neben dem zielgenauen Schießen auch der Abbau von Tötungshemmungen.

Jemand, der keine Routineabläufe eingeübt hat, ist im "Normalzustand" mit großer Wahrscheinlichkeit gar nicht in der Lage, auf Menschen zu schießen. Er braucht im Kopf gewissermaßen eine Alternativroute, mit der er die Menschlichkeit des Gegenübers umgehen kann. Das kann durch psychische Extremsituationen hervorgerufen werden oder durch die antrainierte Entmenschlichung des anderen in der Wahrnehmung (z.B. indem er den anderen nur als "das Ziel" ansieht), bzw. vermutlich zumeist durch das Zusammenspiel beider Faktoren.

In jeder Minute unseres Lebens verhalten wir uns und unser Gehirn sammelt dabei die Erfahrungen, die unser Verhalten in den jeweiligen Situationen hervorruft, kurz: es lernt. Je öfters wir ein Handeln wiederholen, umso mehr bilden sich dabei Handlungsroutinen heraus. Das gilt für das Kochen, das man irgendwann ohne den Verzweiflungsanruf bei Muttern bewältigt, das gilt für das Bedienen der Fernbedienung, die man quasi im Schlaf betätigen kann und es gilt freilich auch für Ego-Shooter.

Was folgt daraus: Nicht jeder Computerspieler ist ein potentieller Amokläufer, natürlich nicht. Das Problem besteht, wie so oft, im Umgang mit dem jeweiligen Medium. Für das Lernen spielt es prinzipiell keine Rolle, ob die Situationen fiktiv oder real sind, die Handlungsroutinen sind dieselben. Ein Pilotenschüler im Flugsimulator lernt ja auch "fiktiv", ebenso wie ein Schüler mit einem Geschichtsbuch. Entscheidend ist, wo diese Routinen Anwendung finden.
Ein verantwortungsvoller Spieler ist sicherlich in der Lage, diese Routinen bewusst und ausschließlich mit der speziellen fiktiven Spielsituation zu verbinden. Bei Menschen in einer labilen Situation, wie Durandil schon sagte, sieht dies aber anders aus.

Durch entsprechend ungünstige Umweltfaktoren lernen solche Leute bei Ego-Shootern eben auch, dass diese ein geeignetes Mittel zur Frustbewältigung und zur Selbstbehauptung bieten. Je mehr sich jemand auf dieses Handlungsmuster zurückzieht, desto mehr erhöht sich unterschwellig die potentielle Gefahr, dass er dieses Muster auch zur Bewältigung seiner realen Probleme einsetzen könnte.

Ganz sicher läuft niemand Amok, weil er brutale Ego-Shooter gespielt hat. (Kausalausagen dieser Form sind aber auch schlicht Unfug). Aber in einer Fülle weiterer negativer Begleitumstände können sie m. E. einen gefährlichen Baustein zu einer Tragödie bilden. (Natürlich beschränkt sich dies nicht auf gewaltverherrlichende Computerspiele).
Ich meine, es gibt guten Grund, solche "Spiele" problematisch zu sehen.
 

Devlynn

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@Zhuge: Was regst Du Dich so auf? Es ist ein Programm, und ein Programm macht im Normalfall nichts, was der Benutzer nicht will.

Viellleicht solltest Du Dich selbst (oder Deinen Freund) fragen, warum man mit einem Baseballschläger so lange auf *wasauchimmer* einschlagen muss, bis ein Schädel "zersplittert".

Wenn Du das nicht magst, lass es doch einfach!

@Zhuge & all: Bevor hier ein richtiger Eindruck entsteht: Ich verabscheue derartige Spiele selbstverständlich ebenso wie jeder denkende und der Empfindung fähige Mensch.

ABER: Ich glaube, dass kein Computerspiel einen Menschen zum Psychopathen macht. Vielmehr suchen sich solche Leute die Spiele, die sie interessieren (und die für sie gemacht wurden).
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Ich bezweifle ehrlich gesagt sehr, das die Militärshooter irgend einen Einfluß auf die Tötungshemmung haben. Ich habe schon öfters mal bei Kollegen in Shooter reingesehen und dabei nicht im Geringsten meine Einstellung zu Waffen verändert. Ich bezweifle, das die Militärshooter da so viel anders sind als normale Shooter.

Was einem so ein Shooter sicher an die Hand geben kann: Ideen, wie man sich in bestimmten Situationen verhalten kann. Reflexe. Instinktives taktisches Verhalten.

Ich glaube aber, das jeder normale Mensch anfangen wird, zu töten, wenn auf ihn (oder seine Freunde bzw Kameraden) geschossen wird. Das Verhalten in solchen Situationen ist uns in den vielen Jahrmillionen der Evolution einprogrammiert worden. Und genau in solche Situationen wird der Soldat ja geführt werden. Das wird sicher eine andere Situation sein als diejenige, die er im Shooter erlebt hat. Wird er hier verwundet, ist die Wunde ganz echt. Trotzdem hat er im Shooter gewisse Verhaltensweisen gelernt, die er jetzt reaktivieren kann bzw sollte (Meines Wissens brechen 1% aller Soldaten, egal wie gut oder schlecht die Ausbildung war, im tatsächlichen Feuergefecht schlicht zusammen).
 

Don Peace

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Wisst ihr was wir bräuchten? Ein Antikriegs-Rollenspiel. Ein Spiel in dem es nicht ums töten geht, sondern mehr um den Versuch das eben nicht zu tun. Ich meine, selbst BG ist ziemlich Gewalt verherrlichend: töten als ultimative Lösung eines Konflikts. "Was, ich kann ihn nicht überreden, mir gegenüber nicht feindlich zu sein? - Dann muss er halt sterben". Stellt euch das mal vor: jemand greift euch an, und ihr tötet ihn. Oder noch besser, eine Gruppe greift euch an, und ihr hackt sie bis auf den letzten Mann in Stücke weil ihr viel besser bewaffnet seid (--> gegen Ende eines jeden Rollenspiels). In der Realität wäret ihr nach so einer Aktion doch reif für den Psychiater, oder? So etwas sollte man in einem Spiel vermeiden, man sollte den Wert eines Menschen nicht auf ein so geringes Maß herab schrauben.
Es ist schwer so etwas umzusetzen, aber es sollte doch möglich sein, einen Soldaten zu spielen der wirklich versucht den Krieg zu überstehen ohne dabei irgendjemanden zu töten bzw. Morde verhindert.
Hm.. Jetzt wo ich das so schreibe fällt mir selber auf, das es recht schwer werden dürfte, so etwas spannend umzusetzen. Na ja, es sollte halt so sein das kein Gegner sich blind in den Tod wirft, jeder hat schließlich ein Interesse am Leben zu bleiben. Darüber muss ich noch nachdenken.. Ihr könnt ja mal schreiben was ihr von dem Grundgedanken haltet.

Toll, was für ein konfuser Text, ich hoffe ihr werdet schlau daraus. *g*
 

Zhuge Liang

Funky Paladin
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@Delvynn:
Was mich an dem Spiel aufregt, habe ich eigentlich schon geschrieben: Die Gewaltverherrlichung und -darstellung in diesem "Spiel", egal ob Programm oder nicht, auf manche Menschen haben auch Programme einen gewissen Einfluss.
Ich glaube auch nicht, dass ein "normaler" Mensch durch übermäßiges spielen solcher Spiele zum Amokläufer wird, aber ich denke/fürchte, dass bei psychisch labileren Menschen durch solche Sachen die Aggressivität verstärkt wird.

Mal ganz davon abgesehen, dass das wohl das geschmackloseste Spiel ist, was es je gab.

@Don Peace:
Deine Idee klingt wirklich nicht schlecht, aber ich wüsste auch nicht, wie man das gut umsetzen sollte.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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@Doc Peace: Bist du Vegetarier ? Wenn nicht, bist du dir dann bewußt, das regelmäßig Tiere getötet werden, nur damit du ihr Fleisch essen kannst ? In Baldurs Gate aber tötest du die (virtuellen) Gegner, weil sie sonst dich (virtuell) töten würden (und oft auch tun). Das ist doch schon weitaus weniger grausam, oder ?

Ich bin eigentlich überhaupt nicht der Meinung, das Baldurs Gate irgendwie gewaltverherrlichend wäre. Zumindest nicht gewaltverherrlichender als zum Beispiel Schach. Der Gegenstand des Spieles ist nicht wie bei Manhunt, hilflose Opfer zu quälen, sondern eine Strategie gegen verschiedene Gegner zu finden. Mit Egoshootern etc sehe ich es ähnlich.

Allgemein ist Fantasy eine sehr klischeehafte Literatur. Es gibt die Guten und die Bösen. Die Bösen muß man töten, sonst töten sie die Guten und quälen die Unschuldigen. Das ist ein sehr stark schwarzweiß - malerisch. Auch dieser Begriff erinnert im wortwörtlichen Sinne an das Schachspiel.

Natürlich gibt es in Baldurs Gate ein Element, das man böswillig interpretieren könnte. Man darf dort nämlich auch einen Bösewicht spielen. Es wird allerdings meiner Meinung nach niemand direkt ermuntert, so zu spielen, es ist einfach nur möglich; und es hat auch Nachteile, wenn man böse spielt. Im Falle von BG2 überwiegen die Nachteile sogar eindeutig die Vorteile.

Trotzdem würde ich sagen, das beherrschende Element in BG ist der taktische Kampf - und keineswegs eine Aufforderung zu Gewaltanwendung. Wenn BG diskutiert wird, geht es meist um
- Questlösungen
- beste Waffe
- beste Klasse / Rasse / Statverteilung / Waffenspezialisierung etc
- beste Truppenzusammenstellung
- Romanzen
- Strategien
und keineswegs darum, wie toll es war, das virtuelle Monster XY qualvoll zu plätten. Das ist ja auch überhaupt nicht besonders detailiert dargestellt.

Aus meiner Verurteilung von Spielen wie Manhunt folgert jedenfalls keine generelle Verurteilung von Kampfspielen.
 

Rink

Strassenköter
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@Don Peace. Ja, interessante Idee, aber eben, ist schwer umzusetzen, ohne in die rosa Märchenwelt reinzugeraten. Ich denke, dass der Mensch es schwerlich schafft, Gewalt ohne Anwendung von Gewalt zu verhindern. Im Kriegsfall kommt man halt auch in "Ich oder er"-Situationen. Entweder stirbst Du oder der "Feind". Wer da zögert und keine Gewalt anwenden will, der landet da schnell einmal six feet underground, weil den Gegenüber vielleicht weniger solche moralischen Fragen interessieren. Zudem gibt es auch ne Menge Selbstmorde im Krieg, "lieber ich als ein anderer".
Das Problem ist halt auch, dass solche Soldaten meistens als Feiglinge dargestellt wurden und eine solche Meinung nicht ganz einfach revidierbar ist.
Bei Spielen ist mehr das Problem, dass die Kämpfe zeitaufwendig sind. Ohne jegliche Kämpfe sind wir eben im Adventurebereich, wo die Spielzeiten drastisch kürzer sind als zB im RPG-Bereich. Zudem fehlt halt ein wichtiger Spannungs- und eben Macht-faktor. Machtfaktor insofern als dass Shooter so gut bei den Leuten ankommen, weil sie einem ein gewisses Machtgefühl über die Besiegten vermitteln. Möglichkeiten zum Ersetzen des Tötens findet man auch vorwiegend im Adventurebereich. Monkey Island 1 hatte das raffiniert ersetzt durch die Schwertkämpfe, wo der Gegner ja nicht getötet sondern nur kampfunfähig beleidigt wird. Des weiteren gibt es viele Spiele, wo die Gegner nach dem Kampf einfach in Luft aufgelöst sind, Maschinengegner kaputt gehen oder in Energie umgewandelt werden. Ob die Gegner also "sterben" oder nicht bleibt mehr der Fantasie des Spielers überlassen.
Um zurück zum realen Kriegsfall zu kommen, die Leute, die Leben retten sollten sind natürlich die Medics oder Sanitäter. Theoretisch geschützt durch das Rote Kreuz dürfen sie vom Gegner nicht verletzt oder getötet werden, müssen dafür aber Freund und Feind gleichberechtigt behandeln und retten. In Wirklichkeit sieht das aber anders aus, die Sanis sind die ersten, die dranglauben müssen, weil sie dafür sorgen, dass "besiegte" Gegner wieder auftauchen. Deshalb brauchen auch sie Waffenausbildung und hinter vorgehaltener Hand wird auch ihnen empfohlen, aus oben genanntem Grund zuerst zu schiessen, wenn ein Gegner auftaucht, weil: Zitat eines Ausbildners: "Wir können uns nicht leisten, Sanitäter zu verlieren, ohne die ausreichende medizinische Versorgung kann kein Krieg gewonnen werden"
Das Bild vom leben-rettenden Soldaten scheitert also mehr und mehr an der Realität.
Des Weiteren sind es im Spiel ja häufig keine anderen Menschen, die man töten muss, häufig Tiere oder Fabelwesen und der Mensch tötet auch in der Realität (meist indirekt) ständig Tiere oder Pflanzen um sein eigenes Überleben zu gewährleisten.

Ich denke schon, dass man so etwas in einem Spiel umsetzen könnte, wenn man sich die Zeit dafür nimmt. Der Aufwand um ein kommerziell erfolgreiches Spiel zu züchten wäre aber sicherlich um einiges grösser.

Ich suche auch noch nach Ideen für so ein Spiel. Wenn es in einem Kriegsszenario plaziert ist, komme ich bei meinen Gedankengängen aber nicht drum herum, exzessive Gewalt trotzdem zu zeigen, damit der Soldat einen Grund hat, sie nicht selber anzuwenden..

However.

Rinky
 

Slartibartfaß

Nörgelnder Gnom
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@Don Peace:

Also erstens halte ich BG und artverwandte Spiele wie Eye of the Beholder oder von mir aus auch Icewind Dale nicht für gewaltverherrlichend. [Nein, Diablo zählt hier nicht als Gegenargument. Das ist - auch wenns Spaß macht - immer noch kein RPG. :D] Gewaltverherrlichend bedeutet für mich, eben diese Gewalt als einzige Möglichkeit der Konfliktlösung in der realen Welt darzustellen. Das tut gerade BG nicht. Wie auch? Schon zur realen Welt hat es logischerweise keinen oder nur einen sehr schwer zu konstruierenden Bezug.
Die von Dir angesprochenen Spiele gibt es aber zumindest in ähnlicher Form schon - Dark Project oder Robin Hood mögen mal als Beispiel dienen. ;)

@Gala:

Das, was Du hier als "Fantasy" im allgemeinen ansprichst, ist meines Erachtens - glücklicherweise - auf dem Rückzug. Klar gibt es noch immer die "klassische" Gut-gegen-Böse-Schwarzweiß-Geschichte (Salvatore z.B. wird wohl nie was anderes veröffentlichen :fies: ). Es kommen aber immer mehr Autoren mit Geschichten daher, die man nicht in dieses Klischee pressen kann. Berühmtestes Beispiel momentan ist imho Terry Pratchett. Aber auch Douglas Adams (was ist SF anderes als Fantasy in der Zukunft?) oder viele der DSA-Romane schlagen in diese Kerbe. Und dann gabs ja noch einen gewissen Isaac Asimov, der bereits vor Jahrzehnten seine Robot-Gesetze niederschrieb. (Für ihn gilt selbiges wie für Herrn Adams.)

Soll heißen: Du reduzierst Fantasy mit obigen Aussagen auf einen langsam aussterbenden Teilbereich. ;)

@Topic:

Das "Spiel", um das es hier eigentlich geht, sollte man denjenigen, die es verbrochen haben, trotzdem rekt.... um die Ohren schlagen und sie zu Sozialstunden verdonnern. :down:


Edit:
@Rink: :up:
 
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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Sicher ist es ein Merkmal guter Literatur, und damit auch der besten Fantasy-Geschichten, eben nicht nur Klischees wiederzukäuen. Was ja auch auf die Dauer ziemlich langweilig für den normalen Leser ist bzw sein sollte. Wobei ich aus praktischen Diskusionen heraus sicher bin, das gerade du einen Roman über einen gnomischen Paladin sofort quer durchs Zimmer Richtung Papierkorb schmeißen würdest... :shine::p

Trotzdem ist der Großteil dieser Literatur nach wie vor sehr verhaftet an Stereotypen. Und wie du schon selbst gesagt hast - Addams und Assimov sind eigentlich SF-Autoren. Und Pratchett schreibt eigentlich auch keine Fantasy im eigentlichen Sinne, sondern mehr eine Parodie auf die Fantasy.

Fantasy im eigentlichen Sinne sind vielleicht Herr der Ringe, oder Harry Potter.

Bei Herr der Ringe wird noch sehr mit Klischees gearbeitet, wobei allerdings sehr wohl versucht wird, diese Klischees entweder aus der Welt zu begründen oder zu widerlegen. Gimli z.B. ist zwar ein Zwerg, aber er ist nicht gierig. Er befreundet sich sogar mit einem Elf.

Harry Potter widerum lebt von der lebendigen Psyche seiner menschlichen Figuren. Klischees tauchen hier eigentlich nur in den nichtmenschlichen Protagonisten auf, wie den Hauselfen oder den Giganten. Die Menschen aber sind durchaus realistisch gezeichnet und ja auch immer im Zentrum der Geschichten. Ich würde HP durchaus als Beispiel für gute Fantasy nennen wollen. Das ist aber auch schon wieder der Grund, warum viele Leute HP nicht als Fantasy anerkennen.
 

Slartibartfaß

Nörgelnder Gnom
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@Gala:

Das mit dem gnomischen Paladin *schüttel* ist insofern richtig, daß ich solche Charaktere nicht in einem PnP sehen will, wo ich mitspiele oder leite.
Wenn es aber ein gut geschriebens Buch geben sollte, wo ein solcher Charakter die Hauptrolle spielt - no prob. ;)
Ansonsten bin ich jetzt erst mal geschockt - Pratchett schreibt keine Fantasy? Echt? :eek::rolleyes:
Im Ernst: Wer die Scheibenwelt nur als Parodie auf die Fantasy ansieht, verpaßt eine Menge. Sicher ist es auch ein durch-den-Kakao-ziehen gängiger Klischees, aber doch nicht ausschließlich. Nicht mal hauptsächlich. ;)

Zu SF/Fantasy: Ich kann es nur nochmal sagen - im Endeffekt ist beides fantastische Literatur, denn es erfüllt die entsprechenden Kriterien.
Die Story ist jeweils im momentanten realen Leben nicht machbar/denkbar/whatever. Ob der Grund dafür jetzt fehlende Magie (Fantasy) oder nicht gegebenen technischer Standard (SF) ist, ist doch unerheblich. ;)

Zum Herrn der Ringe: ja, der ist in weiten Teilen sehr stereotyp. Und wann wurde das Werk geschrieben? ;):p
Zu Harald :D kann ich nix sagen, da ich mich weiterhin strikt weigere, mehr als das halbe Kapitel zu lesen, das ich mir vor einiger Zeit angetan habe. Ist schlicht not my cup of warmes Wasser mit grünen Blättern. :D
Das soll nicht heißen, daß HP keine Fantasy ist (hey, genaugenommen sind sogar die Haushaltspläne der Bundesregierung Fantasy! :D), aber mir fehlt die Grundlage für die Diskussion (aka die Kenntnis der Bücher.) :)
 

Don Peace

Blauer Gnomenmagier
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*Argh* Gala, ich finde BG nicht wirklich Gewalt verherrlichend. Ich wollte euch nur mal vor Augen halten, was das eigentliche Problem ist. Ein echter (guter) Held würde wohl kaum die Gruppe von 10 schlecht ausgebildeten Dieben töten, er würde sie vermutlich nur Kampfunfähig machen und dann zur nächsten Wache tragen. Tja, leider wird ab hier schon langweilig. Man müsste also in so einem Antikriegsspiel die harte Realität zeigen, aber ebenso das es auch anders geht.
Beispiel:
Ein Schützengraben in dem sich ein Soldat verschanzt hat der aus Angst wie wild mit Granaten um sich wirft, sobald er etwas hört. Nun wäre es die Aufgabe des Spielers ihn davon zu überzeugen dass er ihn nicht töten will. In den Gesprächspausen könnte man beispielsweise dann als eine Art Geschicklichkeitsspiel versuchen den Granaten durch rollen/wegtreten/was auch immer auszuweichen. Am Ende schafft man es dann ihn zu überzeugen. Er erzählt einem dann vielleicht von seinem Vorgesetzten der in einem nahe gelegenen Dorf wahllos mordet. So geht es dann weiter..
Das ganze bräuchte natürlich eine sehr gute, realistische Grafik alá Call of Duty und der eigene Charakter dürfte wirklich nicht mehr als 3-4 Schuss (davon abhängig wohin man getroffen wird --> Trefferzonen) aushalten. Es sollte einen halt mitreißen, dazu gehört dann noch ein guter Soundtrack und vielleicht eine grafische Darstellung der Angst das Hauptcharakters (Halos, Bildschirm färbt sich rot bei Gefechtssituationen). Man sollte außerdem über ein paar Waffen verfügen, die aber mehr als aller-aller-letzte Möglichkeit nutzen (Wenn ein anderer Soldat kurz davor ist unschuldige Zivilisten zu töten könnte man ihn vielleicht damit niederschlagen oder so)..
Ich glaube, mit so einem Spiel könnte man auch ohne töten viel Spaß haben, es wäre ja sowieso mehr ein Rollenspiel als ein Shooter.
Die oben beschriebene Szene dürfte dann natürlich nur einmal auftauchen, und das Granaten" ausweichen" (insofern das in der Realität überhaupt geht) müsste recht Adrenalin ausschüttend sein.
Dann sollte das Hauptziel natürlich nicht nur sein, Morde zu verhindern, sondern vielleicht auch über welche zu ermitteln. Also auch Dörfer sollte es geben in denen man versuchen kann mit den Einwohnern zu reden etc.
Na ja, es ist wohl wirklich schwer umzusetzen, aber wenn so ein Spiel jemals rauskommen würde, würde ich es mir wohl auf jeden Fall kaufen. *g*
 

Zardoz

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Naja. Granaten kann man sicherlich ausweichen. Allerdings haben die einen Splittermantel und lösen sich dann halt in nen paar tausend oder hundert Splitter auf.
Und denen kann man nur ausweichen, wenn man nich in Sichtlinie is.

Obwohl dieses Spiel sicherlich eine interessante Idee ist. Monkey Island fand ich zum Beispiel wirklich witzig und es hat Spaß gemacht und dabei is keine einzige Computerfigur den virtuellen Tod gestorben ;)

Zu Manhunt: Sobald ein Game die Gewaltdarstellung selbst als Ziel hat, gehört es IMO verboten.
Bei Strategie oder Taktikshootern ist die Gewalt ein Teil des Spieles (wie realistisch auch immer), aber das Ziel ist ein strategisches Szenario zu gewinnen oder einen Auftrag/gegnerisches Team ausschalten zu erfüllen.

Und erfüllt ist der Auftrag halt auch oft mit der "Tötung", aber die Art der Tötung ist dafür irrelevant. Deswegen halte ich Kopfschüsse auch nicht für bedenklich bei Shootern. Sie sind nun mal die beste Möglichkeit, mit einem Schuß das Ziel zu erledigen ;), auch wenn die Trefferzone nicht so groß ist wie der Rumpf. Zumal schußsichere Westen ja auch noch in die Überlegung der Zielzone mit einbezogen werden müssen.

Ich glaube aber auch nicht, daß Spiele oder Filme ein gravierendes Element sind, ob jemand durchdreht oder nicht.
Wer gestört ist, wird so oder so irgendeinen Auslöser finden.
Und wenns nur der Klischeetürke is (großes Maul und mischt sich in alles ungefragt ein), der mich in der Sylvesternacht dumm angemacht hat.
Ich bestell nen Döner und quatsch nen bisserl mit dem Wirt, sagt der Spinner mir, ich solls Maul halten *g*. (Ja, ich hab auch türkische Freunde)
 

Caladrion

Nekromant
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Hallo

Mein Kumpel hatte das mal, ich hatte jedenfalls keinen Bock das er das in meiner Gegenwart spielt. :rolleyes:
 

Fedegar

Freundlicher Barbar
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Ich mein das man bei eine Achtion spiel nicht unbedingt töten muss sieht man ja an Splinter Cell. Da ist das Unentdeckt bleiben viel mehr im Vordergrund und man kann die Wachen auch ins Reich der Träume schicken statt sie zu töten.
 

Nightfall

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Gut gut... Nach der heissen Diskussion, die ich schon im P² Thread verursacht habe, halte ich mich hier mal zurück - Zumal ich das Spiel nicht kenne. Dennoch muss ich auch hier was dazu sagen.
Soviel weiss ich - In dem Spiel geht es um Snuff. Und zwar um das Selbstproduzieren solcher Filme. Dank 8MM habe ich auch einen kleinen Einblick bekommen, worum es sich dabei genauer handelt. Nunja, ich kann es schon verstehen, das hier so mancher ziemlich entsetzt über dieses Spiel ist, jedoch halte ich es für relativ sinnfrei, sich genau darüber aufzuregen. Denn schon ein *sehr* kleiner Einblick in die Untiefen des Internets verrät einem in etwa, in welche Gefilde dieser kranke Mist geht...
Und zwar ist Manhunt in dem Fall noch lange nicht das Ende. Nein. Ich sag es mal so - Als ich einfach mal gucken wollte, ob sich meine Vermutungen der Verbreitung dieser Filme bestätigt, habe ich in einem einschlägigen Programm ein bestimmtes Suchwort eingegeben. Und jetzt stellt es euch vor, über 500 Suchergebnisse in Videoform. Mehr muss ich dazu wirklich nicht sagen :( Als ich schon die ersten "Drittes-Reich" Seiten entdeckt habe dachte ich, das sei schon die absolute Krönung (die man wohlgemerkt kinderleicht über google findet!), aber das hat mich wirklich sprachlos gemacht. Alleine schon das niemand etwas dagegen unternimmt ist ein Unding, aber man stelle sich das vor - Ich bin 15 und könnte mir diesen Sch**** problemlos reinziehen. Ich will gar nicht wissen was einige Kinder (!) auf ihren Rechnern haben :c: ...
Soviel zum schönen Internet... :(


Bitte keine Fäkalsprache im Forum.
Das ist doch nun wirklich nichts mehr neues...
Pie
 
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Nalfein

Der Finstere
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10.10.2003
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<b>2 Artikel von Gamestar.de</b><i>
Manhunt
29.07.2004, 21:30
Englands Dixon-Kette entfernt Spiel
Rockstar Games' moralisch fragwürdiges Action-Spiel Manhunt ist in sämtlichen Dixons-Geschäften, einer der größten Ladenketten Englands, aus den Regalen genommen worden. Vorangegangen war dieser Aktion ein Gerichtsverfahren, in dem sich der 17jährige Warren Leblanc gestern schuldig bekannte, den 14jährigen Stefan Pakeerah mit einem Hammer und einem Messer in einem Park getötet zu haben. Nach Angaben von Leblancs Freunden und den Eltern des Opfers war dieser ein großer Fan von Manhunt; das in England mit einer 18er-Alterskennzeichnung versehene Spiel wurde in seinem Besitz gefunden. Der Prozess wurde in Englands Medien mit überaus starkem Echo verfolgt. Zahlreiche TV-Sender berichteten über die Tat, die populistische Tageszeitung Daily Mall zierte heute die Schlagzeile "Death by PlayStation".

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Manhunt
06.08.2004, 18:09
Jetzt auch Klage in den USA?
Jetzt soll auch in den USA, dem Land der Rechtsanwälte und Banalklagen, gegen Manhunt vorgegangen werden. Anwalt Jack Thompson aus Florida will einem Interview mit Game Daily zufolge "Rockstar Games zerstören". Er wurde von der Mutter des getöteten Stefan Pakeerah (News) engagiert und ist der Meinung, dass alle Studien, die auf die Harmlosigkeit von Spielen hinwiesen, von der Industrie geschmiert worden seien. So ist auch nach Rockstar Games die gesamte Spieleindustrie in seinem Visier. Bleibt abzuwarten, wie erfolgreich, da jüngst im US-Bundesstaat Washington ein Verkaufsverbot gerichtlich untersagt wurde - mit Hinweis auf die verfassungsrechtlich garantierte Meinungsfreiheit und der Tatsache, dass eben Studien keinen Zusammenhang zwischen Gewalt bei Minderjährigen und Spielen hergestellen können.
 

David

Moderner Nomade
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05.10.2000
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18.447
Egal ob wegen diesem digitalen Sondermüll nun jemand Amok läuft oder nicht (wer sowas spielt ist eh schon krank und eine potentielle Gefahr), sowas gehört verboten, und die Firma mit allen Mitteln, die die Gesetze geben, bestraft. :mad:

Das hat nichts mehr mit normalen Shootern zu tun, selbst mit Härteren, und schon gar nichts mit der breiten Palette an sonstigen PC-Spielen.

Menschenverachtender gehts ja nun wirklich nicht. :(
Ich hab nichts gegen Tote in einem PC-Spiel, und auch wenns nicht mein Fall ist, kanns dabei ruhig mal etwas härter zugehen, ohne das es gleich schlimmer wäre als nen x-beliebiger Horrorfilm.
ABer wenn es nur ums Töten um des Töten Willens geht, und sogar noch darum, möglichst brutal zu töten, hört nun wirklich jede Toleranz auf.
 
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