[Übersetzung] Anforderung: Gedichte bei Solaufein Flirts

Jarl

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Heyho!

Belryll hat die deutsche Übersetzung des Solaufein Flirtpacks abgeschlossen und mir zugeschickt. Vielen Dank nochmal an der Stelle für Übersetzungshilfe!
Es fehlen nun nur noch einige Gedichte, die es ins Deutsche zu bringen gilt :)

Ich suche daher jemand (ggf. auch mehrere), der Lust, vielleicht sogar Spaß daran hätte, dies zu übernehmen. Da es sich um Gedichte handelt, ist eine textnahe Übersetzung natürlich schwierig und wohl auch nicht sinnvoll. Wichtig wäre es vor allem die Stimmung und weitestgehend den Inhalt in eine deutsche Gedichtsform zu übertragen. Es wäre also ein hoher kreativer Anteil gegeben.

Achja, und nur weil die engl. Gedichte nicht in Reimform gefasst sind, heißt das ja nicht, dass sie sich im Deutschen auch nicht reimen dürfen.

Also, Ihr Dichter, meldet Euch :)

Hier die Gedichte:

@51 = ~The wind whips through my light clothing.
Its howling wail pierces my concentration
as it fills my consciousness with it's mourning song.
Reeling, I struggle to remember...
to remember what I've done. Why I'm here.

The screams of a thousand innocents ring in my ears...
the echoes of a great battlefield.
It begins to pass over me, but I reach out
reach up to grab at the ethereal cloud of my misdoings.
It amuses me... the blood of my enemies.
They call them the Chosen,
and I am the Forsaken.~

ÜBERSETZUNG 1
@51 = ~Der Wind durchpeitscht meine Kleider,
sein heulendes Klagen dringt mir ins Mark,
erfüllt mich mit seinem traurigen Lied.
Taumelnd versuche ich mich zu erinnern...
Was tat ich? Was trieb mich hierher?

Die Schreie tausender Unschuldiger in meinen Ohren...
der Nachhall eines gewaltigen Schlachtfeldes.
Sie versuchen mich zu überwältigen, hinabzuziehen,
doch ich greife nach oben, klammere mich an meine Untaten.
Ich ergötze mich daran... am Blut meiner Feinde.
Sie nennt man die Auserwählten,
und ich bin der Verdammte.~

ÜBERSETZUNG 2 (Belryll)
@51 = ~Heulend peitscht und schneidet der Wind,
durch Hemd und Kleid, den Geist er durchdringt
mit traurig seufzendem Klagen.
Wankend ringe ich mit Erinnerung
an das, was gescheh'n, was getan.
- Was hat mich hierher gesandt?

Ungezählte Stimmen Schuldloser gellen
in meinen Ohren, hallen in Kriegswirren
wider auf gewaltigen Schlachtfeldern.
Es überwältigt mich. Es zieht mich hinab.
Doch ich reich' hinauf, klammere mich
An den Leib meiner Schandtat und Sünde.

Und ich ergötz' mich am Blut meiner Feinde.
Die Auserwählten sind sie
Und ich
der Verdammte.~

@52 = ~I stroll down the stony walkway until I reach the gate.
I am greeted by my enemy.
his spectral body coating my face in an eerie glow.
But I… I walk past him.
My business is with his liege.

As I approach the ashen throne,
a seat coated with the lies of all her little servants,
I look my foe straight in her blackened orbs of deceit,
and I cross my arms, unimpressed.~

ÜBERSETZUNG 1
@52 = ~Ich wand're dahin auf steinigem Pfad,
bis zur Pforte, wo mein Feind mich erwartet.
Das schaurige Glühn der Geistergestalt
hüllt mein Gesicht in gespenstischen Schein.
Seiner Herrin allein mein Anliegen gilt.

Vor ihren äschernen Thron trete ich,
ein Platz getränkt von den Lügen der Diener.
Die Augen meiner Feindin sind schwarz vor Hohn
die Arme verschränkt, ich fürchte sie nicht.~

ÜBERSETZUNG 2 (Belryll)
@52 = ~Und ich schreite über steinernen Pfad,
hinab zum Portal, dem Feinde entgegen.
Mein Gesicht gehüllt in schaurigen Schein
der Gestalt, des gespenstischen Wesens.
Seiner Herrin allein gilt mein Trachten.

Ich trete vor Ihren aschenen Thron,
der getränkt mit des Untertans Lügen.
Von Hohn geschwärzt, Ihre Augen lohen,
doch blick' ich Ihr sicher entgegen.
Ich fürchte Sie nicht.
Die Arme, ein Kreuz gelegt vor der Brust,~

@53 = ~She looks at me and says unto the heavens,
The time of your judgment has come, yon moth.
You must pay for your misdeeds."

And as her demons swarm me, their dripping claws reaching for my throat,
I draw my sword from the sheath.
I look the damning spectre in her lying eyes,
and as I battle her minions, I sing my Ascension Song,
and I go down a hero to the oppressed.~

ÜBERSETZUNG 1
@53 = ~Sie sieht mich an, ein letztes Gebet zum Himmel gericht'
"Du wirst deine Verbrechen bezahlen, Yon Moth.
Am Tag der Abrechnung dein Leben erlischt!"

Als mich ihre Dämonen umgeben,
in deren Augen Mordlust gährt,
ihre Klauen nach meinem Blute streben,
ziehe ich aus der Scheide mein Schwert.
Viele ihrer Lakaien müssen dem Leben entrücken
der Blick ihrer Herrin von vernichtender Art
ich gehe unter als Held der Unterdrückten
und singe mein Lied zur Himmelfahrt.~

ÜBERSETZUNG 2- 1. Strophe (Belryll)
@53 = ~Hör' ich Sie zu den Himmeln sagen:
"Kleine Motte, die Zeit deiner Richtung ist nah
Bezahlen sollst du für deine Vergehen!"~

@57 = ~Avoiding the sunlight
because it hurts my eyes
as I wonder where time has left
standing in fear
fear of the world
that everything turns black
when the sunlight disappears

As I wonder into my memories
of a make believe happy world
where freedom is honored
where war is abandoned
where hate is a rumor
I see time slipping away
back into my past
because my happiness never lasts
this is the real world
as its seen through my eyes~

ÜBERSETZUNG 1 (Jarl)
@57 = ~Ich schmähe die brennende Sonne,
das Gestirn, das stechend mein Augenlicht trifft.
Schier endlose Zeit steh ich da - nur da,
mich wundernd, wieviel Zeit schon verstrichen.
In Furcht und Angst vor der Welt,
fürchtend auch, dass alles erlischt,
wenn die Sonne in der Ferne entwichen.

Ich tauche ab in Erinnerungen, in Gedankengespinste,
von einer Welt, glückselig und traut,
wo die Freiheit geehrt,
wo Krieg längst geächtet,
wo Hass nicht gekannt -
doch die Zeit schon verrinnt,
sie verfließt wie der körnige Sand.
Mein Glück, es ist nicht von Dauer, ist's niemals.
Dies ist sie - die wirkliche Welt,
durch meine Augen geschaut.~

@58 = ~We were meant to fall
as we were meant to be born
everything bleeds for a reason
as everyone has to mourn
just as the sunlight disappears
so does our happiness
because life is not always
what it is suppose to be.

Bound by the chains
of trying to survive
that is why we try so hard
to live before the
sunlight fades.~

@222 = ~Time, like a ribbon,
slowly unwinds,
History, like ice,
frozen in the mind.
Love, like a river,
Nothing and no one will tear us apart.~

Gruß Jarl
 
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Mindriel

Traumläufer
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Hm.. ich war gerade ein wenig in Stimmung dafür, deswegen einfach mal eine Vorschlag für die erste Textstelle, relativ nah am Original gehalten.
@51 = ~Der Wind peitscht durch meine Kleider,
sein heulendes Klagen durchdringt mich,
erfüllt mich mit seinem traurigen Lied.
Taumelnd versuche ich mich zu erinnern..
..was ich getan habe. Warum ich hier bin.

Die Schreie Tausend Unschuldiger klingen in meinen Ohren...
[Alternative: Die Schreie Tausender Unschuldiger klingen in meinen Ohren...]
der Nachhall eines gewaltigen Schlachtfeldes.
Sie versuchen mich zu überwältigen, hinabzuziehen,
doch ich greife nach oben, nach der himmlischen Wolke meiner Untaten.
[Alternative: doch ich greife nach oben, klammere mich an meine Untaten.]
Ich ergötze mich daran... am Blut meiner Feinde.
Sie nennen sie die Auserwählten, [wer ist mit "they" und "them" gemeint?]
und ich bin der Verdammte.~
[Für "Forsaken" gibts sich auch Alternativen, da fehlt mir der Zusammenhang]

Angenehme Träume,
Mindriel
 

Jarl

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Danke, Mindriel!
ich habe mir daraus folgende Version zusammengebastelt.
Zwei kleine Änderungen von mir, falls du damit einverstanden bist :)

Ich habe es so verstanden, dass mit "them" die Feinde gemeint sind und "they" unpersönlich als "man" zu verstehen ist (?).

@51 = ~Der Wind peitscht durch meine Kleider,
sein heulendes Klagen dringt mir ins Mark,
erfüllt mich mit seinem traurigen Lied.
Taumelnd versuche ich mich zu erinnern...
Was tat ich? Was trieb mich hierher?

Die Schreie Eintausend Unschuldiger in meinen Ohren...
der Nachhall eines gewaltigen Schlachtfeldes.
Sie versuchen mich zu überwältigen, hinabzuziehen,
doch ich greife nach oben, klammere mich an meine Untaten.
Ich ergötze mich daran... am Blut meiner Feinde.
Sie nennt man die Auserwählten,
und ich bin der Verdammte.~

Also wenn es keine Einwände gibt, kommt das schonmal so mit rein.

Gruß Jarl
 

Armanz

Zeitloser Dichter
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Ich hätte vielleicht statt eintausend zu nehmen lieber "unzählige" geschrieben
und in der nicht "Ich ergötze mich daran...am Blut meiner Feinde" , sondern das "daran" weglassen.
 

Jarl

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Okay, habe mich für "zahllose" entschieden, da sonst zweimal "un-" aufeinanderfolgen.
Erster Post ist aktualisiert.

Wie gehts weiter? Übersetzt jemand ein weiteres Gedicht?
 

Lilarcor

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Mein Vorschlag für die zweite Textstelle:

Ich wandere über diesen steinigen Pfad
und treffe schließlich einen Feind
Ein Spektralwesen schwebt zwischen den Toren
und hüllt mein Gesicht in gespenstischen Schein
Sein Sinnen auf Kampf...trifft taube Ohren
mein Anliegen gilt seiner Herrin allein.

Ich trete an den äschernen Tron
der getränkt ist in Lügen Ihrer kleinen Diener
Die Augen meiner Feindin sind schwarz vor Hohn
In eisiger Ruh' ich ihren Blick erwider'.


Wirken die Reime arg gezwungen? :wunder:
 

Lilarcor

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Drittes Gedicht (das macht Spass :D):

Sie sieht mich an, ein letztes Gebet zum Himmel gericht'
"Du wirst deine Verbrechen bezahlen, Yon Moth.
Am Tag der Abrechnung dein Leben erlischt!"

Als mich ihre Dämonen umgeben,
in deren Augen Mordlust gährt,
ihre Klauen nach meinem Blute streben,
ziehe ich aus der Scheide mein Schwert.
Viele ihrer Lakaien müssen dem Leben entrücken
der Blick ihrer Herrin von vernichtender Art
ich gehe unter als Held der Unterdrückten
und singe mein Lied zur Himmelfahrt.
 
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Mindriel

Traumläufer
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So, da bin ich auch mal wieder ;)
Ein paar gute Verbesserungen (ins Mark, Frageform), gefällt mir :up:
Mein Favorit für "a thousand" ist nach wie vor "tausend", nicht weil es näher am englisch ist, sondern weil es erstens sowieso nicht auf die Zahl gemünzt verstanden wird, sondern eben im Sinne von "unzählig", und zum zweiten weil es mir vom Klangbild besser gefällt als zahllose oder unzählige.
Schlecht finde ich zahllos aber auch nicht :)

Dasselbe gilt für das Weglassen des "daran", beide Versionen finde ich gut, allerdings hat das daran einen Rückbezug auf die Untaten, der sonst verloren geht.


@Lilarcor:
Ich möchte mit meiner Übersetzung deine nicht übergehen, ich hatte nur bereits mit einer eigenen Version begonnen. Meine reimt sich wieder nicht, vielleicht lässt sich ja was verbinden. Teile von dir habe ich bereits integriert :)

@52 = ~Ich schlendere den steinigen Weg hinab,
bis zur Pforte, wo mein Feind mich erwartet.
Das schaurige Glühn der Geistergestalt
streift mein Gesicht - als ich sie passiere.
Mein Anliegen gilt seiner Herrin allein.

Ich trete an ihren äschernen Thron,
ein Platz getränkt mit den Lügen ihrer Diener.
Ich sehe direkt in ihre schwarzen, falschen Augen -
und verschränke meine Arme, ich fürchte sie nicht.~

Angenehme Träume,
Mindriel
 

Ascalon

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Ich meld mich nur mal kurz zu
Worte: Nur weil ich
Zeilenumbrücke da
mache wo man sie erwartet
oder nicht erwartet
schreib ich noch lange kein Gedicht.

Auch Reime
reichen nicht aus
vielmehr
sollte man auch darauf auchen
ein gewisses Versmaß einzuhalten.

;)
 

Lilarcor

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@Ascalon:

Man dankt für Kritik, bei mir (Anfänger) ist sie sicher berechtigt. Das mit dem Versmaß ist echt a bissle tricky - ich neige dazu, beim Gegenlesen die Schwächen der Metrik unwillkürlich etwas auszubügeln, indem ich Pausen setze oder die Aussprache punktuell beschleunige.

@Mindriel:

Viele Köche verderben den Brei - wenn du magst, überlasse ich dir das Feld. Wer zuerst kommt, mahlt bekanntlich zuerst :)
 
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Jarl

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Hat sich ja einiges getan :):up:

@Lilarcor: Im Gegenteil, jeder soll seinen Vorschlag präsentieren, wir stimmen das ab und basteln uns die beste Version. Am Ende sollen ja möglichst schöne Zeilen stehen, die im Spiel für so richtig Stimmung sorgen :)

Ich muss gestehen, dass ich jetzt im direkten Vergleich auch zu den ungereimten Versen tendiere. Die düstere Stimmung wird so meiner Ansicht nach besser transportiert. Wär das ok für dich, Lilarcor?

Ich habe jetzt mal Gedicht 2 aus euren beiden Versionen so zusammengesetzt:
@52 = ~Ich wand're dahin auf steinigem Pfad,
bis zur Pforte, wo mein Feind mich erwartet.
Das schaurige Glühn der Geistergestalt
hüllt mein Gesicht in gespenstischen Schein.
Seiner Herrin allein mein Anliegen gilt.

Vor ihren äschernen Thron trete ich,
ein Platz getränkt von den Lügen der Diener.
Die Augen meiner Feindin sind schwarz vor Hohn
die Arme verschränkt, ich fürchte sie nicht.~

Wie findet ihr's?

(Zum 3. Gedicht später mehr)

Gruß Jarl
 

Belryll

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Schön, dass es einige gibt, die sich der Gedichte annehmen. Das nimmt doch gut Form an. :up:
Sobald etwas Zeit gegeben ist, werde ich mich einhaken, falls ihr bis dahin nicht schon fertig seid.

Wenn jemand einen freieren Stil bevorzugt, soll er die Gedichte so gestalten. Letztlich zählt die Stimmigkeit aus Inhalt, Atmosphäre und Form.
 

Belryll

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Auf der Grundlage eurer Vorschläge habe ich versucht, eine annähernd reimende Version zusammenzusetzen.
Lyrik ist delikat. Daher erwarte ich nicht, dass irgendjemand keine Grimasse zieht. :rolleyes:
(Was hat es mit dem Parameter für das Spoiler-Tag auf sich?)

@51 = ~Heulend peitscht und schneidet der Wind
durch Hemd und Kleid, den Geist er durchdringt
mit traurig seufzendem Klagen.
Wankend ringe ich mit Erinnerung
and das, was gescheh'n, was getan.
- Was hat mich hergesandt?

Ungezählte Stimmen Schuldloser gellen
in meinen Ohren, hallen in Kriegswirren
wider auf gewaltigen Schlachtfeldern.
Es überwältigt mich. Es zieht mich hinab.
Doch ich reich' hinauf, klammere mich
An den Leib meiner Schandtat und Sünde.

Und ich ergötz' mich am Blut meiner Feinde.
Die Auserwählten sind sie
Und ich
der Verdammte.~

@52 = ~Und ich schreite über steinernen Pfad,
hinab zum Portal, dem Feinde entgegen.
Mein Gesicht gehüllt in schaurigen Schein
der Gestalt, des gespenstischen Wesens.
Seiner Herrin allein gilt mein Trachten.

Ich trete vor Ihren aschenen Thron,
der getränkt mit des Untertans Lügen.
Von Hohn geschwärzt, Ihre Augen lohen,
doch blick' ich Ihr sicher entgegen.
Ich fürchte Sie nicht.
Die Arme, ein Kreuz gelegt vor der Brust,~

@53 = Hör' ich Sie zu den Himmeln sagen:
"Motte, die Zeit deiner Richtung ist nah
Bezahlen sollst du für deine Vergehen!"
 

Sir Darian

Ritter des Helm
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Hmmm... *grübel*

Jeder Spoiler braucht innerhalb eines Threads einen eigenen einzgartigen Namen, sonst weiß die Forensoftware nicht, welcher Spoiler geöffnet werden soll.
 

Jarl

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@Belryll: Danke, ich habe deine alternativen Übersetzungen mit in den ersten Post aufgenommen und schlage vor, dass wir am Ende abstimmen, welche Version letztlich in die Mod kommt. Auch bei deinen Strophen trifft hier und da Ascalons Anmerkung zu, dass der Zeilenumbruch nicht das Versmaß macht.

Mein Vorschlag für das Gedicht @57:

@57 = ~Ich schmähe die brennende Sonne,
das Gestirn, das stechend mein Augenlicht trifft.
Schier endlose Zeit steh ich da - nur da,
mich wundernd, wieviel Zeit schon verstrichen.
In Furcht und Angst vor der Welt,
fürchtend auch, dass alles erlischt,
wenn die Sonne in der Ferne entwichen.

Ich tauche ab in Erinnerungen, in Gedankengespinste,
von einer Welt, glückselig und traut,
wo die Freiheit geehrt,
wo Krieg längst geächtet,
wo Hass nicht gekannt -
doch die Zeit schon verrinnt,
sie verfließt wie der körnige Sand.
Mein Glück, es ist nicht von Dauer, ist's niemals.
Dies ist sie - die wirkliche Welt,
durch meine Augen geschaut.~


Gruß Jarl
 
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Belryll

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@Sir Darian: Danke für die Erläuterung.

@Jarl: Stimmt. Einige Stellen gefallen mir selbst nicht. Ich werde mir die problematischen Bereiche anschauen, wenn du mir nennst, welche dir da auffielen.

Ascalons Bemerkung trifft auf alle bisherigen Texte zu. Das Thema Versmaß scheint mir allerdings nicht ganz so simpel zu sein und ich bin mir diesbezüglich auch nicht sicher.
Gerade in der modernen Lyrik werden Texte mitunter stark prosaisch gehalten. Solange niemand von uns mit den Grundlagen der Verslehre vertraut ist, werden die Gedichte wohl eher nach Gefühl und eigener Vorstellung von Textmelodie gestaltet sein. Was auch zulässig ist. Brüche und Unebenheiten können auch als Stilelemente eingesetzt werden.
Konkrete Vorschläge zwecks Verbesserung würden da zumindest mir noch am ehesten helfen.

Vielleicht sollten die Texte der Gewohnheit und Leserlichkeit halber glatt gestaltet sein. Bloß können sie dadurch auch langweilig wirken.
 

Ascalon

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Nun, gegen eigenes ermessen kann man schwerlich was sagen. Allerdings beschweren sich die Leute an allen Ecken und Enden über zu moderne Sprache und können Seitenweise darüber reden, ob man eine Frau "Dame" nennen warf (no offense to anyone), haben aber kein Problem damit,Lyrik des 20. Jahrhunderts durchzuwinken?

Abgesehen davon dass Solaufein ja schon ein guter Gedichteschreiber sein soll, der etwas mehr drauf hat als ein 16 Jähriger Grufti (again, no offense. Was one of them myself ;) )
 

Belryll

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Du hast damit Recht. Und diese Leute an allen Ecken und Enden wünschen auch kernige Hollywood-Geplänkel und neuzeitlichen Spruchwechsel, bestehen aber auf den Einhalt klassischer Verslehre, weil alles andere zu ungewohnt ist?

Mein Punkt war, dass guter Stil und auch guter Geschmack relativ sind in der Kunst. Hinweise auf Formales sind insofern weniger hilfreich, als ich mich durch Literatur blättere und feststelle, dass es Äonen bedarf, die ganzen Techniken der Klassik, die mit dem Versmaß zusammenzuhängen, zu beherrschen und sauber anzuwenden.
Daher sind für mich konkrete Ratschläge aufschlussreicher. Du musst mich mit dem Kopp draufstoßen, sonst bin ich ebenso planlos wie vorher. :rolleyes:

Und die Zeiten sind auch mir bekannt. Aber leidtriefende Gedichte haben es mir nie besonders angetan.
 

Ascalon

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So viel Metrikwissen braucht es doch jetzt nu auch nicht - mir springt einfach direkt ins Auge, dass

Als mich ihremonen umgeben,
in deren Augen Mordlust gährt,


man genau als

Und alsmonen mich umgeben,
in deren Augen Mordlust gährt,


Oder sogar schon als

Als íhre Dämonen mich (schließlich? Endlich? Schreiend?) umgeben,
in deren Augen Mordlust gährt,


Umschreiben kann und es ist im Takt. Ich hab die betonten Silben in allen drei Beispielen hervorgehoben, probiers einfach mal aus laut auszusprechen.
 

Belryll

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I see, I see. In die Texte der anderen wollte ich mich nicht einmischen.

Wie würdest du meinen Text also umarbeiten?
Ohne das gesamte Konstrukt auseinanderzunehmen, fiele es mir nicht leicht, vielleicht helfen aber schon einige anders gesetzte Umbrüche oder Worte.
Ich bin schon interessiert an deinen Veränderungen.
 
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