Jastey
Matron Modderholic
- Registriert
- 16.05.2004
- Beiträge
- 12.922
Mich lässt die Kampagne nicht los - obwohl ich damit schon innerlich abgeschlossen zu haben glaubte, denk ich immer wieder über Dinge nach, die ich als Plotholes oder dünnes Design empfinde, ob es nicht doch sinnvoll sein könnte und ich sehe es nur nicht.
Heute: Wer läuft da bei dem Kreuzzug eigentlich mit? Das sind ja hunderte, wenn nicht in die tausende gehende Menge an Leuten, wenn man der Stimmung glaubt, die im Spiel ezeichnet wird. Diese Armee zieht raubend, plündernd, mordend und brandschatzend (und, man kann wohl davon ausgehen, auch vergewaltigend, wobei ich das gerne in einem Spiel unter den Tisch fallenlassen würde.) durch die Gegend. Die Stadt Baldurs Tor wird mit Flüchtlingen geschwemmt, das sind hunderte, die Straßen sind so voll, dass man nicht mehr ungestört geradeaus gehen kann (warum sich die Stadt nicht abgekoppelt und die Brücken wieder hochgezogen hat - den Gedanken gehe ich mal nicht weiter).
Der Kreuzzug ist also etwas richtig bedrohliches, die Leute werden in den Dienst gezwungen oder vertrieben, wenn nicht gleich erschlagen - das war meine Eindruck zu Beginn des Spiels. Und dann trifft man Caelar und sie schwafelt was von Seelen retten und rechtschaffen und gut und glorreich und... hä?
Und später hat man eine kleine Quest, die Motivation der Kreuzzügler abzufragen. Und alle erzählen was von Caelars strahlender göttlichen Stärke und Seelen retten etcpp. - ok?
Outet man sich als jemand, der zweifelt, dann wird man sofort angegriffen. Im Kreuzzug gilt also alles oder nichts, für Caelar oder Feind.
Ich gehe mal davon aus, dass letzteres auch für Kreuzzügler selbst gelten würde. Das hieße, wenn man erst mal in dem Moloch drin ist, dann bleibt einem nichts mehr als zu lächeln und mitzuspielen - lächeln und winken - und um sein eigenes Leben fürchten.
Aber mit so einem Mindset kriegt man die Leute zwar zum Mitmarschieren und die Augen vor so manchen Greueltaten zu verschließen ("Plünderungen? Haben wir nicht mitgekriegt."). Aber durch ein Portal nach Avernus laufen? Nicht ernsthaft, oder?
Auf der anderen Seite scheinen wirklich fast alle von Caelars Idee überzeugt zu sein, wenn man mit ihnen spricht. Das ist für mich das Dilemma: entweder, alle (98%) laufen aus Überzeugung mit. Dann passt das mit dem Brandschatzen nicht? Oder ein nicht zu vernachlässigender Teil tappt mit, weil sie sonst getötet, vertreieben, oder jemand anderes getötet wäre. Dann wäre da eine recht große Zahl von Leuten, bei denen es brodelt, man müsste Deserteure treffen, Leute die im Lager nicht enthousiastisch dabei sind?
Wie erklärt Ihr Euch diese Diskrepanz im Kreuzzug - oder stört Euch vielleicht gar nichts daran?
Für mein Verständnis drei Fragen, falls Ihr dazu eine Meinung habt würde ich mich freuen.
1. Ist es realistisch (für ein Spiel), dass der Kreuzzug mit wirklich Überzeugten angefangen hat, die dann auf dem Weg die anderen "Ausgestoßenen (heißa jetzt sind wir wer)" hinter sich vrsammelt hat, bis es so weit war, dass in Dörfern die Fanatiker "wer nicht für Caelar ist ist gegen sie" angefangen haben, die Leute zu vertreiben, die Häuser niederzubrennen, und gefolgt sind dann die, die die Idee mit dem Seelenretten überzeugt hat, die anderen sind die Flüchtlinge in Baldurs Tor?
2. oder müsste es unter den Kreuzzüglern, die man in den Lagern trifft, nicht viel mehr Leute geben, die gezwungenermaßen mitlaufen, aber nicht wirklich überzeugt sind?
3. Wäre es eventuell möglich, dass es sich hier (auch) um ein Event einer Art Massenhysterie / Massenbezauberung handelt? Der Glaube der Kreuzzügler daran, dass Caelar sie "mit der Macht des Pantheon" beschützen würde ist für mich ein Indiz dafür. Ich sage nicht, dass Caelar oder Hephernaan da mit Magie arbeiten, um die Leute zu halten, das wäre bei den Massen schwer möglich. Aber so eine Art Selbsthypnose? Im Spiel selbst manifestiert sich ja die Angst der belagerten Leute in der Brückenfeste. Gibt es dazu eventuell eine Art Equivalent für Masseneuphorie, dass das ganze am Laufen hält?
Heute: Wer läuft da bei dem Kreuzzug eigentlich mit? Das sind ja hunderte, wenn nicht in die tausende gehende Menge an Leuten, wenn man der Stimmung glaubt, die im Spiel ezeichnet wird. Diese Armee zieht raubend, plündernd, mordend und brandschatzend (und, man kann wohl davon ausgehen, auch vergewaltigend, wobei ich das gerne in einem Spiel unter den Tisch fallenlassen würde.) durch die Gegend. Die Stadt Baldurs Tor wird mit Flüchtlingen geschwemmt, das sind hunderte, die Straßen sind so voll, dass man nicht mehr ungestört geradeaus gehen kann (warum sich die Stadt nicht abgekoppelt und die Brücken wieder hochgezogen hat - den Gedanken gehe ich mal nicht weiter).
Der Kreuzzug ist also etwas richtig bedrohliches, die Leute werden in den Dienst gezwungen oder vertrieben, wenn nicht gleich erschlagen - das war meine Eindruck zu Beginn des Spiels. Und dann trifft man Caelar und sie schwafelt was von Seelen retten und rechtschaffen und gut und glorreich und... hä?
Und später hat man eine kleine Quest, die Motivation der Kreuzzügler abzufragen. Und alle erzählen was von Caelars strahlender göttlichen Stärke und Seelen retten etcpp. - ok?
Outet man sich als jemand, der zweifelt, dann wird man sofort angegriffen. Im Kreuzzug gilt also alles oder nichts, für Caelar oder Feind.
Ich gehe mal davon aus, dass letzteres auch für Kreuzzügler selbst gelten würde. Das hieße, wenn man erst mal in dem Moloch drin ist, dann bleibt einem nichts mehr als zu lächeln und mitzuspielen - lächeln und winken - und um sein eigenes Leben fürchten.
Aber mit so einem Mindset kriegt man die Leute zwar zum Mitmarschieren und die Augen vor so manchen Greueltaten zu verschließen ("Plünderungen? Haben wir nicht mitgekriegt."). Aber durch ein Portal nach Avernus laufen? Nicht ernsthaft, oder?
Auf der anderen Seite scheinen wirklich fast alle von Caelars Idee überzeugt zu sein, wenn man mit ihnen spricht. Das ist für mich das Dilemma: entweder, alle (98%) laufen aus Überzeugung mit. Dann passt das mit dem Brandschatzen nicht? Oder ein nicht zu vernachlässigender Teil tappt mit, weil sie sonst getötet, vertreieben, oder jemand anderes getötet wäre. Dann wäre da eine recht große Zahl von Leuten, bei denen es brodelt, man müsste Deserteure treffen, Leute die im Lager nicht enthousiastisch dabei sind?
Wie erklärt Ihr Euch diese Diskrepanz im Kreuzzug - oder stört Euch vielleicht gar nichts daran?
Für mein Verständnis drei Fragen, falls Ihr dazu eine Meinung habt würde ich mich freuen.
1. Ist es realistisch (für ein Spiel), dass der Kreuzzug mit wirklich Überzeugten angefangen hat, die dann auf dem Weg die anderen "Ausgestoßenen (heißa jetzt sind wir wer)" hinter sich vrsammelt hat, bis es so weit war, dass in Dörfern die Fanatiker "wer nicht für Caelar ist ist gegen sie" angefangen haben, die Leute zu vertreiben, die Häuser niederzubrennen, und gefolgt sind dann die, die die Idee mit dem Seelenretten überzeugt hat, die anderen sind die Flüchtlinge in Baldurs Tor?
2. oder müsste es unter den Kreuzzüglern, die man in den Lagern trifft, nicht viel mehr Leute geben, die gezwungenermaßen mitlaufen, aber nicht wirklich überzeugt sind?
3. Wäre es eventuell möglich, dass es sich hier (auch) um ein Event einer Art Massenhysterie / Massenbezauberung handelt? Der Glaube der Kreuzzügler daran, dass Caelar sie "mit der Macht des Pantheon" beschützen würde ist für mich ein Indiz dafür. Ich sage nicht, dass Caelar oder Hephernaan da mit Magie arbeiten, um die Leute zu halten, das wäre bei den Massen schwer möglich. Aber so eine Art Selbsthypnose? Im Spiel selbst manifestiert sich ja die Angst der belagerten Leute in der Brückenfeste. Gibt es dazu eventuell eine Art Equivalent für Masseneuphorie, dass das ganze am Laufen hält?