Was lest Ihr gerade?

Ursurper

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Lese eigentlich sehr viel Querbeet,also habe keine Spezifischen Sparten.
Im Moment bin ich am 4ten Teil von Stephen King's Dunkler Turm Reihe,sehr zu Empfehlen.

Ansonsten hab ich mich mal an Nietzsches Menschliches Allzumenschliches herangemacht,ist ein Großer Band der Ebenfalls noch Also sprach Zarathustra und Jenseits von Gut und Böse enthält.

Glaube das Zeigt ganz gut wie Breitgefächert mein Geschmack ist :D
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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"Raising Steam" von Terry Pratchett.

Dieses Buch macht mich die ganze Zeit traurig, selbst wenn einige Gags immer noch funktionieren.
 

Kraven

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:c: So schlimm?
 

Ellesime

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Ich lese gerade "Das Seelenhaus", habs zwar noch nicht durch, muss aber sagen dass es extrem interessant ist. Ich bin eigentlich eine begeisterte Leserin, komme vor lauter Arbeit und Spielen (is ja wichtig) leider kaum mehr dazu, aber dieses Buch brachte mich wirklich zum Lesen, da bin ich aber glücklich. ^^
 

Lazarus

Lumpenbarde
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@Zelon: Ach ja! Der neue Scheibenweltroman ist ja schon seit einer Weile da!
Du liest aber das Original, oder?
Ich habe gerade ein paar Rezensionen für die deutsche Fassung gelesen, die ziemlich über den Übersetzer meckern. Ich frage mich jedoch, ob die Rezensenten überhaupt das Original gelesen haben, um beurteilen zu können, dass die Übersetzung so schlecht sei. Bei Dir klingt es so, als läge es schon an der Vorlage.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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@Kraven

Nicht weil das Buch so schlecht ist, trotz Pacingprobleme. Nee es fühlt sich einfach nur ... bitter an. Die Botschaften sind schön und es herrscht rechtschaffene Empörung, aber die Atmosphäre ist so traurig und niederschmetternd, dass ich an manchen Stellen doch echt weinen musste. In den letzten Jahren bekamen das echt nur Pratchett und Mike Mignola hin.

Erzähl ich dir irgendwann mal in Ruhe.


@Lazarus

Nope, alles im Original. Wie gesagt, das Buch selbst mach mich so traurig. Spricht für es.
 
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Lisra

Schmusekater
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Ich lese endlich den SciFi Sammelband Die Hölle ist die Abwesenheit Gottes von Ted Chiang - Danke an dieser Stelle an Kraven für dieses schöne Geschenk! - und habe gerade die erste Geschichte über den Turmbau zu Babel hinter mir.

Durchaus faszinierend...
gerade weil es eine Tendenz von uns Menschen unterstreicht. Anstatt sein Erlebnis als Beweis für die schreckliche Abwesenheit Gottes zu nehmen, nimmt es der Protagonist als Beweis dafür.
 

Slartibartfaß

Nörgelnder Gnom
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Nicht allzuviel Zeit und Muße zum Lesen im Moment (was schade ist, aber absehbar besser werden wird :) ), aber ich hab mir vor ein paar Tagen Suetons Biographien der ersten 12 Römischen Kaiser (Caesar bis Domitian) gekauft und bin tatsächlich bereits auf Seite 51. :rolleyes:

In den letzten Monaten hab ich mich mal wieder durch ein paar meiner Lieblingsbücher gewühlt:

Tom Holland: "Persisches Feuer" (populärwiss., Thema: Perserkriege)

Richard Miles: "Carthage must be destroyed" (englisch, wiss., Thema: vollständige Geschichte Karthagos)

Toby Wilkinson: "Aufstieg und Fall des alten Ägypten" (wiss., Thema: nunja, siehe Buchtitel)

Raimund Schulz: "Feldherrn, Krieger und Strategen" (wiss./pop.-wiss., Thema: Krieg, Kriegführung, Militärgeschichte des mediterranen Raums zwischen 1000 v.u.Z. und ca. 500 u.Z.)


Jajaja, der Slarti hat immer noch nen leichten Geschichtsknall. ;)
 

Astaldo

Vampireslayer
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Nachdem ich den Trailer von Marsianer gesehen hab, hab ich mir doch glatt mal die Romanvorlage von Andy Weir geholt.

Es geht um einen Astronauten, der auf dem Mars zurückgelassen wurde, weil man dachte er wäre tot. War er aber nicht. Da die nächste Marsmission erst 4 Jahre später geplant war, muss er sich was einfallen lassen, wie er Nahrung für die nächsten 4 Jahre erzeugt, Wasser herstellt, Kontakt mit der Erde herstellt und eben alles was dazu gehört.
Das Buch ist spannend aber auch relativ technisch über weite Strecken. Wird eher was für Leute sein, die auf sowas stehen.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Zum zweiten Mal "Die Brautprinzessin" von William Goldman. Ich finde den Titel des Films ("Die Braut des Prinzen") ja besser, aber abgesehen davon ist das Buch immer sehr gut, sehr unterhaltsam und eines der wenigen Bücher, die ich als Kunst ansehen würde.

Es ist wirklich so gut wie alle sagen.
 

Heyday

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Ich häng jetzt schon ne Weile an der complete fiction von HP Lovecraft.
Hatte irgendwie leider ein zu hohes Bild von ihm. Alle loben Lovecraft für seinen Horror und seine Sci-Fi Elemente aber irgenwie find ich nur an jeder dritten Geschichte gefallen. Es schleppt sich halt anfänglich immer, am Ende wird aber meistens spannend.
Bin grade dabei The Dream-Quest for Unknown Kadath zu lesen. Das gefällt mir tatsächlich ganz gut, obwohl ich eigentlich die anderen Dream-World Geschichen immer nur so lala fand. Wahrscheinlich weil die alten Geschichten in dieser alle irgendwie integriert sind und man was findet, was man kennt und sich darüber freut :)
Ich glaub, die Geschichte würd auch ein echt gutes Action Adventure machen
 

Darghand

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Harry Rowohlt ist gestorben.

Ein Link oder so wird nicht geliefert, weil die bislang erschienen Nachrufe sich alle lesen, als seien sie von TextBots geschrieben - was ich als eine bodenlose Frechheit angesichts des Könnens dieses Sprach- und Übersetzungskünstlers empfinde.

"Sprache ist zum Dölmern da", wie Wiglaf Droste mal passend anmerkte, und bei Harry Rowohlt hat man dieses Vergnügen am Experimentieren, Rumschrauben, Spielen und Zurechtbiegen des geschriebenen Wortes an jeder seiner Zeilen erkennen können.

Also ein Riesenverlust für den hiesigen Literaturbetrieb. Und wer soll die nun kilometerweit klaffende Lücke im Bereich 'Schöne Briefe schreiben' füllen? Und Lesungen halten, die fast nur aus Anekdoten und Abschweifungen bestehen?

Ach, ist das traurig. *geht irischen Whisky trinken*
 

Chinasky

Dirty old man
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Und? Hat der irische Whisky die Trauer gemildert? Mir war Harry Rowohlt zu sehr Kult, aber ein paar Lesungen, in denen es häufig um irische Trinker ging, hab ich von ihm im Radio gehört und die waren dann tatsächlich in aller Regel unterhaltsam. Hhmm... vielleicht könnte man ihm jetzt, wo man nicht mehr Gefahr läuft, am Ende noch 'nen Ruf als Lindenstraßen-Versteher wegzukriegen, doch mal wieder ein paar Sachen von ihm angucken/hören...




Ich hab heute "Das Kartell" von Don Winslow zuende gelesen. Der Mann ist neben Neal Stephenson mein Lieblingsautor unter den Lebenden und ich freue mich, dass jetzt, wo seine Klasse auch in Deutschland nicht mehr ignoriert werden kann, allerhand ältere Sachen von ihm in erstmaliger Übersetzung erscheinen. Ausserdem liebe ich sein Arbeitsethos - der Mann produziert wie eine Maschine - nur dass seine Bücher mich noch nie gelangweilt haben.

"Das Kartell" ist die Forsetzung seines bislang wichtigsten und auch gewichtigsten Romans "Tage der Toten". Der Held jenes Epos' Artur Keller ist auch der Held dieses Bandes. Wenn man noch von "Held" sprechen kann. Denn die Welt der Narco-Kriege, die Don Winslow da vor dem Leser ausbreitet, ist eine Welt, auf die Adornos Satz "Es gibt kein richtiges Leben im Falschen." so vollumfänglich zutrifft, wie noch auf keine andere Romanwelt.

Das Bedrückende ist freilich, dass die Geschehnisse, die er da schildert, nur insofern fiktiv sind, als Namen geändert und Details umgestellt wurden. Die Hölle, durch die man als Leser in den Spuren von Keller geführt wird, hat ihre ganz handfeste Entsprechung in der "real world".

Thema ist der "war on drugs" - der längste, mit Abstand teuerste und aussichtsloseste Krieg, in den sich die USA je begaben und der längst zu einem Bürgerkrieg in vielen Regionen Südamerikas eskaliert ist. Im Zentrum steht der blutige Bandenkrieg der Kartelle, allen voran der "Zetas", welcher bisher in Mexiko mehrere zehntausend Mordopfer forderte (sowie Millionen Flüchtlinge produzierte) und das Land in weiten Teilen in das verwandelte, was man gemeinhin unter "failed state" versteht: Ein Land, in dem das Recht des Stärkeren und Gewaltbereiteren - und sonst nichts zählt. In dem Regierung, Polizei und Armee für die Opfer (also die "Normalbevölkerung" die kleinen Leute und besonders natürlich die Armen) sich praktisch nicht von den Mordkommandos der Narcos unterscheiden. Präzise und anschaulich schildert Winslow, wie der Drogenkrieg Region nach Region überzieht, wie sämtliche menschlichen Werte von ihm zerbröselt werden, wie er nach und nach auch die Anständigen korrumpiert, die nicht sterben wollen (die einzige "echte" Heldenfigur im Buch ist ein alter Mann, der einen aussichtlosen Kampf gegen eine Narco-Bande, die ihn von seinem Grund und Boden vertreiben will, ausficht und folgerichtig nach einem kurzen Kapitel tot am Boden liegt).

Großartig finde ich, wie Winslow dabei das "Große Ganze", die globale wirtschaftlich-politische Lage, mit dem "kleinen Alltag" verbindet. Sowas schaffen in meinen Augen ansonsten eigentlich nur gute TV-Serien wie z.B. "Homeland". Das, was man sonst nur als Horrormeldungen im TV mitkriegt, wenn in Mexiko mal mehr als nur ein Dutzend unschuldiger Bürger auf einen Schlag grausam ermordet werden, bekommt in diesem Roman ein individuelles Gesicht, z.B. wenn das Leben einer warmherzigen Boheme rund um die Reporter einer Tageszeitung ausführlich erzählt wird: wie man tagtäglich sich freundschaftlich über politische Themen streitet, wie man sich zu Lesungen und Konzerten trifft, wie da das erotische "Bäumchen wechsel dich"-Spiel betrieben wird, wie man gemeinsam kocht und die Nächte bei billigem Rotwein durch-philosophiert... Dutzende Figuren wachsen einem da als Leser an's Herz - und umso bedrückender ist es dann, wenn diese sicherlich nicht perfekte, aber eben doch menschlich-liebenswerte Boheme-Szene vom Schatten des Drogenkriegs überwältigt und kaputt gemacht wird. Die einen verlieren ihre Ideale, die anderen ihren Stolz, ihre Verwandten und Freunde, ihre Gesundheit und schließlich - gern auf ausgesucht grausame Weise - ihr Leben.

Die Bösen siegen hier nicht - denn der allgegenwärtige Terror wird aus der begründeten Angst der Terroristen, selbst zum Opfer zu werden, gespeist. Das us-amerikanische Konzept des Drohnenkriegs mit den gezielten Tötungen, im Kampf gegen Osama Bin Laden "erprobt", setzt seinen Siegeszug auch im Dorgenkrieg fort nach dem Motto: "Wenn wir nur genügend Drogenbosse killen, hat irgendwann keiner mehr Lust, Drogenboss zu werden."
Aber die Guten siegen eben auch nicht. Weil es in der Welt des Bösen keine Guten mehr gibt und sich selbstverständlich immer einer findet, der Drogenboss werden möchte.

Am Ende ließ mich das Buch tief bewegt, aber ratlos zurück. Bisher hatte ich zumindest die Hoffnung gehegt, irgendwann könne es ein Einsehen geben und man die Kriminalisierung der Drogen aufheben und so dem Feuer dieses Krieges die Nahrung entziehen.
Nach der Lektüre von "Das Kartell" glaube ich nicht mehr daran. Zuviele Reiche und Mächtige hätten durch die Legalisierung von Drogen zuviel zu verlieren. Fünfzig Milliarden Dollars jährlicher Reingewinn aus dem Drogenhandel allein für die europäische Ndrangehta - dazu der Reibach, den Waffenproduzenten, Gefängnisbetreiber und andere Profiteure "des war on drugs" machen (Winslow führt das detailliert aus) - das ist ein Krebsgeschwür in unseren Gesellschaften, das längst bis in die letzten Winkel metastasiert hat.

Ein Roman also, der traurig und ratlos macht. Aber - sonst würde ich den hier nicht empfehlen - auch ein Roman, der kraftvoll und mitunter herrlich ausufernd geschrieben ist, der so spannend wie informativ ist und dessen Figuren stimmig und - man möge mir den Ausdruck verzeihen - authentisch konzipiert sind.

Ach ja, ein gewisser Jesus spielt auch mit in diesem Buch, und zwar im wörtlichen Sinne: er kickt im letzten Kapitel Fußball im guatemaltekischen Dschungel. Aber keine Bange: das war jetzt kein wirklicher Spoiler...
 

Fabian

Hefti
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@Hank
Kliegt ja ganz schön bedrückend. Nachdem ich durch dich auf Neal Stephenson aufmerksam geworden bin und der mittlerweile auch zu einem meiner Lieblingsautoren avanciert ist, werd ich mir Don Winslow auf jeden Fall mal näher ansehen.

"Zero Zero Zero" kennst du vermutlich schon? Ist von Roberto Saviano, der mit Gomorrah bekannt wurde, und soll auch sehr gut sein (ist bereits auf meinen Kindle geladen, und kommt wohl als nächstes auf meiner Leseliste dann, wenn ich jetzt mal endlich mit Tia-Pan von James Clavell fertig werde).

Was das politische betrifft: Ich sehe da sehr positive Bewegungen in Richtung Liberalisierung in der westlichen Welt. So ist ja etwa Marijuana in 3(?) US-Bundesstaaten mittlerweile legalisiert worden, Tendenz steigend. Mittelfristig ist eine deutlich weitergehende Liberalisierung meines Erachtens sogar recht wahrscheinlich - wieder ausgehend von den USA. Nachdem dort innerhalb von wenigen Jahren die Homosexuellen-Rechte ganz massiv gestärkt worden, sieht man wie schnell dort umgeschwenkt werden kann...

[edit]Oh, und The Wire kennst du vermutlich auch schon, oder?[/edit]
 
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Chinasky

Dirty old man
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@Fabian:
Nachdem ich durch dich auf Neal Stephenson aufmerksam geworden bin und der mittlerweile auch zu einem meiner Lieblingsautoren avanciert ist, werd ich mir Don Winslow auf jeden Fall mal näher ansehen.

Da würde ich aber "Das Kartell" nicht als Einstingsdro... - äh - erste Leseprobe empfehlen. Eher die "leichteren" Romane wie "Pacific Paradise" oder "Frankie Machine" oder "Kings of cool". Falls Dir seine Schreibe gefällt, solltest Du dann auch mit "Die Tage der Toten" vor "Das Kartell" anfangen. Zwar ist der erste Teil sprachlich/stilistisch nicht ganz so locker lesbar wie der zweite, aber die chronologische Reihenfolge sollte man irgendwie schon einhalten, finde ich.



"Zero Zero Zero" kennst du vermutlich schon? Ist von Roberto Saviano, der mit Gomorrah bekannt wurde,(...)

Nein, kenne ich nicht, aber ich hab mal eben bei audible.de geguckt und dort kann man das Ding tatsächlich als Komplettlesung finden. Wurde Gomorrah nicht auch verfilmt? Ich meine mich an einen Film zu erinnern, der in Sizilien spielte?! Hhmm. Mal schaun, ob ich mir so ein langes Sachbuch zu einem Thema gebe, bei dem meine inhaltlich-politische Meinung eigentlich schon feststeht. Ich konsumiere Bücher ja doch eher zur Unterhaltung als zur puren Information.

Was das politische betrifft: Ich sehe da sehr positive Bewegungen in Richtung Liberalisierung in der westlichen Welt. So ist ja etwa Marijuana in 3(?) US-Bundesstaaten mittlerweile legalisiert worden, Tendenz steigend.
Mittelfristig ist eine deutlich weitergehende Liberalisierung meines Erachtens sogar recht wahrscheinlich - wieder ausgehend von den USA. Nachdem dort innerhalb von wenigen Jahren die Homosexuellen-Rechte ganz massiv gestärkt worden, sieht man wie schnell dort umgeschwenkt werden kann...

Ich wünsche, das Du da richtig liegst, aber meine Einschätzung ist pessimistischer; will das hier indes nicht weiter ausführen. Sollte ich demnächst widerlegt werden und es eine weitgehende Freigabe aller oder der wichtigsten Drogen geben, würde ich mich freuen, falsch gelegen zu haben.

[edit]Oh, und The Wire kennst du vermutlich auch schon, oder?[/edit]
Ja, wurde auch im Serien-Thread schon öfter thematisiert.
 
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Darghand

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@ Hank

Tsss, bei Harry Rowohlt kannst Du deinen elitären Standesdünkel :p ruhig ablegen und darauf vertrauen, dass die Attribuierung des etwas zweifelhaften "Kult"-Begriffs nicht den ubiquitären Spatzenhirnen der Marketingabteilung entsprungen ist, die damit jeden Quatsch bekleben, sondern diesem Charakterkopf sehr gerecht wird und, wichtiger, hart von ihm erarbeitet ist. Es genügt nicht, sich auf einer Bühne volllaufen zu lassen, man muss darüber hinaus schon Substanz zu bieten haben.

Und überhaupt... wie geht das sonst mit dem von Dir so verehrten Bukowski zusammen, um den zu Lebzeiten durchaus ein ähnlicher Bohei aus ähnlichen Gründen (Literatur, Bühne, Saufen...) veranstaltet wurde? (Klammer auf: dessen genialer Übersetzer Carl Weissner ebenfalls vor nicht allzu langer Zeit über'n Jordan rübermachte. Man mag infantile Jenseits-Vertröstungen noch so sehr ablehnen, aber: die Vorstellung der beiden beim gemeinsamen Saufen und Texten hat schon was...).

Kauf oder leih Dir mal "Nicht weggeschmissene Briefe" (Teil 1), das ist so ein Betthupferl-Schmöker, den man für einen kurzen Happen zwischendurch irgendwo aufschlagen kann. Aufzeichnungen der Lesungen gibt es ja einige. Ich mag "Der Paganini der Abschweifung".
 

Lisra

Schmusekater
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Angry White Men: American Masculinity at the end of an era

sehr faszinierend und einleuchtend, obwohl man als Laie natürlich nicht so genau sagen kann wieviel Wahrheit darin steckt. Es ist ein guter Erklärungsversuch warum so viele weiße Männer (in den USA) so wütend sind und über Frauen, Lations, Schwarze, LGBTQs und alle sonstigen Sündenböcke hetzen, Amok laufen, sich Neo-Nazis Gruppen anschließen, oder einfach nur jeden Abend Frau und Kinder terrorisieren. Obwohl das Buch einen distinkten amerikanischen Einschlag hat, finde ich dass er Autor auch einiges sagt, das sich auf unsere Umstände übertragen lässt und zum Beispiel erklären könnte, warum manche der Leute die auf Pegida Demos gehen so geworden sind.

Auch auf Deutsch in einer guten Übersetzung erschienen.

Und jetzt les ich weiter chronologisch alle Pratchett Bände, in seinem Andenken.
 

Slartibartfaß

Nörgelnder Gnom
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Gerade (mal wieder) fertig mit
Robin Lane Fox -" Alexander der Große"

Durchaus unterhaltsam geschriebene Biographie, sollte man - grundsätzliches Interesse fürs Thema vorausgesetzt - gelesen haben, finde ich.

Und aktuell (ebenfalls: mal wieder) angefangen -

Carl von Clausewitz - "Vom Kriege"

Noch immer eines der, wenn nicht das Standardwerk zur Militär-/Kriegstheorie/Strategie/Taktik. Nicht ganz einfach zu lesen, weil die Sprache tiefstes 19. Jahrhundert ist, aber im Gegensatz zu solchen Hypes wie Sun Tzu fühl ich mich nicht mit Glückskeks-"Erkenntnissen" abgespeist.

Sobald ich damit durch bin, hab ich als nächstes dann den Plan, endlich mal Kants "Kritik der praktischen Vernunft" zu lesen.
Hab garantiert schon 4x angefangen und bin immer wieder abgestorben. :rolleyes:
 

Lisra

Schmusekater
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@Slarti
Ich empfehle John Keegans "Kultur des Krieges" (A History of Warfare), in dem Clausewitz verdient auseinander genommen wird.
 
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