Gerade verschlungen: Persepolis, Band 2: Jugendjahre von Marjane Satrapi.
In schlichter Schwarzweiß-Comic-Form erzählt sie über zwei Bände ihre Zeit vom Schulkind bis zur geschiedenen Frau im Iran. Teils witzig, teils traurig, teils absurd. Vor allem aber ein sehr deutliches Zeugnis, daß die Menschen im Iran genau solche Menschen wie wir sind. Ihre Eltern etwa schmuggeln ihr ein Iron Maiden-Plakat in einen Ledermantel eingenäht ins Land, damit die "Männer mit Bärten" das nicht finden; in ihrer Kindheit feiern die Eltern im Krieg wilde Jazzparties mit Alkohol, wenn auch später mit zugezogenen Vorhängen, um denunzierenden Nachbarn nicht aufzufallen; Kinder in der Grundschule streiten sich, wer mehr Märtyrer in der Familie hat, erfinden gar welche, bis irgendwann mal das Bewusstsein durchkommt, was das überhaupt heißt.