Verstehe Gesinnung in D&D Spielen nicht

Revollti

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Hallo.

Seit das BG, IceWind, Neverwinter - in allen D&D Spielen kann man bei der Erstellung des Characters die Gesinnung auswählen.

Was bringt das wirklich? So wie ich das sehe, ist das egal. Es kommt immer nur auf meine Handlungen an. Dh. wähle ich meinen Char als böse aus, mache aber nur "gute" Sachen dann wirkt sich das (Sei das auf die Geschichte oder Mitstreiter) so aus ob ich gut wäre. Dabei ist es egal was ich als Anfangswert bei der char Erstellung genommen habe.

Frage mich deswegen warum man überhaupt etwas bei der char Erstellung auswählen muss.
 

Mindriel

Traumläufer
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Eine sichere Auswirkung in Baldurs Gate: Manche der NPCs gehen keine Romanzen mit "falsch" gesonnenen Personen ein. Ich glaube, dass auch einige Gesprächsoptionen (und damit Handlungsmöglichkeiten) davon abhängen - könnte aber auch nur der Ruf sein.

Ansonsten hast du größtenteils recht, es ist deine eigene Aufgabe passend zu deiner Gesinnung zu spielen :)

Angenehme Träume,
Mindriel
 

Alamar

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Frage mich deswegen warum man überhaupt etwas bei der char Erstellung auswählen muss.

Weil's nunmal zum Regelsystem gehört. Die Umsetzung in den CRPGs ist natürlich fragwürdig und auch im P&P sorgt das wohl nur dafür, einen Charakter in ein Schema zu pressen, aber was soll's.
 

Sir Darian

Ritter des Helm
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Hmmm... *grübel*

"In ein Schema pressen" klingt so negativ, finde ich. :wunder:
Ich empfinde es eher als Spielhilfe, als Orientierungshilfe für den Spieler, wie er seinen Charakter spielen könnte. :)
 

Durin

Schlachtenwüter
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Naja, deine Gesinnung soll halt deine Taten widerspiegeln. d.h. du tust lange Zeit gutes -> Deine Gesinnung wird gut. Du tust Böses -> Gesinnung geht Richtung böse. Die Absicht zählt auch ein bisschen aber halt nur bis zu einem Punkt.

Dann wiederum hat die Gesinnung nur dann auf deinen Charakter Auswirkungen wenn es an magische Phänomene geht: Detect Evil / Smite Evil / Holy Word und so ein Zeug.


Bei den Computerspielen ist das schwer umzusetzten, schon allein, weil es denen schwer fällt, die Absichten zu berücksichtigen und die Situation so vollständig zu beurteilen und da ändern sie die Gesinnung lieber etwas zu wenig als zu viel (du willst nicht das der Spieler des Bösen Charakters flucht: "Hey, nur weil ich mich nicht dumm und unsozial verhalte, alles und jeden beleidige und Leute für kurzfristigen Profit umbringe statt für langfristigen Profit am Leben zu lassen bin ich jetzt gut?" - Ein guter DM könnte sowas angemessen behandeln aber einem PC mit seiner sehr eingeschränkten Welt fällt das schwer.)



Kurz:
"Handlungen, besonders in letzter Zeit" bestimmt "Gesinnung" bestimmt "Wie verschiedene magische Effekte auf dich wirken".

Im Wesentlich bedeutet das:
Handlungen, besonders in letzter Zeit bestimmt, wie verschiedene magische Effekte auf dich wirken.
Das Feld "Gesinnung" ist lediglich ein Notizfeld bzw. eine Schreibweise um sich das zu merken.
 

Wedge

Wedgetarian
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Warum haben wir eigentlich jahrelang Ruhe und dann schießen zwei Threads zu Gesinnungen zur selben Zeit aus dem Boden?

Das Problem an diesem ganzen Gesinnungsquatsch ist sowieso erstmal, dass die Gesinnungen als universelle Wahrheit präsentiert werden, die von wem auch immer festgelegt wurden, während sie aber nichts weiter als ein einziges Waberbild von konterkarierenden Ansichten sind. Der Charakter hält sich für was und alle möglichen Leute und Völker halten ihn für was ganz anderes, denn ob jemand gut oder böse ist, hängt immer noch ausgesprochen stark vom Standpunkt ab.
 

Alamar

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Wenn ein rechtschaffen guter Paladin in ein Land kommt, in dem es per Gesetz vorgeschrieben ist, jeden Niederzuschlagen der einem in die Augen zieht - würde er es als rechtschaffener Charakter machen? :p

Auch schön: Kann ein Monster das immun gegen normale Waffen ist, an einem nicht-magischen Hühnerknochen ersticken? :p
 

Durin

Schlachtenwüter
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Das mit dem Paladin ist leicht, aber der Hühnerknochen ... hm ... ich erinnere mich waage an ein paar Erstickungsregen bzgl. Damage reduction aber das war 3.0... Wenn du von Immunität gegen normale Waffen redest, dann geht es wahrscheinlich um AD&D ... wo hatte ich da das Complete Rulbook of Adventuring Hazards ...
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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In P&P ist die Gesinnung dynamisch. Spielst du deinen chaotisch guten Elfen dauernd rechtschaffen böse, könnte der Spielleiter irgendwann deine Gesinnung entsprechend abändern. Ein typisches Beispiel einer Spielemechanik, die ein Mensch leicht überblicken und beherrschen kann.

CRPGs hingegen tun sich ziemlich schwer mit Gesinnung. In Neverwinter Nights 1 etwa (oder was es ein NWN1 Addon ? Nicht mehr sicher) wurde man chaotischer, wenn man Kisten nach Beute untersuchte; nur dadurch konnte man mit rechtschaffen starten und völlig chaotisch enden. Für manche Spieler eine böse Überraschung. Dabei ist das ein Standardverhalten wirklich jeden Spielers und Bioware geht normalerweise sogar davon aus, das Spieler das tun werden.

Es gibt noch andere Beispiele für Sachen, die in P&P leicht beherrschbar sind und in CRPGs nicht. Etwa die Bardenklasse, in P&P dank der Sozialskills sehr gut, in CRPGs völlig underpowered.
 

Alamar

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@Durin
Von mir aus auch gerne Immunität gegen nicht-magische Waffen oder wie's auch heute genannt wird :)
Oh und ich meinte keinen Paladin, der ja mehr oder weniger seinem Gott rechtschaffen gegenüber ist, sondern ein x-beliebger anderer, nicht gläubiger Charakter :)

Ein typisches Beispiel einer Spielemechanik, die ein Mensch leicht überblicken und beherrschen kann.

Aber nur dann, wenn du mit den gleichen Leuten spielst. Wechseln sich die Mitspieler aus und niemand weiß von deinen "chaotischen" Taten, kannste unter Umständen weiter rechtschaffen bleiben - sofern du jedes Mal auf neue erklärst, dass diese chaotische Tat nur eine absolute Ausnahme war und im aktuellen Fall dir nichts anderes übrig blieb.
 

Matthew McKane

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Ich hatte auch im P&P immer das Gefühl, die Gesinnung sei nur dazu da, damit die anderen Spieler rummosern können, wenn ich meinen Char so spiele, wie ich will und nicht wie die "Erfahreneren" das gerne hätten.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Aber nur dann, wenn du mit den gleichen Leuten spielst. Wechseln sich die Mitspieler aus und niemand weiß von deinen "chaotischen" Taten, kannste unter Umständen weiter rechtschaffen bleiben - sofern du jedes Mal auf neue erklärst, dass diese chaotische Tat nur eine absolute Ausnahme war und im aktuellen Fall dir nichts anderes übrig blieb.
Das man eine rechtschaffene Gesinnung hat bedeutet lediglich, das die überwiegende Tendenz des Charakters rechtschaffen ist. Chaotische Taten sind völlig in Ordnung, solange sie selten und nicht drastisch genug sind. Ist das nicht der Fall, kann (muß aber nicht) der Spielleiter irgendwann entscheiden, das dein Charakter jetzt neutral oder gar chaotisch ist.

Gesinnung ist in P&P eine den Charakter beschreibende Variable. Es ist nicht ein Korsett von 9 Verhaltensweisen, die den Spielern aufgezwängt wird. Dazu kommt es lediglich in Computerspielen.
 

Alamar

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Ich wiederhole mich: Wenn der Spielleiter wechselt, wie soll dieser dann beurteilen ob die chaotischen Taten tatsächlich "selten" sind?
 

Vernochan

Schabrackentapir
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Obviously: Gar nicht. Aber die Frage is doch auch albern. Der neue SL hat natürlich erst mal keine Ahnung, wie der Char sich bisher verhalten hat. Und entweder, hat der alte SL das "umentschieden" (dann sollte es auf dem Charbogen stehen) oder eben nicht. Dann muss der neue SL sich selbst eine Meinung Bilden. Oder er ruft den alten SL an. Oder er führt erst mal ein Bewerbungsgespräch mit dem Char. Oder noch besser: ein Assessment Center. Ich hoffe deine SL lesen die ausführlichen Lebensläufe der Chars und die Spieler mogeln nicht beim Lebenslauf :D


Edit: Bezüglich des Hühnchenknochens: Das erinnert mich ein bisschen an diese Absurde Idee, die ich in einem DND4 Forum gelesen habe. Der Beastmaster kriegt im Epic-Tier einen Feat/whatever (also kann kriegen), dass in etwa folgendes besagt: Solange dein Begleiter lebt, kannst du nicht sterben. Solange du lebst kann dein Begleiter nicht sterben. Nun muss der Begleiter einfach ein relativ kleines Tier sein (Hamster, Maus whatever) und schon ist man unsterblich: Man futtert den Hamster einfach auf. Verschluckt ihn im ganzen. Es gibt schließlich keine "Durchbohren" Regel in DND 4. :D
 
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Olome Keratin

Gleichgewichtiger
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Was ich mich dabei grade frage: Ist das komplette Schlucken von Kleintieren, die dabei nicht getötet werden, für vegetarische Charaktere eigentlich ethisch vertretbar?:p
 

Matthew McKane

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Wenn sie Rechtschaffen-Vegetarisch sind, dann nicht.
 
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Sol

Mönch/Assassine
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Ein PC-Spiel kann nie das leisten, was ein wirklich fähiger SL kann. Die meisten Gesinnungen und Kleriker sind unproblematisch, wenn man im PnP nur ein bisschen abweicht bzw. insgesamt gesehen seine Gesinnung schon recht gut gehalten hat in den meisten Situationen. Was wirklich problematisch ist, ist der Paladin. Aber Probleme können auch da entstehen, wo der SL ein moralisches Dilemma nach dem nächsten einbaut. So ging es mir bei einem Kleriker am Spieltisch mal.

Aber um zum eigentlichen Thema zurück zu kommen:
Ich halte Gesinnungen bei PC-Spielen für Unsinn. Man könnte sie ganz leicht herausnehmen, denn so schmerzlich wird bestimmt "Schutz vor Bösem", Holy Smite, Holy Word etc. nicht vermisst. Ich müsste mal nachschauen, ob es überhaupt den Holy Word Zauber bei NWN z.B. gab. Irgendwie ist der mir nicht so ganz in Erinnerung geblieben, falls es ihn gab.

@ Gala

Bist du dir mit der Kistenplünderung ganz sicher? Mein Mönch hat viele Kisten zerschlagen und Gegenstände genommen und wurde nicht chaotisch (also zumindest in der Hauptkampagne und HotU nicht). Beim PnP gibt es bei mir durchaus manche rechtschaffenen Charaktere, die nicht von toten NSC plündern oder Kisten ausräumen z.B. Aber NWN ist einfach nur ein PC-Spiel, da nehme ich es nicht so ernst mit dem ganzen Zeugs außer vielleicht bei Dialog-Optionen.
 

Alamar

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Ich erinner mich auch, dass es Punkte auf chaotisch gab, wenn man in SoU im Anfangsdorf in andere Häuser eingebrochen und deren Kisten ausgeräumt hat.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Ja, das war irgend so ein NWN Modul, nicht das Hauptspiel.
 
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