Hmmm... *grübel*
Wedge, versteh mich bitte nicht falsch. Ich will
gar nichts verteufeln.
Ich habe nur ein Bauchgefühl, und
ich will verstehen. Sonst nichts.
Wedge schrieb:
Bei der Hälfte des Trailers erreicht die Kamera die Mitte des Schlachtfelds, anstatt aber weiterzufahren, bleibt sie stehen und zeigt die Menschen, die in der Mitte gefangen sind. Im Falle eines guten Trailers (
) könnte das so etwas aussagen wie "wer da gegen wen kämpft ist komplett egal" und/oder "Zivilisten im Krieg leiden immer gleich" etc.
Ja, das ist nachvollziehbar. Aber es ist halt
"nur ein Spiel".
Während ich dieses
ungefährdet in meinem heilen PC Zimmer spiele, geschieht das dort dargestellte
real auf der Welt.
Ich habe in der Presse (Quelle kann ich leider nicht liefern, da die Paper Presse keine Links mitliefert) gelesen, dass ein mehrfacher Familienvater in Syrien mit ansehen musste, wie seine zweijährige Tochter Opfer eines Heckenschützen wurde, und erschossen wurde.
Ein zweijähriges Kind!
Ich meine, welche Motivation könnte ein Heckenschütze haben, ein zweijähriges Mädchen abzuknallen?
Aber nach diesem Artikel ist das leider
real.
Jetzt gerade sehe ich meine Vierjährige an, die ich am meisten liebe von allem, was ich auf dieser Welt nur gerade kenne, und bin dankbar, dass der Krieg in einer anderen Ecke der Welt ist, so dass sie sicher ist.
Ja, das ist irgendwie schwach von mir. Ich bin nur ein Mensch, und es ist so. Und trauere gleichzeitig mit diesem Mann, der was aushalten muss, was ich mir als Vater nicht im Geringsten auch nur
vorstellen mag.
Wedge schrieb:
Was das andere angeht: Ich weiß nicht... Warum ist das bei Filmen, Fernsehen, Musik, Büchern, Comics und was weiß der Geier in Ordnung?
Ist es in Ordnung? Wahrscheinlich, weil die Masse der Konsumenten es annimmt und damit für sich "In Ordnung" macht, glaube ich. Es unterhält uns, und damit ist es willkommen. Aber damit auch gleichzeitig "gut"?
Wedge schrieb:
11Bit Studios sind ein kleines Indieteam in Polen (ehemalige CD Project RED Leute, also die Witcher-Macher) und This war of mine ist ein Indiespiel. Ob die daraus nun wirklich Kapital schlagen...
Wie gesagt - Ich möchte nichts verteufeln.
I wanna learn and understand.
Ich finde CD Project RED extrem gut, und ich möchte die Philosophie dieser Leute unterstützen: No DRM, keine Kopierschutze, die Sicherheitslücken aufmachen, stattdessen Vertrauen in die Kunden, die für das Spiel bezahlt haben. Wir alle wissen, dass der Pirat es einfacher haben kann. Aber das ist eine völlig andere Diskussion.
Ich will auch hier keine Negativwerbung machen. Ich will keinen Boykott dieses Spieles, ich will keinen davon abhalten, es zu kaufen und damit den Lichtblick "CD Projekt" zu unterstützen.
Nur fühlt es sich
für mich einfach
seltsam an, aus der knallharten Realität, die manche Menschen, vor allem auch Kinder, durchmachen müssen, ein Spiel zu generieren, aus dem ich in meiner Freizeit, geschützt durch die räumliche Entfernung zum realen Geschehen heraus,
unrealen Spielspaß erfahren können soll.
Ja, ich weiß: Bei (beispielsweise) The Witcher ist es ja auch so. Viel Blut, viel Gore, Grausamkeit beherrscht die Spielrealität.
Aber: Irgendwie fällt es mir leicht, das zu abstrahieren. Das Game spielt in einer mittelalterlichen Welt, die aus einem Fantasy Buch zu kommen scheint.
Da kann ich mitgehen, weil es sich nicht real anfühlt.
Dieser Trailer ist nur ein paar Sekunden lang, und fühlt sich
ganz anders an. Hier zumindest.
Ich möchte diese Gedanken auch gar nicht isoliert auf dieses eine Spiel beziehen, sondern generell einfach mal zur Diskssion stellen.
Um viele Antworten wäre ich sehr dankbar.