Politik, 8. Staffel

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David

Moderner Nomade
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Ich hab den Begriff bis jetzt halt nur von denen gehört, die sich selbst so bezeichnen um deutlich zu machen dass sie ihrer Meinung nach für was tolles Neues stehen, während die Anderen alle von gestern sind. Irgendwie klingt der Begriff für die Union dann aber doch eher unpassend, selbst wenn sie was verändern und nicht konservieren wollen. :D

Rein wörtlich gesehen hat wahrscheinlich jede Partei Programmpunkte wo sie was erneuern/verändern und Andere wo sie konservieren will. Aber irgendein Label braucht man wohl manchmal.

Und wenns mans wörtlich nehmen will: Gibts überhaupt genug Wähler, die Fortschritt unterm Strich für was Gutes halten, um mit diesem Begriff im Parteinamen zu punkten ?
Ich hab eher den Eindruck, dass die meisten Deutschen am liebsten im nem grossen Freilichtmuseum leben würden, indem sich bitte in den nächsten 500 Jahren nichts mehr ändern soll.
 
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Mondragor

Schweigsamer Mann
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@Y: Nicht ganz so, aber fast. Es gab mal im 19. Jahrhundert die Deutsche Fortschrittspartei.

Ich möchte nur kurz in die Runde werfen, dass die ganzen Einordnungen doch allzuoft nicht greifen.

Nimmt man beispielsweise den Begriff "konservativ" und überlegt was die CDU, die sich selbst so bezeichnet, so wird deutlich, dass die Partei dem Anspruch nur teilweise genügt.

Die derzeitige Politik schafft beispielsweise den Sozialstaat ab. Langsam, aber sicher. Das ist zumindest nicht Strukturbewahrend.
In einer umfassenden Betrachtung ist die CDU allerdings völlig wertkonservativ. Die Politik dreht sich darum, dass eine gewisse Form der aristokratischen Gesellschaft beibehalten wird, das traditionelle Familienbild geschützt wird und auch weiterhin der "Fremde" irgendwie unangenehm ist. In ihrer Ausführung ist der Partei oft auch das Grundgesetz egal, die Bewahrung "ihrer" Werte scheint Vorrang zu haben.

Ähnliches gilt meiner Meinung nach auch für alle übrigen Parteien.

Auch das Wort "liberal" ist so vielfältig, dass ich es immer eine Frechheit finde, wenn die FDP dies für sich reklamiert. Die FDP hat lediglich die komplette Freiheit des Marktes im Blick - irgendjemand hat ja hier schon angemerkt, dass dies eigentlich in gewisser Weise dem Grundgesetz widerspricht - die BRD ist demnach ein demokratischer und SOZIALER Bundesstaat. Die Politik der FDP zielt auf eine gänzliche sogenannte Eigenverantwortung (Rente, Krankenversicherung, etc.) ab. Daher wäre der Staat kein sozialer Bundesstaat mehr.
Und mit "Freiheit" hat das Ganze doch eher wenig zu tun.

(Ich empfehle zum Thema Freiheit: Meine Freiheit, Deine Freiheit von Georg Kreisler)
 

Sir Darian

Ritter des Helm
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Hmmm... *grübel*

Das Politik-Topic hat wieder Überlänge erreicht.

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