@Olome: Nun... zunächst einmal Entschuldigung. Ich dachte, du wärest bei keiner Partei mehr und wärest Freelancer wie die meisten es wohl sind. Mit mir gingen beim Tippen mal wieder die Gäule durch. Warum... mhh... mein Umfeld & mein Studium ist in politologischen Kreisen von sich gegangen, die Rechtspopulismus, wie differenziert er auch sein mag, mit vollem Einsatz ablehnen. Und ich glaube das hat gute Gründe und ich glaube Du wirst der Partei alsbald den Rücken kehren-- für die Aussage kann ich mich jedoch nicht entschuldigen.
Wie schon von Ceasar angedeutet... wer sich von Anfang an Sorgen machen muss vor Republikanern und NPD, wer darüber hinaus, Schwierigkeiten hat Thilo Sarrazin anzuwerben, hat ein substantielles Problem im Parteiprogramm. Wo irgendwie durchkommt, dass die Wertegesellschaft hier in Gefahr sei durch Überfremdung... die Partei ist am Start gescheitert.
Ja, Augstein ist ein linker Populist und am Ende des Tages bringt er wenige Argumente, aber ich glaube in den Punkten liegt er hier richtig.
Nein, nicht jede neue Partei hat damit ein Problem. Wenn man sich "sozialistisch", "Links" oder "marxistisch-lenistisch" nennt hat man dieses Problem nicht. Eher abegewandelt im z.B. vermutlich dann problematischen Verhältnis zu Israel. Aber Kameradschaften wählen einen dann nicht!
Noch drei kurze Anmerkungen:
Der "Reflexions-Blog", nur zur Information, ist der einzige sorgfältige und fundierte Gegenpol in der Bloggerlandschaft zu völlig debilen Verschwörungstheorien wie insbesondere den "Truthern", die 9/11 für eine Inszenierung halten und genießt durchaus eine gewisse Akzeptanz von linken Gruppierungen bis hin zur Süddeutschen oder zur Zeit.
Zu 2. und 3.:
Ein Verlag steht für mehr als nur das Wort auf dem Einband. EIn Verlag ist immer eine Gesinnung, eine politische Richtung und ebenso Tabus. Und der Kopp Verlag ist und bleibt ein No-Go, wer da was veröffentlich ist mindestens verdächtig teilweise Verschwörungstheoretiker oder Vertriebenenverbändler zu sein und assoziiert am Ende des Tages mit allem Gesindel von weiter rechts (in diesem Fall ist mir das Wort ernst!!!) was da noch so veröffentlicht.
5. Hier stimme ich Dir ansich zu, Libertarianismus ist in überraschend vielen Perspektiven ein vollständiger Gegensatz zu totalitären/rechten Ideologien. Und die undemokratische Normen und Gesetzfabrik aus Brüssel ist gleichzeitig ein überfälliges Ziel für eine Kritik, die den einzelnen Menschen radikal ernst nimmt.
Aber nun..
das gilt nur zu Ende gedacht und in der Praxis ausgeführt... da ist es nunmal eine Utopie und leidet an ähnlichen Problemen wie Kommunismus. In den USA offenbart sich in Libertären Kreisen, die weit gestreut sind zwischen Democrats und Republicans, aber ihr Zentrum doch oft in der Tea Party finden, dass der Libertarianismus dann oft ein Deckmantel für das Interesse ist z.B. Latinos rauszudrängen, Steuern unten zu halten usw. und ein wirklicher Glaube an die Wahrheit dieser Ideen nur solange besteht, wie die eigene materielle/akademische Ausstattung einen tatsächlich vom Staat unabhängig macht.
Es wird immer nur ausgeführt, was dem eigenen Geldbeutel, Mileu nützt.
@Erian:
Ich stimme Dir insofern zu, dass es in der Konsumsphäre zahllose zu überführende Ideologien und Verschleierungen gibt, aber es ist noch ein Unterschied ob man diese aufdeckt und wahre Kosten offenbart oder eben wirklich die, meiner Meinung nach, einigermaßen naive Idee hat, die Wurzel des wirklich kaum abzuändernden Zustandes des Kapitalismus irgendwie zu zerstören. Transparenz der Verhältnisse und Produktion sowie Aufklärung und Mündigkeit der Konsumenten
müssen reichen, die Lebewesen müssen selbst entscheiden was sie konsumieren, man kann keine Verzichtsethik auftragen.
@Turjan:
Staaten müssen doch keine vollständige Abrechnung präsentieren. Und das mussten sie doch niemals... ? Im Gegenteil, die "Rating Agenturen" scheinen ja irgendwie wieder aus dem Interesse zu verschwinden, nachdem in der kritischsten Phase ein Hype um deren Buchstaben ausgebrochen war. Aber irgendwie werden die Staatsanleihen ja doch immer gekauft, oder? Denn Staaten sind am Ende eben auch keine Unternehmen -- was auch gut so ist. Staaten, vor allem große Staaten oder Bundesstaaten können durch Bailouts und die Notenpresse Eingriffe unternehmen, die Unternehmen nicht machen können.