So, jetzt muss ich auch mal... fast ein Jahr nachdem ich es angefangen hab, hab ich mich heute Vormittag nochmal an Mutters Computer geklemmt (mein bescheidener Laptop kriegt schon beim Anblick der Box Angstzustände) und es zuende gespielt.
Alles in allem kann ich mich den kritischen Stimmen im Forum nicht anschließen. Ich hatte sehr viel Spaß mit Mass Effect. Gehen wir mal durch..
Setting
Mass Effects Universum ist groß, voller Details und liebevoll gestaltet. Man verbringt einen gewissen Teil des Spiels damit durch schöne Lokalitäten zu laufen. Mir vermittelt das einen guten und vor allem beeindruckenden Eindruck von der Welt. Genau wie bei KOTOR kann man dort zwar wenig machen als mit NPCs zu reden, aber es sieht gut aus.
Originalitätspunkte hingegen gibt es nicht. Man kann ein schönes Trinkspiel daraus machen, wie oft Mass Effect SciFi Serien, insbesondere Babylon5, imitiert. Das ist nicht wirklich schlimm, nur nach einer Weile etwas albern.
Story
Dies ist ein Bioware Spiel in space. Jeder kann sich denken wie die Story läuft. Man fängt klein an, bekommt einen Antagonisten, stellt nach einer Weile fest, dass es eine Macht gibt die hinter dem Antagonisten steht und am Ende gibt es einen Aufhänger für Teil 2. Wieder werden mehr als nur ein paar Punkte von Babylon5 und anderen Serien genommen. Definitiv der schwächste Teil des Spiels, aber es ist funktional und hält einen interessiert.
Sidequests
Viele. Wenn man die Sidequests ignoriert, halbiert sich die Länge des Spiels auf ziemlich kurz.
Spielmechanik
Der Mix aus Shooter und RPG ist im ersten Teil nicht so gut geworden wie er hätte sein können. Das Inventarmanagement ist zu umständlich, auf den einfacheren Schwierigkeitsgraden sind die Fähigkeiten total nutzlos, weil man essentiell einen Shooter mit Pausentaste spielt, das Schießen geht etwas holprig... fixieren in die eine oder andere Richtung ist definitiv nötig,und Teil 2 ging wohl mehr in Richtung shooter. Nicht die Richtung die ich gewollt hätte, aber was solls.. spielen werd ichs trotzdem.
Das aus zu vielen anderen Spielen bekannte "Gut/Böse"-Meter System ist.. schwierig. Es ist nicht immer klar warum manche Aktionen Paragon/Renegade Punkte geben und andere nicht. Vielleicht bin ich ja nur nicht moralisch gefestigt genug.
Es gibt ein Schiff. Wie bei KOTOR. Das ist automatisch win.
Dialoge, Charaktere und so
Mass Effect leidet ein wenig unter dem Problem, dass man nicht ausgeschriebene Antworten (großes + bei Dragon Age) auswählt, sondern Zusammenfassungen aus ein oder ein paar mehr Worten. Das führt mehr als nur einmal dazu, dass der gute Hirte nicht das sagt was man dachte dass er sagen würde. Nervig.
Die Begleiter die man bei sich hat sind ordentlich, lasst euch nichts anderes erzählen. Sie haben interessante Persönlichkeiten, wenn man sich die Mühe macht sie kennenzulernen. Die Zeit muss man sich allerdings auch nehmen. Wie schon bei KOTOR muss man jeden Moment den man auf seinem Schiff ist nehmen um mit allen NPCs die man mag zu reden. Während den Missionen passiert das wenig. Es gibt auch reichlich wenig Raum für Romanzen (etwas das Teil 2 angeblich behebt, wenn die paar tausend Zeilen einer Freundin zum Thema ein Hinweis sind). Die Charaktere die für Romanzen offen stehen haben nicht gerade Massenappeal und wenn man nicht gerade sehr auf die verfügbaren Typen steht, dann passiert da auch nichts. Then again sind wir ja auch auf einer Mission das Universum zu retten, da denkt man vielleicht nicht immer an Romantik.
Fazit
Ich hatte sehr viel Spaß mit Mass Effect. Wer Shooter nicht so mag dreht einfach den Schwierigkeistgrad herunter und erlebt den Rest des Spiels.