[DA2] Ich weiss gar nicht, was Ihr alle habt

Alamar

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Oh willst du noch mehr auf der Konsole rumbashen oder soll ich dir gleich nen Knüppel überziehen? Übrigens erschien Civ 5 nur auf PC, wieso an den Änderungen die Konsole schuld sein soll, will sich mir nicht erschließen.

Es ist vielmehr so, dass der Gamesmarkt massentauglich geworden ist und nicht mehr für ein paar Kellerkinder und Freaks entwickelt. Das hat nichts mit Konsole zu tun, sondern einfach nur damit, dass die Entwicklungskosten so hoch sind, dass man möglichst eine große Bandbreite von Spielern ansprechen muss.

Davon abgesehen gibt's auf der Konsole, vor allem in Japan, auch mehrere komplexe Spiele die jedoch nie bei uns erscheinen werden. In diesem Sinne würde ich vielleicht nicht kindisch auf den "K**kkonsolen" rumreiten, sondern mehr auf dem "K**kdummen westlichen Mainstreammarkt".
 
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Gala

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Okay, also SO hoch wie Odesseiron sind meine Ansprüche an Spiele nicht. Sie müssen nicht gleich der geniale Befreiungsschlag des Jahrhunderts sein. Obwohl das natürlich auch mal wieder schön wäre.


Ich fand das Regelwerk von DA:O insgesammt sehr unbefriedigend. Das war zu sehr "machen wirs doch einfach statt kompliziert" um jeden Preis, einschließlich des gewissen Spaß beim Spielen. Daraus folgten dann viele Ungereimtheiten und Häßlichkeiten.

Z.B. ein D&D Rogue hat auch schon auf Level 1 seine Skills. Sie sind auf niedrigem Level, aber sie sind da. In DA:O kommt der Rogue erst so gegen Level 10 darauf, einigermaßen abgerundet alles abzudecken, weil Skills in DA:O wie Talente funktionieren.

Dazu kamen noch Balanceprobleme.

Und Warrior und Rogue waren schlußendlich ziemlich primitiv in ihren Möglichkeiten. Talentbäume sind schon grundsätzlich keine so ungeheuer wichtige Idee, völlig lineare Talentbäume (erst A dann B dann C ...) sind ziemlich eindeutig schlecht, aber richtig glorreich wird es, wenn man die Bäume dann auch noch obendrein streng nach Waffenstil einordnet. Auf diese Art und Weise gibts dann nur 4 (Warrior) bzw 2 (Rogue) Konfigurationen überhaupt, obwohl man doch viele Dutzende von Fähigkeiten implementiert hat, die eigentlich zu einer Myriade an möglichen Kombinationen führen könnten.

Da funktioniert das einfache System von SW:KotoR viel besser. Einfach eine Menge von Fähigkeiten und man kann daraus frei wählen.

Obendrein waren die Zusatzklassen sehr simpel. Einfach ein zusätzlicher Talentbaum, ein paar kleine Boni für die Wahl der Klasse - fertig. Das ist nicht wirklich eine Spezialiserung, wie ich sie mir vorstelle. Das man in Awakening dann so ziemlich alle Spezialiserungen bekam, setzte dem ganzen nur noch die Krone auf.

Insgesammt muß ich einfach sagen: ein ganz klassisches Regelwerk mit weniger Fähigkeiten, dafür mehr Balance und Abwechslung hätte mir besser gefallen.

Oder anders gesagt: was auch immer ihr für ein Regelwerk für ein Spiel entwerft - fragt euch zuerst, ob ein ganz einfaches, klassisches Regelwerk mit Level, Experience, Hitpoints, einem Dutzend Klassen, festen Skills pro Klasse etc nicht mehr Spaß und Abwechslung bereiten würde. Wenn die Antwort JA ist, werft euer Regelwerk weg und macht lieber ein solch ein einfaches, klassisches Regelwerk. Bei DA:O war die Antwort leider eindeutig JA.


Bei Awakening kann man gar den ganzen Char einfach neuskillen wenn er einem nicht mehr gefällt
Das ist auch notwendig, weil die Klassen in DA:O wie der BG Sorcerer aufgebaut sind - jede Wahl beim Levelup hat sehr großen Einfluß auf den Endcharakter.

Das sieht man ja z.B. daran, wie lange es braucht, bis man Qara in NWN2 endlich auf einer wirklich guten Spruchauswahl der eigenen Wahl zusammen hat. Wenn man sie zu spät bekommt, ist man noch beim Spielende nicht damit fertig.
 

Odesseiron

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@Alamar: Wenn es den grossen Markt und den Konsoleneinfluss nicht gäbe, sähe Civ V auch völlig anders aus. Die Konsolenelemente sind in dem Spiel nicht zu übersehen, so wie auch die Vereinfachung des Spieles. Zwischen Civ IV ohne Addons und Civ V liegen Welten.

Ja, der Gamesmarkt ist ein Massenmarkt und Konsolen haben dort mehr Einfluss, da man dort mehr Geld machen kann, weil die Konsumenten dort viel einfacher = dümmer sind. ich kenne mich mit japan. Spielen nur wenig aus. Aber mein Eindruck war eher, die Spiele dort sind bloss viel schwieriger, aber nicht wirklich komplexer. Desweiteren bietet ein PC von der Ausstattung her schon mehr: Eine Tastatur bietet mehr Möglichkeiten als ein Pad. Mods sind auch nur auf dem PC wirklich möglich.

Und wenn ich das schon höre, die Entwicklungskosten sind höher als damals. Das ist so ein Propagandabuls**t, wie eine Transferunion sei alternativlos. Nur Spiele für den Massenmarkt brauchen hohe Entwicklungskosten. Darin sind Kosten für die superdolle Grafikengine um den Spieler zu blenden, Ausgaben für das Marketing um den Konsumenten zu manipulieren und das Spiel zu hypen. Ausserdem brauchen wir natürlich ein grosses Team, damit das Projekt schnell fertig ist um schneller mit dem nächsten Produkt anzufangen und um mit das jetzige Spiel so schnell wie möglich nicht mehr zu supporten. Oh wow, das will und brauche ich doch alles nicht. Lass dich doch von der PR Propaganda nicht besch****en. Wieviel Produktionskosten hatten denn BG2, Planescape Torment, Ultima online, Everquest 1, Tempel des Elementaren Bösen, Portal, Civ IV? Es gab auch schon damals gute Spiele und auch damals wurden sie programmiert. Keiner braucht hohe Produktionskosten, ausser die Massenmarktn00bs.
Und im Kern sind hohe Ausgaben nicht unser Problem, sondern das von Publishern. Wir wollen bloss gute Spiele und nicht Massenmarktmüll.

@Gala: In DA:O waren die Chars so dämlich geskillt, dass ich sogar dort mit einem Respezialisierungsmod gespielt habe.
 
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Tim

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Naja... so gern ich dir auch zustimme.. ;)

Stell dir vor du schreibst ein Buch... und hast die Wahl zwischen folgenden zwei Möglichkeiten:

- Ein Buch mit toller tiefgehender Story, interessanten Charakteren, aber etwas schwerer zugänglich, weil keine Klischees enthalten sind. Die Marktforschung sagt dir: 100 Stück werden verkauft.

- Oder ein Buch mit Sex ;)
Da sagt dir die Marktforschung: 1000 Stück werden verkauft.

Wenn du eine kleiner Schreiberling bist der das allein für sich macht und auch von kleinen Umsätzen leben kann wirst du dein Herzblut in das gute Buch stecken. Wenn du aber in einem großen Verlagshaus arbeitest und der Verlag wesentlich mehr Umsatz braucht um deinen Arbeitsplatz weiter zu gewährleisten.. dann wirst du das andere Buch schreiben.

Was ich damit sagen will. Die Publisher wären Marktwirtschaftlich völlig verrückt wenn sie anders handeln würden. Die Verkaufszahlen belegen ja leider, dass sie auf der Siegerstraße sind. Die Schuldfrage kann man hier natürlich lang und breit diskutieren ;)
 

Wedge

Wedgetarian
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@ Jelindreal
Streitlaune? Du schreibst

Dragon Age 2 hat eine sehr gute Story und die Romane rund um Kirkwall sind echt faszinierend zu lesen. Dazu die ganzen FanArt Projekte mit Storys und Bildern.

und ich frage nach, ob ich das als Einleitungssatz in deine Argumentation für "DA2 ist ein super Spiel" so wie ich das verstehe, richtig verstehe, weil ich niemanden falsch verstehen will. Wenn das jetzt schon Worte verdrehen ist…

Deine Behauptungen zwecks Werbeetat und Verlustgeschäften solltest du nebenbei mit Zahlen/Quellen untermauern, sonst wirkt das ein wenig an den Haaren herbeigezogen. Grade wenn du von KotOR sprichst, welches allein auf der XBox (wo es zuerst rauskam) über eine Million verkaufte Einheiten hatte (und das nicht über 7 Jahre verteilt) und Biowares Fuß in die Konsolentür war. Meinen Informationen nach wahren die NWN-Addons nebenbei kein Verlustgeschäft, geschweige denn ein Verlustgeschäft der Art, dass sie die Gewinne von KotOR (welches nebenbei im Juli 03 rauskam, SoU kam im Juni 03, HotU im Dezember 03) so aufgefressen haben, dass Bioware pleite war.



@ Alamar
Wäre mir ziemlich neu, dass sie, nachdem sie mit BG das RPG-Genre quasi alleine wieder aus dem Scheintot erweckt hatten und die ganze RPG-Spielerschaft nach dem Release von ToB und vor dem Release von NWN fast den ich-kanns-nicht-mehr-erwarten-Tod gestorben ist, als pleite und ausgebrannt galten.


@ Jenny
Mein drogenzerfressenes Hirn mag irren, aber die DA2 Hauptstory sieht ungefähr so aus:

Hawke flüchtet vor etwas, was im weiteren Verlauf der Story keine Rolle mehr spielt. Dann beweist man sich eine Jahr lang in der neuen Stadt, von dem man aber nichts erfährt. Als nächstes rennt man in unterirdische Tunnel, stößt dort auf ein komisches Artefakt und wird hintergangen. Jahre vergehen und man legt sich mit dem Chef einer Gruppe an, die weder vorher noch nachher irgendeine Bedeutung für die Story haben. Dann vergehen Jahre und zwei Gruppen, die vorher absolut keine Bedeutung für die Story gehabt haben, gehen sich an die Gurgel, weil einer der Anführer von dem Artefakt in den Wahnsinn getrieben wurde.


Und das alles soll dann irgendeine total epische, wichtige Geschichte sein, die auf jahrhunderte hinaus die Menschen gefangen nimmt. Und das ist es einfach nicht. Das sind ein Haufen Ansätze für eine Geschichte, die man wild zusammen geschmissen und verrührt hat. Oder Episoden. Und schlimmer noch, Hawke, der Champion von Krikwall, der/die das Antlitz der Welt verändert hat, macht gar nichts. Ich meine, wenn wirklich einer das Antlitz der Welt verändert, dann ist das Anders. Hawke steht das ganze Spiel über nur dabei und schaut dumm zu. Was nichts Schlimmes ist, wenn man die Story entsprechend aufbaut. Tut Bioware aber nicht…


Was die Lieblosigkeit angeht:
Zum Beispiel kannst du durch alle NPCs durchgehen, die nichts sagen. Kollisionsabfrage haben nur NPCs mit einer Sounddatei. In den Höhlen, die man 100 Mal betritt, werden in Türen einfach nur Steinblöcke gepackt. Und man kann den Türrahmen immer noch sehen. Außerdem hast du immer aufgedeckte Karten, weil sie die nicht mal resetten, wenn sie das Gebiet recyclen. Wenn man nachts nach Darktown geht, fällt einem sofort das strahlende Sonnenlicht auf, welches durch die Löcher in der Decke hineinflutet. Dasselbe bei Gebäuden, die man Questgebunden Nachts betritt.
Trashloot hat noch nicht mal mehr ein Icon oder einen Einzeiler als Beschreibung. Wieso sie den dann überhaupt erst einbauen und einen zwingen, dass Zeug zu verkaufen, wird mir für immer ein Rätsel bleiben. Da wäre es viel moderner und an den neuen Markt angepasster, das Zeug gleich wegzulassen und mehr Geld in die Mobs zu tun.
Und so weiter und so fort. Es sind eben die Kleinigkeiten, die soviel zur Atmosphäre beitragen und deren Fehlen, wenn es zuviel auf einmal wird, einfach extrem auffällt.
 

Odesseiron

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@Tim: Danke für den Beitrag. Damit hast du bei mir im Kopf einen Stein ins Rollen gebracht :)

Ja, so sehe ich es auch zum Teil...

Also als Millionär mit dem Traum vom perfektem Spiel/Buch/Film, sind mir natürlich alle egal und ich würde ein komplexes Spiel programmieren. Ich wäre unabhängig und natürlich extrem motiviert das zu realisieren. Als kleiner Programmierer in einem grossem Laden bin ich natürlich abhängig davon, was mir von oben befiehlt. ABER:
Die meisten Publisher sind Unternehmen, die Geld scheffeln wollen nach dem je mehr desto besser Prinzip und hier liegt das Problem. Man kann auch mit anspruchsvollen Gütern Geld machen, aber das ist denen zu wenig. Der Return of Investment Index ist bei Massenmüll höher. Aber erstens ist es schwierig den Adel zu befriedigen, da das Produkt wertvoller sein muss. Und zweitens hat es eine andere Strategie: Man muss an den Kosten sparen und verstehen, welche Ausgaben für diese Strategie unsinnig sind. Das wären Marketing und Spezialeffekte (für Film und Spiele). Und auch wenn man damit Erfolg hat (= Gewinn + hohes Kulturgut) und das haben einige Filme, Spiele und Bücher, bekommt man trotzdem nicht die Aufmerksamkeit wie ein Halo,WoW,Harry Potter und Co.
Und genau das geht mir auf den Keks, weil es ziemlich ungerecht ist. Ich bin natürlich ein Konsument, der eher BG und Co untersützt als WoW. Und natürlich ist mein Interesse mehr Leute auf solche Perlen aufmerksam zu machen um mehr Einfluss auf zukünftige Spiele auszuüben. Denn bessere Produkte gibt es immer, nur nicht so bekannt. Natürlich schafft man es nicht bei allen, da die meisten echt DAUs sind, aber es gibt immer ein paar, die auf der Suche / in der Entwicklung sind, v.a. der Nachwuchs.

Problem sind imho nicht nur der Massenmarkt voller DAUs, sondern auch Publisher wie EA. Konzerne wird man nicht auf Knopfdruck ändern, sondern bloss durch Erpressung. Die wahre Macht liegt bei uns, da wir entscheiden, was wir kaufen. Und deshalb sollten wir (die anspruchsvolle Produkte wollen) unser Maul aufreissen und anderen zeigen, was es für bessere Alternativen gibt. Und DA2 ist nicht gerade hochentwickelt, sondern simpel.

Ich könnte es auch anders formulieren: Es gibt 2 Interessen: Die der Unternehmen und die der Konsumenten. Als Konsumenten sind mir die Interessen der Unternehmen piepegal, auch wenn klar (Geld aus meiner Tasche). Als Konsument will ich xyz. Deswegen interessiert mich nicht, dass Produkt x mehr Einnahmen erzielt hat als Produkt y. Ich vertrete meinen Standpunkt dass a besser als b ist und brauche dabei nix zu verteidigen oder als Klugsch****er zu palavern, dass man doch bedenken muss, dass die anderen doch so arm sind und Geld machen müssen. Das ist nicht mein Interesse und z.T. auch quatsch: Gewinn = Ausgabe - Einnahmen. Die Ausgaben müssen bei weitem nicht so hoch sein, wie sie bei den meisten Spielen sind, da die Ausgaben v.a. auf Marketing + Grafikengine entfallen. Und beide haben mit einem anspruchsvollem Spiel an sich wenig zu tun. Deswegen lasse ich das Argument "man müsse auch die Gegenseite bedenken" nicht gelten. Es ist nicht mein Interesse.
 
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Gala

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Ich mache mir da keine Illusionen mehr.

Da ich mich ja mit Politik und Ökonomie beschäftige, bin ich zu dem Schluß gekommen: diese sogenannte Macht des Kunden ist nichts als ein Märchen.

Sobald eine genügend kleine Anzahl Konzerne einen bedeutenden Teil eines Marktes in Beschlag genommen haben, haben sie die Kontrolle (ein sogenanntes Ogliopol, die Vorstufe zum Monopol) und werden sie auch nicht mehr aufgeben.

Da kann man nur was verändern, wenn sich alle Konsumenten wirklich zusammenschließen und koordinieren würden. Genau dafür besteht aber absolut rein gar keine Chance.
 

Tim

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Da muss ich Gala leider Recht geben.

Und da in der derzeitigen "freien Marktwirtschaft" das oberste Prinzip Wachstum ist wird in der Spielebranche jeder Unternehmer, der einen Hit landet auf kurz oder lang im Fokus von den Riesen auftauchen... und dann gibt es ne Übernahme.

Außerdem sind die großen Publisher AGs... sie sind also nicht mehr ihren Kunden oder ihren Mitarbeitern verpflichtet, sondern gefühlt nur noch ihren Aktionären. Wenn sie die Wahl haben zwischen:

- 4% Gewinn im Jahr, gute durchdachte Spielen, die die Kunden glücklich machen.

oder

- 10% Gewinn im Jahr, casual Games und viel Pathos um die Aktionäre mit Dividenden glücklich zu machen

Dann wird in der heutigen Zeit jeder Top Manager für die zweite Wahl plädieren. Denn glückliche Aktionäre zu haben bedeutet noch mehr Geld in der Portokasse um noch mehr zu wachsen...

Das alles ist mit ein Grund warum ich mittlerweile kaum noch neue Spiele kaufe... und wenn dann sind es z.B. Adventures... wobei ich zugeben muss.. bei Skyrim schwach geworden bin. ;)
 

Lord Assis

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Im Bereich Spiele haben Kunden sehr wohl Macht.
Ihr solltet euch nur manchmal klar werden, dass eure Vorstellung von einem guten Spiel nicht die der restlichen Welt ist. Diese findet komplexe Spiele eher uninteressant und kauft sich die etwas massenmarkt-tauglichen Spiele. Welche dann vermehrt produziert werden. Kunden nutzen hier ihre Macht ganz erheblich, auch wenn es auf eine Art geschieht die euch nicht passt.

Entwicklungen in die andere Richtung gibt es, EA zB macht munter Verluste und ich habe noch nie so viele tolle Indie-Spiele gespielt wie in den letzten 2 Jahren.
 

Odesseiron

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echt? welche Indie spiele kommen von EA?

Natürlich leben wir in einer Zeit der Konzerndiktatur und die Macht der Konsumenten ist leider nur theoretisch. Aber, von mir aus kann der Markt aus 80% Massenschrott bestehen. Ich sehe die 20%, die es immer noch gibt. Das ist bei Filmen und Musik genauso. Ich schreie aber gerne heraus, wie dumm die 80% sind.
 

Gala

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@Lord Assis: Du hast meinen Beitrag hinten und vorne nicht begriffen.

Ein Konzern, der genug Marktmacht hat, braucht sich nicht mehr nach dem Kunden zu richten, und wird sich auch nicht mehr nach dem Kunden richten. Der Kunde hat schlicht keine Auswahl mehr. Ihm wird nur noch Schrott angeboten.

Im Falle von Spielen kann der Kunde sich noch dadurch wehren, das er eben das Spiel gar nicht kauft. Aber dann macht der betreffende Konzern einfach das Spiel teurer und macht immer noch genau denselben Gewinn wie vorher. Klar, die Produkte sind jetzt Mist und die Kunden unzufrieden - das kann dem Konzern aber egal sein.

Der Kunde kann das nur bekämpfen, wenn sich eine nennenswerte Teilmenge der Kunden zusammentäte. Genau das passiert aber natürlich nicht.
 

Tim

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Man sieht das von Gala erklärte z.B. daran, dass sich ein Battlefield 3 trotz der Gängelung durch Origin Millionenfach verkauft hat. Es ging ein riesiger Aufschrei durch die Spielergemeinde. Aber anstatt dann einfach auf das Spiel zu verzichten hat dann trotzdem ein sehr hoher Prozentsatz gekauft. WENN die Spieler sich solidarisieren würden dann hätten sie Marktmacht. Da das allerdings nicht passieren wird... ist die Marktmacht hinfällig.

Lord Assis hat aber vollkommen Recht, dass die Marktmacht im umgekehrten Sinne existiert und leider von den Spielern ausgeht. Denn der nicht vorhandene Boykott gegen Einheitsbrei und Usergängelung zeigt den Konzernen dass sie "auf dem richtigen Weg" sind und es wird noch weiter gemacht mit der xten Fortsetzung von GenerischemSpiel-Y.
 

Alamar

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echt? welche Indie spiele kommen von EA?

Nicht viele. Allerdings muss man zu EAs Verteidigung sagen, dass sie in den letzten Jahren durchaus neue Marken geschaffen haben und manche ihrer Titel nicht unbedingt nur auf den Mainstream abgezielt hat.
Wenn ich mir da das Releaseprogramm von Activision Blizzard so ansehe...
 

Lord Assis

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@Odesseiron
Ich kenne keine Indie Spiele, die von EA kommen, habe ich auch nie behauptet.

@Gala
Stimmt, ich habe deinen Beitrag nicht begriffen.
Wenn du dich mit Politik und Ökonomie beschäftigst, solltest du vielleicht gemerkt haben dass das von dir beschriebene Modell nicht auf alle Arten von Gütern gleich zutrifft.
Im Spiele-Bereich macht sowohl ein Konzern als auch ein kleiner Indie-Entwickler keinen Gewinn, wenn er Schrott produziert.
Dann erhöht er die Preise und alles ist gut? Ernsthaft? Kannst du mir mal bitte ein einziges Spiel nennen, bei dem das so gewesen ist?

Was DU scheinbar nicht begreifst und worauf ich eigentlich hinaus wollte (auch an @Tim) ist das Spiele die ihr nicht mögt nicht automatisch "Schrott" sind. Battlefield 3 ist KEIN Schrott. DAO 2 ist KEIN Schrott. Es sind Spiele, die millionenfach gekauft, gespielt und gemocht werden, und die, mal ehrlich, rein objektiv auch alles andere als schlecht sind.

Das sich nicht millionenfach Spieler gegen die großen, bösen Konzerne auflehnen, die ja nur noch so schlechte Spiele herstellen, liegt nunmal in erster Linie daran dass es kaum jemand für nötig hält. Und nicht weil man keinerlei Einfluss auf deren Produktpalette hätte.
 

Lisra

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@Lord Assis
Objektiv müssen aber die Design Schwächen von den 3 von dir benannten Titeln anerkannt werden, und die gibt es. Ob es Leute vom Kaufen und Spaß dran haben abhält ist eine ganz andere Frage.
 

Lord Assis

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Richtig, Schwächen haben sie, Schrott sind sie dennoch nicht.
Und nein, es hält die Leute nicht vom kaufen und Spaß dran haben ab (siehe Erfolg der Spiele), das ist ja gerade der springende Punkt.

Ich habe einfach keine Lust mehr von machtgierigen Konzernen zu lesen, die nur noch Müll produzieren (den ja angeblich keiner haben will), und von den armen Spielern, die sich nicht dagegen wehren können (als ob der Spielegeschmack bei allen gleich wäre).
 

Odesseiron

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Wir haben aber was anderes behauptet. Die Spieler sind nicht arm, viele wollen ja Müll spielen. Ob jetzt aus Mangel an Hirn oder Wissen um Alternativen ist jetzt egal. Das Nachsehen haben nur Spieler, die gerne komplexe oder innovative Games spielen.
 

Tim

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@Lord Assis:
Wenn du meinen Post bitte nochmal liest, dann wirst du feststellen, dass sich meine Kritik an Battlefield 3 nur an Origin und an der Käufergängelung gewandt hat und nicht an das Spiel selbst.
Mir ist durchaus bewusst, dass die Spiele aus den Augen der Entwickler gut sind, weil sie sich massenweise verkaufen. ;)
 

Matthew McKane

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@Odesseiron: Man kann aber auch Kritik an Spielen üben, ohne gleich abwertend gegenüber Spielern mit anderen Interessen, oder Konsolenbesitzern zu werden.

@Topic: Das die Steuerung in PC Spielen heutzutage immer konsolenähnlicher wird, liegt zum grossen Teil auch daran, dass es jede Menge PC Spieler wie mich gibt, die ihren teuren Controller auch benutzen wollen. Was ja nicht automatisch bedeutet dass die Spiele desshalb weniger umfangreich oder komplex sein müssen. Auch KotOR und Jade Empire waren Konsolenspiele.

Die hier unter anderem von Wedge genannten Kritikpunkte an DA2 haben aber allesamt nix mit einer angeblichen Neuorientierung in Richtung Aktion zu tun, sondern damit dass man ab einem gewissen Punkt einfach kein Geld mehr in das Spiel investieren wollte und das im Spiel zu sehen ist! Newcomern wie CD Projekt verzeiht man das schon mal, aber bei einer Marke wie Bioware, bei der man seit seit Jahren unbesehen jedes erschienene Spiel gekauft hat, weil man sich auf die Qualität verlassen konnte ist man halt entteuscht. Technisch ist DA2 stellenweise nicht mal auf Mod Niveau. Das ist für ein Bioware Spiel für mich nicht akzeptabel. Casual hin oder her.

Und wenn ich ne Geschichte erzählt bekomme und dann ab dem 2. Kapitel an allen Ecken merke, dass der Erzähler gar keine Lust hat weiter zu erzählen dann gefällt mir die Geschichte nicht.
 

Odesseiron

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Ja und auch Kotor und Jade Empire sieht man die vielen Konsolenelemente deutlich an. Nicht nur die Vereinfachung der Regeln, sondern der höhere Anteil an Geschicklichkeitselementen.

Konsolen hätten einfach nie geboren werden sollen. Der Einfluss auf die PC Spiele ist unübersehbar :(
 
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