Fotografie

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Reuters will nur noch OOC (Out of Camera) JPEGs:
Der Strategiewechsel bei Reuters soll nicht nur Geschwindigkeitsvorteile bringen, sondern auch die Authentizität der Aufnahmen garantieren. Die umfangreichen Nachbearbeitungsmöglichkeiten von Raw werden sehr häufig genutzt, um ein Bild künstlerisch zu verfremden. Beispielsweise, indem man bestimmte Lichtstimmungen verstärkt, Schatten aufhellt oder Lichter abdunkelt. Aus der Sicht einer Nachrichtenagentur sind diese Bearbeitungen nicht wünschenswert, weil sie den originalen Look einer Aufnahme erheblich verändern können.
Das ist allerallergröbster Stuss.

Keine Kamera fotografiert eine irgendwie objektive Wahrheit. Sondern eine Kamera zeichnet lediglich in Rahmen der eigenen physikalischen Parameter Lichtquanten auf.

Das bedeutet, das ein OOC Bild aus einer Kamera sehr, sehr viel anders aussehen kann als die Realität, wie man sie durch das menschliche Auge wahrnimmt. Beispiele sind z.B. bei meinen diesjährigen Fotos der FT zu finden, bei denen es sich um OOC JPEGs handelt. Daher ist Nachbearbeitung notwendig, um einen natürlichen Eindruck zu erwecken.

Die Kameras machen das übrigends auch schon selber, je nach Hersteller mehr oder weniger gut. OOC Bilder sind also de facto bereits heftig nachbearbeitet.
 

Aires

Dreamwalker
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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Die erste Profi-Kamera mit Max-ISO 3 Mio kommt.
Highest ISO: 102,400
Extended sensitivity Hi5: ISO 3,280,000
Das bedeutet, der Analogverstärker vor dem Analog/Digital-Wandler steigert die Sensorempfindlichkeit bis 100k, danach wird nochmal digital bis auf ISO 3 Mio hochgerechnet (eigentlich runtergerechnet):

Hi1 = 200k
Hi2 = 400k
Hi3 = 800k
Hi4 = 1.6M
Hi5 = 3.2M

Die Vorgängermodelle haben die erweiterten Modi nur auf Hi4 getrieben. Meine D750, die allgemein als Kamera mit sehr gutem Hoch-ISO angesehen wird, hat nativ maximal ISO 12k, erweitert dann Hi2 mit 50k.

Die einzige Kamera mit nativ (also durch den Analogverstärker vor dem A/D Wandler möglichen) ISO 100k war bisher die Sony A7s und der Nachfolger Sony A7s II (der Sensor blieb genau gleich). Diese hat Nativ ISO 100k und maximaler erweiterter ISO 400k. Bis ISO 80k sind die Ergebnisse wohl auch noch ganz brauchbar, wenn man auf schwarzweiß konvertiert, und entsprechen auf ISO 1600 oder 3200 gepushten Tri-X Schwarzweißfilm.

Bei ISO 3.2M sollte das Endergebnis selbst auf schwarzweiß reduziert wirklich nur noch ein Meer aus Rauschen mit Schemen der eigentlichen Szene sein.

Die Nikon D1 (1999, erste Nikon DSLR überhaupt, und wohl die erste ernstnehmbaren DSLR überhaupt) und D3 (2007: erste Nikon DSLR mit Vollformat; Konkurrent Canon hatte zu diesem Zeitpunkt mit der 1Ds aus dem Jahre 2002 bereits seit 5 Jahren Vollformat-DSLR im Angebot) waren jeweils große Evolutionsschritte. Ob die D5 auch einen entsprechenden Status bekommen wird, ist aber wohl eher zweifelhaft.
 

Chiburi

Kampfhase
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hmm..

ISO Angaben interessieren mich inzwischen nur noch, wenn nebendran ein Bild steht, dass mit genau diesen ISO-Werten fotografiert wurde.

Ich habe momentan zwei Kameras. eine D7000, die bis ISO 3200 noch recht anständige Bilder macht. Und eine Calico, bei der ISO 400 schon grenzwertig ist. Gehen tun beide höher. Das ist aber auch nicht interessanter als wie weit der Tacho beim neuen Auto geht.

btw...
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Hier gibts Beispielbilder.

Da die Kamera ja erst im März zum Kunden kommt, sind das noch abfotografierte Beispiele.

Zu meiner Überraschung kann man bei ISO 3,2M doch noch ziemlich viel erkennen. Das sieht so aus, als ob Nikon den nativ ISO auch auf 200k hätte hochtreiben können.


P.s.: AAARG Link vergessen.
 
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Chiburi

Kampfhase
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ja, definitiv beeindruckend. Ohne richtige Bilder schwer zu sagen, aber die 100k ISO scheint noch recht brauchbar zu sein. Nicht ganz so gut wie die nativen 6400 der 7000, aber besser als deren Hi1, die dann 12800 entsprechen dürften. Wenn die Chip-Technologie sich irgendwann in den Mitrange-Modellen niederschlägt wäre ich wohl in Versuchung :D
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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LOL !!!

Es ist ja eigentlich sehr traurig, aber mit der völlig absurden und abwegigen Idee, normale und in ihrer technischen Qualität nicht verbesserte Sony-Kameras in unglaublich häßliche Edelgehäuse zu stecken, hat Hasselblad zum dritten Mal hintereinander bei der (relativ populären) Site photorumors den Preis für schlechteste Kamera des Jahres gewonnen. :fies:

Inspiriert waren Hasselblad für diese Idee übrigends von Leica. Leica tut im Prinzip dasselbe mit den billigen Kompakten von Panasonic. So ist etwa aktuell die Leica D-Lux Typ 109 abgesehen von Gehäuse und Software identisch zur Panasonic LX100. Dies trifft auf alle Leica-Kompakte zu, in diesem Bereich stellt Leica selbst nichts her. Originale Leica-Produkte sind von Hand hergestellt und daher außerhalb des absoluten Topbereichs oft sehr viel teurer als vergleichbare Produkte von anderen Herstellern (die Ausnahme ist die Leica Q, die kaum teurer ist als die vergleichbare Sony RX1R Mark 2); bei Kompaktkameras hätten sie entsprechend selbst alleine überhaupt gar keine Chance, ein konkurrenzfähiges Produkt zu erstellen.

Allerdings:

- Leica Kompakte sind nur relativ geringfügig teurer als ihre Panasonic - Gegenstücke (ca 100-200€, der Straßenpreis kann allerdings größer variieren weil die Leica-Varianten im Gegensatz zu den Panasonic-Originalen weniger im Wert verlieren), während die Hasselblad - Kopien der Sony Kameras das Doppelte und Dreifache und mehr kosten (zumindest ursprünglich, der Straßenpreis ist dann endlos in den Keller gefallen)

- Leica hat für die eigene Variante einfach nur ein etwas schöneres Gehäuse, liefert etwas mehr Software mit (Lightroom) und eine etwas andere (nicht notwendigerweise bessere) Firmware (die genauso häufig geupdated wird wie die Panasonic-Firmware). Hasselblad hingegen liefert ein komplett anderes Gehäuse mit so bescheuerten Details wie Knöpfen aus Edelstein.

- Panasonic hat diese Kameras gemeinsam mit Leica entwickelt, so stammt etwa die Optikrechnung direkt von Leica. Und Panasonic muß gewisse Qualitätskriterien erfüllen, damit Leica das zuläßt, das Panasonic dann davon noch eine Leica-Variante produzieren kann und "Leica" auf ihre Objektive draufdrucken darf (was sie sehr fleißig tun). Hasselblad hat einfach existierende Sony-Kameras genommen und mit einem neuen Kleid versehen. Sie hinken auch hoffnungslos hinter Sonys Modellpflege hinterher; so ist die "Stellar" eine RX100, während Sony längst schon die RX100 Mark 4 anbietet.

- Im Gegensatz zu Leica beschränkt sich Hasselblad nicht etwa auf Kompakte, sondern versucht das mit JEDER Kameralinie, die Sony anbietet. Was nun wirklich überhaupt gar keinen Sinn mehr macht.


Btw, wer Hasselblad nicht kennt - diese schwedische Fotografie-Firma ist eigentlich ein sehr altehrwürdiger Name des Fotografie-Business. Zum Beispiel ist Hasselblad die einzige Firma, die von der NASA im All verwendet wurde. So hat Hasselblad viele der berühmten Fotos der Apollo-Mission aufgezeichnet, z.B. Apollo 11: http://www.lpi.usra.edu/resources/apollo/catalog/70mm/mission/?11

Hasselblad steckt auch in Schwierigkeiten. Es könnte sein, das Hasselblad demnächst dem Schicksal anderer altehrwürdiger Firmen folgen, wie Pentax (gehört jetzt Ricoh), Voigtländer (original österreichisch, älteste Optikfirma der Welt, gegründet 1756, gehört jetzt Cosina und gehörte davor Zeiss) oder Minolta (gehört jetzt Sony, die den Namen auch nicht weiterverwenden). Auch die früher extrem erfolgreiche Firma Kodak ist in Problemen.
 

Vernochan

Schabrackentapir
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Es gibt extrem viele "Edel"-Brands, die technisch kacke sind, aber halt exklusiv und daher teuer. Das is nix neues.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Oh, Hasselblad ist wie ich schon gesagt habe eigentlich eine sehr gute Marke. Die hatten bisher einen sehr guten Namen. Das macht die ganze Sache ja so peinlich.

Das Problem, das die haben, ist, das sie auf Mittelformat-Digitalkameras spezialisiert sind und auf diesem Marktsegment drängen sich derzeit:

- Hasselblad
- Phase One (die sich mit Mamiya zusammengetan haben)
- Leica (mit der Leica S)
- Ricoh (mit der Pentax 645z)

(Es gibt noch ein paar andere Firmen, wie Apita, bis vor kurzem wohl auch Rollei)

Früher hat Phase One die Digitalsensoren für Hasselblad gebaut. Dann hat Hasselblad es geschafft, dasselbe Knowhow zu bekommen und baute ihre Digitalsensoren ab dann selbst. Aber Phase One ist nicht wie von Hasselblad gehofft einfach untergegangen, sondern hat eben stattdessen angefangen, für die eigenen Digitalsensoren eigene Kameras zu bauen, indem sie sich mit Mamiya zusammengetan haben. Seitdem hat Hasselblad da eben eigentlich selbstverschuldet starke Konkurrenz bekommen.

Hinzu kommen Leica mit ihrem völlig neuen System, das auch preislich wesentlich billiger ist als Hasselblad und Phase One, sowie Pentax, die diese Preise noch weiter unterbieten.

Ergo hat sich Hasselblad umgesehen, wie sie weitere Märkte erobern könnten, und sind dann auf den "Nachbautrick" von Leica gekommen, haben sich da aber wie beschrieben völlig falsch aufgestellt.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Ich bin gerade schwer verwirrt.

Also zum einen das hier klingt wie Voodoo:

Glass becoming evil

Glass is a capacitor. Simply put, it absorbs light energy thus slows it down and feeds it into the following glass element. There is a loss of information happening every time this process happens. Using many to slow down light energy could very well create impedance. As less luminous information can be recorded by the sensor as the light passes through each glass elements, the lens has to have a bigger front element to compensate for the loss of light going through the lens barrel and its many glass elements.
Usf.

.... hä ? Wie meinen ?

Aber dann sieht man sich die praktischen Bildbeispiele an und dann sieht man tatsächlich Unterschiede. Sehr subtil, aber wenn man genau hinsieht, doch sehr deutlich.

Insbesondere den Vergleich zwischen den beiden Hasenköpfen finde ich krass. Den einen kann man "anfassen", den anderen nicht.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Labyrinth-Leichnam
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Grrr meine Kamera (Nikon D750) hat schon wieder einen Fehler. Ich hasse das wenn sowas passiert.

Wenigstens habe ich Glück: mein Modell ist nicht betroffen ! HSS brauche ich aber wirklich dringend - für den wichtigen Aufhellblitz im hellen Sonnenlicht. Das bedeutet das Fotograf, Subjekt und Sonne in einer Linie stehen, das Sonnenlicht schaft ein schönes Hintergrundbild und der Fotograf kann mit einem Blitz das Gesicht aufhellen. Da all dies in hellem Tageslicht stattfindet, sind Verschlußzeiten über dem normalen Flashsync notwenig - High Speed Sync (HSS) eben. Der Flashsync meiner Kamera ist 1/200 sec, höhere Modelle schaffen oft noch 1/250 sec, einige Ausnahmekameras schaffen auch 1/320 sec.

HSS habe ich öfters z.B. auf der FT2014 benutzt, damals allerdings noch mit der D600, die ja inzwischen das Zeitliche gesegnet hat.



Mannometer sind manche Webseiten blöde. Das vorige Problem der D750 war ein schlechtes Fenster zum AF System. Mit dem Verschluß hatte nur die D600 ein Problem (der D600 Verschluß hat oft Öl auf dem Sensor verteilt) - die D750 bisher noch nicht.
 
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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Gala

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Der sehr wahrscheinlich berühmteste lebende Pressefotograf ist Steve McCurry. Er hat u.a. das berühmte afghanische Mädchen fotografiert.

Nun sind Pressefotografen (übrigends im Gegensatz zu allen anderen Fotografen) eigentlich der Wahrheit verpflichtet. Das bedeutet unter Anderem, das sie ihre Bilder nur geringfügig und global nacharbeiten (d.h. Korrektur der Farbpalette, überflüssige Bildteile wegschneiden, etc). Wohlgemerkt muß man dazu festhalten, das schon die Wahl des Bildausschnitts eine starke Manipulation darstellt.

Jetzt ist McCurry in sehr schlechte Schlagzeilen geraten. Seine jüngeren Bilder sind offensichtlich recht massiv manipuliert.

Und er schafft es auch nicht wirklich, sich da noch herauszuwinden.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Whoa !

Eine wirklich sehr schlechte Idee: http://petapixel.com/2016/06/14/not-shoot-off-road-racing/
Want to shoot off-road racing from a creative perspective under a vehicle flying through the air? You should probably get permission to deploy some remote cameras. You probably shouldn’t crouch in a dip on the track and wait for racers to whiz past above your head.

But that’s exactly what one smartphone-wielding racing fan did, as seen in this short video uploaded by Offroad Tijuana: [...]

After a close call with a slow-moving racer, the guy abandoned his position and retreated to the safety of the fan zone. He’s lucky: the whole thing could have ended very, very badly.

Merke: Fotos sind es nicht wert, das eigene Leben zu gefährden !!!

Vergleiche auch: https://en.wikipedia.org/wiki/List_of_selfie-related_injuries_and_deaths




http://petapixel.com/2016/06/15/horrifying-video-captures-moment-iconic-napal-girl-photo-shot/

Kann es jetzt auf der Arbeit nicht ansehen, aber trotzdem beeindruckend, ein authentisches Video aus dem Vietnamkrieg.
 
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