Doc im Glashaus oder Rechtschreibtipps, die die Welt nicht braucht

David

Moderner Nomade
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@El Gaucho:
Ach so, du meinst das, weshalb ich damals Latein statt Französisch gewählt hab. *g*
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Ich habe schon geschrieben, das dies der häuftigste Rechtschreibfehler überhaupt ist. Wer also auch immer die Rechtschreibung glaubwürdig vereinfachen will, wird diese Spezialregel herausnehmen müssen. Wenn schon denn schon.

Und die Lesbarkeit von Texten leidet schon gleich gar nicht, wenn diese Regel wegfallen würde. Sonst müßten wir noch ganz andere Änderungen an der Schriftsprache vornehmen. Aber gottlob kommen Menschen mit Doppelbedeutungen prima zurecht, solange sie aus dem Kontext schließen können, was gemeint ist.
 

Ribalt

Ork-Metzler
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Spezialregel?
Warum bitte Spezialregel?


Das und Dass haben nicht die gleiche Bedeutung, man spricht sie oft auch leicht anders aus. Es ist ein anderes Wort mit einer anderen Bedeutung, ausser der gleichen/ähnlichen Aussprache haben "das" und "dass" nichts miteinander zu tun.


Wenn du Fehler wegmachen willst:
Gross/Kleinschreibung ans Englische anpassen.
 

David

Moderner Nomade
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Was die Lesbarkeit angeht:
In Sätzen wie "Das das 'das' anders als das 'das', das zwei s hat, ist, ist ja wohl klar.." les ich doch gar nicht erst brav ein 'das' nach dem Anderen: Ich seh viele 'das', das Wort "anders", denk an den Kontext und weiß, daß es darum gehen wird, daß das das verschiedene Bedeutungen haben kann. Deshalb hab ich auch ne Weile gebraucht um zu kapieren, daß der zweite Satz im 'Spoiler' anders ist. :D
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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@Ribalt: Die Groß/Kleinschreibung des Deutschen ist (meistens) nicht schwer. Und im Gegensatz zu das/daß erhöht sie tatsächlich die Lesbarkeit. :D
 

Ribalt

Ork-Metzler
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Erklärst du mal nem Engländer o.ä. was genau an der Gross/Kleinschreibung nicht schwer ist und wozu man sie genau braucht?
Ist das gleiche mit dem ß oder ss (Ctrl+C -> Ctrl + V!). Wenn mans nicht eingeprügelt bekommen hat, vermisst man es nicht und hat auch keine Ahnung wozu es dient. Deswegen möcht aber kaum ein Schweizer auch gleich das SS abschaffen.

Ich mein bis vor 2-3 Jahren wusst ich nur: Deutsche schreiben statt ss halt ß. Komisch, aber egal ^^.


Warum das/dass die Lesbarkeit nicht steigern sollte ist mir ein Rätsel. Es ist, wie gesagt, nicht das gleiche Wort und hat nicht die gleiche Bedeutung. Es macht die Sprache, gerade für Leute die Sie nicht (annähernd) perfekt beherrschen, einfacher zu lesen.
 
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David

Moderner Nomade
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Bei mir steigerts die Lesbarkeit wie gesagt deshalb nicht, weil ich solche 'Füllwörter' gar nicht wirklich bewusst lese und deshalb gar nicht darüber nachdenke, ob da ein oder zwei s sind.

"Das Auto, das vor einen Baum gefahren ist"
->Auto/Baum/gefahren
->Autsch :D

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen, daß jemand so langsam liest, daß er dabei erstmal über die Bedeutung jedes einzelnen Buchstabens nachdenkt. Es gibt ja auch den lustigen Effekt, daß man Texte auch dann noch lesen kann, wenn man in den Wörtern alle Buchstaben bis auf den Ersten und Letzten durcheinanderwirbelt.

Achja, die englische Groß- und Kleinschreibung find ich super, aber dafür sind die Deutschen glaub ich noch nicht bereit. :D
(Hier im Forum hatten wir so eine Shifttasten-Anarchie im letzten Jahrtausend ja mal, aber das wurde ja fieserweise abgestellt *g* )
 
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Zhuge Liang

Funky Paladin
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Also wenn du so liest, dann müsstest du aber jede Menge missverstehen.
"Das Auto, das vor einen Baum gefahren ist" bildet bei mir im Kopf folgendes Bild: Baum und davor, stehend und unbeschädigt, ein Auto. :p

Und was findest du denn an der englischen Groß- und Kleinschreibung toll? Ich hab jetzt 1 Jahr in einem Projekt in Deutschland gearbeitet, in dem alle Dokumentation auf Englisch verfasst war. Das führt zu dem lustigen Ergebnis, dass die Groß- und Kleinschreibung irgendwann mehr oder minder völlig willkürlich erfolgte.
Klar, im Englischen nutzt man Großbuchstaben generell viel seltener als im Deutschen, das macht das Ganze schon unkomplizierter, aber mir persönlich sind dafür die Regeln, wann man dann doch mal was groß schreibt, besonders bei der Arbeit noch nicht so ganz geläufig.
 

David

Moderner Nomade
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Warum sollte man einen Baum im Zusammenhang mit einem fahrendem Auto erwähnen, wenn nix passiert ist ? :D
In deinem Szenario würde man sagen, daß das Auto bei einem Baum geparkt oder gehalten hat. Wenn du aus einem Auto, das vor einen Baum gefahren ist, nen Einparkmanöver machst, missverstehst du den Text auch wenn du noch solange über jedes das/dass nachdenkst. :fies:

Was die englische Groß- und Kleinschreibung angeht, könnt ich die meisten Regeln nichtmal nennen, ich weiß nur noch, daß man alles, was mit dem Namen eines Landes zu tun hat, groß schreiben soll..
Den Rest macht man beim Schreiben halt mehr oder weniger von allein richtig, im Deutschen denkt man ja in aller Regel auch nicht drüber nach.
Die einzige deutsche Regel, die ich ähnlich wie die das/dass-Geschichte regelmäßig nachbessern muss, ist die, wo man Sachen wie "Das Eine, das noch steht" großschreibt, weil es sozusagen als Platzhalter für "Das eine Haus" steht.
 

Mindriel

Traumläufer
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@Gala: So weit ich weiß, gibt es keinerlei Unterschied zwischen dass und daß, außer der Schreibweise. Diese wurde auch nicht geändert, weil das irgendwas mit dass/das/daß zu tun hätte, sondern weil die Regeln für das 'ß' allgemein vereinfacht wurden. 'ss' nach kurzem Vokal, 'ß' nach langem Vokal/Doppellaut. Da gibt es jetzt glaube ich keine Ausnahmen mehr (?).

Und noch was anderes, was haltet ihr denn hiervon (auf einem Werbeplakat gesehen):

Angenehme Träume,
Mindriel
 

Ciramon

Drachenkrieger
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Ja, schrecklich. Erst mit Englisch beeindrucken wollen (oder sonstige Gründe, nicht deutsch zu schreiben) und dann nicht mal richtig machen.

Solche Schaurig-lustige Beispiele gibt's auch in dem Buch "Happy Aua" von Bastian Sick.

Dass/Das: mir hilft die richtige Schreibweise beim Lesen, da ich dann den Sinn richtig erfasse. Umgekehrt irritiert mich die falsche Schreibweise, weil ich dann erst gar nicht weiss, was mir der Satz sagen soll.
 

Brisëis

Priesterin des Apollo
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Zum Dass: Wir haben in der Schweiz ja kein Sz, aber ich täte mich auch dafür einsetzen, es ist doch ein wunderschöner Buchstabe.
Das stimmt so aber nicht Brie, glaube ich.
Stehen die Auslassungspunkte in einem Wort, also z.B. "Sch...e", dann gibt es da gar kein Leerzeichen.
Stehen die Punkte für ein ganzes Wort, dann steht vorher und nachher ein Leerzeichen, aber nicht zwischen den Punkten. Ich lasse das Leerzeichen aber auch meistens weg, weil ich ... öfter am Satzende verwende ... <-da gehört vorher ein Leerzeichen rein, ich vergesse es oft.
Damit waren keine Auslassungspunkte gemeint . . .

. . . sondern diese Anwendung, wie hier.
Ich wusste jetzt ehrlich gesagt gar nicht, dass Auslassungspunkte offiziell existieren. Ich meine mich an Underlines in Französischbüchern etc. erinnern zu können . . . hmm . . .

(ihh!)
 

Mirya

Senior Member
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Das trifft aber auf das, wie du es jetzt anwendest, genauso zu, Brie. Und ist auch falsch, glaube ich.
"Damit waren keine Auslassungspunkte gemeint ...

... sondern diese Anwendung, wie hier." <- so wäre es meiner Meinung nach richtig. Sind aber trotzdem Auslassungspunkte, oder?:hae:
 

Brisëis

Priesterin des Apollo
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Wenn man kein Zeichen nimmt, das die drei Punkte in einer Glyphe beinhaltet (mit meistens einem Viertelgeviert Abstand), so setzt man sie mit Leerzeichen.

Und dieses Zeichen wäre:
alt und 0133 auf dem Ziffernblock
Mac: alt und punkt
Unicode: U+2026

&hellip;
LaTeX: \ldots

Sieht glei viel besser aus, wer macht schon Leerzeichen.

Was ich aber selber auch nicht so tolle find, ist wie Wortgliederungen oft gemacht werden. Ok, ist eigentlich anmassend, dass ich als Affekt-Tipper hier überhaupt was schreib :D

Richtig: Affekt-Tipper (ok blödes Beispiel XD)
Falsch: Affekt - Tipper
Falsch: Affekt—Tipper
ganz Falsch: Affekt — Tipper
 
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Frost

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Ich sehe dich morgen abend.

Ich sehe dich Morgen am Abend.

Ich sehe dich morgen Abend.

Ich sehe dich Morgen am abend.

Ich sehe dich morgen am Abend.

Was von all dem stimmt denn nun? ;)
 

Theron

Kampfmagier
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3 und 5 würd ich nach Gefühl sagen.:hae:
 

skull

Thronfolger
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Alt: morgen abend
Neu (seit 1996): morgen Abend

'morgen' ist Adverb, 'abend' früher auch, über das neue 'Abend' kann sich jeder selber den Kopf zerbrechen.:D
 

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
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Yep, schließe mich Theron an. Wobei 5 wohl nur theoretisch möglich, statt praktisch in Gebrauch ist.;)

@skull: Schau an, in dem Punkt kannte ich die alte Rechtschreibung gar nicht mehr.:wunder:
 

skull

Thronfolger
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In dem Fall ist die alte Schreibweise allerdings einen Tick sinnvoller, wie ich finde.
Die Frage 'wann' mit Adverb+Substantiv zu beantworten, ist irgendwie merkwürdig.:hae:
Man muss die Sache wohl entweder als 'temporale Fügung' oder so betrachten, bei der 'Abend' nach neuer RS (willkürlicherweise?) groß geschrieben wird, oder eher noch als ellipsierte Phrase 'morgen [am] Abend'. Letzteres wäre sinnvoller; die Frage ist, ob es sprachgeschichtlich gerechtfertigt ist, oder ob sich die Sprachnormer das einfach so zusammengereimt haben. (Falls überhaupt drüber nachgedacht.)

Naja, zurück zu meinem eigenen Studienfach...
 
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a Vecha

Freund
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Es bleibt aber bei er ging Dienstag Abend und er ging immer dienstags abends, oder?

Ich habe auch eine Frage:

Ab heute schleicht sich Fabian, während Du schläfst, in Dein Schlafzimmer und malt Dir mit Edding Dinge ins Gesicht.

oder:

Ab heute schleicht sich Fabian während Du schläfst in Dein Schlafzimmer und malt Dir mit Edding Dinge ins Gesicht.

Richtig sollte eigentlich die erste Variante sein, da "während Du schläfst" ein Nebensatz ist. Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob man in diesem Fall Kommas setzen muss? Kann man "während Du schläfst" auch als Adverb betrachten? Irgendwie fühlt es sich mit Kommas so komisch an ...
 
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