Hmm, Familie, das ist bei mir ein recht heikles Thema.
Meine Famlie bzw. das, was davon übrig ist, ist irgendwie eine totale Katastrophe.
Ich habe eigentlich nur noch zu meinem 4 Jahre jüngeren Bruder richtigen Kontakt, zu meiner 8 Jahre jüngeren Schwester hatte ich nie einen besonders guten Draht.
Mein Vater, tja, da ich für ihn arbeite, ist er eigentlich irgendwie nur mein Arbeitgeber, der am Monatsende meine Kohle rüberwachsen lässt, mehr nicht. Ich hab nie viel von ihm gehabt, weil er immer nur gearbeitet hat, als ich kleiner war, daher ist er für mich auch immer irgendwie fremd gewesen. Ich kann mit ihm z.B. nicht über Probleme oder ähnliches reden, da mir dafür einfach die Vertrautheit fehlt, ausserdem interessiert ihn alles, was ihn nicht persönlich betrifft, eh ziemlich wenig.
Nach dem Tod meiner Mutter hat er sich recht schnell eine 20 Jahre jüngere Freundin zugelegt, und mit der hat er sich ziemlich von seiner Familie zurückgezogen; wir Kinder sind irgendwie nur noch lästiger Ballast aus vergangenen Tagen, so kommt es uns zumindest vor.
Auch vor dem Tod meiner Mutter hatte ich nie das Gefühl von familiärem Zusammenhalt: Jeder ist seinen eigenen Weg gegangen, und ich bin irgendwie viel bei meinen Grosseltern gewesen, die alles andere als ein gutes Beispiel für Familie waren.
Da meine Eltern beide Einzelkinder waren, kenne ich grosse Famlienfeste eigentlich kaum, es gab nur alle paar Jahre die Geburtstagsfeiern von meiner Ur-Oma, aber die waren ziemlich langweilig, da wir zu dem weit entfernten Verwandtenkreis kaum Kontakt hatten.
Ich bin so aufgewachsen, und da ich nie etwas anderes kennengelernt hatte, war es für mich irgendwie "normal", und ich vermisste auch nichts, da ich es ja auch nie anders erlebt hatte.
Als ich dann meinen Mann kennen lernte, der eine riesige Verwandschaft hat, die alle ständig aufeinander hängen, dass war für mich eine totale Umstellung. Dauernd irgendwelche Familienfeste, Geburtstage, Grillfeste etc., wo dann Hinz und Kunz eingeladen sind und wo alle saufen, sich den Bauch vollschlagen und heile Welt spielen....
Für mich war das etwas völlig Unbekanntes, und ich fühlte mich da nie richtig wohl und tue es auch heute nicht.
"Familie" ist für mich eigentlich nur ein Begriff, mit dem ich nicht wirklich etwas verbinde. Mir geht es da auch ein wenig wie Aldarion, ich hätte mir auch gerne eine andere Familie gewünscht, in der es mehr Zusammenhalt gegeben hätte, aber seine Verwandten kann man sich leider nicht aussuchen.