Die Dramafabrik

Lisra

Schmusekater
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Ich finde wir brauchen ein Topic wo kleine Szenen, Minidramen und Sketche drin reinkommen. Gebts zu, ihr schreibt sowas auch.. ;)

Folgendes entstand für den Deutschunterricht letztes Jahr.

----------

Szene

Weiße, fast leere Bühne, Schreibtisch in M mit allerlei Papier darauf, Lavalampe L, welche angeschaltet ist. Zwei Schreiberlinge.

1:Wir brauchen noch mehr. Drei ungefüllte Seiten, wenn wir das nicht bis 1700 haben haben wir den Boss im Nacken.

2: (abwesend) Ich weiß, ich weiß..

1: Was haben wir noch übrig?

2: (ein Blatt lesend) Schweden, Jazzer, punk rock kids, Mütter über 40 und die Krankenkassen.

1: Traurige Auswahl.

2: Du weißt, die Jungs geben ihr bestes..

1: (den Kopf schüttelnd) Was heißt das heutzutage schon.

2: (wirft das Blatt beiseite) Jetzt wirst du aber unfair.

1: Weshalb?

2: Denk doch mal nach. Neu ist das ganze schon gar nicht mehr. Einfach irgendwen nehmen, der uns missfällt und dann das negative so sehr überzeichnen, bis lachen der einzige Ausweg ist.

1: Chefredakteure!

2: Das können wir nicht machen!

1: Ja ebendrum.

2: Ich weiß nicht.. (holt ein gefaltetes Blatt aus einer Schublade und entfaltet es) .. das Märchen vom schwedischen Raketenbauer?

1: Alter Gernhardt, das können wir nicht bringen.

2: Die Oper „Orgeln im Tabernakel“ mit Papst Deutschland?

1: Noch immer Gernhardt. Und nicht bissig genug.

2: Eben. Was ich damit sagen will ist, alles ist schonmal gemacht worden. Es gibt nichts neues mehr.

1: Spießbürger gehen immer.

2: Das ist nun wirklich nichts neues dran. Letztes Jahr gabs ein ganzes Buch darüber und vor zweihundert Jahren hat da schon so ein dauertrauriger Spinner was drüber geschrieben.

1: Du meinst Brentano?

2: Vielleicht. Jedenfalls können wir nicht immer dasselbe runterattern.

1: Du vergisst unsere Berufung. Wir müssen die Wahrheit zeigen.

2: (frustriert) Wahrheit? Jeff, seit wann ist Satire Wahrheit? Was macht es letztlich für einen Unterschied, ob wir zeigen, dass Krankenkassen gierige Versager sind und Frauen über vierzig die Tendenz haben zu viel Lindström zu lesen? Die Wahrheit ist, dass uns nichts mehr einfällt.

1: Ausgebrannt.

1: Ausgetrocknet.

2: Völlig ahnungslos.

1: In einem Teufelskreis aus ständig neuem Verlangen und verbrauchten Ideen.

(Sie geben sich die Hand)

1: Das musste einmal gesagt werden.

2: Definitiv.

(1 spielt mit seinem Smartphone herum)

1: Wie gehts der Gemahlin?

2: Noch immer im Mutterschutz.

1: Kind Nummer zwei?

2: Drei.

1: Drei? Wie doch die Zeit vergeht.

2: Wem sagst du das. Nächstes Jahr ist das Haus abbezahlt.

1: Was, schon? Der Kredit hatte ne Laufzeit von fünfzehn Jahren.

2: Es ist fünfzehn Jahre her.

1: Clive, du bist erst 34!

2: 43, Jeff.

1: (schüttelt den Kopf) Unglaublich.

(Sie schauen wieder auf diverse Papiere)

1: Wir könnten wieder eine Insider Doku einer Skinheadgemeinschaft machen.

2: Der ganze Deal?

1: Die Wahrheit über die Glatze, das die Anführer alles Trasen sind als Ehrung für Göring, das der größte Boss verheimlicht ein vierundsechszigstel Jude zu sein..

2: Ne, zu alt, zu lasch. Unausgegoren.

(1 knüllt einen Zettel zusammen und wirft in ins Publikum. Schweigen.)

1: Wie geht es Mary?

2: Hat sich die Haare grün gefärbt.

1: (schockiert) Wirklich?

2: Wie Astroturf. Knallgrün.

1: Teens.. was hast du ihr gesagt?

2: Ich hab' sie gefragt was die Leute denken sollen.

1: Richtig so.. das geheime Sexleben von Bush Senior?

2: Interessiert doch niemanden.

(Sie suchen weiter)

2: Wie wäre es mit Fußballern? Lehrern? New Age Religionen? Diese inner child Leute klingen angemessen bescheuert.

2: Ich hätte gern Kontakt zu meinem inner child.

1: Warum das?

2: Dann könnte ich mir selber verbieten spät nach hause zukommen. Kreationisten? Livebericht aus dem Creation Zoo?

1: (Kopfschütteln) Was ist wirklich guter Satire geworden?

2: Wir machen gute Satire!

1: (leise) Schau uns an.

2: Jeff?

1: Schau uns an Clive. Wir sind über vierzig. Unsere Krawatten sind scheußlich. Wir haben jeder einen Parkplatz für unseren Mittelklassewagen. Jeder von uns hat mehr als zwanzig identische weiße Hemden im Schrank. Wir haben Frau und Kinder, scheinen die Frauen zu ignorieren und die Kinder falsch zu erziehen. Und für unser täglich Brot publizieren wir Satiren über andere Menschen. Siehst du es nicht, wir sind die Satire. Wir sind spießig. Wir sind langweilig. Witzfiguren.

2: Ich wähle nicht CDU.

1: Das musst du auch nicht. Du trennst den Müll. Du regst dich über grüne Haare auf. Du! Du hast früher blaue Haare und nen roten Bart gehabt. Du hast den Schulleiter vors Schienenbein getreten, nachdem er deinen Artikel zensiert hat.

2: Ja..

1: Wir liefern Satire weil wir es müssen.

2: Nicht weil wir etwas zu sagen haben. Weil man uns dafür bezahlt.

1: Gut bezahlt.

2: So gut, dass wir sicher und bequem seien können. Das wirs sind.

1: Es gibt nichts dagegen zu sagen. Im großen und ganzen. Was ist so schlimm an Frau, Haus und Kind?

2: Nicht so viel. Aber schau uns an. Du hast recht. Wir sind innerlich krepiert. Abspuler. Müllschlucker im Rückwärtsgang.

1: Das klingt gut, schreib das auf!

(hektisch kritzelt 2 Müllschlucker im Rückwärtsgang auf den Fußboden)

(Langes Schweigen. Sie reflektieren darüber. Gehen auf und ab.)

2: Wir sollten uns schnell entscheiden. Ich will nach Hause und nachdenken.

1: Ja.. was ist mit.. (er deutet auf die Schrift)

2: Wir können nicht über uns selbst schreiben.

1: Nein.

2: Nicht so. Anders vielleicht, aber nicht hier und jetzt.

2: Was machen wir dann? Bald ist deadline.

1: Wir könnten es so lassen. Das ganze mit was anderem füllen.

2: Hast du eine Idee?

1: Nein.

2: Ich auch nicht.

1: Der Chefredakteur wird explodieren.

2: Gut.

(Gegenseitiges Schulterklopfen. Beide ab durch M. Zehn Sekunden Schweigen. Die Lavalampe explodiert. Vorhang.)
 

Kraven

Lernender
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Ich wollte nur am Rande mal einwerfen, dass mir die Szene ausgesprochen gut gefällt. Kann leider nichts literaisch verwertbares beisteuern, weil ich in dem Bereich nie viel gemacht habe (ein paar Dialoge als Fingerübungen, aber halt nichts tiefschürfendes).
Darum, einfach nur mal so: Sehr sehr gut, das :) :up:
 

Lisra

Schmusekater
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Danke. :)

Ich hab' vor zwei Jahren mal ein recht komplexes Stück auf Englisch geschrieben und irgendwann mal dreh ichs durch den Überarbeiter und poste es hier. So gegen Ostern.
Oder wenn ich keine Lust mehr auf Anatomie lernen hab. :D

Edit:
Es sind sogar 3 Jahre. Was hab' ich eigentlich die letzten drei Jahre so gemacht.. :eek: :hae:
 

Aletheia

Sternlichtgespenst
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Gut, ich geb's zu, ich schreibe so was auch, hin und wieder.
Das, was hier jetzt folgt, hab ich vor etwa einem halben Jahr (oder mehr) mal angefangen, und inzwischen weiss ich zwar wieder, worauf ich mal hinaus wollte, aber wie ich dahin kommen wollte ist mir nach wie vor schleierhaft.
Höchstwahrscheinlich habe ich das auch damals noch nicht gewusst :D

Wie auch immer, hier ist es.

- - -

Nirgendwo Bestimmt
Ein Stück ohne Akte.​

Der Vorhang geht auf, man sieht einen komplett zugestellten Raum. Schränke, Kommoden, Tische, Stühle, Sessel, Sofas, keine Personen.

CATHERINE.
Ich finde keinen Anfang,
und ich finde kein Ende.
Doch ist es, weil ich mitten drin bin,
oder hat es noch nicht begonnen,
oder ist es schon alles vorbei?
Ich weiss es nicht,
ich weiss es einfach nicht!​

Man hört eine Klingel.

CATHERINE.
Herein! -
Wenn dies denn drinnen ist.
Doch so muss es sein, denn
welcher verstandhafte Mensch würde
Möbelstücke im Freien platzieren?​

Man hört wie sich eine Tür öffnet, und sich wieder schliesst. Schritte.

CATHERINE.
Ausser vielleicht Gartenmöbel.​

Es klopft.

CATHERINE.
Herein!​

Die Tür eines Schrankes öffnet sich zum Publikum hin, heraus kommt ein junger Mann, sehr dünn, im Anzug, mit schwarzem Aktenkoffer. Er sieht aus wie ein typischer Versicherungsvertreter.
Er blickt sich suchend um.


STAN, mechanisch.
Guten Tag, mein Name ist Stan.
Hätten Sie ein paar Minuten Zeit?
Ich würde gerne mit Ihnen über die wichtigen Dinge im Leben reden.

CATHERINE, misstrauisch.
Sind Sie von einer Sekte?

STAN.
Aber nein, Miss, ich bin Versicherungsvertreter.

CATHERINE, herzlich.
Ah! Na, wenn das so ist, warum setzen Sie sich nicht?
Kann ich Ihnen etwas anbieten? Kaffee? Tee? Wasser?

STAN, während er sich nach einer Sitzgelegenheit umsieht.
Danke – ich muss auf meine Figur achten.​

Er erspäht einen Ohrensessel, nur eine Kommode weit entfernt, und klettert mühsam darüber.

CATHERINE.
Dann eben nicht.
Wo kommen Sie eigentlich her, ich habe Sie hier noch nie gesehen.

STAN.
Aus dem Schrank.

CATHERINE.
Oh! Wie in diesem einen Buch… Wie hiess es noch?

STAN, schweigt, sinkt tiefer in den Ohrensessel.

CATHERINE.
Nein. Ich komm nicht drauf.
Ach, ist ja auch egal.

STAN, schweigt noch immer. Es fällt ihm gar nicht auf, dass er seinen Aktenkoffer an der Vorderseite der Bühne vergessen hat.

CATHERINE.
Und… wie ist es so auf der anderen Seite des Schranks?

STAN.
Dunkel.​

Das Licht geht aus.

STAN.
Was ist los?

CATHERINE.
Ein Stromausfall. So was passiert.​

Während der Dunkelheit treten völlig in schwarz gekleidete Personen auf, und räumen ein paar Schränke und eine kleinere Kommode aus dem Weg. Man hat nun eine bessere Sicht auf Stan, und kann auch die Ecken eines Doppelbetts erkennen, das im Zentrum der Bühne steht. Ob, und wer sich darauf befindet, wird jedoch von einem weiteren Schrank und einer Stehlampe verdeckt.

CATHERINE.
Wo waren wir?

STAN.
Bei der Dunkelheit.

CATHERINE.
Ah, ja. Die Dunkelheit.

STAN.
Ja.​

Die Stehlampe wird angeschaltet. Stan sitzt noch immer im Sessel, von Catherine ist nichts zu sehen.

CATHERINE.
Also?

STAN.
Huh?

CATHERINE.
Ich dachte, du wolltest mir etwas erzählen.​

Stille.

CATHERINE.
Über Staubsauger.

STAN.
Versicherungen.

CATHERINE.
Dafür gibt es Versicherungen?

STAN.
Nein. Also, vielleicht doch.

CATHERINE.
Du musst dich schon entscheiden. Ich muss wissen, wo du stehst.

STAN.
Ich bin Versicherungsvertreter. Aber von Staubsaugern weiss ich nichts.

CATHERINE.
Das ist... bedauerlich. Ich finde es sehr wichtig, auf Reinlichkeit und Ordnung zu achten.​

Einer der Schränke fällt um. Dahinter steht ein weiterer, dessen Türen halb geöffnet sind.

- - -
 

Lisra

Schmusekater
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@Aleth
Gewohnt gut. :)

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Vor vielen Jahren, als ich noch in der Mittelstufe war, hatte ich ein Livejournal. Da stand nutzloses Zeugs drin, unter anderem das hier..

Ein grasbewachsener Hügel. Lokast , ein Hüne in Uniform und riesigem Umhang blickt in die Ferne. Hardal , ein dürrer Mann aus dem Norden , in anderer Uniform , kommt den Hügel hinauf.

Hardal.
Schau nicht in die Ferne, Freund , es gibt nichts lohnendes mehr zu sehen.

Hardal.
Zu wahr.

kurzes Schweigen

Lokast.
Aber war das nicht gerade ein Schuss?

Hardal.
Nein.
Aber ich bin mir sicher, dort am Horizont regt sich was , sie kommen nun auch hierher.

Lokast.
Das Fernglas benutzend Nichts zu sehen!

Hardal.
Warum schießen sie jetzt eigentlich wieder?

Lokast.
Was weiß ich.

Hardal.
Es ist deine Armee, du musst es wissen!

Lokast.
Du hast ja auch eine. Weißt du`s?

Hardal.
Keinen Schimmer!

Lokast.
Wir haben das gleiche Problem.

Hardal.
Augenscheinlich.
Kurzes Schweigen
Hast du Befehle?

Lokast.
Nein.
Du?

Hardal.
Nein , aber der Mob hat irgendwas geschrien.

Lokast.
Was denn?

Hardal.
Keine Ahnung, ich habe nicht zugehört.

Lokast.
Wozu auch? Es macht keinen Unterschied.

Hardal.
Nein.
Eine Flasche herausziehend Einen Schluck?

Lokast.
Mit Vergnügen.
Hardal will ihm die Flache reichen - lautes Geräusch - beide zucken zusammen
Sie sind da!

Hardal.
Sind sie nicht , da drüben fällt einer Bäume.

Lokast.
Da ist doch nur Asche!

Hardal.
Auch wieder wahr.
Gab es bei euch auch einen Mob?

Lokast.
Mehrere. Direkt vor dem Parlament.

Hardal.
Was riefen sie?

Lokast.
Sie riefen etwas von Büchern und Tüchern.

Hardal.
Tücher?

Lokast.
Geschirrtücher.
Zum um den Kopf binden.

Hardal.
Warum sollte man sich ein Geschirrtuch um den Kopf binden?

Lokast.
Ich könnte mich geirrt haben.

Hardal.
Bestimmt.

Lokast.
Und bei dir? Was rief der Mob, als er vor dem Palast stand?

Hardal.
Etwas von Sternen an Mauern und Gebäuden. Er wollte sie weg haben.

Lokast.
Sterne sind im Himmel-

Hardal.
Und nicht an Gebäuden , ich weiß...
Vielleicht habe ich mich geirrt und sie wollten sie einfach nur weg haben.

Lokast.
Ist das Volk Noctophob?

Hardal.
Bin ich ein Psychologe?

Lokast.
Nein, ein General.

Hardal.
Eben.

Lokast.
Also führt ihr wegen dem Sternenhimmel Krieg?

Hardal.
Ja.

Lokast.
Nobler Grund. Besser als Geschirrtücher.

Hardal.
Möglich.

Lokast.
Aber warum eigentlich immer Krieg?

Hardal.
Sie wollen es so.

Lokast.
Aber Sie sterben, wir wissen das.

Hardal.
Ja. Aber sie wollen es trotzdem.

Lokast.
Verstehe ich nicht.

Hardal.
Ich glaube, sie glauben zu müssen.

Lokast.
Sie müssen nicht. Sie könnten einfach so leben , hier, woanders. Auf diesem Hügel , oder in der Ebene.

Hardal.
Sie ist voller Asche.

Lokast.
Entschuldige.

Hardal.
Kein Problem.

Sie Schweigen. Langsam hört man anrollendes Kriegsgerät


Lokast.
Da sind sie.

Hardal.
Dein Heer und Meines.

Lokast.
Sie schießen auch hier.

Hardal.
Zum Glück ist hier bereits alles Asche.

Lokast.
Ja.

Sie hasten vom Hügel herunter. Granaten pfeifen im Hintergrund.

Hardal.
Und jetzt?

Lokast.
Sie schießen wieder. Es gibt nichts mehr zu tun , außer zu hoffen das sie wieder aufhören.

Hardal.
Warum hören sie überhaupt auf, sie fangen doch eh wieder an.

Lokast.
Sie müssen aufhören um festzustellen ob es noch einen Grund gibt.

Hardal.
Schaut zum den dunklen Himmel hinauf.
Sterne gibt es noch reichlich.

Lokast.
Wie wahr.

Hardal.
Lass uns gehen.

Lokast.
Wir können nicht.

Hardal.
Warum nicht?

Lokast.
Wir warten auf den Frieden.

Hardal.
Ach ja.

[Vorhang]
 

Lisra

Schmusekater
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*Entstaub*

2 Jahre nachdem ichs mal erwähnt hatte, hab ich das Stück heute tatsächlich durch den überarbeiter gedreht, inspiriert von einer Theateraufführung die ich mir früher heut Abend angeschaut hab'. Ich denke es wär deutlich einfacher die PDF zu verlinken, anstatt es fürs Forum zu formatieren... mal gucken. :D

Und vielleicht schreib ich bevor ich 30 bin auch mal die Musik dazu. :rolleyes:
 

Lisra

Schmusekater
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Things one could do

-

A play in two scenes. Largely written in late 2006.

-

For all the things done, my sincerest gratitude.

-

Cast

outside

Larkhan – a guide
Doreen – his wife

inside

Dawn – a witch
Franz – a viking
God – background singer
Helena – a demon
Marcus – a student
Leitha – a girl
a body

-

Scene I


A living room, pastel colored walls, large plushy armchairs and a sofa spread around the stage, a large central table with a body on it. The back of the stage is completely dark.
Enter Larkhan. He is a man about thirty-five and wears dark clothes and a bowler hat.


Larkhan.
Walks to center of the stage.
I think... it's time for a song.
pause

Although on second thought... it is the time to wish you all a good evening!
Smiles at the audience.
I think you all know why we are here tonight. Sundown. Playtime. The time for songs.
He takes his hat of, toys with it for a while and then tosses it on a nearby armchair.
We'd very much like you to think of this as a play. All of them...
Light. Half a dozen people appear back of the stage, all in line.
... are going to sing. It is all connected somehow. It'll be my job to tell you in what way. And what this body is all about.
Pats the body.
But enough for now..

God steps forward, the first character from the right. The others are standing still and are no longer illuminated by the lights.

God.
Y' know fellas, the thing that gets me down is that everyone and yes, even you, keep on ignoring me. I mean I'm omnipresent, am I not? There are churches everywhere and stuff, I had a bundle of prophets in the last 4000 years, so why is it all so fucked up? Okay, maybe the prophets were a bit on the loony side, possibly even mad but still they got news from me and I'm God so it should have worked.
Pause, God walks to the table and prods the body.
Even this boy ignored me. Hell, I even have a symbol in his damn room and three books dedicated to me. But does he listen when I talk to him? No. he's bloody deaf that dude.
He slumps into an armchair, facing the audience and pulls a small bottle from his pocket. He makes a toast.
To vodka, the only thing I like except holy water which frankly tastes dull.
He drinks.
Anyway. Even though these people ignore me, despise me or make oh so funny songs about me and my relationship towards the females in paradise, I AM God. Of some sort anyway. And I play a important role in this play.
But I guess the others have to sing too.

The lights focus on the second character, Helena, she wears some kind of freaky Gothic clothes and a face mask which makes her look like a female demon.

Helena.
Surprised
Oh dear.
She walks around the stage.
What's this?


God.
My lair, demon.

Helena.
How sweet.

God.
Yes.

Helena.
Do you have Champagne in this place?

God.
Look under that table with the body on it. It's a freezer.

Helena.
You are a charming man, God.

God.
It comes with the job. You can't talk to prophets if you are not charming, my dear.

Helena.
I see. Professionalism then?

God.
Indeed.

Helena finds a bottle of champagne, opens it cautiously, pours a glass, toasts with God and drinks.

Helena.
Well, a good one, I expected no less. Anyway, we ought to continue, right?

God.
That's right, dear.

Helena.
She focuses on the audience. No real singing.

To tell you what follows is a difficult matter
you my be confused, bewildered, amused
may think we are a single mad hatter
but frankly we all here are used
to tell you a tale
expressed by many voices.
She bends over the body and strokes its head.

We are here to describe the poor little twerp
to give him and you
an emphatic view
of the things one can do
to stop him from acting like this
and we all follow a role.​

She pauses, turns around and finds a evil looking large sword with barbs and flames etc. Her singing, quite high pitched, is supported by a slow, electronic kind of music consisting of nothing more than keyboard, guitar and bass and no drums.


I'm the evil female today
the lurker inside despair
the feelings I bring flare like burning hay
but oh they last much longer​
.

She starts walking around the stage waving the sword, making occasional gestures and so on.

From pits I arise
I lead the spikes
the needles and fires
coming at night

I live inside his heart
I burn like the aftermath
but more vicious and ecstatic​

Music settles down a bit, drums support the very faint, but driving tune. Occasionally the guitar plays a very harsh chord.


But more than all
it's my sweet voice
that attracts him to edges
blades and stupid thoughts
the cute lamentations I make
enough to drive him mad
on lonely Saturday nights​

The music stops suddenly. Helena sits down.


God.
Good one, Helena, very evil and shouty.

Helena.
Thank you God. Fancy some Champagne?

God.
Don't mind if I do.

They fall silent seated in their armchairs. The third character steps forward. It's Franz, an ordinary man about 20 but who has a viking helmet on his head and an ax. He looks like a joke.

Franz.
Greetings!
He kicks an armchair aside and steps right in front of the audience.
My name's Franz and I'm the viking.
Don't you dare laugh, because I have to sing too.
He starts singing, supported by music that is more noise than music. There are growls in the background, probably from God.

It's me again the bloody rage
you heard about me, all of you
the mad chopper coming ashore
after dragons hit the coast
when axes slaughtered wife and men
monks and peasants, kings and queens
I came along
giving strength​

Starts a slow, ridiculous walk in a circle.

Hey ho
Hey ho
chop chop
chop chop

Hey ho
Hey ho
chop chop
chop chop​

God stands up giving background vocals while the music gets a bit slower.

What's it I do?
(chop chop)

What's it I do?
(chop chop)

What's it I do?
(chop chop)
He raises his ax and waves it dramatically.

Chop chop forever!​

Music stops. Franz looks around feeling obviously foolish. Helena hands him a drink.

Franz.
Thank you, miss.
He takes a sip.
Now anyway... I'm something important, the rage. Everyone feels livid sometimes, but well y' know some people have a bit of an issue with keeping their temper.
He glances to the body, then finished his drink and puts the glass aside.
I don't really know why I'm still here, 'cause I'm not that important anymore...

God..
But you needed to be mentioned.

Franz.
Is that so? The rage ebbs away as the years go by. Early on the young man is angry, at himself and everything. But sooner or later, the young man calms, worn out by waving his axe and finding only more to chop.

God.
Yes.

Franz.
So..
I just go then?

Franz walks back to the line, fading into darkness. Dawn appears. She's about fifteen and dresses a bit like Helena but she's obviously human.
She looks at god and Helena and is rather scared by their presence and just walks towards the audience, glancing shyly at the body while passing.
Heavy music, guitar, drums, bass and some cellos underline her singing.


Dawn.

It was always creepy
looking through these eyes
seeing everything terribly sharp
or constantly blurred
never knowing
what was the cause
for people to turn and run
run run run
all they do is fucking run
and if they run
you run along
it's a game of catch
until someone 's caught
you run
ruin
and resent
a friendly slap
a trivial thing
misunderstand
being misunderstood
it's running around in circles.​

A keyboard and a second guitar join in.

running around in circles
screaming defiance
without any fence that could hold (you)
(repeat)

Music fades away slowly. Dawn looks around, then walks away hurriedly and hides behind the sofa.

Helena and God murmur their appreciation and criticism.

God.
Just one singer left.

Helena.
And the girl?

God.
Never mind her. She's due in the next scene.

Helena.
Ah yes, I forgot.

Markus steps forward. He's an ordinary student of about eighteen or so and carries an electronic guitar. Like Dawn he does look quite uneasy and does not talk until he reaches the end of the stage.

Marcus.
I'm a youth. I'm the future. Or something. A possibility.
Marcus is supported by some pop-punk music and he himself play the guitar.

Is your life a bore again
feeling down and kicked
feeling your head is empty and swollen
you should know you're alone
heavy bass during the chorus

You are never alone (alone)
fight back (back)
stretch your fingers
grab a guitar (now)
play along and remember the words
you know the things one can do
bass subsides a bit.
Even if you are always quiet
if you never told her
rejoice knowing
there's a friend behind you
joined by others
and if you can get one in front of you
as more than a friend
it's alright
because some things will never die
like punk
rock on

You are never alone (alone)
fight back (back)
just stretch your fingers
grab a guitar (now)
play along and remember the words
you know the things one can do​

The music fades with a cadence. Marcus joins Dawn behind the sofa. The stage gets dark. Limelight, then enter Larkhan.


Larkhan.
So much for the singing.
Bows
We will be back in a few minutes, where everything will become clear.
Pause.
Sort of.

[curtain]

Scene II

Same living room, same table in the center, but there are no more armchairs, just sofas. God and Helena on one, Marcus and Dawn the same, only the lonely Franz is lying on the ground clutching a bottle.
Come Larkhan and Doreen.


Doreen.
Holy ghost!

God.
Obviously drunk.
At..your service!

Larkhan.
By the five hells!

Helena.
Been there... nothing'...special 'bout 'em.
Giggle
Fancy a drink?

Larkhan.
You lot...
It's time for the second part!

Dawn.
Cuddling with Markus.
Don't want to act right now...

Marcus.
Damn right... quite cozy right now.

Doreen.
Lark, I've told you it was not a good idea to hire these boozers.

Larkhan.
Dear, God is among them. You can't make a mistake by choosing God.

God.
Suddenly sober again.
You can. Just ask these idiots from the crusades. Chose me and died. That's what i call stupidity. And I never liked Jerusalem. Far too hot and sticky with blood.

Larkhan.
Okay...
Is it possible to continue, just once?

Franz.
Moving slightly on the floor
And then we may go home?

Doreen.
Yes. And stay there.

Within a few seconds is the booze thrown behind the stage, the furniture properly replaced and everyone is standing quite at ease.

Larkhan.
Exasperated... just do it.
Claps his hands and leaves the stage with Doreen.

Embarrassed silence for a while. Slowly Marcus starts playing his guitar, faintly and carefully to underline the words of the first singer.

Helena.

And there we are again
no choice but to sing

Marcus
Not that we mind
part of our trade

Helena
so we should explain
mayhaps in vain
what this 's all about
so listen up
don't show any doubt
and don't get stuck​

Franz
towards Dawn, who is standing behind the large table, just above the body's head.

We heard you crying' out​

Dawn.

Wasn't on purpose
was the whole situation
being an application
being the weak spot of a personality
irregularity
no security​

Marcus.
Just a part of a teenager
a freak in bloom
no free spirit between the hearts
Dawn.
nothing at all
but the feeling of being needed
despite the awfulness-
I hate my job​

Helena.
Accept it girl
don't try to argue
It's the part we were given
there's always a hidden script
like there's only light in a crypt
when the caretaker brings a new corpse​

Marcus starts to play a bit harder, bass and drums join him. Eventually a keyboard.

Dawn.
Spare the defiance
accept fate?
How could I
We are all a part of a single mind
If we do not spread doubt
how could he change?
Helena.
Towards dawn. Harsh.
He will always
but not for the better
and what else could he do?
It's all rotten anyway
Marcus.
So what?

Helena.
She walks to the body, lifts up a limb arm and drops it again.
Ignorant child
open your eyes

keyboard quits playing. Second bass, bass plays harder, guitar gets distorted

Never wallow in presumption
never assume a perfect world
because if you find out the truth
you'd die instantly​

More distortion, blast beat


look around (now)
see the world (now)
accept it (now)​

music settles down a bit

In corruption
hatred and cruelty
shallowness and lies
causing a wave of blood
are we the most successful race
you have to care
you have to know
to accept
cos if you don't
you deny nature
dehumanize yourself
music adapts to the chorus

look around (now)
see the world (now)
accept it (now)​

Music fades slowly and only Marcus plays is guitar quite calmly.

Franz.
I think I got something to add.
Jazz music. Marcus looks around, puzzled, stops playing.


But how react
how to behave
what is there to do
with this knowledge in your heart (oh)

Is it worth to try
administer a cry
or just ignore the bloody thing
'cause everything's the same?​

Franz duckwalks the stage while waving his ax.

It's useless to try
and so is to cry
it's chop chop all again
they swing weapons not the pen
everlasting trail of blood (blood)
End of Jazz music. Silence for several seconds.

Marcus.
What was that?

Franz.
Me singing!

Marcus.
Yeah I know, but...
He looks around.
More like a... sound.

Leitha has finally moved. The others make one or several steps back. God arises from his sofa.


God.
My saint...

Leitha.
Stops
Who, me?

God.
But of course you...

Leitha.
I'm nobody's saint.

God.
Sternly.
You can't fight God. I've chosen you to end this play, this stage of self dispute.

Leitha.
I might choose to do so, but not by your command.

God.
I order you!
Lighting strikes in the background.

Leitha.
You can't strike anyone who does not believe in you.

God.
Mutters.
Alright then... go ahead.
What is the point in being God if nobody believes it? Not enjoyable.
Leaves the stage.

Leitha.
So that's sorted out.

The others stare. Leitha points at Helena.


Leitha.
You that depressing bitch?

Helena.
Pleased to meet you, human.

Leitha
Makes some steps forwards and slaps her in the face.

Helena.
But...
I know you!
Points an accusing finger.
You are nothing more than a mortal girl. I know you. I haunted you as well.

Leitha.
And you still do. But that doesn't matter now, here.
Strikes her again.

Of all all the things imaginable
no one thing will suffice
but the effort is always enough
and even if you are too far away
or stuck in your own
just showing that you care
might be enough.​

Background music, drums and bass.


There's always a point in trying
always a way to reach out
and if you do
don't be afraid
to grab and kick​

She walks back to the body and hits it with a cushion from a sofa.


No matter how dark the world is
there's always a place
filled with warming light

(Right?)​

She turns around.


Leitha.
He plays dead so he can't run, but he will and that's fine. Everyone runs, but sooner or later they stop.

She blows a kiss to the multitude.

Leitha.
See you in dreams.

She walks away slowly, the cushion held like a weapon of ultimate doom.

Silence.

Dawn.
Can we go now? I'm scared.

Marcus.
I'm just glad she didn't hit him with my guitar.

Helena.
What a bitch.

Franz.
Who cares?
Let's go and have a drink.

Helena.
Great idea. I hope God is still around...

Marcus.
The old sod wouldn't run away...

The group leaves.

Silence.

Enter Larkhan. He smiles at the audience and then seats himself. The body sits up, looks around, spots Larkhan and the audience.

Corpse.
Master Larkhan, who were all those people?

Larkhan.
They came and watched you dream.

Corpse.
And what a mad dream it was.
Touches his head.
I remember... singing.

Larkhan.
I'm certain singing was involved.

Corpse.
Amazed.
I saw them all, Master Larkhan. In Person. The rage, the angst, the demon, my love... and someone with a beard.

Larkhan.
Did he drink a lot?

Corpse.
Maybe. I don't remember.

Larkhan.
Probably God then. He's always hard on the liquor. I blame the prophets.

Corpse.
And what does it all mean, Master?

Larkhan.
Smiles warmly.
Who knows? You'll have to decide. It is all crazy and unique. It is a life, a young life, only more vivid, split up and with music.

Corpse.
Annoyed
That's not helping, Master.

Larkhan.
It's just enough. You dreamed and we watched you dreaming. We've seen in all and if we learn or discard, that's fine.

Corpse.
I think I need a drink. This table is really cold.

Larkhan.
We could go and find God.

Corpse.
Only to kick him in the teeth.

Larkhan.
I'm up for that. After the lesson the fun.

They depart.


And so the dream goes on
folded, intertwined
nothing but voices
all the side
and the things one could do
to help a friend

running in circles
screaming defiance
ignoring all the fences
is right if it leads
to an honest smile.​

[Curtain]
 

Armanz

Zeitloser Dichter
Registriert
15.07.2010
Beiträge
367
*Thread ausgrab*

Habe sowas zugegebenermaßen noch nie gemacht, aber lese momentan Faust und das hat mich dermaßen inspiriert, dass ich irgendwas draus machen musste.
Hier mal mein bisheriges Resultat:


Vor den Toren der Stadt

KOPF DER WACHLEUTE. KEVIN.​

KOPF DER WACHLEUTE So halte flugs ein, du ehrbarer Recke,
Und erkläre mir gründlichst dein baldiges Tun,
KEVIN Du fragest was ich mit dem Kriegsbeil bezwecke?
Ich möcht dass es in deinem Halse kann ruhn!
KOPF DER WACHLEUTE ab.

Ein ALTER MANN tritt auf.​

ALTER MANN Ihr Götter, schaut diesen Frevel doch an,
Was ist nur mit unserer Welt geschehen?
KEVIN Aus Langeweil ich bloß den Morde begann,
Noch lange kein Grund am Rade zu drehen!
ALTER MANN Du furchtbar Kind, ich werd dich lehren,
KEVIN Hinfort, ich weiß mich wohl zu wehren,
Noch einen Schritt du alter Sack,
Dann mach ich aus dir Schweinehack!
ALTER MANN laut. Ihr braven Leut, so steht mir bei,
Dies grammatikalisch äußerst schwache Kind,
Wird Mord begehen, Nummer zwei,
Drum fasst den Satan jetzt geschwind!
KEVIN lacht. Mir deucht, die braven Leut schaun weg,
Dass habt ihr etwa nicht erwartet?
Euerm Blick entnehm ich großen Schreck,
ALTER MANN panisch. Die Jugend gänzlich wohl entartet,
KEVIN Ich bring zuend was ich gestartet!
ALTER MANN stirbt.


Gymnasium

WILLIAM SHAKESPEARE. KLASSE.​

WILLIAM SHAKESPEARE Sein oder Nichtsein, das ist die Frage,
SCHÜLER Woanders sein als in diesem Raum,
Schläfrig macht euer Gejammer, eure Klage,
Ertragen tun wir diesen Sch**** hier kaum!
WILLIAM SHAKESPEARE Es schläft ein Lied in allen Dingen,
SCHÜLER Im Lektüreschlüssel steht es anders,
Was soll das Original noch bringen?
Auf dem Gebiet wir nicht bewandert.
WILLIAM SHAKESPEARE Was vernehmen meine alten Ohren?
Ein Reim so falsch wies Schulsystem,
Ich ward als Lehrkraft nicht erkoren,
Damit ihr reimet, wies euch bequem!
Laut.
Ich habe alles nun versucht,
Gefrohlockt süßlich und geflucht,
's fehlt jeder Sinn für Literatur,
Guckt nie ins Buch, nur auf die Uhr,
KLASSE Eure Werke allesamt Tortur!
WILLIAM SHAKESPEARE So spottet, Tore, spottet nur,
Ihr lasst mir keine andre Wahl,
Ich hab dies Tränkchen mir gebraut,
Es auszutrinken: Höllenqual,
Schaut mir zu, ihr Tore, schaut!
Werdet Zeuge wahren Horrors jetzt,
Schreit.
Seht wies meinen Geist zerfetzt!

REKTOR tritt ein.

REKTOR Bei Gott, seid ihr etwa verletzt?
WILLIAM SHAKESPEARE schreit. Die Welt, sie hat mich nur gehetzt,
Ich war Dr. Jekyll, war gescheit,
Trinkt aus dem Fläschchen. Verwandelt sich unter Schreien.
REKTOR Fürchtet euch, jetzt ist er Hyde!
will.i.am. SHAKESPEARE Ich habe das Gefühl, dass dieser Tag ein guter Tag wird,
Ich habe das Gefühl, dass dieser Tag ein guter Tag wird,
Ich habe das Gefühl, dass dieser Tag ein guter Tag wird,
Ich habe das Gefühl, dass dieser Tag ein guter Tag wird,
REKTOR Ihr Kinder flieht, er ist entstellt,
Hat Unheil über sich gebracht,
KINDER Der neue Shakespeare uns erhellt,
Hats Best aus seinem Sein gemacht,
will.i.am SHAKESPEARE Boom Boom Pow,
REKTOR Was ist denn dies für ein Gemaul?
Erst Honig aus euerm Munde fließt,
Mit Kot ihr uns nun übergießt,
will.i.am SHAKESPEARE Hör den Beat, tanz auf dem Flur,
Alle Augen auf uns nur.
Rennt fort.
REKTOR Das Monster ist nun fortgerannt,
Die Schule nicht mehr in Gefahr,
Doch was wird jetzt aus unserm Land,
Wenns erst des Scheusals wird gewahr?
Ich fürcht ums Hirn ganz tücht'ger Leut,
Es anzugaffen langt ja schon,
Kein Mumpitz wird durch es gescheut,
Flugs trägt das Volk ganz stolz ne Kron,
Und denkt es wär viel klüger als
Der Narr dens eifrig observiert,
Und rümpft die Nas und streckt den Hals,
Als wär es besser nur weils stiert!


Nachtclub Jersey Shore

will.i.am SHAKESPEARE.​

will.i.am SHAKESPEARE Feiert schillernd, Krawall und Hiebe,
Mischt die Menge tüchtig auf,
Raubt Jungfräulichkeit, seid gute Diebe,
Verschießt eure Bolzen in die Äpfel der Frau'n!
Seinen Mageninhalt mit dem Boden konfrontierend.
Wie wird mir plötzlich grau vor Augen,
Der Narben lacht, wer Wunden nie gefühlt,
Sich windend.
Was tun die ganzen Hater taugen?
Nennt mich Will-A, ich bin so gekühlt!
Sich einen Tequila kippend.
will.i.am SHAKESPEARE Wir sind aus solchem Stoff wie Träume sind,
Und unser kleines Leben ist von einem Schlaf umringt,
Girl, du bist wie ein Aufzug der mich mitnimmt,
Girl, ich bin die Platte die du als DJ bringst!
Sich einen weiteren Tequila kippend.
Ein Bass aus diesem Club erklinget,
Und Cyrus ihre F*** besinget,
Musik mit Herzblut find ich blöde,
Text mit Sinn ist todes öde,
Aller guten Dinge sind drei.
Diese Party hier ist mega geil,
Mein Gefühl, dass diese Nacht eine gute wird hat mich nicht verraten,
Carpe Diem, jetzt geh ich richtig steil,
Trinken oder nicht trinken, das ist hier die Frage,
Entgegen der Warnung des Barkeepers, er habe nun genug gehabt, sich einen weiteren Tequila kippend.
Das ist der Stoff aus dem die Träume sind,
DJ, dreh den Sh** mal lauter,
Wir sind hier alle gleichgesinnt,
Der eine fröhlich, der andre heiter,
Obwohl der Barkeeper ihm bereits vier Zeilen zuvor davon abgeraten hatte und er selbst nur allzu deutlich merkt, wie er herumtorkelt und des Sprechens kaum noch fähig ist, trinkt er noch einen Tequila und gedenkt der guten alten Zeiten, als die Wiesen noch grün under der Himmel noch blau war.
Mir wird auf einmal melanchonisch,
Weil dings, was wollt ich nochmal sagen?
Achja, genau, ich habe Heimweh,
Und sehne mich nach alten Zeiten!
Ab.


Irgendeine Straße.

IRMGARD ihren SOHN tragend.​

IRMGARD schreit Ihr braven Leut, ich fleh euch an,
Mein Sohnes Smartphone beinah leer,
Muss schnellestens an ein Steckdos dran,
Der Arme atmet nur noch schwer!
SOHN Oh Mutter, 's tut so schrecklich weh,
Es wähnt mein End, ich schaffs nicht mehr,
Bloß eines noch bevor ich geh,
IRMGARD Was ist es, was ist dein Begehr?
SOHN Vernimm mein allerletztes Wort!
IRMGARD Du redest wie ein Toter schon,
Ich seh ein Haus mit Steckdos dort,
Du wirst es schaffen, liebster Sohn!
SOHN schwach Noch ein Prozent, mir wird so kalt,
Ich wusste stets, ich werd nicht alt,
YOLO, ich lern gar nichts draus,
MORGAN FREEMAN Des Smartphones Licht ging friedlich aus.
SOHN stirbt.


Toilette im Gymnasium

REKTOR. ÜBERWACHUNGSKAMERA.​

REKTOR ein Liedchen singend Verstopfter Bauch, es war zum Weinen,
Gepresst, geschrien, gedrückt und gebrüllt,
Drum trank ich der Kaffees gleich drei und nicht einen.
Ein Gefühl der Glücksseligkeit mich nun erfüllt,
ÜBERWACHUNGSKAMERA miteinstimmend Ihr könnt euch nicht einfach so vor mir verstecken,
Könnt kriechen in Winkel, könnt kriechen in Ecken,
Ich bin das allsehende Auge, grüß Gott,
Ich bin stets für euch da, auch sehr gern auf dem Pott!
REKTOR Zum Teufel, wie kommst du hier hin?
ÜBERWACHUNGSKAMERA Zur Überwachung bin ich jetzt hier drin,
REKTOR Welch Frechheit das, ich glaub ich spinn!
ÜBERWACHUNGSKAMERA Nein, nein, ganz ruhig, 's macht schon Sinn,
Ich bin zu deinem Schutze hier,
Damit dir nie mehr was passiert,
Jede Untat wird dokumentiert,
Darum auf kackend Leut ich stier!
REKTOR Das kann nie und nimmer rechtens sein,
ÜBERWACHUNGSKAMERA Ganz ruhig, krieg dich wieder ein,
Ich will dir nur Gesellschaft leisten,
REKTOR Wer kann sich sowas nur erdreisten?
Wir sind hier nicht in Vierundachtzig,
Das ist kein Überwachungsstaat!
M. NIGHT SHYAMALAN Oder etwa doch?
Dun dun DUN!
 
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