Darghand
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So, Zivi is' fertig... da resümier' ich doch mal, was ich in der Zeit so erlebt hab und bereite die JH-Neuzivis auf ihre Dienstzeit vor
A
Abwasch
Gewöhn dich am besten gleich dran: den größten Teil deiner Dienstzeit verbringst du in der Spülküche und darfst dich mit den Sauereien rotznasiger Viertklässler herumärgern, die beim Essen mit voller Begeisterung die zementähnlichen Bindeeigenschaften von Kartoffelpüree zwischen zwei Tellern erforscht haben.
Horror-Essen in Sachen Abwasch ist sowieso alles mit dem bekannten Chemo-Kartoffelbrei, am besten noch in Kombination mit Rotkohl und fettiger Bratensoße (Rotkohl wird in der Spülmaschine grau!)
An zweiter Stelle kommen Nudeln mit „Bolognese“-Soße, da das Gummi-Hackfleisch mit 100%tiger Wahrscheinlichkeit den Abfluss verstopft und du die pampigen Nudeln nach 1 Stunde Einwirkzeit nur noch mit dem Spachtel aus dem ollen Blechtopf bekommst.
Den dritten Platz belegt Gulasch aller Art, da es nach einer gewissen Zeit die übelsten Duftnoten erzeugt.
Außerdem wird vermutlich auch noch der Kipper mit den breiigen Überresten der Soße verdreckt sein. Mach dir also keine Hoffnungen, vor Ablauf von etwa 2 ½ Stunden wirst du die Spülküche nicht verlassen. Trostpflaster: es ist immer schön warm und nach Ende der Dienstzeit werden deine Finger völlig abgehärtet gegenüber Hitze sein, da das kochend heiße Geschirr alle Nerven abgetötet hat.
Aldi
Aus Kostengründen empfiehlt sich der Einkauf in dieser Ladenkette. Sollte der Chef zum Einkaufen noch einen zweiten Mann brauchen, lehne nicht ab. Der entsetzte Gesichtsausdruck der ukrainischen Aushilfskraft an der Kasse beim Anblick eures Einkaufs ist die Plackerei, zwei vollgestopfte Einkaufswagen voller Kartoffeln, Brot, Gurken und Grillkohlen sicher durch die Auslagen zu manövrieren, allemal wert.
Alpha-Tier
Das Alphatier der Jugendherberge ist der Herbergsvater bzw. die Herbergsmutter.
B
Bendurol-Forte
Bendurol-Forte gehört zum Reinigungsprogramm der Firma Henkel und kommt im 15-Liter-Kanister. In Sachen verschmutzte Fußböden ist dieses Zeug die finale Endwaffe, sozusagen die H-Bombe unter den Reinigungsmitteln.
Leider riecht es, als seien die Hauptbestandteile Hühnergülle und Salzsäure: in ungelüfteten Räumen droht bei Anwendung der sofortige Erstickungstod, Tücher um Mund und Nase bringen ein Minimum an Linderung. Bendurol-Forte wird mit Wasser angemischt und über den Fußboden gekippt, danach heißt’s schrubben wie zu Urgroßvaters’ Zeiten auf dem Dreimaster. Profilierte Sohlen werden empfohlen, da Bendurol auf Fußböden rutschiger ist als jede Eisbahn und ein Ausrutschen samt lang Hinschlagen dein Todesurteil bedeutet, da sich nach zwei Tagen deine Haut ablösen wird.
Nach drei bis vier Ladungen klarem Wasser hat man den Sodder samt gelöstem, nun schleimigem Dreck wieder runter und außerdem mindestens 1500 kCal verbrannt.
Gerüchte besagen, dass Bendurol-Forte als Kündigungsgrund angeführt werden kann.
Berufsschüler
Befindet sich eine Berufsschule in der Nähe der JH, mutieren Berufsschüler schnell zu Dauergästen. So werden zwar die Übernachtungszahlen in die Höhe getrieben, selbiges gilt aber auch für den Blutdruck des Zivis.
Es existieren zwei Gruppen Berufsschüler: erträgliche und unerträgliche, das Verhältnis von beiden ist etwa 1:20.
Letztere Gruppe sorgt immer für Arbeit: sei es wegen grober Überschätzung ihrer Penislänge und daraus resultierenden gesprenkelten Klorändern, sei es wegen im Zimmer verteilten, klebrigen Salmiak-Pastillen, der Umgestaltung der Blumenbeete mittels Grobstollenprofil oder wegen mit Wurstwasser gefüllten Papierkörbe. Einige haben zudem die Unart, Vorhänge mit Handtüchern zu verwechseln und Pudding großzügig über Bettlaken zu verteilen. Gern werden auch Netzwerkkabel durch Fenster verlegt oder mit Sandwichmaschinen fremdartige Gerüche in den Hausfluren verbreitet. Beim Frühstück muss man die zwei Brötchen pro Person einzeln rausgeben. Es kommt sonst zur Massenschlägerei, da sich die Berufsschüler die Brötchen gegenseitig wegfressen.
Wirksamste Waffe gegen BSler ist die Drohung eines Hausverweises, oder besser, da grausamer, die Androhung, dass sie ihren Dreck selbst wegmachen müssen.
Vergiss bei alldem aber nie: für angeborene Dummheit kann niemand etwas.
Besenkammer
Besenkammern widersprechen den Naturgesetzen. In sie passen mehr Besen, Schrubber, Feudel, Eimer, Wischwagen, Putzmittel und Lappen, als der Raum von den Ausmaßen eigentlich zulässt. Das Phänomen wird noch erforscht; Parapsychologen vermuten in Besenkammern Schwarze Löcher oder Dimensionstore.
C
Chlor-Reiniger
Chlor-Reiniger ist dein einziger Freund in Zeiten von hartnäckigem Urinstein und sonstigen Verschmutzungen, deren Ursache man sich nicht einmal ausmalen möchte.
Bei der ersten Anwendung ängstigt man sich aufgrund des Geruchs noch um die Gesundheit seiner Bronchien, doch bald stellt man fest, dass die wirkliche Gefahr lediglich der Kleidung droht. Chlor-Reiniger hat die unangenehme Eigenschaft, Farbe aus den Klamotten zu waschen und hässliche Flecken zu hinterlassen.
Ein Teufelszeug, das so selten wie möglich benutzt werden sollte.
D
Duschen
Zu den Aufgaben eines JH-Zivis gehört auch das Saubermachen der Duschen, ein Vergnügen der besonderen Art. Nach kurzer Zeit bemerkt man, dass die Duschen offenbar nur von Schwarzbären benutzt werden, die gerade ihr Winterfell verlieren. Aus den Haaren, die man im Laufe der Dienstzeit aus dem Abfluss sammelt, könnte man jedenfalls prima einen Isländer-Pullover in XL stricken oder ein Gorillakostüm für den nächsten Fasching anfertigen.
Sehr beliebt ist auch das Fußnägelschneiden in der Duschkabine.
Duschen gehen außerdem mit schöner Regelmäßigkeit kaputt: entweder vom Kalk verstopft, vom Rost kaputtgefressen oder vom Gast dermaßen zugewürgt, dass nur noch die 4-Kilo-Rohrzange hilft.
Billige Armaturen gibt’s manchmal im Aldi.
E
Elektriker
Ein netter Mensch, dessen Anzahl an Auftritten während deiner Dienstzeit maßgeblich vom Zustand der Herberge bestimmt wird. Wenn er dich bittet, die Sicherungskästen aufzuschließen, tu ihm den Gefallen: für gewöhnlich schlägt er beim Anblick der Schraubsicherungen marke Telefunken die Hände über dem Kopf zusammen und murmelt ein „… um Gottes Willen!“, ehe er hastig seinen Wisch unterschreibt und wieder verschwindet verschwindet.
Häufig kommt der leicht vertrottelte Elektriker vor. Man erläutert ihm, dass ständig die Notfallbeleuchtungsglühbirnen durchschmoren, meist direkt nach dem Reindrehen, doch scheint er das erst zu verstehen, nachdem er selbst 3 Stück hat durchbrennen lassen. Deutliches Zeichen für diese Erkenntnis ist ein „Hier stimmt was nicht.“, worauf er die Platine mitnimmt, sie bei sich in der Werkstatt 24 Stunden durchlaufen lässt und schlussendlich gar nichts passiert, da es, wie immer, an den Leitungen liegt.
Erbrechen
Gewisse Gästegruppe (siehe Berufsschüler, Holländer, Schweden) frönen gerne dem ungebremsten Alkoholgenuss, worauf es in der Folge zum Erbrechen kommen kann. Wenn du Glück hast, kommt am nächsten Morgen nur ein etwas blasses Mädel auf dich zu, die dir lächelnd von einem kleinen Malheur erzählt und nach Eimer und Lappen fragt. Wenn du Pech hast, hat der Besoffski noch in der Nacht versucht, den Glibber mit Papierhandtüchern aufzuwischen bzw. das Ganze in den Waschbeckenausfluss zu schieben. Die Toilette sieht in diesem Fall aus wie ein Dixieklo, das auf den Kopf gestellt wurde.
Erstaunlicherweise wird so gut wie nie in die Kloschüssel gespuckt, sondern in das Mini-Waschbecken an der Wand, was nur 1/3 der Fläche der Toilette hat, so dass die Trefferquote erheblich darunter leidet.
F
Feuer
Bricht ein Feuer aus, trage so schnell wie möglich alle leicht brennbaren Materialien in die Nähe des Brandherdes (nicht Explosives), schließlich soll sich das Ganze ja auch lohnen. Günstigenfalls fackelt die Küche ab, dann kann man die verwanzte Bude gleich komplett abreißen.
Sollte dein Chef nicht im Haus sein, ruf ihn nicht an. Niemand möchte an seinem freien Tag wegen solcher Lappalien belästigt werden.
Franzosen
Sind Franzosen im Haus, sind ein paar einfache Regeln zu beachten:
- Stell keine Tassen zum Frühstück raus. Sie werden kaum benutzt, Franzosen füllen ihren Kaffee oder Kakao lieber in Müslischalen, die Tassen dafür mit Cornflakes.
- Franzosen brauchen mehr Wasser als wir, und das zu jeder Mahlzeit. Füll also etwas Leitungswasser ab, das stellt sie zufrieden.
- Egal, was es für ein Menü zum Mittag gibt: es fehlt Brot.
G
Grenztruppen, polnische
Polnische Grenztruppen gehören zur angenehmeren Sorte Gäste, sie sind zwar etwas lauter, aber im Allgemeinen recht umgänglich. Kalkuliere beim Essen aber unbedingt die dreifache Menge von dem ein, was normalerweise für eine Gruppe dieser Größe gebraucht wird. In polnischen Kasernen gibt es nur einmal pro Woche eine dünne Suppe, die aus Fettaugen, Wasser und alten Lederstiefeln besteht, anders ist der Hunger der polnischen Grenztruppen kaum zu erklären.
Gitterwagen
Gitterwagen sind lustige Container aus Stahlgittern mit den Maßen 70 x 50 x 170 (Breite, Tiefe, Höhe), in die die Gäste ihre schmutzige Bettwäsche stopfen. Ein voller Gitterwagen wiegt etwa 130 Kilo, die du mit dem sympathischen, bärtigen Muskelberg von der Wäschefirma die Kellertreppe hinaufwuchten darfst. Nach 3 vollen Wagen hintereinander musst du dich beim Schnürsenkelzubinden nicht mehr bücken.
Alternativ bietet sich der Gitterwagen an, um nervige Grundschüler wegzusperren. Dabei aber nicht das Vorhängeschloss vergessen und den Wagen so stellen, dass er nicht umgekippt werden kann.
H
Holländer
Studiere immer den Belegungsplan und sämtliche Verträge. Tauchen an irgendwelchen Tagen Namen wie „de Goeij-Verboom“ u.ä. in Verbindung mit hohen Gästezahlen auf, sieh zu, dass du an dem Tag freibekommst oder krank bist.
Von außen betrachtet scheinen Holländer ein tolerantes, freundliches Multi-Kulti-Volk zu sein. Dies gilt nicht im Ausland!
Holländer in Rudeln halten sich nicht an Abmachungen, sind laut, pöbeln herum, halten sich gerne für ein bodenloses Bierfass und neigen zum Randalieren (Liebe Holländer: das ist kein Vorurteil, sondern das Ergebnis umfangreicher Zeugenbefragungen!).
Egal was in der Nacht passiert: nimm ein paar Beruhigungsmittel kümmere dich erst am nächsten Morgen darum. Verkaterte Holländer sind angenehmere Gesprächspartner als solche mit 2,0-Promille.
Heckenschere, elektrische
Die elektrische Heckenschere ist nach der 0,7-PS-Homolka-Kettensäge das männlichste Gartengerät überhaupt. Der Klang ist zwar längst nicht so satt, das Geräusch nicht so fies wie das Schleifen der nichtgeölten Kette und sie reißt nicht so an den Armen wie ihre große Schwester, trotzdem eignet sie sich gut zum Aggressionen-an-Hecken-ausleben.
Eine Warnung an unvorsichtige Naturen: die Heckenschere schneidet problemlos durch Maschendrahtzaun, also Vorsicht!
I
Improvisieren
Das wichtigste, was ein Herbergs-Zivi beherrschen sollte, ist die Kunst der Improvisation. Denn für die wenigsten Dinge, die kaputt gehen, gibt es passende Ersatzteile. Ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick und Fantasie ist unbedingt nötig, andernfalls wirst du kaum in der Lage sein, mittels einem Elektro-Schleifstein zwei Duschkopfhalterungen unterschiedlicher Marken zueinander kompatibel zu schleifen, Fußballtore mit alten Bleckwinkeln zu reparieren oder Neonröhrenfassungen ohne passende Dübel an mit Stroh ausgestopften Hohlraumdecken zu befestigen.
Im Zweifelsfall gilt, dass es hinterher 1. nur stabil aussehen muss und 2. nur bis zum Ende deiner Dienstzeit halten sollte.
J
Japaner
Japaner im Haus zu haben ist immer wieder etwas Schönes. Für gewöhnlich sind sie sehr höflich und zurückhaltend, kommen aber auch auf solch absonderlichen Ideen wie in der Rezeption die Klamotten zu wechseln.
Ein Schauspiel der besonderen Art ist es, wenn sie zur CeBit-Zeit von plötzlichem Schneefall überrascht werden, wie die Karnickel im Garten herumhoppeln und mit kindlicher Begeisterung im Schnee wühlen. Leider bereiten sie auf den Zimmern mit Gaskochern japanische Fertig-Nudelgerichte zu und hinterlassen die Zimmer in einem Zustand, der unwillkürlich an die Bilder von diversen Erdbeben in Nippon erinnert.
Bei weiblichen Japanerinnen kommt es des öfteren zu Konversationsschwierigkeiten. Nicht etwa wegen unzureichender Englischkenntnisse, sondern weil sie beim Sprechen von einer durchschnittlichen deutschen Feldmaus übertönt werden.
K
Kartoffelbrei (siehe auch --> Abwasch)
Ein Wunderzeug, mit dem alle Hungersnöte bekämpft werden könnten. Auf 15 Liter Wasser kommen nur 2 Kilo Trockenpulver, was dann dermaßen aufquillt und andickt, dass du rund 20 Liter Püree bekommst. Gerüchte besagen, dass es sich aufgrund der hohen Wasserbindekraft auch zum Mumifizieren eignet.
Leider schmeckt das Zeug so, wie man es sich anhand dieser Beschreibung vorstellen kann.
Kindergärten
Auch das gibt es: Kindergärten, die ihre Insassen im Alter zwischen 2 und 5 Jahren zu einem mehrtägigen Aufenthalt in einer Jugendherberge zwingen. Im Grunde eine unproblematische Gästegruppe, sieht man vom ständigen Geheule und Geplärre mal ab. Ab 18 Uhr kannst du das Telefon für den Rest des Tages getrost an die koffeinsüchtigen Erzieherinnen (4 Liter Kaffee und mehr pro Tag) übergeben: egal, wie oft es auch klingelt, es ist immer eine besorgte Mutter am anderen Ende der Leitung.
Das dicke Ende kommt meist erst am Abreisetag, an dem sich dann herausstellt, dass der Anteil an Bettnässern doch höher als erwartet ist.
Außerdem: heb alles auf, was du hinterher in den Zimmern findest. Einige Mütter erkundigen sich auch danach, ob Schnuller in Seifenbüchsen oder winzig kleine Pudelmützen gefunden wurden. Merke: nur weil es so gut wie keinen Wert hat, sollte es nicht gleich in den Müll wandern.
Kipper
Unter allen Küchengeräten empfiehlt sich die Benutzung dieses Monstrums am wenigsten. Der Kipper ist ein direkter Verwandter der Gulaschkanone: ein fest installierter, viereckiger Bastard aus Gussstahltopf und Bratpfanne, groß genug, um ein ausgewachsenes Wildschwein darin zu garen.
Die Zubereitung von Speisen mit eher zweifelhaften Inhalten wie z.B. Schweinegulasch ist im Kipper sehr einfach. Es wird alles reingeschmissen, angebraten und je nach Gericht mit Wasser und Fertigsoßen-Pulver aufgefüllt.
Das wirkliche Vergnügen kommt erst mit Saubermachen. Die restliche braune, inzwischen klumpige Grütze muss in Eimer gefüllt werden, danach wird der Kipper mit ein wenig Wasser gefüllt damit sich die Verkrustungen besser lösen. Denn es brennt immer etwas an.
Es ist bei diesem Unterfangen so gut wie unmöglich, nichts zu verschütten oder sich mit der Bratensoße einzusauen. Ganzkörper-Gummianzüge wie sie auf Ölplattformen Verwendung finden sind die Ideallösung, normale Kittel tun’s zur Not auch.
Kühltruhen
Kühltruhen sollten regelmäßig entrümpelt werden. Zumindest, wenn man verhindern möchte, eines Tages Putenfleischmedaillons zu finden, die vom Geruch mehr an Schwein erinnern und nach dem Braten die Konsistenz alter Radiergummis aufweisen.
L
Lagerschuppen
Eine richtig üble Bude, bei der ein ähnliches Phänomen wie bei den Besenkammern festgestellt werden kann. Nur lagern hier auf etwa 4 m² statt Besen und Schrubbern Gartengeräte aller Art neben soviel unnützem Gerümpel, das nicht mal mehr ein Aal hineinpasst. Wenn du den Schuppen aufräumen sollst, wirst du das, was du rausräumst, niemals wieder hineinbekommen. Schmeiß also soviel wie möglich weg: die abgebrochenen Besenstiele und Zaunlatten wird niemand vermissen, da inzwischen überall Maschendrahtzaun steht. Die leeren Farbeimer braucht auch niemand, die Altölbestände in dem alten Kochtopf auch nicht, selbiges gilt für die zerrissenen Plastikplanen, die kaputten Klappstühle, die eingetrockneten Pinsel usw. usw.
Vielleicht findest du unter den Müllbergen sogar Dinge, von denen nicht mal der Herbergsvater weiß, weil du der erste Dämlack unter seiner Ägide bist, der sich dem Schuppen annimmt. Es ist also gut möglich, dass du z.B. einen funktionstüchtigen Hochdruckreiniger samt Zubehör ans Tageslicht beförderst, von dem noch niemand etwas gehört hat.
Bewahre aber Stillschweigen über den Schuppen: das Umweltamt reagiert sehr empfindlich über den nicht genehmigten Abriss von Fledermaushöhlen und Feuchtbiotopen.
Kommt noch mehr... zu N, O, X, Y & Z ist noch nichts geschrieben.
Kurze Anmerkung: nich' alles für voll nehmen - auch wenn alles einen wahren Kern hat
A
Abwasch
Gewöhn dich am besten gleich dran: den größten Teil deiner Dienstzeit verbringst du in der Spülküche und darfst dich mit den Sauereien rotznasiger Viertklässler herumärgern, die beim Essen mit voller Begeisterung die zementähnlichen Bindeeigenschaften von Kartoffelpüree zwischen zwei Tellern erforscht haben.
Horror-Essen in Sachen Abwasch ist sowieso alles mit dem bekannten Chemo-Kartoffelbrei, am besten noch in Kombination mit Rotkohl und fettiger Bratensoße (Rotkohl wird in der Spülmaschine grau!)
An zweiter Stelle kommen Nudeln mit „Bolognese“-Soße, da das Gummi-Hackfleisch mit 100%tiger Wahrscheinlichkeit den Abfluss verstopft und du die pampigen Nudeln nach 1 Stunde Einwirkzeit nur noch mit dem Spachtel aus dem ollen Blechtopf bekommst.
Den dritten Platz belegt Gulasch aller Art, da es nach einer gewissen Zeit die übelsten Duftnoten erzeugt.
Außerdem wird vermutlich auch noch der Kipper mit den breiigen Überresten der Soße verdreckt sein. Mach dir also keine Hoffnungen, vor Ablauf von etwa 2 ½ Stunden wirst du die Spülküche nicht verlassen. Trostpflaster: es ist immer schön warm und nach Ende der Dienstzeit werden deine Finger völlig abgehärtet gegenüber Hitze sein, da das kochend heiße Geschirr alle Nerven abgetötet hat.
Aldi
Aus Kostengründen empfiehlt sich der Einkauf in dieser Ladenkette. Sollte der Chef zum Einkaufen noch einen zweiten Mann brauchen, lehne nicht ab. Der entsetzte Gesichtsausdruck der ukrainischen Aushilfskraft an der Kasse beim Anblick eures Einkaufs ist die Plackerei, zwei vollgestopfte Einkaufswagen voller Kartoffeln, Brot, Gurken und Grillkohlen sicher durch die Auslagen zu manövrieren, allemal wert.
Alpha-Tier
Das Alphatier der Jugendherberge ist der Herbergsvater bzw. die Herbergsmutter.
B
Bendurol-Forte
Bendurol-Forte gehört zum Reinigungsprogramm der Firma Henkel und kommt im 15-Liter-Kanister. In Sachen verschmutzte Fußböden ist dieses Zeug die finale Endwaffe, sozusagen die H-Bombe unter den Reinigungsmitteln.
Leider riecht es, als seien die Hauptbestandteile Hühnergülle und Salzsäure: in ungelüfteten Räumen droht bei Anwendung der sofortige Erstickungstod, Tücher um Mund und Nase bringen ein Minimum an Linderung. Bendurol-Forte wird mit Wasser angemischt und über den Fußboden gekippt, danach heißt’s schrubben wie zu Urgroßvaters’ Zeiten auf dem Dreimaster. Profilierte Sohlen werden empfohlen, da Bendurol auf Fußböden rutschiger ist als jede Eisbahn und ein Ausrutschen samt lang Hinschlagen dein Todesurteil bedeutet, da sich nach zwei Tagen deine Haut ablösen wird.
Nach drei bis vier Ladungen klarem Wasser hat man den Sodder samt gelöstem, nun schleimigem Dreck wieder runter und außerdem mindestens 1500 kCal verbrannt.
Gerüchte besagen, dass Bendurol-Forte als Kündigungsgrund angeführt werden kann.
Berufsschüler
Befindet sich eine Berufsschule in der Nähe der JH, mutieren Berufsschüler schnell zu Dauergästen. So werden zwar die Übernachtungszahlen in die Höhe getrieben, selbiges gilt aber auch für den Blutdruck des Zivis.
Es existieren zwei Gruppen Berufsschüler: erträgliche und unerträgliche, das Verhältnis von beiden ist etwa 1:20.
Letztere Gruppe sorgt immer für Arbeit: sei es wegen grober Überschätzung ihrer Penislänge und daraus resultierenden gesprenkelten Klorändern, sei es wegen im Zimmer verteilten, klebrigen Salmiak-Pastillen, der Umgestaltung der Blumenbeete mittels Grobstollenprofil oder wegen mit Wurstwasser gefüllten Papierkörbe. Einige haben zudem die Unart, Vorhänge mit Handtüchern zu verwechseln und Pudding großzügig über Bettlaken zu verteilen. Gern werden auch Netzwerkkabel durch Fenster verlegt oder mit Sandwichmaschinen fremdartige Gerüche in den Hausfluren verbreitet. Beim Frühstück muss man die zwei Brötchen pro Person einzeln rausgeben. Es kommt sonst zur Massenschlägerei, da sich die Berufsschüler die Brötchen gegenseitig wegfressen.
Wirksamste Waffe gegen BSler ist die Drohung eines Hausverweises, oder besser, da grausamer, die Androhung, dass sie ihren Dreck selbst wegmachen müssen.
Vergiss bei alldem aber nie: für angeborene Dummheit kann niemand etwas.
Besenkammer
Besenkammern widersprechen den Naturgesetzen. In sie passen mehr Besen, Schrubber, Feudel, Eimer, Wischwagen, Putzmittel und Lappen, als der Raum von den Ausmaßen eigentlich zulässt. Das Phänomen wird noch erforscht; Parapsychologen vermuten in Besenkammern Schwarze Löcher oder Dimensionstore.
C
Chlor-Reiniger
Chlor-Reiniger ist dein einziger Freund in Zeiten von hartnäckigem Urinstein und sonstigen Verschmutzungen, deren Ursache man sich nicht einmal ausmalen möchte.
Bei der ersten Anwendung ängstigt man sich aufgrund des Geruchs noch um die Gesundheit seiner Bronchien, doch bald stellt man fest, dass die wirkliche Gefahr lediglich der Kleidung droht. Chlor-Reiniger hat die unangenehme Eigenschaft, Farbe aus den Klamotten zu waschen und hässliche Flecken zu hinterlassen.
Ein Teufelszeug, das so selten wie möglich benutzt werden sollte.
D
Duschen
Zu den Aufgaben eines JH-Zivis gehört auch das Saubermachen der Duschen, ein Vergnügen der besonderen Art. Nach kurzer Zeit bemerkt man, dass die Duschen offenbar nur von Schwarzbären benutzt werden, die gerade ihr Winterfell verlieren. Aus den Haaren, die man im Laufe der Dienstzeit aus dem Abfluss sammelt, könnte man jedenfalls prima einen Isländer-Pullover in XL stricken oder ein Gorillakostüm für den nächsten Fasching anfertigen.
Sehr beliebt ist auch das Fußnägelschneiden in der Duschkabine.
Duschen gehen außerdem mit schöner Regelmäßigkeit kaputt: entweder vom Kalk verstopft, vom Rost kaputtgefressen oder vom Gast dermaßen zugewürgt, dass nur noch die 4-Kilo-Rohrzange hilft.
Billige Armaturen gibt’s manchmal im Aldi.
E
Elektriker
Ein netter Mensch, dessen Anzahl an Auftritten während deiner Dienstzeit maßgeblich vom Zustand der Herberge bestimmt wird. Wenn er dich bittet, die Sicherungskästen aufzuschließen, tu ihm den Gefallen: für gewöhnlich schlägt er beim Anblick der Schraubsicherungen marke Telefunken die Hände über dem Kopf zusammen und murmelt ein „… um Gottes Willen!“, ehe er hastig seinen Wisch unterschreibt und wieder verschwindet verschwindet.
Häufig kommt der leicht vertrottelte Elektriker vor. Man erläutert ihm, dass ständig die Notfallbeleuchtungsglühbirnen durchschmoren, meist direkt nach dem Reindrehen, doch scheint er das erst zu verstehen, nachdem er selbst 3 Stück hat durchbrennen lassen. Deutliches Zeichen für diese Erkenntnis ist ein „Hier stimmt was nicht.“, worauf er die Platine mitnimmt, sie bei sich in der Werkstatt 24 Stunden durchlaufen lässt und schlussendlich gar nichts passiert, da es, wie immer, an den Leitungen liegt.
Erbrechen
Gewisse Gästegruppe (siehe Berufsschüler, Holländer, Schweden) frönen gerne dem ungebremsten Alkoholgenuss, worauf es in der Folge zum Erbrechen kommen kann. Wenn du Glück hast, kommt am nächsten Morgen nur ein etwas blasses Mädel auf dich zu, die dir lächelnd von einem kleinen Malheur erzählt und nach Eimer und Lappen fragt. Wenn du Pech hast, hat der Besoffski noch in der Nacht versucht, den Glibber mit Papierhandtüchern aufzuwischen bzw. das Ganze in den Waschbeckenausfluss zu schieben. Die Toilette sieht in diesem Fall aus wie ein Dixieklo, das auf den Kopf gestellt wurde.
Erstaunlicherweise wird so gut wie nie in die Kloschüssel gespuckt, sondern in das Mini-Waschbecken an der Wand, was nur 1/3 der Fläche der Toilette hat, so dass die Trefferquote erheblich darunter leidet.
F
Feuer
Bricht ein Feuer aus, trage so schnell wie möglich alle leicht brennbaren Materialien in die Nähe des Brandherdes (nicht Explosives), schließlich soll sich das Ganze ja auch lohnen. Günstigenfalls fackelt die Küche ab, dann kann man die verwanzte Bude gleich komplett abreißen.
Sollte dein Chef nicht im Haus sein, ruf ihn nicht an. Niemand möchte an seinem freien Tag wegen solcher Lappalien belästigt werden.
Franzosen
Sind Franzosen im Haus, sind ein paar einfache Regeln zu beachten:
- Stell keine Tassen zum Frühstück raus. Sie werden kaum benutzt, Franzosen füllen ihren Kaffee oder Kakao lieber in Müslischalen, die Tassen dafür mit Cornflakes.
- Franzosen brauchen mehr Wasser als wir, und das zu jeder Mahlzeit. Füll also etwas Leitungswasser ab, das stellt sie zufrieden.
- Egal, was es für ein Menü zum Mittag gibt: es fehlt Brot.
G
Grenztruppen, polnische
Polnische Grenztruppen gehören zur angenehmeren Sorte Gäste, sie sind zwar etwas lauter, aber im Allgemeinen recht umgänglich. Kalkuliere beim Essen aber unbedingt die dreifache Menge von dem ein, was normalerweise für eine Gruppe dieser Größe gebraucht wird. In polnischen Kasernen gibt es nur einmal pro Woche eine dünne Suppe, die aus Fettaugen, Wasser und alten Lederstiefeln besteht, anders ist der Hunger der polnischen Grenztruppen kaum zu erklären.
Gitterwagen
Gitterwagen sind lustige Container aus Stahlgittern mit den Maßen 70 x 50 x 170 (Breite, Tiefe, Höhe), in die die Gäste ihre schmutzige Bettwäsche stopfen. Ein voller Gitterwagen wiegt etwa 130 Kilo, die du mit dem sympathischen, bärtigen Muskelberg von der Wäschefirma die Kellertreppe hinaufwuchten darfst. Nach 3 vollen Wagen hintereinander musst du dich beim Schnürsenkelzubinden nicht mehr bücken.
Alternativ bietet sich der Gitterwagen an, um nervige Grundschüler wegzusperren. Dabei aber nicht das Vorhängeschloss vergessen und den Wagen so stellen, dass er nicht umgekippt werden kann.
H
Holländer
Studiere immer den Belegungsplan und sämtliche Verträge. Tauchen an irgendwelchen Tagen Namen wie „de Goeij-Verboom“ u.ä. in Verbindung mit hohen Gästezahlen auf, sieh zu, dass du an dem Tag freibekommst oder krank bist.
Von außen betrachtet scheinen Holländer ein tolerantes, freundliches Multi-Kulti-Volk zu sein. Dies gilt nicht im Ausland!
Holländer in Rudeln halten sich nicht an Abmachungen, sind laut, pöbeln herum, halten sich gerne für ein bodenloses Bierfass und neigen zum Randalieren (Liebe Holländer: das ist kein Vorurteil, sondern das Ergebnis umfangreicher Zeugenbefragungen!).
Egal was in der Nacht passiert: nimm ein paar Beruhigungsmittel kümmere dich erst am nächsten Morgen darum. Verkaterte Holländer sind angenehmere Gesprächspartner als solche mit 2,0-Promille.
Heckenschere, elektrische
Die elektrische Heckenschere ist nach der 0,7-PS-Homolka-Kettensäge das männlichste Gartengerät überhaupt. Der Klang ist zwar längst nicht so satt, das Geräusch nicht so fies wie das Schleifen der nichtgeölten Kette und sie reißt nicht so an den Armen wie ihre große Schwester, trotzdem eignet sie sich gut zum Aggressionen-an-Hecken-ausleben.
Eine Warnung an unvorsichtige Naturen: die Heckenschere schneidet problemlos durch Maschendrahtzaun, also Vorsicht!
I
Improvisieren
Das wichtigste, was ein Herbergs-Zivi beherrschen sollte, ist die Kunst der Improvisation. Denn für die wenigsten Dinge, die kaputt gehen, gibt es passende Ersatzteile. Ein gewisses Maß an handwerklichem Geschick und Fantasie ist unbedingt nötig, andernfalls wirst du kaum in der Lage sein, mittels einem Elektro-Schleifstein zwei Duschkopfhalterungen unterschiedlicher Marken zueinander kompatibel zu schleifen, Fußballtore mit alten Bleckwinkeln zu reparieren oder Neonröhrenfassungen ohne passende Dübel an mit Stroh ausgestopften Hohlraumdecken zu befestigen.
Im Zweifelsfall gilt, dass es hinterher 1. nur stabil aussehen muss und 2. nur bis zum Ende deiner Dienstzeit halten sollte.
J
Japaner
Japaner im Haus zu haben ist immer wieder etwas Schönes. Für gewöhnlich sind sie sehr höflich und zurückhaltend, kommen aber auch auf solch absonderlichen Ideen wie in der Rezeption die Klamotten zu wechseln.
Ein Schauspiel der besonderen Art ist es, wenn sie zur CeBit-Zeit von plötzlichem Schneefall überrascht werden, wie die Karnickel im Garten herumhoppeln und mit kindlicher Begeisterung im Schnee wühlen. Leider bereiten sie auf den Zimmern mit Gaskochern japanische Fertig-Nudelgerichte zu und hinterlassen die Zimmer in einem Zustand, der unwillkürlich an die Bilder von diversen Erdbeben in Nippon erinnert.
Bei weiblichen Japanerinnen kommt es des öfteren zu Konversationsschwierigkeiten. Nicht etwa wegen unzureichender Englischkenntnisse, sondern weil sie beim Sprechen von einer durchschnittlichen deutschen Feldmaus übertönt werden.
K
Kartoffelbrei (siehe auch --> Abwasch)
Ein Wunderzeug, mit dem alle Hungersnöte bekämpft werden könnten. Auf 15 Liter Wasser kommen nur 2 Kilo Trockenpulver, was dann dermaßen aufquillt und andickt, dass du rund 20 Liter Püree bekommst. Gerüchte besagen, dass es sich aufgrund der hohen Wasserbindekraft auch zum Mumifizieren eignet.
Leider schmeckt das Zeug so, wie man es sich anhand dieser Beschreibung vorstellen kann.
Kindergärten
Auch das gibt es: Kindergärten, die ihre Insassen im Alter zwischen 2 und 5 Jahren zu einem mehrtägigen Aufenthalt in einer Jugendherberge zwingen. Im Grunde eine unproblematische Gästegruppe, sieht man vom ständigen Geheule und Geplärre mal ab. Ab 18 Uhr kannst du das Telefon für den Rest des Tages getrost an die koffeinsüchtigen Erzieherinnen (4 Liter Kaffee und mehr pro Tag) übergeben: egal, wie oft es auch klingelt, es ist immer eine besorgte Mutter am anderen Ende der Leitung.
Das dicke Ende kommt meist erst am Abreisetag, an dem sich dann herausstellt, dass der Anteil an Bettnässern doch höher als erwartet ist.
Außerdem: heb alles auf, was du hinterher in den Zimmern findest. Einige Mütter erkundigen sich auch danach, ob Schnuller in Seifenbüchsen oder winzig kleine Pudelmützen gefunden wurden. Merke: nur weil es so gut wie keinen Wert hat, sollte es nicht gleich in den Müll wandern.
Kipper
Unter allen Küchengeräten empfiehlt sich die Benutzung dieses Monstrums am wenigsten. Der Kipper ist ein direkter Verwandter der Gulaschkanone: ein fest installierter, viereckiger Bastard aus Gussstahltopf und Bratpfanne, groß genug, um ein ausgewachsenes Wildschwein darin zu garen.
Die Zubereitung von Speisen mit eher zweifelhaften Inhalten wie z.B. Schweinegulasch ist im Kipper sehr einfach. Es wird alles reingeschmissen, angebraten und je nach Gericht mit Wasser und Fertigsoßen-Pulver aufgefüllt.
Das wirkliche Vergnügen kommt erst mit Saubermachen. Die restliche braune, inzwischen klumpige Grütze muss in Eimer gefüllt werden, danach wird der Kipper mit ein wenig Wasser gefüllt damit sich die Verkrustungen besser lösen. Denn es brennt immer etwas an.
Es ist bei diesem Unterfangen so gut wie unmöglich, nichts zu verschütten oder sich mit der Bratensoße einzusauen. Ganzkörper-Gummianzüge wie sie auf Ölplattformen Verwendung finden sind die Ideallösung, normale Kittel tun’s zur Not auch.
Kühltruhen
Kühltruhen sollten regelmäßig entrümpelt werden. Zumindest, wenn man verhindern möchte, eines Tages Putenfleischmedaillons zu finden, die vom Geruch mehr an Schwein erinnern und nach dem Braten die Konsistenz alter Radiergummis aufweisen.
L
Lagerschuppen
Eine richtig üble Bude, bei der ein ähnliches Phänomen wie bei den Besenkammern festgestellt werden kann. Nur lagern hier auf etwa 4 m² statt Besen und Schrubbern Gartengeräte aller Art neben soviel unnützem Gerümpel, das nicht mal mehr ein Aal hineinpasst. Wenn du den Schuppen aufräumen sollst, wirst du das, was du rausräumst, niemals wieder hineinbekommen. Schmeiß also soviel wie möglich weg: die abgebrochenen Besenstiele und Zaunlatten wird niemand vermissen, da inzwischen überall Maschendrahtzaun steht. Die leeren Farbeimer braucht auch niemand, die Altölbestände in dem alten Kochtopf auch nicht, selbiges gilt für die zerrissenen Plastikplanen, die kaputten Klappstühle, die eingetrockneten Pinsel usw. usw.
Vielleicht findest du unter den Müllbergen sogar Dinge, von denen nicht mal der Herbergsvater weiß, weil du der erste Dämlack unter seiner Ägide bist, der sich dem Schuppen annimmt. Es ist also gut möglich, dass du z.B. einen funktionstüchtigen Hochdruckreiniger samt Zubehör ans Tageslicht beförderst, von dem noch niemand etwas gehört hat.
Bewahre aber Stillschweigen über den Schuppen: das Umweltamt reagiert sehr empfindlich über den nicht genehmigten Abriss von Fledermaushöhlen und Feuchtbiotopen.
Kommt noch mehr... zu N, O, X, Y & Z ist noch nichts geschrieben.
Kurze Anmerkung: nich' alles für voll nehmen - auch wenn alles einen wahren Kern hat
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