Lisra
Schmusekater
- Registriert
- 06.02.2004
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Seit dem letzten Sommer habe ich weniger Bücher gelesen, sondern, zu meiner größten Überraschung, DC comics. Darüber möchte ich mich jetzt ein bisschen auslassen und hoffentlich ein bisschen Diskussionsstoff schaffen.
Es begann ganz harmlos mit…
Batgirl 2009 (Oder auch Batgirl: Rising; Batgirl: The Flood und Batgirl: The Lesson)
Meine Einführung in die DC Welt. Weil die ersten 2 Sammelbände sehr schwer zu bekommen sind, fing ich mit Band 3, the lesson, an. Zufälligerweise gibt Batgirl zu Beginn einer neuen Freundin und Helferin eine Zusammenfassung des furchtbar komplizierten Plots. Ich gebe ihn wirklich kurz wieder, denn ohne zumindest ein bisschen Hintergrundwissen, und selbst mit viel, können diese Comics seltsam und verwirrend sein.
Am Anfang war Bruce Wayne, dessen megareiche Eltern ermordet wurden. Er schwor Rache, trainierte zur körperlichen Perfektion und wurde Batman. Nach kurzer Zeit nahm er ein Waisenkind, Richard („Dick“) Grayson unter seine Fittiche, und bildete ihn zum ersten Robin aus. Als Robin aber ein junger Mann wurde, überwarfen sich die beiden und Dick zog aus um alleine, als Nightwing, Verbrechen zu bekämpfen. Um den Verlust zu verarbeiten versuchte Bruce ein Straßenkind, Jason Todd, zu einem neuen Robin zu machen, doch aus komplizierten Gründen wurde das nichts, und Jason verschwand, vermutlich tot, und tauchte erst Jahre später als noch schlimmerer Selbstjusitzler wieder auf. Zwischenzeitlich war Bruce von einem dritten Jungen konfrontiert worden, Tim Drake, der seine geheime Identität ganz alleine ermittelt hatte. Davon schwer beeindruckt machte Bruce ihn zum dritten Robin. Selbiger Robin traf unsere Heldin, Stephanie Brown, eines Nachts beim bekämpfen eines Kriminellen. Es stellte sich heraus, dass dieser Kriminelle Stephanies missbrauchender Vater war, und sie es sich zur Aufgabe gemacht hatte, seine kriminellen Unterfangen zu verhindern, in der lila Verkleidung des Spoilers. Die gesamte Batman Crew versuchte sie davon abzubringen, da sie nicht die wahnsinnigen Talente der übrigen Selbstjustizler besaß. Trotzdem blieb sie dabei und wurde sowohl Tims feste Freundin, sondern auch die Freundin Barbara Gordon, Tochter des berühmten Komissars Gordon und das erste Batgirl, und Cassandra Cain, das zweite Batgirl nachdem Barbara eine Pistolenkugel in die Wirbelsäule bekam und, an ihren Computer und Rollstuhl gefesselt, der Hacker des Teams wurde. Alles war gut, bis auf die Tatsache, dass Stephanie sich immer wieder in Gefahr begab um dem Team zu „helfen“. Dann starb Bruce. Dick wurde der neue Batman, Tim wurde sein eigener Herr, und ein aus dem nichts aufgetauchter leiblicher Sohn von Bruce namens Damian wurde der neue Robin. Nach dem Tod von Bruce gab Cassandra, inzwischen auch ein Adoptivkind von Bruce, den Batgirl Mantel auf und übergab ihn an Stephanie, zum allgemeinen Entsetzen der Crew.
….
Yeah.
Es wird am besten durch den darauf folgenden Dialog erklärt.
Barbara: And then she left?
Wendy: And then she left. She could just have said „it’s complicated“.
Und kompliziert scheints tatsächlich zu sein, obwohl ich entgegen dem was ich zuerst behauptet hab, völlig sicher bin dass man seinen Spaß an den Comics haben kann ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben wer wer ist und was warum passiert.
Ok, soweit so gut, aber wie ist der eigentliche comic? Nun… I <3 Batgirl. Jedenfalls Stephanie Brown als Batgirl. Es ist wirklich erfrischend eine DC Figur zu treffen, die weniger wahnsinnig ist, als die ganzen Schurken die unausweichlich immer wieder kommen und gehörig eins aufs Maul kriegen. Steph mag durch ihre schlimme Kindheit (ich habe einiges aus der Zusammenfassung weggelassen, weil es nicht wirklich wichtig und nur extra verwirrend ist, anfangs) zuerst motiviert worden sein, aber jetzt ist sie eine kostümierte Heldin, weil es genau das ist was sie machen will. Batman, und die meisten anderen Helden, sind letztlich nicht weniger neurotisch und psychologisch vernarbt als ihre Gegenspieler. Stephanie hingegen ist verhältensmäßig fröhlich, geistig stabil und optimistisch geblieben und geht Verbrecher verprügeln mit der Freude eines Teenagers bei Rockkonzerten entgegen. Sie ist damit ein bisschen das gute Gegenstück zu Catwoman, die wertvolle Dinge stiehlt weil es ihr Spaß macht.
Stephanie hat also den Batgirl Mantel von Cassandra bekommen und verbringt die ersten paar Hefte damit sich Anerkennung zu verschaffen. Nach einem dramatischen face-off mit Scarecrow, bekannt aus den letzten 3 Batman Filmen, indem sie erfolgreich einen Angst-Gas angriff übersteht, bildet sie zusammen mit Barbara/Oracle, ein neues Team, misstrauisch beäugt vom neuen Batman und Robin. Sie bekommt sogar einen eigenen Kontakt im GCPD, Detective Nick Gage, in den sie sich ein bisschen, aber harmlos, verguckt.
Dem folgt dann das Übliche. Monster, Superschurken, Roboter, magische Wesen und, in einer interessanten Folge, aus einer Kinoleinwand entkommen Dracula Klone, die konstant Weltschmerz-Sprüche von sich geben, während Stephanie eigentlich mit Kara/Supergirl einen kitschigen Mädchenabend machen wollte.
Am meisten stach für mich die Leichtigkeit des Tonfalls, wegen der fröhlich und sprunghaften Heldin, heraus, was einen schönen Gegenpol zu den oft wirklich grimmigen Batman Geschichten bildet. Stephanie wächst über die 21 Hefte als Charakter, was noch besser wirkt wenn man sich etwas mit der Vorgeschichte der Figur beschäftigt. Das ist aber wirklich nicht einfach, wegen der Art und Weise wie Comic-Universen gehandhabt werden. Steph liefert sich auch gleichsam knuffige und leicht verstörende Wortgefechte mit Damian/Robin und die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander ist ebenfalls sehr interessant zu lesen. Trotz all der hochnäsigkeit über ihren angeblichen Mangel an Fähigkeiten sieht der kleine Spinner sie in kindlicher Manier als Konkurrent um die Anerkennung von Batman/Dick.
Die Zeichnungen sind bemerkenswert konsistent für eine DC Serie, weil es nichtmal eine handvoll von Zeichnern gibt. Dies verhindert das stellenweise echt schmerzhafte Wechseln von Stilen in einem Sammelband, dass zB. Batman immer wieder plagt. Nicht genial, aber hübsch.
Vielleicht als Schlussbemerkung: Stephanie weicht so sehr von den üblichen Superheldinnen ab, dass ganze 2 Mal in 21 Heften angemerkt wird, dass sie ihr Kostüm ausstopft und push ups trägt. In einem Universum mit Power Girl sind Körper-Komplexe vielleicht schnell zu erklären? Wer weiß.
Insgesamt ein gut geschriebener, leichtherziger Comic mit Action und Charme, der aus einer ganz anderen Ecke kommt als die meisten DC Comics.
Selbstverständlich bedeutete dass das aus nach 2 Jahren. Mittlererweile wurde die Kontinuität neu gestartet. Barabra ist wieder Batgirl und nicht mehr Querschnittsgelähmt und Stephanie ist bisher nicht wieder aufgetaucht. Dies beginnt ein leider sehr schnell vertraut werdendes Muster.
Birds of Prey: Endrun und Birds of Prey: The Death of Oracle
Okay, wie mach ich das verständlich… Also. Die Birds of Prey sind ein Team von überwiegend weiblichen Superhelden (Black Canary, Huntress und Barbara-Batgirl, vor allem) die in Zeiten als Barbara Gordon noch ihre Beine bewegen konnte sehr aktiv waren. Seit dem ist es jedoch still geworden, bis Barbara/Oracle das Team wieder zusammenruft, weil jemand eine wahnsinnig größe Erpressungsaktion vorbeiretet – das veröffentlichen von ALLEM geheimen Identitäten. Der paranoide Batman hatte nämlich im Laufe der Jahre viele Infos über seine kostümierten Kollegen gesammelt, falls mal jemand grob aus der Reihe fällt und aufgehalten werden muss. Offenbar kam jemand an die Daten… aber wer?
Ab diesem Moment wird der Plot total konfus und ich werde ihn nicht weiter beschreiben. Was folgt ist einerseits eine Montage von Frauen in Fetisch Outfits die einander und gelegentlich auch Männer verprügeln (wobei ein Mann auf der Seite der Birds kämpft, Hawk, seineszeichens Avatar des Krieges und die Art von Supermensch der genervt ist wenn man ihn mit einem Panzer anfährt) und andererseits eine komplexe Auseinandersetzung damit, was es heißt persönliche Beziehungen und Familien im Kontext von Superhelden Comics zu haben. Klingt widersprülich? Ist es auch, vor allem mit den Kostümen der Birds. Als interessanter Fakt: Die Serie wurde vor allem durch das Writing einer einzigen Frau, Gail Simone, geprägt. Aber ich schätze entweder Marktkräfte sind hier am Werk, oder auch Frau Simone mag kräftige Frauen in engen Outfits. Wer denn auch nicht?
Das Writing in Birds of Prey ist noch besser als in Batgirl, sobald es die etwas komplexeren Themen angeht. Die Serie wird insgesamt aber durch den wirren und stellenweise ohne Vorkenntnisse völlig unverständlichen Plot nach unten gezogen. Öfters mal kommen Figuren vor die jeder, außer mir, sofort kennt und die irgendwie Bedeutung für das geschehen haben…
Ebenfalls negativ fallen die häufigeren Wechsel an Zeichnern auf. Das ist sicher etwas an das ich mich gewöhnen muss wenn ich Comics lese, aber der Wechsel von Stilen, gerade wenn einer der Zeichner *deutlich* talentierter ist als der andere, vergrätzt mich ein bisschen.
Mit dem Zweiten Band, The Death of Oracle, nimmt der Plot wieder eine Form an die ich verstehen kann. Barbara/Oracle, wie bereits erwähnt jetzt ein Hacker und primärer Zentraler Info-Hub für viele Helden der Welt, möchte ihren Tod vortäuschen um die Menschen (und Helden) um sie herum weniger schnell zu Zielen zu machen. Durchaus einige Schurken haben nämlich begriffen, dass es besser ist die Kommandozentrale anstatt die einzelnen Kämpfer auszuschalten. Deshalb fasst sie einen Plan…
Danach gibt es noch eine, ebenfalls interessante, Storyline die begonnen wird, jedoch traf das gleiche ein wie schon bei Batgirl, nur schlimmer: Die Serie wurde wegen des universumsweiten reboots abgebrochen und die Story wurde nicht zuende erzählt.
Jetzt gibt es die Birds of Prey zwar noch/wieder, aber alles, von den Teammitgliedern zu den Hintergrundgeschichten, wurde verändert. Ich habe wirklich die Tendenz Serien zu kaufen, die zu früh enden.
Nächstes Mal:
*Batman: The Dark Knight Returns, der Miller Klassiker
*Batgirl 2008
Es begann ganz harmlos mit…
Batgirl 2009 (Oder auch Batgirl: Rising; Batgirl: The Flood und Batgirl: The Lesson)
Meine Einführung in die DC Welt. Weil die ersten 2 Sammelbände sehr schwer zu bekommen sind, fing ich mit Band 3, the lesson, an. Zufälligerweise gibt Batgirl zu Beginn einer neuen Freundin und Helferin eine Zusammenfassung des furchtbar komplizierten Plots. Ich gebe ihn wirklich kurz wieder, denn ohne zumindest ein bisschen Hintergrundwissen, und selbst mit viel, können diese Comics seltsam und verwirrend sein.
Am Anfang war Bruce Wayne, dessen megareiche Eltern ermordet wurden. Er schwor Rache, trainierte zur körperlichen Perfektion und wurde Batman. Nach kurzer Zeit nahm er ein Waisenkind, Richard („Dick“) Grayson unter seine Fittiche, und bildete ihn zum ersten Robin aus. Als Robin aber ein junger Mann wurde, überwarfen sich die beiden und Dick zog aus um alleine, als Nightwing, Verbrechen zu bekämpfen. Um den Verlust zu verarbeiten versuchte Bruce ein Straßenkind, Jason Todd, zu einem neuen Robin zu machen, doch aus komplizierten Gründen wurde das nichts, und Jason verschwand, vermutlich tot, und tauchte erst Jahre später als noch schlimmerer Selbstjusitzler wieder auf. Zwischenzeitlich war Bruce von einem dritten Jungen konfrontiert worden, Tim Drake, der seine geheime Identität ganz alleine ermittelt hatte. Davon schwer beeindruckt machte Bruce ihn zum dritten Robin. Selbiger Robin traf unsere Heldin, Stephanie Brown, eines Nachts beim bekämpfen eines Kriminellen. Es stellte sich heraus, dass dieser Kriminelle Stephanies missbrauchender Vater war, und sie es sich zur Aufgabe gemacht hatte, seine kriminellen Unterfangen zu verhindern, in der lila Verkleidung des Spoilers. Die gesamte Batman Crew versuchte sie davon abzubringen, da sie nicht die wahnsinnigen Talente der übrigen Selbstjustizler besaß. Trotzdem blieb sie dabei und wurde sowohl Tims feste Freundin, sondern auch die Freundin Barbara Gordon, Tochter des berühmten Komissars Gordon und das erste Batgirl, und Cassandra Cain, das zweite Batgirl nachdem Barbara eine Pistolenkugel in die Wirbelsäule bekam und, an ihren Computer und Rollstuhl gefesselt, der Hacker des Teams wurde. Alles war gut, bis auf die Tatsache, dass Stephanie sich immer wieder in Gefahr begab um dem Team zu „helfen“. Dann starb Bruce. Dick wurde der neue Batman, Tim wurde sein eigener Herr, und ein aus dem nichts aufgetauchter leiblicher Sohn von Bruce namens Damian wurde der neue Robin. Nach dem Tod von Bruce gab Cassandra, inzwischen auch ein Adoptivkind von Bruce, den Batgirl Mantel auf und übergab ihn an Stephanie, zum allgemeinen Entsetzen der Crew.
….
Yeah.
Es wird am besten durch den darauf folgenden Dialog erklärt.
Barbara: And then she left?
Wendy: And then she left. She could just have said „it’s complicated“.
Und kompliziert scheints tatsächlich zu sein, obwohl ich entgegen dem was ich zuerst behauptet hab, völlig sicher bin dass man seinen Spaß an den Comics haben kann ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben wer wer ist und was warum passiert.
Ok, soweit so gut, aber wie ist der eigentliche comic? Nun… I <3 Batgirl. Jedenfalls Stephanie Brown als Batgirl. Es ist wirklich erfrischend eine DC Figur zu treffen, die weniger wahnsinnig ist, als die ganzen Schurken die unausweichlich immer wieder kommen und gehörig eins aufs Maul kriegen. Steph mag durch ihre schlimme Kindheit (ich habe einiges aus der Zusammenfassung weggelassen, weil es nicht wirklich wichtig und nur extra verwirrend ist, anfangs) zuerst motiviert worden sein, aber jetzt ist sie eine kostümierte Heldin, weil es genau das ist was sie machen will. Batman, und die meisten anderen Helden, sind letztlich nicht weniger neurotisch und psychologisch vernarbt als ihre Gegenspieler. Stephanie hingegen ist verhältensmäßig fröhlich, geistig stabil und optimistisch geblieben und geht Verbrecher verprügeln mit der Freude eines Teenagers bei Rockkonzerten entgegen. Sie ist damit ein bisschen das gute Gegenstück zu Catwoman, die wertvolle Dinge stiehlt weil es ihr Spaß macht.
Stephanie hat also den Batgirl Mantel von Cassandra bekommen und verbringt die ersten paar Hefte damit sich Anerkennung zu verschaffen. Nach einem dramatischen face-off mit Scarecrow, bekannt aus den letzten 3 Batman Filmen, indem sie erfolgreich einen Angst-Gas angriff übersteht, bildet sie zusammen mit Barbara/Oracle, ein neues Team, misstrauisch beäugt vom neuen Batman und Robin. Sie bekommt sogar einen eigenen Kontakt im GCPD, Detective Nick Gage, in den sie sich ein bisschen, aber harmlos, verguckt.
Dem folgt dann das Übliche. Monster, Superschurken, Roboter, magische Wesen und, in einer interessanten Folge, aus einer Kinoleinwand entkommen Dracula Klone, die konstant Weltschmerz-Sprüche von sich geben, während Stephanie eigentlich mit Kara/Supergirl einen kitschigen Mädchenabend machen wollte.
Am meisten stach für mich die Leichtigkeit des Tonfalls, wegen der fröhlich und sprunghaften Heldin, heraus, was einen schönen Gegenpol zu den oft wirklich grimmigen Batman Geschichten bildet. Stephanie wächst über die 21 Hefte als Charakter, was noch besser wirkt wenn man sich etwas mit der Vorgeschichte der Figur beschäftigt. Das ist aber wirklich nicht einfach, wegen der Art und Weise wie Comic-Universen gehandhabt werden. Steph liefert sich auch gleichsam knuffige und leicht verstörende Wortgefechte mit Damian/Robin und die Entwicklung ihrer Beziehung zueinander ist ebenfalls sehr interessant zu lesen. Trotz all der hochnäsigkeit über ihren angeblichen Mangel an Fähigkeiten sieht der kleine Spinner sie in kindlicher Manier als Konkurrent um die Anerkennung von Batman/Dick.
Die Zeichnungen sind bemerkenswert konsistent für eine DC Serie, weil es nichtmal eine handvoll von Zeichnern gibt. Dies verhindert das stellenweise echt schmerzhafte Wechseln von Stilen in einem Sammelband, dass zB. Batman immer wieder plagt. Nicht genial, aber hübsch.
Vielleicht als Schlussbemerkung: Stephanie weicht so sehr von den üblichen Superheldinnen ab, dass ganze 2 Mal in 21 Heften angemerkt wird, dass sie ihr Kostüm ausstopft und push ups trägt. In einem Universum mit Power Girl sind Körper-Komplexe vielleicht schnell zu erklären? Wer weiß.
Insgesamt ein gut geschriebener, leichtherziger Comic mit Action und Charme, der aus einer ganz anderen Ecke kommt als die meisten DC Comics.
Selbstverständlich bedeutete dass das aus nach 2 Jahren. Mittlererweile wurde die Kontinuität neu gestartet. Barabra ist wieder Batgirl und nicht mehr Querschnittsgelähmt und Stephanie ist bisher nicht wieder aufgetaucht. Dies beginnt ein leider sehr schnell vertraut werdendes Muster.
Birds of Prey: Endrun und Birds of Prey: The Death of Oracle
Okay, wie mach ich das verständlich… Also. Die Birds of Prey sind ein Team von überwiegend weiblichen Superhelden (Black Canary, Huntress und Barbara-Batgirl, vor allem) die in Zeiten als Barbara Gordon noch ihre Beine bewegen konnte sehr aktiv waren. Seit dem ist es jedoch still geworden, bis Barbara/Oracle das Team wieder zusammenruft, weil jemand eine wahnsinnig größe Erpressungsaktion vorbeiretet – das veröffentlichen von ALLEM geheimen Identitäten. Der paranoide Batman hatte nämlich im Laufe der Jahre viele Infos über seine kostümierten Kollegen gesammelt, falls mal jemand grob aus der Reihe fällt und aufgehalten werden muss. Offenbar kam jemand an die Daten… aber wer?
Ab diesem Moment wird der Plot total konfus und ich werde ihn nicht weiter beschreiben. Was folgt ist einerseits eine Montage von Frauen in Fetisch Outfits die einander und gelegentlich auch Männer verprügeln (wobei ein Mann auf der Seite der Birds kämpft, Hawk, seineszeichens Avatar des Krieges und die Art von Supermensch der genervt ist wenn man ihn mit einem Panzer anfährt) und andererseits eine komplexe Auseinandersetzung damit, was es heißt persönliche Beziehungen und Familien im Kontext von Superhelden Comics zu haben. Klingt widersprülich? Ist es auch, vor allem mit den Kostümen der Birds. Als interessanter Fakt: Die Serie wurde vor allem durch das Writing einer einzigen Frau, Gail Simone, geprägt. Aber ich schätze entweder Marktkräfte sind hier am Werk, oder auch Frau Simone mag kräftige Frauen in engen Outfits. Wer denn auch nicht?
Das Writing in Birds of Prey ist noch besser als in Batgirl, sobald es die etwas komplexeren Themen angeht. Die Serie wird insgesamt aber durch den wirren und stellenweise ohne Vorkenntnisse völlig unverständlichen Plot nach unten gezogen. Öfters mal kommen Figuren vor die jeder, außer mir, sofort kennt und die irgendwie Bedeutung für das geschehen haben…
Ebenfalls negativ fallen die häufigeren Wechsel an Zeichnern auf. Das ist sicher etwas an das ich mich gewöhnen muss wenn ich Comics lese, aber der Wechsel von Stilen, gerade wenn einer der Zeichner *deutlich* talentierter ist als der andere, vergrätzt mich ein bisschen.
Mit dem Zweiten Band, The Death of Oracle, nimmt der Plot wieder eine Form an die ich verstehen kann. Barbara/Oracle, wie bereits erwähnt jetzt ein Hacker und primärer Zentraler Info-Hub für viele Helden der Welt, möchte ihren Tod vortäuschen um die Menschen (und Helden) um sie herum weniger schnell zu Zielen zu machen. Durchaus einige Schurken haben nämlich begriffen, dass es besser ist die Kommandozentrale anstatt die einzelnen Kämpfer auszuschalten. Deshalb fasst sie einen Plan…
Danach gibt es noch eine, ebenfalls interessante, Storyline die begonnen wird, jedoch traf das gleiche ein wie schon bei Batgirl, nur schlimmer: Die Serie wurde wegen des universumsweiten reboots abgebrochen und die Story wurde nicht zuende erzählt.
Jetzt gibt es die Birds of Prey zwar noch/wieder, aber alles, von den Teammitgliedern zu den Hintergrundgeschichten, wurde verändert. Ich habe wirklich die Tendenz Serien zu kaufen, die zu früh enden.
Nächstes Mal:
*Batman: The Dark Knight Returns, der Miller Klassiker
*Batgirl 2008