Beste / Schlechteste Geschichte in einem Rollenspiel

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Es gibt ja einige die schreiben, dass sie Rollenspiele nur "wegen der Geschichte kaufen" oder "Die Geschichte das Wichtigste sei". Das hat mich jetzt irgendwie inspiriert diesen Thread aufzumachen.

Also dann, was sind aus eurer Meinung die besten/schlechtesten Geschichten in Rollenspielen (PC und Konsolen)?

Zur besseren Übersicht könnte man es so schreiben:

Name des Spiels

Warum ist die Geschichte gut/warum ist sie schlecht?

Was ist nicht so gut an der Geschichte/welche guten Ansätze hat sie? (weil nichts perfekt ist/weil selbst der dümmste Plot oft auch einige gute Ideen hat)

Persönlich muss ich mir ja wirklich noch überlegen welche Geschichte ich wirklich schlecht fand, da ich solche Spiele meistens nicht einmal an- oder durchspiele.

Wenn ich an die beste Geschichte denke, denke ich oft eher an Bloodlines, aber Kotor II drängt sich ganz böse in den Vordergrund.


Edit: Nach längerem überlegen ist mir auch mein Kandidat für die schlechteste Geschichte eingefallen.

Schlechteste Geschichte in einem Rollenspiel

Name: Final Fantasy XIII

Warum ist die Geschichte schlecht? : Viele Rollenspiele können ja ihren schwachen Plot mit interessanten Gameplay oder einer großen Welt wettmachen. Two Worlds II ist da so ein Kandidat, aber das Spiel scheint sich auch nicht zu ernst zu nehmen.

Final Fantasy XIII besteht gefühlt zu 90% aus Zwischensequenzen, die die Geschichte erzählen sollen. Davon hat man alle zehn Minuten eine. Und obwohl sie extrem lang sind, obwohl es hundert von ihnen gibt, muss man die Zusammenfassungen im Menü lesen um die Story und das was in den Sequenzen passiert überhaupt verstehen zu können. Wenn man bedenkt, dass so gut wie jede zweite Sequenz eigentlich nur eine extrem lange Exposition oder eine Wiederholung der Exposition davor ist, ist das echt eine Leistung:wunder:.

Außerdem handeln viele Figuren auch nicht wirklich logisch. Beispiel: Der Oberbösewicht tötet seine kompetenteste Handlangerin einfach mal so, obwohl sie erfolgreich war.

Warum sie also umbringen?

Um zu zeigen, dass er wirklich böse ist, schätze ich. Ist ja nicht so, dass wir das nicht schon gewusst hätten:rolleyes:.

Aber die Hauptfiguren springen mit ihren Persönlichkeiten auch ständig hin und her. Im ersten Moment wollen sie nichts miteinander zu tun haben, dann sind sie wirklich beste Freunde, dann wieder nicht und dass ohne das eine klare Entwicklung zu erkennen ist. Sie tun einfach Sachen weil es der Plot verlangt. Der versucht dann auch noch komplizierter zu sein, als er eigentlich ist und nach drei Vierteln des Spiels wird mal eben ein neues Fass aufgemacht, welches nicht einmal auch nur ansatzweise angedeutet wurde.

Nicht durchdacht. Mit diesen zwei Worten lässt sich die Geschichte von XIII am besten beschreiben. Die Macher scheinen sich die Geschichte schnell an einem Nachmittag ausgedacht zu haben, um die vielen Zwischensequenzen irgendwie zusammenzuhalten, ohne dass mal jemand mit den Rotstift drüber ging, um mal hier und einige Dialoge oder Szenen zu kürzen. Das hätte dem Spiel wirklich gut getan.

Welche guten Ansätze hatte die Handlung?: Ein großer Teil der Zwischensequenzen spielen in der Vergangenheit und haben nach und preis gegeben wieso manche Figuren sich nicht mögen und was sie überhaupt motivierte. Außerdem erlaubten sie den Spieler so die Welt kennen zu lernen, während man mitten in der Handlung starten konnte. Das war durchaus nett. Und ich mochte auch wie das Thema Schicksal das ganze Spiel durchzog, auch wenn die Hauptfiguren alle unerträglichen Nasen waren und es nicht wirklich vertieft wurde. Wirklich schade, dass da niemand was draus machte.
 
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Lich

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Stöp!:p

FF13 Oberbösewicht friendly fire:
Ganz einfach, da sie und die komplette Brückenbesatzung, und damit auch der Rest von Cocoon nicht mitkriegen soll, was er wirklich ist.

Zum Rest:
unreliable narrator, Teil einer Triologie, Charaktere werden aus ihrem gewohnten Leben gerissen (Cocoon als doppeldeutige Anspielung).
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Die scheint aber Bescheid zu wissen und der Rest der Besatzung bleibt auch am Leben:p!

Die Trilogie war keineswegs geplant, dass sieht man am zweiten Teil der GAR NICHTS mit Teil 1 zu tun hat. Die Geschichte könnte auch mit anderen Charakteren erzählt werden (wird sie ja sogar) und nichts würde verloren gehen. Die Thematiken sind auch andere: Teil 1 dreht sich um das Schicksal, Teil 2 um Zeitreisen, die in Teil 1 nicht einmal in Erwägung gezogen wurden.

Die ungewohnte Umgebung (oder "Call to Adventure") zählt auch nicht, das macht jeder Charakter durch. Ändert aber nichts, dass diese Typen sich nicht wirklich wie richtige Menschen verhalten, sich nicht entwickeln und das Gameplay und die Geschichte in getrennten Dimensionen existieren (siehe Hope. Jammernd und weint die ganze Zeit, aber Satan bringt er mal eben mit seinem Bumerang zu Fall). Hö, den Punkt hatte ich ganz vergessen.
 

Lich

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Äh, nö. re sterben, Handlangerin, Motivation:
Jihl Nabaat ist tot, die ganze Brückenbesatzung (es gibt ja noch den Rest des Schiffs) auch, wird auch im Spiel so kommuniziert. Also die einzigen die hätten sehen können, das Galenth Dysley in Wirklichkeit der fal'cie Barthandelus ist. Das wusste sie definitiv nicht.

Hope/Charakterentwicklung:
Mir ist sein Gejammer am Anfang auch auf den Geist gegangen, aber wenn du ihm und dem Rest der Truppe fehlende Charakterentwicklung vorwirfst:confused:

Hope: vom jammernenden, keine Knarre anfassenden Nervsack, der so rein gar nicht auf die Flucht in Kapitel 3/4 vorbereitet ist, motiviert er sich Rache an Snow zu nehmen, um dann festzustellen, dass es gar nicht das ist was er wollte und begräbt das Kriegsbeil mit Snow.
Durch das Aussöhnen mit seinem Vater, den er immer ablehnte, schöpft er neue Motivation sich von seinem Schicksal als l'cie nicht unterkriegen zu lassen.

Nachdem er jedoch zu Beginn von Kapitel 11 mental am Ende ist, realisiert er nach dem Kampf mit Alexander, dass die anderen auch für ihn da sind und ihm helfend zur Seite stehen.

Das Ganze könnte man jetzt für jeden Charakter durchexerzieren.

Bezüglich des Call to Adventure in Verbindung mit Hope muss man jedoch eins klar festhalten, er ist der einzige in der ganzen Gruppe für den die Deportierung/l'cie-Werdung völlig unfreiwillig geschieht, er war wie seine Mutter davor nur durch Zufall reingeraten. Deportiert werden sollten die Bewohner von Bodhum, Hope+Mutter waren nur fürs Fest aus Palumpolum angereist.
Lightning lässt sich extra deportieren nur um Serah zu retten, Snow will das Gleiche und kämpft sich auch den Weg frei. Sazh will seinen Sohn nicht zum C'ieth werden lassen und greift deshalb auch ins Geschehen ein.
Vanille und Fang sind das Kämpfen gewöhnt und sind schon l'cie.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Eines muss man dir lassen, du bist hartnäckig:D;).

Aber ich habe noch einmal nachgeschaut.

Tod:
Hmm, du hattest Recht. Er hat tatsächlich die ganze Brücke gekillt ... obwohl er die Jungs durchaus hätte gebrauchen können, so als kleinen Puffer zwischen ihn und den Helden. Und ich weiß, es wirkt trotzdem etwas aus einer Laune heraus. Mir hätte es vollkommen gereicht, wenn er gesagt hätte "I need your Souls, to show me full potential". Hey, es ist FF, manches kann man einfach so schlucken;).

Aber ja, den Punkt kann man durchaus weiterhin diskutieren:).


Charakterentwicklung:
Da bleibe ich bei. Der mit den Knarren sucht seinen Sohn, Snow bleibt doof, Lightning bleibt angefressen und die anderen beiden Nasen sterben halt, weil halt. Wie gesagt, für mich haben sie immer in der Gegend gestanden und über Nichts diskutiert und wenn gingen die Dialoge so:

"Wir werden Cocon zerstören."

"Nein, das dürfen wir nicht!"

"Okay. Suchen wir eine andere Lösung!"

*Latschen, Gameplay, nächste ellenlange Cutscene*

Und am Ende haben sie keine Lösung gefunden, sondern töten sich immer noch bis zum Ende durch.

Hope könnte aber zählen, ja. Mein Kommentar bezog sich aber darauf, dass er schon vor dieser Entwicklung große Monster zu Fall bringt und IMMER noch jammert, dass er nichts auf die Reihe kriegen würde.
 
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Harutsune

Neo-Euphemist 2.0
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Alles Papperlapapp auf viel zu hohem Niveau. Gegen die 'epische' Story von Lords of Xulima ist auch Teenie-Fantasy-Geschreibsel hohe Kunst. Das beste ist noch das Ende, wo der Spieler Held damit abgewatscht wird, was für ein totaler Vollpfosten er doch ist - und daß die Devs auch auf mehrfaches Nachfragen nicht gemerkt haben, was für einen Humbug sie da als 'episch' betrailert haben.
Das Kampfsystem allerdings hatte wirklich was.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Ich bin gerade zu faul mich durch hundert Videos Let's Play zu wälzen;). Was macht die Geschichte denn schlecht oder unepisch?

Abgesehen vom Ende, das sich krass nach einem Cliffhanger liest:D.

Und die Devs haben tatsächlich ganz fest darauf bestanden da ein Meisterwerk abgeliefert zu haben?
 
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Harutsune

Neo-Euphemist 2.0
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Du hast Dir ernsthaft das Ende angesehen? O.O
Grmpf.. ich bin episch schlecht darin, sowas zu erzählen.. beware..!! Also es gibt viele Götter, aber nur einer ist 'gut'. Und es gibt Gaulen, mit dem keiner spielen will. Der wird vom guten Gott losgeschickt, die pitterpösen Machenschaften der pösen Götter zu durchfuhrwerken, währendwessen er ua Titanen (selbstvertürlich total episch und so) blutgrätschen muß. Jeder der ziemlich vielen Bosse fragt ihn, was für nen Müll er denn so alles glaubt, es sei doch schließlich genau anders rum und überhaupt und huibuh und so. Tjoa, und am Ende hatten die dann alle recht, der vermeintlich gute Gott hat Dich Deine eigene Rasse auslöschen lassen, weil sie so unglaublich episch-unphilosophisch und so und iwie wohl auch langweilig gewesen ist, die neue Rasse steht schon parat, ein Traum für jeden Elfenknutscher - also ganz ehrlich, ich fühlte mich am Ende total belehrt und so.. also 'fühlte' im Sinne von 'hätte ich wohl gefühlt wäre ich Hauptschulabbrecher mit Logik als Erzfeind-Trait' und-oder mitm Klammerbeutel gepudert.

Ganz im Ernst: ich hatte es unterwegs iwie schon anbefürchtet - was wäre wenn die ihm 'keinen' Humbug erzählen.. die hinteren zwei Drittel mit stets bereitem Facepalm im Anschlag gespielt, dann das Ende / die Auflösung erlebt.. im Dev-Forum gestöbert, ob die das ernst meinen.. tun sie.. aber das Kampfsystem hat wirklich was.. ;)
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Ah. Die Geschichte hat dich also für dumm verkauft, ohne dass es Anzeichen dafür gab. Gut, das ist legitim.

Bei einem zu generischen Plot bin ich zwiegespalten, weil Klischees sind zwar doof, aber nur wenn man sie ohne viel Mühe und ohne eigenen Ideen wiederkaut. Leider funktioniert die Weltenrettergeschichte letztendlich doch am besten, da Rollenspiele ja Machtspiele sind und Gott am Ende totzuschlagen symbolisiert ja wie mächtig man geworden ist. Aber auf den Thron setzen können wir uns nur selten. Immerhin wird man so die Hauptfigur für immer los:D.
 
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