"Ich will sterben" oder "Das Topic der dramatischen Gedichte"

Val · 01.11.2010

Seelenschritte die einen Waldbrand beim Verlassen des Waldes erzeugen.

Ich beweg mich durchs Leben, ganz spielerisch
Und jetzt gegen Ende frag ich mich
Nein ernsthaft, bin das wirklich ich?
Was war das eben, was sind das für Weben,

in denen ich mich verfangen,
ohne Schritte kein Weg.
erst war ich unbefangen
doch jetzt bin ich weg.

Es war erst meine Leidenschaft
die das Feuer entfacht.
Und dann mein Herz, dass sagt:
Es ist falsch und die Welt, erschaffen, verblasst.

Amorphes Weltbild in Splittern, verglüht.
Ein Neuanfang, ein Funke der in der Leere glüht.
Alles niedergebrannt, bis nur noch Asche
und schwarzer Ruß das Einzige ist was ich anfasse.

Und die Hoffnung, die Angst, dass in dieser Leere
neues Leben aufblüht und mein Herz sagt,
dass es diesmal richtig wäre.

Doch bin ich auch richtig, wenn ich dieses Herz frag?

Was immer wieder liebt und zerstört,
Glück und neuen Ärger beschwört.

Meine Finger immer wieder schwarz vor Ruß,
bleibt mir kein andrer Weg, kein andres Herz in meiner Brust.

Lisra · 02.11.2010

leaving

just a silhouette I leave behind
the broken mass of towers
and all the grey undying trees between
the city's polished streets

first time I hardly felt a thing
didn't know what i was doing
or what to expect
now my eyes have seen much more
I know what to expect

independence

going back to unexpected treasures
into a life of many shells
going back to newfound pleasures
into so many different hells

Kraven · 06.11.2010

Diese Zeilen haben sich versteckt
inmitten ihresgleichen
die doch so anders sind
und möchten euch nichts sagen

Sie wollen nicht interpretiert werden
als eine Offenbarung des Künstlers
als ein Spiegel seiner Selbst
oder seiner Ansichten
als eine Anklage
gegen Effekthascherei
oder gezwungene Interpretationen
als Metapher
für die Untiefen in vermeintlich seichten Gewässern

Oder als Kunst
Alles, bloß das nicht

Sie wollen einfach nur sein
hier, alleine
stehen sie für nichts als für sich selbst
sind sich selbst genug
und fordern nicht
die Gleichstellung der Geschlechter
den Frieden auf der Welt
die Abschaffung des Dosenpfands
oder was auch immer sonst das politisches Tagesgeschehen gerade bewegt

Sie erzählen auch nicht von
Liebe
denn wie leicht verschwindet diese
hinter den Worten, die sie beschreiben
oder von
Hass
dessen Abbild so blass, ist es
in Worte gemalt
und auch nicht von
Trauer
der endlose Nährboden
für zahlreiche Geschichten
die alle gleich klingen

Sie wollen nicht motivieren
das Leben bewusster zu leben
die kleinen Wunder zu sehen
die Tage zu nehmen
wie sie eben kommen
und netter zu den Mitmenschen zu sein
die sich trotzdem wie die letzten Arschlöcher aufführen

Und auch
all die schönen Dinge
der Wind, der in den Weiden weht
der Tau auf dem Moos
in dem der Regenbogen sich spiegelt
existieren
auch ohne
dass jemand Worte um sie macht

Wanderer, der du diese Zeilen liest
Vergiss sie.
Lass sie ruhen, hier, inmitten ihresgleichen
die doch so anders sind
nichts sagend, das zu merken sich lohnt
für nichts stehend
als für sich selbst

Val · 06.11.2010

Tekken: Exzentrik to Haiku

Das ich als Zentrum nach außen getragen. ist die Technik der Exzentrik.
Anderssein als die anderen, allein für ein Momentum, ist das Zentrum.
Und hat der Exzentriker nix an Geld, ist er nur noch verrückt, vertrackt. Verka.

Liebe ist schon schön,
das Herz sagt einem ob man
jemand liebt oder nicht.

Timestop · 15.11.2010

Party (enthält kleine Spoiler für NWN2, hauchdünne zu Fallout 2, Baldurs Gate 1+2, KotoR, PS:T)

So viele Mitstreiter sind nun verloren,
als Opfer der Dramaturgie geboren,
nach großen wie kleinen Abenteuern,
konnte manche, doch nicht alle, steuern.

Dogmeat war der erste der verloren ging,
nicht durch Messer, Speer oder Schlagring,
ihn zerriss eine Lasergatling,
an der ein grober Mutant sehr hing.

Das war Marcus,
der erledigte ihn mit einem (hundert) Schuss,
selber sprengte er sich in die Luft,
per Raketenwerfer vor ner Ghulgruft.

Cassidy erlag einem Herzinfarkt,
im hübschen Bunkerstädtchenpark,
vielleicht war es auch ein Snipergewehr,
das unterscheiden fällt da schwer.

Nahe Kerzenburg traf es Gorion,
für den man war wie ein eigner Sohn,
von Sarevok erschlagen,
und am schwersten zu ertragen,
der Mörder war der eigene Bruder,
Eltern halb Gott, halb Menschenluder.

Nicht viele überlebten Amn,
wo in ihrem Blute schwamm,
Dynaheir - und auch Khalid,
sowie Xzar, der verschied,
genau wie Montaron,
Harfnerlohn.

Ajantis hatte für sich auserkorn,
den rechtschaffenen Zorn,
und war nicht aufzuhalten,
man musste ihm den Kopf erst spalten,
damit die Illusion verschwand,
durch die man sich nicht gleich erkannt.

Safana und Yoshimo übten Verrat,
sowie Korax der Ghul, die Teufelssaat,
Fandorn verfiel dem Zorn der Natur,
so blieb einem nur,
ihre Vernichtung im Druidenhain,
dort fiel sie allein.

Trask Ulgo starb vor seiner Zeit,
ein Soldat in einer Galaxie ganz weit,
lange her und gewaltig entfernt,
der uns aufgeweckt und angelernt,
bevor er schon früh traf auf einen Sith,
sein Leben opferte, der Großkopferte,
während man davon schnell lief.

Amie war eine von zwei Freunden in Westhafen,
feuchtfröhlich und magisch talentiert,
mit denen legte man sich als Erntefestsieger schlafen,
dann in der Nacht,
in der Schlacht,
wurde an ihr präsentiert,
die dunkle Magie eines Githzerai,
man stand mal wieder machtlos dabei.

Der Verrat von Qara und Bishop,
als Machthunger Loyalität aufhob,
es war klug und opportun,
was sollte man da schon tun?

Da war noch Shandra die Bauersfrau,
verfolgt, gejagt, ihr Leben war rau,
streifte mit einem durch Dungeons und Felder,
große Kleinstädte und dunkle Wälder,
verstarb erschlagen von eigenem Blut,
dem letzten der Jerros,
er war böse, sie gut,
ein Bild von ihr verblieb,
nach dem tödlichen Hieb,
zum Gedenk ihres Heros.

Vhailor kannte keine Gnade,
das war für ihn selbst auch schade,
Ignus verbrannte sich die Finger,
er war kein guter Nahkampfringer.

Unzählig Mitgereiste die es verschlang,
während man mit ihnen rang,
Diebe, Priester, Bogenschützen,
kein Savegame konnte sie je schützen,
und mal endet man auch selbst,
unter tonnenschwerem Fels,
eingekerkert und gefangen,
ohne zum Endziel zu gelangen.

Es gibt solch traurige Geschichten,
aus vergessenen Gedichten,
als Exempel für die Tragik,
die mehr war als nur einmalig,
stehen diese Wegbegleiter,
geliebt, gehasste Mitunsstreiter.

Kraven · 02.12.2010

Stolpernder Traumtänzer

Und zu sehen die Wunder dieser Welt zog ich aus
Durchquerte Meere, Wüsten, Täler
doch fand sie nie so schön
wie sie mir in meinen Träumen sind erschienen

Fluch und Segen sind sie mir
versüßend mir die dunklen Stunden
und doch
gleichzeitig
lassen die schönsten Momente sie mir blass erscheinen
stehen gebrochen vor mir
und erinnern unentwegt
an alles, was hätte sein können
an alles, was nie war
und nie sein wird
weil ein einzig Wort
nicht gesprochen wurde
oder
weil ein einzig Wort
das Falsche
ausgesprochen wurde
oder
weil ein einzig Wort
das Richtige
gesprochen wurde
zur falschen Zeit

Ich sehe all die Schönheit
die ich nie erleben werde
Momente der Sanftheit
des Verstehens
der Liebe

Und die Abenteuer
die ich gesehen
doch nie erlebt

die Gespräche
die ich dirigiert
doch nie geführt

die Tode
die ich im Herzen
doch nie im Fleisch gestorben bin

sind da, unentwegt
begleiten mich
tragen mich
und lassen den Alltag mir grau erscheinen
der all das bietet
der die Liebe, der den Hass, das Abenteuer und die Liebe
die Philosophen aller Zeiten
und die Möglichkeiten aller Leben
bereit hält
anbietet
anpreist
die ich doch niemals anrühre
in dem Wissen
in der Angst
dass sie angesichts meiner Träume verblassen

Allein bin ich
isoliert
gefangen inmitten meiner Träume
die mich wärmen
speisen
und mir Obdach gewähren
vor einer Welt, die mir nichts Böses will
deren einziger Makel es ist
real zu sein
wahrhaftig
und voll von Konsequenzen

Da ich arm bin, habe ich nur meine Träume
und mit Klauen und Zähnen verteidige ich sie gegen jene
die auf sie treten mögen

Denn wenn sie kommen
die Menschen
drohend
neidisch
und mir sagen wollen
Wach auf!
Sieh die Welt doch so wie wir
in all ihrer Trostlosigkeit
die wir in ihr
mit jedem Tage neu erschaffen
stelle ich mich schützend
vor meine Träume

Und wenn sie kommen
die Menschen
mit aufrechtem Blick
die Hände geöffnet
und mir sagen wollen
Wach auf!
Nimm doch teil an unserer Welt
erlebe ihre Wunder
zusammen mit uns
sei nicht mehr gefangen

dann stellen sich meine Träume
drohend vor mich
und warnen
und rufen
und spotten und wehren
und wachsen immer weiter zu ihrem vollsten Glanz
so dass die Wirklichkeit
und ihre Freude
verblasst
und hart
und trostlos
vor mir steht
und mir immer fremder wird

Und könnte ich sie loswerden
meine Träume
entkommen ihren sanften Armen
um die Welt dann
rein und ungefiltert
auf mich zukommen zu lassen
ich wüsste nicht
ob den Mut dazu ich fände
aus Angst
dass meine Träume
letzten Endes Recht behielten.

Irotor · 06.12.2010

Hierarchie

Eine Kugel
Stets im Blickfeld
Immer bei mir
Vollendet in sich

Auf ihr steht Logik geschrieben
In flammenden Lettern
Ein deutliches Fanal
Für viele Schemen wie mich

Immer als Selbstverständlichkeit
Immer als Konstante
Immer als Band
Zwischen andern und mir

Doch wabert die Masse
Als ob die Schemen
Die Kugel verzerren

unmerklich verschwimmt
Kugel in Oval
Abgeschliffen, verformt
Die Kugel an sich
Selber ein Schemen

Will sie benutzen wie eh und je
Die Kugel, die selbstverständlich thronte
will sie werfen auf Schemen
die neben mir stehen
Kann sie packen!
Kann sie werfen!
Doch fliegt sie hindurch
und wieder abstrakt

Ich sehs im kleinen
noch als Kind
schon als Erfahrung zu Beginn

seh Geschichte, erleb sie mir
ungeordnet, immer wieder, unstrukturiert doch repetiv
große Reden
Leere Phrasen, immerzu im Takt

hör Klageschrei,
während die Kugel sich von mir enfernt
hier der Hammer der Verachtung
Dort der Amboss der Ignoranz
das ehemals feste nur noch amorph
Pack die Kugel immer wieder
und immer wieder
Doch vergebens

nehme Tropf, nehme Tabletten wahr
Umgebung wie im Horror
Düsternis brauchts nicht
um den tiefen Schrei, der schon lange
In mir lauerte in einem gewaltigen Schub
zu befreien

Ich erwache jetzt
Die Kugel wieder fest
In flammenden Lettern
Nun immer bereit

Denn meine Verachtung ist stärker als ihre

Lisra · 09.12.2010

when daily life is a balance act
attention is focused on the rope
not on what's beneath or behind
dancer what did you leave behind
more than 1000 days
of keeping your skin
untouched and whole
letting tears not transform
into lines of blood
more than 1000 days
without old lies
more than 1000 days
being yourself on your own
dancer keep on going
use those wings if
you should fall
or tire of the act

Val · 21.01.2011

________________________

When We Where Lost

This ship is lost
it sunk for a reason
We tried it the last
time, this season

It's going down
From the sea level
To the ground
Back to the well

Where we came from
Back to the earth

This cold water
Encloses death.

____________________

Flowers & Escape

If you were a bird, I would let you go.
Look where I am now.
This wouldn't never ever be me, in no way.
So I escape, and you escape, and we escape.

I try to find that fucking button
On my keyboard.
And I push it and push it and push it.
Until it's over.

If we where on the meadow,
and you where a flower.
I would like no one to stomp on you.
Me too, so I try to escape.

'Cause maybe I'm that flower too.
I would like no one to stomp on me,
so I runaway.

____________________

Belgarion · 14.02.2011

Apophatie I

So saß ich sehend schwere Nacht
manch Tag in Seinem Dunkel;
Erkannte nichts, sah keine Macht;
Sah nichts, und saß im Dunkel.

Manch leichten Weg das Gehen gab
manch ander‘m freien Geiste;
man trug ihn letztlich doch ins Grab,
das lichterloh verwaiste.

So saß ich träumend von der Macht
des letzten, großen Wortes,
in meiner leeren, schweren Nacht
und traf den Sinn des Wortes

im Fallen, das kein Ende nimmt
im leeren, tiefen Schweigen
im Wort, das meinen Weg bestimmt
den uns nur Tränen zeigen.

Belgarion · 15.05.2011

Neue Nacht
Nebelfelder wogen leise und fernab von aller Flur
streifen Nächte, streifen Menschen, streifen Liebe, deren Spur
sich schon jahrelange zierte leis‘ im Lichte zu erblüh’n,
möglich, neu zu hellen Flammen; möglich, gänzlich zu verglühn.

Sieh die Tage, sieh die Stunden, wie sie leicht als Traum verwehn;
Sieh Minuten, sieh Sekunden, die als Ewigkeit bestehn
in den eisig klammen Wolken, die der Seelen Licht verzehr’n;
Lass sie weichen, denn die Jahre, sollen sich der Kälte wehr’n

die sich lautlos, lieblos formte, brach, was ewig angedacht
und im neuen Traum erstrahle, phönixgleich, die neue Nacht.

Belgarion · 15.05.2011

Schweigende Worte

Vergangen die Jahre, manche einsamer Tag
in Kälte gefangen, in trauriger Klag‘,
ob einstiger Träume, verlorener Lieb;
Sprich zu mir, Verlor’ne, und sag, ist der Trieb

der einstigen Kälte, die trennte das Band
so tief vorgedrungen, dass kein Wort sich fand?
Ich wünschte die Stunden, die Jahre zurück,
die uns so lang trennen doch scheint mir kein Glück
am heutigen Tage, da ich dich nun sah.
Du fliehst und ich weiß nicht, warum, was geschah.

Mir scheint, es gibt Worte, die tief ins uns drin
nach andren sich sehnen, doch machts keinen Sinn
Sie nicht auszusprechen, ins Schweigen zu fliehn;
Verlieh ihnen Schwingen, lass sie zu mir ziehn!

Sprich mit mir! Mein Sehnen, dich endlich zu seh’n
dich nochmal zu sprechen, dein Schweigen verstehn
ist’s was ich mir wünschte, manch Tag, manche Stund.
Dich schweigend zu sehen, als wär’s Erdenrund

vergangen wie wir, die einstmal zu Zweit
gemeinsam doch gingen, als wär’n wir bereit
in’s morgen zu gehen, durch manch lange Zeit,

ist Schmerz, ist Bedauern, ist kalt, ist mir Pein.
Komm sprich, mags auch möglich das letzte mal Sein.

Belgarion · 15.05.2011

Nachtgebet III

Herr, lass dein Wort in mir ersteh‘n,
lass mich auf altem Pfade
dein Licht, all deine Liebe seh‘n
die über mir als Gnade

gar lichterloh die Nacht erhellt,
die mich im Schmerz gefangen hält.

Gedankt sei dir für meinen Weg,
der mich zum Ufer führte,
an das ich meine Seele leg
in dieser dunklen Stunde,

in deine Hand, die mich umfängt
und mich zu neuem Handeln drängt.

Erbitten möchte ich nur ein Wort,
von Ihr, die du mich sehen lies’t,
an jenem schönen, alten Ort
den meine Liebe noch umfließt.

Lass Schweigen nicht im Schmerz besteh‘n;
Ich bitt‘, lass heilend‘ Wort entsteh‘n!

Belgarion · 25.05.2011

hum, derziet fließts mal wieder aus den Fingern *G* noch zwei *g*

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Blätter wogen leicht im Winde,
Streicher über traute Dinge,
fügen sich in ein Gebinde
eines Baumes, dessen Ringe

Ewigkeiten gehen sahen,
rasch im Fluss der Zeiten,
all die Dinge, die geschahen
und in diesen Weiten

dieser Äste liegen Leider
voller sanfter Ewigkeit,
stillen Ängste, sprengen Mieder
so man sie aus Sich befreit.

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Träumend schien das Leben leise
schlafend stets im Nichts zu weh‘n,
schien verloren, seine Weise,
klang als würd sie untergeh‘n

leis‘ im Tosen lauer Leben
die dem Menschengeist gegeben.

Träumend muss ein Leben, offen,
sich dem morgen anvertrau‘n;
Still erwachend, tief betroffen,
steh‘n im neuen Morgengrau’n,

tränenreich den Tag begrüßen;
Neuer Weg vor alten Füßen.

Lebend ist leicht zu erkennen,
wie die Welt in Trümmern liegt,
wenn die Menschen nicht bekennen
wo der Ast zum Bruch sich biegt

ob der Last der steten Tage,
traumgleich, ruh‘los, voller Klage.

Leben heißt, erkenntnisnahe
suchen, seinen Weg zu sehn.
Menschenkind! im Sein bejahe
deinen Weg, bleib niemals steh‘n,

nimm die Last der alten träume,
fort von dir; Pflanz neu die Bäume.

Handelnd such dann zu erneuern,
alles, was zu brechen scheint,
such, auch andre zu befeuern
bis der Traum erwachend weint

ob der Lauheit, ihm zu eigen,
jetzt, wo sich die Blüten zeigen,
die das Handeln, die das Streben
neu dem Menschentraum gegeben.

Urdanis · 26.05.2011

Nichtsdestotrotz, um den Tod geht's ja allemal, hier mein makaberstes Gedicht, das sich meiner Seele... bisher entrungen hat:
(Inspiriert durch das Lied "Menschenfresser" von Rio Reiser)

Mein Magen leer, mich hungert sehr
oh schafft mir doch ein Kindlein her.
Mich dünkt das zarte Fleisch ich brauch
das einz’ge, das mir füllt den Bauch
das mir befriedigt meinen Trieb
wenn ich’s in das Backrohr schieb!

So harr’ ich aus im dunklen Walde
spür’ wie sich’s nähert, das Mägdlein balde -
hab’s ja mit Magie beschworen
geheimnisvoll’ Gebräu vergoren
geopfert in der Vollmondnacht
den dunklen Mächten dargebracht!

Vernehm’ im Fernen des Mädchen’s Schritt'
wie’s grad mein magisch’ Reich betritt'
mit bloßem Fuß zu später Stunde
da trieft mir’s Wasser in meinem Munde -
lange halt’ ich’s nicht mehr aus:
„Komm nur, komm zu meinem Haus!“

Hier legt’ ich alles schon bereit
für’s langersehnte Fest zu zweit –
ein Kerzlein noch, dann ist’s perfekt
während die Kleine mein Haus entdeckt!
Angezogen von der Pracht
ja, ja, ich weiß, wie man das macht!

Scheues Klopfen an meine Tür
einen Trunk gereichend öffne ich ihr.

Sie sieht nur mein strahlend’ Kleid:
„Komm und trink, du süße Maid!“
Voll Vertrauen nimmt sie’s an
sinkt auf einen Stuhl sodann
von schwerem Schlafe übermannt
Messer schon in meiner Hand
sanft in ihre Kehle gleitend -
das ist’s, was mir Genuss bereitet!

Ich schlitz’ sie auf - zerstückle sie
das Fleisch so saftig wie noch nie
in Stückchen auf den Grill mir lege
gewürzt dann in das Backrohr schiebe
süßer Duft verströmt im Haus
ach, wie freu’ ich mich auf diesen Schmaus!

...Stunden später der erste Biss
wie hab’ ich dies’ Gefühl vermisst...

Seit langem gesättigt schlaf’ ich ein
zufrieden, endlich nicht mehr allein
vereint mit diesem süßen Kinde
ins Träumeland sodann entschwinde!

Gar viele Menschen mir begegnen
doch was ich da bekomm’ zu sehen
lässt mir die Haar’ zu Berge stehen:

Quälen Rinder, quälen Schweine
brechen den Hühnern Schnäbel und Beine

abgemagert... ängstlich... sitzen sie
auf eisernen Stangen - bewegen sich nie

gehalten dort auf engstem Raum –
ich glaube, meinen Augen nicht zu trau’n
beginnt ein Mensch eine Kuh zu schlagen
statt dessen müsst’ er’s ihr nur sagen
was er wirklich von ihr will
in das Ohr des Tieres... flüsternd... still.

So viel Trauer, Angst und Leiden
wohin ich schau' - nicht zu vermeiden
doch dann, ich glaub’ mich trifft der Schlag
die Menschen essen in der Tat
dies so schändlich gehalt’ne Getier
wo bleibt denn die Ethik hier?

Sich ernährend von Angst und Trauer -
Gefühle hinter dicker Mauer
denn was der Mensch sich einverleibt
macht sich bemerkbar mit der Zeit
so viele hier mir nicht glücklich erscheinen
wenn man das sieht, könn’t man fast weinen!

Erwachend nun aus meinem Traum
wie bin ich froh, mein Haus zu schaun’
mit dem zerteilten Mägdelein –
kam aus freien Stücken zu mir herein
nicht gefangen - nicht schlecht gehalten
s’war ja doch ein armes Kind
für jeglich’ Gefahr im Walde blind
allein... verlassen... hatte niemanden mehr
nur solche Kinder finden zu mir.
Und statt zu erleben grausame Not
schenkt' ich ihr den sanftesten Tod!

Bedenk all’ dies, wenn du erwägest
zu urteilen über deinen Nächsten –
die Schatten - ja die sind auch in dir
denn ALLES IST MIT ALLEM VERBUNDEN HIER!

Belgarion · 29.05.2011

Lag ich schlummernd einst in Träumen
einer lang vergessnen Nacht
schien vergessen, schien in Räumen
eingesperrt und ihr Pracht

trog mich über manche Klage,
half mir über manchen Weg.
Lebt‘ ich dann die neuen Tage
schritt ich über manchen Steg

neuer Träume, neuer Liebe
sah, das was verlorenen war
Boden wurd für neue Triebe
durch die Tage, durch die Jahr.

Ach, im alten Traum verblieben
weiß ich, was es heißt, zu lieben.

Vitez · 09.06.2011

Ich weile hier schon lange,
an diesem finstren Ort.
Vegessen und verlassen,
alle sind schon fort.

Ewig nun schon bin ich,
in diesem dunklen Tal,
allein trösten tut mich,
der Einsamkeit Choral.

Bei Sonne und bei Regen,
werd ich immer stehn,
niemals mich bewegen,
doch einst wohl vergehn.

Altern werd ich niemals,
keine Falten haben,
doch wirft es mich hernieder
die Zeiten an mir nagen.

Belgarion · 19.06.2011

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Komm, Lieb, lass mich dein Wesen seh‘n,
in allen dunklen Stunden;
Lass mich an deiner Seite steh‘n,
gemeinsam uns erkunden

was mancher Tag, was finstre Nacht
uns gibt, die vorwärts schreiten,
mal sei es unter Sternenpracht
mal unter tristen Weiten

die meeresgleich in uns besteh‘n.

Komm, Schöne, breit die Flügel weit,
die schillernd dir gegeben,
durchstreif die Himmel alter Zeit
zum Traum, zum neuen Leben

das vor dir liegt. Set sanften Schritt
sacht samten auf die Wellen
die dich umformen und betritt
des Lebens neue Quellen

der Träume, die sich breiten weit.

Komm, Lieb, zeig scheu mir deinen Tag,
dein Herz, all deine Sorgen,
zeig mir dein Wesen, deine Klag,
dein Dunkel, dass verborgen

in dir, in deinen Worten klingt;
Lass mich in dir besteh'n;
Was immer auch die Nacht uns bringt,
lass mich dein Wesen seh‘n

und mit dir manchen Morgen.

Mystic Fighter · 09.07.2011

Die Welt verschwimmt vor meinen Augen,
lebte ich einen Traum?
Die Blicke schweifen ab, kein Fokus mehr,
der ganze Körper wie gelähmt.

Viele Stunden, viele Tage,
viele Nächte... so viel Zeit.
Alles so nah, ich könnte es greifen,
doch meine Hand gleitet ins Leere.

Die Gedankenströme versickern im Nichts,
meine Gefühle martern mich zugrunde.
Die letzte Barriere scheint zu fallen,
gerade als ich sie bräuchte.

War alles umsonst? Alles vertane Zeit?
Ich mag es nicht glauben, kann das sein?
War alles nur eine Seifenblase, zerplatzend,
beim allerersten Stich?

Es bleibt nur noch die Hoffnung,
es liegt in deiner Hand. Ich bin bereit,
lass uns die Zweifel zerstören,
wir haben die Kraft. Ein letzter Schritt!

Elanor · 02.08.2011

I’m only seeing you

Where are the others?
I’m not able to see them
I have only eyes for you
What shall I do?
What shall I do?
I have only eyes for you

My heart is stunned
It’s echoing in my venes
But I have only eyes for you
What must I do?
What must I do?
I have only eyes for you

So sad, so much
It’s penetrating my mind
I’m only seeing you
Why do I shiver?
Why do I shiver?
Just cannot see anything but you

I wish to cry
I wish to sream
You are my world
How can I live?
How can I live?
Ever without you

"Ich will sterben" oder "Das Topic der dramatischen Gedichte"

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