Fantasy Bücher - Suche Beratung

Olome Keratin

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@Dargh: Kannst du mal bitte genau sagen, was du unter "low fantasy" verstehst? Laut Wikipedia gibts dafür zwei Deutungen, einmal dass auf das guter Held, böser Schurke-Schema verzichtet wird und die Handlung vor allem aus Gemetzel und Sex besteht, zum anderen, dass eher wenig Magie und fantastische Wesen vorkommen.
Ansonsten würde ich noch gerne wissen, inwieweit dich Reihen stören, bei denen ein Band zwar in sich abgeschlossen ist, aber Fortsetzungen vorkommen.
 

Ysrthgrathe

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@Darghand
Hm, mir ist auch nicht ganz klar, was du mit low fantasy meinst.
Wiki hat unter low fantasy ein paar "Bekannte Vertreter" aufgelistet.
Die haben in der Regel aber Conan-der-Barbar-typische Reihen geschrieben, wenn ich das richtig sehe?

Aus der Reihe dieser Vertretern haben mir die Romane von Steven Brust gut gefallen.
Die Mischung aus Fantasy-, Mafia- und Entwicklungsroman ist eines der wesentlichen Alleinstellungsmerkmale der Taltos-Reihe.
http://de.wikipedia.org/wiki/Steven_Brust#Dragaera
Also durchaus innovativ und an der Sprachbegabung scheitert es auch nicht.
Es muss auch nicht die Welt gerettet werden.
Nur eben doch irgendwie eine Reihe. Allerdings ist jeder Roman für sich abgeschlossen und ohne Probleme in beliebiger Reihenfolge ohne Kenntnis der anderen Bücher lesbar.
Magie ist leider auch etwas sehr Alltägliches.
Ich selbst hätte die Reihe aber eher nicht unter low fantasy eingeordnet.

Ebenfalls gut lesbar sind die Romane von David Gemmell (ebenfalls ein Autor aus der "Bekannte Vertreter"-Liste von wiki).
http://de.wikipedia.org/wiki/David_Gemmell#Die_Drenai-Saga_.28Drenai.29
David Gemmells Romane können der Heroic Fantasy oder Low Fantasy zugerechnet werden. Seine Protagonisten bewältigen Schwierigkeiten in der Regel durch direktes, kompromissloses Handeln. Sie zeichnen sich weniger durch eine ausschließlich gute oder ausschließlich böse Gesinnung aus, sondern vielmehr durch edles, altruistisches oder aber durch niederträchtiges, selbstsüchtiges Verhalten. Am Ende triumphiert aber stets das Gute über das Böse – ein Prinzip, das Gemmell bewusst verfolgt, um aufzuzeigen, dass es sich lohnt, auf der Seite des Guten zu stehen.
[...]
Sämtliche Romane David Gemmells sind in sich abgeschlossen. Dennoch sind viele Romane durch Personen, Orte oder Dinge lose miteinander verknüpft.

Gut zu lesen und unterhaltsam, hohe Literatur und Anspruch sollte man eher nicht erwarten.

Muss das ganze in einer Fantasy-Welt spielen?
American Gods von Neil Gaiman ist auch ziemlich gut.
http://de.wikipedia.org/wiki/American_Gods
Das ist aber so etwas wie ein amerikanisches Roadmovie mit mythische Göttern.

Auch wenn man Reihen nicht mag, in "Das Lied von Eis und Feuer" von George R. R. Martin sollte man auf jeden Fall mal reinschnuppern.
Das ist momentan die Referenz in Sachen gute Fantasy.
 

Darghand

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Low Fantasy ist für mich gleichbedeutend mit: keine exzessiv eingesetzte Magie, keine (eingreifenden) Götter, keine unsterblichen Wesen, keine Dämonen, keine Elfen in magischen Luftschiffen; keine Städte in Bäumen aus Glas usw. usf.

Stattdessen halt Welten, an denen der Schmutz des europäischen Mittelalters haftet und die dabei mit einem Schuss Fantastik daherkommen.

Gefallen haben mir bisher die Hexer-Romane (in denen es zwar Elfen, Zwerge und Menschen, aber das Ganze nicht zu einem Heiteitei-Ringelpietz der "guten" Rassen ausartet; und in denen Magie zwar mächtig, aber genau deshalb selten ist) und das Lied von Eis und Feuer (auf dessen nächsten Band ich schon ewig warte).

Von den Links scheint mir nur David Gemmell meinen Geschmack zu treffen. Werd mal in einer Buchhandlung reinlesen, wenn sie was von ihm da haben.
 

Ovashyn Envarloy

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Falls jemand Tipps hat - wenn möglich bitte low-fantasy und wenigstens ansatzweise innovativ und sprachbegabt - nur her damit.
Ich hab Des dunklen Ritters Heldenlied von D. Gemmell gelesen und kann es nur weiterempfehlen! Düstere Atmosphäre, low Fantasy (eine Art Vampir taucht auf, viel mehr auch nicht) und eine packende Story.
 

Karn Westcliff

"Die Geschichte"
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Von David Gemmell hab ich bisher Waylander, Die Legende und Druss-Die Legende gelesen.
Die Bücher der Drenai-Saga sind wirklich nur äußerst lose verknüpft! Man findet nur hie und da eine Brotkrume, die auf ein früheres Buch deutet. Gemmell gilt als John Wayne der Fantasie, was ganz gut passt. Die Hauptprotagonisten sind knurrige Einzelgänger mit meist überragenden Kampffähigkeiten. Widerwillig lassen sie sich in den jeweiligen Handlungsverlauf hereinzerren, um am Ende glorreich unter zu gehen, oder so gerade daraus hervorzukrabeln. Auf jeden Fall siegt die gute Seite unter Blut und Tränen und mit viel Verlust.
Gut und flüssig zu lesen, mehr aber nicht (was nicht negativ gemeint ist).
Wer auf Alan Burt Akers 'Dray Prescot-Saga' steht, der kommt auch mit Gemmell gut klar.
 

Falk

ChickenWizzardwing
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@Dargh: Wenn es auch in die Richtung historischer Roman gehen darf: Frans G. Bengtsson "Die Abenteuer des Röde Orm"

Wenn es ein bisschen in die Richtung von "Das Lied von Eis und Feuer" gehen soll (Mittelalterliche Welt mit viel Intrigen um die Macht), kann ich noch Brian Ruckley "Winterwende" empfehlen. Es ist vielleicht nicht GRRM, aber ich habe es trotzdem verschlungen. Nachteil: Es ist kein einzelnes Buch, sondern auch wieder eine Reihe. Zweiter Nachteil: Es ist bis jetzt erst das erste Buch erschienen. :rolleyes:

Ich würde mir auch nicht zu viel zu lesen vornehmen, denn am 1.März erscheint der letzte Teil der Hexer-Reihe "Die Dame vom See" *freu* ;)
 

Ysrthgrathe

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@Dargh
Du kannst dir mal die Romane von Joe Abercrombie anschauen.
Da gibt es zum einen die The First Law Trilogie:
http://en.wikipedia.org/wiki/The_First_Law
Die Hauptcharaktere sind alles Antihelden, zum Beispiel ein durch Folter verkrüppelter Foltermeister der Inquisiton, über dessen Arbeit ziemlich ausführlich berichtet wird. Zwar kommt ein Zauberer vor, der frappierend an Gandalf erinnert, Magie kommt aber dennoch selten vor und wird von den meisten Bewohnern dieser Fantasy-Welt sogar als Humbug abgetan.
Der erste Band der Trilogie wäre dieser hier:
http://www.amazon.de/Kriegsklingen-First-Law-01-Abercrombie/dp/3453532511/ref=ntt_at_ep_dpt_4

Im selben Universum spielt der vollkommen in sich abgeschlossene Einzelroman Racheklingen.
http://www.amazon.de/Racheklingen-Roman-Joe-Abercrombie/dp/3453525221
Da kommt gar keine Magie vor, wenn ich mich richtig erinnere.

Viele Kraftausdrücke, viel Blut und völlig ohne die typischen guten Heldenfiguren. Die Bücher sind erfrischend anders und gut lesbar, aber bestimmt keine zukünftigen Klassiker.


Noch ein Vorschlag ist die Weitseher-Trilogie von Robin Hobb.
Der erste Band heißt Der Adept des Assassinen
http://www.amazon.de/gp/product/340420350X/ref=cm_cr_asin_lnk
neu erschienen als Der Weitseher
http://www.amazon.de/Weitseher-Roma...=sr_1_4?s=books&ie=UTF8&qid=1297276793&sr=1-4
Ich mach es mir mal einfach und setzte einen Link auf eine Kritik.
http://www.buchkritik.at/kritik.asp?IDX=812

Mittelalterliche Welt, seltener Einsatz von relativ schwacher Magie.
(Das Königsgeschlecht kann z.B. in wassergefüllten Schalen sehen, was in weit entfernten Teilen des Königreiches passiert, daher der Name Weitseher.
Ebenfalls möglich ist eine Form der Telepathie, allerdings nur mit den 10(?) anderen Menschen, die diese Fähigkeit besitzen.
Der Haupcharakter kann sich mit einem einzigen Tier "verschwistern", d.h. er kann mit diesem gedanklich kommunizieren. Allerdings muss das dringend geheimgehalten werden, Menschen mit dieser Gabe sind sehr selten und werden bei Entdeckung verbrannt oder bestenfalls nur verjagt.)
 
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Darghand

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Danke für eure Tipps und eure Bemühungen. :):up:

Abercrombie klingt wirklich interessant, das schau ich mir mal näher an.
 

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
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@Dargh: Ich fürchte, von meinem Lesestoff kann ich dir nichts empfehlen, das einzige, das in Frage käme, wäre die Romanfassung der Nibelungensaga von Stephan Grundy. Da gibts einmal "Rheingold" aus Sicht Siegfrieds und andererseits "Wodans Fluch" aus Sicht Hagens. Beide Bücher sind für sich abgeschlossen, die Auffassung der Charaktere ähnelt sich aber. Götter kommen übrigens vor, allerdings sollte dich das da nicht so stören, hoffe ich mal. ;)
 

Darghand

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Ich bin leider zu antifa um treudeutsche Sagen wie die Nibelungen zu lesen. :D
 

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
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@Dargh: :wunder:OMG:eek: Man kanns auch übertreiben.:rolleyes:
 

Malik ibn Harun

Sohn der Wüste
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Darghand: Du verpasst was. Die zwei erwähnten Romane von Stephan Grundy sind, unabhängig von ihrer alten Vorlage, großartige low Fantasy-Romane, mit Intrigen, menschlicher Zerrissenheit, hochinteressanten, düsteren Göttern... ich habe beide 2-3x gelesen, mir fallen nicht viele Bücher ein, die mir ähnlich viel Freude bereitet haben.
 

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
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@Dargh: Das kommt daher, dass du hier auf mich so rüberkommst, als meintest du so etwas wirklich ernst. Wenn ich dich im RL kennen würde, passierte das vielleicht nicht.;)
 

Sir Darian

Ritter des Helm
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Hmmm... *grübel*

Naja, ich kenne Darghand auch nicht persönlich und habe mir anfangs auch gedacht, "Nee, oder? :rolleyes:".

Aber der :D am Ende von Darghands Zitat zeigte dann doch irgendwie, dass es nur ein Spass sein kann.
Oder nicht? ;):up:
 

Olome Keratin

Gleichgewichtiger
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@Pie: Bei dem :D hab ich mir gedacht, der grinst jetzt breit, weil er mich mit seiner Einstellung bestimmt geschockt hat.:p
 

Belgarion

Düsterdichter
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Empfehlung meinerseits: KJ Parker, genialer Typ, bion grad bei seiner zweiten Triologie
 

Farak Borin

Junior Member
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Also ich hätte als Tip den Dornenkönig von Greg Keys anzubieten. Ich musste mich zwar ein bisschen an den Stil gewöhnen, da er in jedem Kapitel zu einem andern Charrakter des Buches springt aber ich fand es trotzdem sehr gut.
soweit ich weis gibt es 4 Bände davon

Hier mal eine Ausschnitt dazu:

http://www.buchkritik.at/kritik.asp?IDX=2827
 
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