Ja, Val, da hast du Recht. Gefangen sind beide Typen (und nicht nur die
).
Gefangen so lange, bis man den Schmerz, der hinter jeglichem Verhalten steht annimmt.
Denn auch Schmerz/Kummer ist ein Gefühl, dass simpel ausgedrückt, gelebt und gefühlt werden muss.
Alles, was drum herum, es so wahnsinnig schwer macht ist unser Kopfkino.
Die Geschichten, die wir so lieben und in denen wir uns immer wieder verstricken.
So lange der Mut fehlt sich dem eigenen Kummer zu stellen verlieben wir uns praktischerweise immer wieder in die, welche uns mit der Nase drauf stoßen.
Ganz schlimm, ganz hässlich und manchmal wirklich tragisch.
Um so größer ist das Glücksgefühl, wenn man diese Verwirrungen ein mal aufgelöst hat.
Veldryn,
so sehr ich deinen Wunsch nachfühlen kann, dass du gerne für ihn und für dich einen "Weg daraus" finden möchtest und so sehr ich auch verstehe, dass du die sinnlosigkeit hinter seinem Tun erkennst...
erkennst du sie hinter deinem?
Man kann für andere keine Erlösung bringen.
Jeder, auch in Beziehungen, geht seinen eigenen Weg.
Genauso, wie du vielleicht die gute Absicht hinter unseren Worten wahrnimmst und trotzdem nicht dein Handeln ändern kannst, ergeht es anderen Menschen.
Du kannst dich nur um dich selbst sorgen und entscheiden, was gut für DICH ist..
Gefühle aufgeben bedeutet nicht weniger Schmerz.
Du sollst auch keine Gefühle aufgeben, aber die Geschichten dahinter.
Dann ist Kummer nur noch Kummer, der ganz, ganz viele Bilder haben kann.
Aus der Kindheit, aus der letzten Beziehung, ja sogar aus der Geschichte deiner Familie und Vorfahren...
Man kann, wenn man es übt, mit dem Kummer meditieren.
Er verschwindet dadurch nicht, und das ist gut so, er soll ja nicht unterdrückt werden und dann immer wieder als ein gefräßiges Monster im blödesten Moment auftauchen.
Aber man kann erkennen, dass der Kummer nicht an dieser einen Geschichte hängt.
Er hat etwas mit dir zu tun und zwar ganz allein mit dir.
Wenn du das schaffst, wirst du immer noch traurig sein, aber es verändert sich.
Es tut weh, aber es überwältigt einen nicht mehr und kann ganz neue Einblicke in das eigene Gefühlsleben bringen.
Und, auch wenn es schwer fällt, es hat etwas mit Liebe zu tun, den anderen
seine eigenen Entscheidungen treffen zu lassen und ihn seinen eigenen Weg
gehen zu lassen.
Manchmal erscheint einem das unmöglich, aber ist es nicht der tiefere Sinn von Liebe, den anderen Sein zu lassen?
Nur was frei ist, kann sich annähern, alles andere wäre Zwang und der Liebe so fern wie eine andere Welt.