Baldurs Gate 3 ?

Quentin

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Meine Meinung, das Spiel ist kein Baldurs Gate 3, es dürfte aber die beste Videospielumsetzung eines D&D Regelwerks werden die es bisher gab.

Ich finde man erkennt an der Demo sehr deutlich, dass sie sich nicht an Baldurs Gate 1 und 2 orientieren sondern an typischen D&D P&P Runden. Und das machen sie auch sehr gut, das Problem dabei ist allerdings, dass sie dabei sogar soweit gehen die Atmosphäre der alten Spiele zu ignorieren.
Ein gutes Beispiel dafür sind die Sprünge, ja das ist im D&D Regelwerk möglich, allerdings führen die nicht zu kleinen Erdbeben, ich kann die Sprunganimationen einfach nicht ernst nehmen. Ähnlich ist es mit dem Werfen von Schuhen, ja auch das, kann in einer P&P Runde vorkommen, nur werden die Schuhe dann, zumindest bei den meisten Gamemastern, keinen großen Schaden machen und es geht halt auch auf die Atmosphäre, wie soll so eine ernste Atmosphäre entstehen?

Pathfinder Kingmaker ist auch näher am D&D Regelwerk als Baldurs Gate, Rüstungen haben ein Gewicht das die Geschwindigkeit beeinflusst, bei schlechtem Wetter kommt man langsamer voran, auch bei Pathfinder Kingmaker sind Sprünge möglich, allerdings nur in Textfeldern. Die Atmosphäre ist dadurch eine ganz andere weil es nicht überzogen wirkt.
Sowohl in P&P Runden als auch in Pathfinder Kingmaker sowie PoE bleiben viele Aktionen, wie Springen, Klettern usw. der Fantasie überlassen. Larian versucht jetzt diese direkt in der IG Grafik darzustellen und verwendet dabei extrem unpassende Animationen.

Ein weiterer Punkt, den ich sehr kritisch sehe, ist die Geschichte, es wird eigentlich keine persönliche Geschichte erzählt. Das wird auch dadurch deutlich, dass man die Begleiter als Hauptcharakter spielen kann, alle haben einen Wurm im Kopf und jeder von ihnen ist, je nach Wahl, nicht nur Begleiter sondern Hauptcharakter.
Da stellt sich mir die Frage, wessen Geschichte dort eigentlich erzählt wird? Doch nicht die einer Person sondern die einer Gruppe von Personen. Auch frage ich mich, warum in diesem Szenario der Charakter, den ich spiele, der Hauptcharakter ist? Er ist es nicht wirklich. Das macht die ganze Geschichte schon extrem unpersönlich. Beim dem einen Durchgang ist der Vampir der Hauptcharakter und der Magier Begleiter, beim nächsten ist es umgekehrt? Wie will man so den Begleitern und dem Hauptcharakter Tiefe geben? Insbesondere da die Tiefe, die sie als Begleiter vielleicht bekommen, doch dadurch aufgehoben wird, dass man sie, wenn man sie als Hauptcharakter spielt, völlig anders spielen kann.
Das ist in etwa so als könnte man in Baldurs Gate Minsc zum Hauptcharakter machen und mit ihm entscheiden Boo abzumurksen, mit der Begründung dass ein Hauptcharakter Entscheidungsfreiheit braucht.

Also irgendwie, bin ich bisher nicht wirklich begeistert. Am besten sie machen daraus ein Multiplayerspiel dass es ermöglicht P&P Runden online zu spielen, aber als Baldurs Gate 3, ne, das kann ich nicht erkennen.
 

Acifer

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Zwei weitere kleine Enttäuschungen für mich: Die Partygröße ist auf vier reduziert, und es scheint keine deutsche Sprachausgabe geplant zu sein. Letzteres muss man wohl bei der guten englischen Komplettvertonung verschmerzen, aber die überdurchschnittliche Partygröße war für mich immer ein ganz großer BG-Pluspunkt.
 
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Tim

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Bezüglich Party: Ich halte die Idee mit den Origin Stories ja gut, aber erinnert euch mal an den ersten BG Durchgang damals. Ihr wart gespannt darauf wen ihr trefft - und vor allem, wie Leute so ticken und ob sie wirklich auf eurer Seite sind.
In BG3 kannst du jedenfalls nach dem gezeigten schon bei der Charakterauswahl sehen welche Stories alle Mitstreiter so haben - da die Partymitglieder ja anscheinend nur die auswählbaren Origin Charaktere sein sollen. Sprich: wenn du die Gythianki wählst und dann den Vampir triffst weißt du schon dass er Vampir ist... was eigentlich ziemlich doof ist.
 

Jastey

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Bei dieser Vermischung von HC und aufnehmbaren NPC schüttelt's mich! Ich möchte doch die NPCs im Laufe des Spiels kennen lernen, und ihnen bei ihren Quests helfen, und nicht das Gefühl haben, dass mein HC eine multiple Persönlichkeit hat wenn Ihr versteht, was ich meine.
Ich hoffe sehr, dass es mehr aufnehmbare NPC gibt als die von der Charakterauswahl!
Und Begrenzung auf 4 Leute finde ich sehr schade. Das heißt nur 3 Begleiter... Ich werde in meinem Bedürfnis nach NPC Dialogen und Interaktionen verhungern.
 

Maus

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Du weisst doch, wieviel Aufwand es ist, NPCs zu schreiben... mehr Realismus bitte ;)
 

Jastey

Matron Modderholic
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@Acifer ist das eine wahre Nachricht oder ein Scherz?
 

Jastey

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Puh. Mnchmal steh ich da auf dem Schlauch.
OK, aber dann kann man natürlich keine vernünftigen ausgereiften NPCs erwarten, da habe ich dann Verständnis. ;)
 

Rink

Strassenköter
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Story: Baldur’s Gate oder nicht: also hier würde ich anbringen, dass klar gesagt wurde, dass das Spiel 100 Jahre nach den Vorgängern spielt. Dies eröffnet den Machern viele Möglichkeiten, vergangene Stories sehr interessant wiederauferstehen zu lassen und zu Ende zu erzählen. Weiter würde ich mutmassen, dass es kein Zufall war, dass wir ein Amulett gefunden haben, welches uns mit Toten sprechen lässt.

Weiter hat Larian die Frage am Ende bewusst nicht beantwortet, was eigentlich nur eine Schlussfolgerung zulässt: Larian will die Nostalgie zu einem späteren Zeitpunkt zu Marketings-zwecken voll ausschlachten. Ich bin nicht erfreut darüber, denn auch ich hätte gerne schon mehr Hinweise gesehen, dass wir mehr über unsere Freunde oder Auswirkungen unserer Taten erfahren würden, aber ich würde euch raten, hier einfach mal abzuwarten.

RTwP versus Rundenstrategie: Realtime with Pause wie es bei Baldurs Gate gemacht wurde, ist eigentlich nichts anderes als „automatisch Autoattack benützen, bis ich sage stopp“. Dies ist aus meiner Sicht eine Funktion von Action-RPGs und funktioniert sehr gut, wenn das Spiel gefüllt ist mit Trashmobs und man eine Klasse spielt, welche sowieso nur die Standardattacke zur Verfügung hat. Ist das wirklich so toll, dass man Funktionen einbaut, welche nur dazu existieren sind, damit ich das Spiel NICHT spielen muss? Das war schon in BG schwierig zu spielen, wenn man auf höheren Schwierigkeitsgraden, Solo oder mit Magierklassen gespielt hat. Ich bevorzuge ein Spiel, welches mir A mehr Optionen gibt als die Standardattacke und B in welchen Kämpfen lieber rar und dafür nicht reine Zeitverschwendung sind, weil man durch die Gegner marschiert ohne mehr als einmal die linke Maustaste zu drücken, da kann man sie ja gleich weglassen. Beide Aspekte (viele Optionen in Kämpfen, Kämpfe fordernd statt Trash) wurden bei der Präsentation bestätigt und es ist völlig klar, dass ein Spiel mit komplexen Optionen nicht über RTwP gesteuert werden kann.

Weiter ist es doch spannender, den Spielern eben mehr Möglichkeiten (aktive, wie auch passive) zu bieten, welche auch ausserhalb der Kämpfe Möglichkeiten für Rätsel, Geheimnisse usw. bieten, welche bei anderen Spielen bisher so nicht möglich waren. Ansätze dafür haben wir zur Genüge gesehen.

Anzahl Partymitglieder: Ja, BG hatte maximal 6, hier haben wir vermutlich maximal 4. Auch hier verstehe ich aber die Entscheidung aufgrund der gezeigten Kämpfe. Für mich ist das dann nicht ein Problem, wenn die Partymitglieder gut geschrieben sind und auch aktiv an der Story teilhaben. Dies müssen sie noch beweisen.

Originstories: Ich persönlich habe keine Angst, dass man nur durch die Originstories den Charakter bereits komplett kennt, wenn man ihn trifft. Erstens muss man ja die Originsstories weder lesen noch eine Originstory spielen und zweitens wäre es extrem schlecht geschrieben, wenn die Stories nur aus der zuerst präsentierten Seite Text bestehen würden (gut bei Minsk wär‘s nicht viel mehr als eine Seite, ich liebe ihn, aber ich glaube da bräuchte man auch nicht viel mehr). Ich bin sicher, die Hauptstory wird interessante Dinge aus den Charakteren herauskitzeln. Ich persönlich werde zuerst eine eigene Geschichte spielen um die Charaktere von aussen kennenzulernen und danach vielleicht eine Originstory anpacken, welche mich interessiert um mich in eine Rolle hineinzuversetzen. Für mich ist das also eher ein zusätzliches Feature und wenn ich‘s nicht mag, dann werde ich‘s nicht spielen.


Was ist Baldur's Gate?

Aber es ist klar, am Ende kommt es halt darauf zurück, was für euch Baldur’s Gate ausgemacht hat, ob ihr dieses Spiel als Baldur’s Gate akzeptieren werdet oder nicht. Für mich waren das

* Fantasy RPG im Mittelalterszenario mit einigermassen limitierten Magie (LotR-Nostalgie),
* die freien zur Erkundung einladenden Grünflächen/Städte statt endloser Dungeons (besser in BG1),
* tolle Partymitglieder mit Banter, Stories, Quests und Teilnahme an Hauptstory (deutlich besser geschrieben in BG2 als BG1),
* Secrets (geheime Items, versteckte Quests irgendwo auf der Map, seltsame Items wie Lilacor)
* taktische, fordernde Kämpfe in isometrische Ansicht (ich erinnere mich nur an die schweren Kämpfe, in welchen ich 10 Mal gestorben bin).
* und last but not least wäre für mich heute Baldur's Gate die Charaktere, die Stories und die Welt in welcher wir Baldur's Gate 1 und 2 gespielt haben.

Und das alles kann ich bisher dem neuen Spiel bisher nicht absprechen.

Aber mir ist es am Ende auch egal, ob das Spiel alle meine Erwartungen 1:1 erfüllt und ich kann diejenigen Leute, die z.B. während der Präsentation endlos rumjammerten oder wütende Kommentare schrieben absolut nicht verstehen. Wenn man‘s nicht mag, soll man’s nicht spielen. Aber es ist doch egal, was hier produziert wird, ALLES ist besser als gar nichts. Nur dass da jetzt Baldur’s Gate draufsteht, heisst nicht, dass man euch etwas wegnimmt, nur weil‘s nicht euren persönlichen Wünschen entspricht.
 

Falk

ChickenWizzardwing
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Ich sehe es ähnlich wie Morywen, konnte mir nach einer halben Stunde die Demo mit dem Gelaber nicht mehr geben ;) Was aber eher an solchen Demos mit Gelaber als am gezeigten Teil des Spieles lag. Habe ich in der letzten halben Stunde noch so viel Info verpasst, dass das Spiel hier schon so kaputt geschrieben wird? Dabei gebt ihr fast alle zu, dass es vermutlich ein gutes Spiel wird. Daher kann ich mich auch nicht dem Kommentar von Benjamin Dannenberg anschließen. Kleine Beispiele aus dem Kommentar: "Charaktere und ihre Gespräche sind bis ins feinste Detail in cinematischen Dialogen ausgearbeitet, viel Platz für Fantasie bleibt da nicht." Seriosly? Guter Mann, wir sind 20 Jahre in der Zukunft. Weiter: "Dazu kommt der Kardinalsfehler der gestrigen Demo: Wenn du schon eine Legende fortsetzen willst, dann musst du mit Referenzen, Anspielungen und vertrauten Elementen den Geist des Vorgängers einfangen und diejenigen von Sekunde Eins an überzeugen, die die Legende lieben." Genau das kann man anders sehen. Disney hat das z.B. bei Star Wars auf die Spitze getrieben und so viel Fanservice gemacht, dass die Filme für mich nur noch weichgespülte Versionen der Vorgänger waren. Dabei hätte es sicher so viele neue, mutige und spannende Ideen für die Fortsetzung der Original-Trilogie gegeben. Um wieder den Schwenk zu Baldurs Gate zu bekommen: Hier finde ich übrigens die Idee der Gedankenverschmelzung zwischen HC und NPC als neues Konzept echt spannend. Das hat Potenzial und hat mich in dem - auch ansonsten echt grandiosen Trailer- wirklich neugierig gemacht. Und hat sicherlich auch Potenzial für die ein oder andere humoristische Einlage, wenn man es nicht übertreibt. Erinnert mich ein außerdem ein wenig an die Hilflosigkeit im Unterwelt-Gedankenschinder-Dungeon von BG 2. Den einzigen Kritikpunkt, den ich bisher absolut nachvollziehen kann, ist das rundenbasierte Kampfsystem. Etwas, was ich als alter Heroes of Might an Magic-Nerd sehr mag. Kann mir aber vorstellen, dass das eine bittere Pille für Echtzeitliebhaber ist. Hier war das pausierbare System von BG echt ein perfekter Kompromiss! Dies ist vielleicht ein wenig zu mutig von Larian. Oder man war tatsächlich schon mit dem System für eine Divinity-Fortsetzung fertig, wie Folas in den Raum geworfen hat.
 
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Rink

Strassenköter
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Was du vielleicht verpasst hast:
Amulett um mit Toten sprechen zu können Aus meiner Sicht ein geplanter Hinweis auf zukünftige Interaktionen mit unseren Freunden aus BG1 und 2.
Q&A:
1. Regelwerk ist momentan reines D&D, was zur Zeit zu schwer ist, Early Access wird bewusst für Balancing eingesetzt. Early Access wird nur einen Teil des Spiels bieten, nicht das Ganze.
2. Konsolen: PC und Stadia ausschliesslich für jetzt.
3. Sehen wir Minsk? dazu möchte er noch nicht mehr sagen, aber aus der Reaktion wird klar, dass es sich hierbei um ein "Ja, aber ich darf noch nicht darüber sprechen" handelt.
4. Es gibt kein sichtbares, veränderbares Alignment-System im Einklang mit neusten D&D-Ausgaben. Allerdings werden manche Companions zu viele schlechte oder gute Taten nicht lange tolerieren und reagieren.
 

Mindriel

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dass ein Spiel mit komplexen Optionen nicht über RTwP gesteuert werden kann.
Bitte? RTwP ist einfach nur mächtiger als rundenbasiert, weil man sich jederzeit frei entscheiden kann, in einen Rundenmodus zu wechseln (Autopause am Rundenende/anfang). Es KANN gar nichts geben, was rundenbasiert steuerbar ist, aber RTwP nicht.

Ansonsten schließe ich mich den Vorrednern an, BG Feeling kam da bisher 0 auf.

Angenehme Träume,
Mindriel
 

Ovashyn Envarloy

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Objektiv betrachtet ist BG2 ein gutes Spiel gewesen, weil es die beste Geschichte hatte. Nicht so sehr, weil es eine tolle Spielmechanik hatte. BG1 war sozusagen der Hobbit und BG2 der Herr der Ringe unter den RPGs. Ich glaube, egal wie gut ein Nachfolger sich spielen laesst, am Writing wird es letztendlich bemessen werden. Und um eine epische Saga zu schreiben, die den Leser bzw. Spieler mitreisst, braucht es mehr als zwei Developer, die fuer die Story abgestellt werden.

Ich habe Divinity Original Sin seinerzeit im CoOp mit einem Freund gespielt und wir hatten maechtig Spass. Das lag nicht an der Story, an die ich mich heute kein bisschen erinnern kann, oder an den NPCs, die ebenfalls keinen bleibenden Eindruck bei mir hinterliessen. Es lag an der Spielmechanik, die es z.B. einem Magier erlaubte, verschiedene Elemente experimentell miteinander zu vermischen, um neue Effekte zu erzeugen. Die rundenbasierten, herausfordernden Kaempfe und natuerlich der Multiplayer-Aspekt waren alles in allem das, was das Spiel so gut machte (fuer uns).

Aber ... obwohl ich das Spiel spaeter ein zweites Mal spielen wollte, hielt mich der Rundenmodus davon ab. An vielen Stellen standen Trashmobs, die sofort den Rundenmodus triggerten, sobald man in die Naehe kam. Bei unserem Multiplayer-Durchmarsch und gelegentlichem Neuladen mieden wir diese Stellen bereits, weil es nach dem 20. Mal einfach keinen Spass machte, zehn Minuten zuzugucken, wie Trashmobs sich positionieren, ihre Faehigkeiten einsetzen und wieder in Deckung laufen.

Leider ist es genau das, was wir in der Demo gezeigt bekommen haben.

Ich will hier nicht zu sehr unken, aber ausgehend davon, dass es sich beim Creative Team nach meinen Infos um dasselbe Team handelt, das fuer DOS1 und DOS2 verantwortlich zeichnete, wird man fuer BG3 keinen Tolkien erwarten duerfen.

BG3 ist der Name, den die Marketingabteilung auf die Packung schreibt. Was drin ist, ist Divinity: Original Sin 3. Mit einem Titel wie Baldurs Gate: Original Squid haette ich hingegen gut leben koennen.
 

Rink

Strassenköter
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@Mindriel Wenn ein Spiel nicht hauptsächlich mit Autoattacken arbeitet, sondern mit unterschiedlichen Skills, was in diesem Spiel klar der Fall ist, dann ist es völlig logisch, dass RTwP nicht tauglich ist. Einfach weil man sonst noch ein System bauen muss, welches den richtigen Skill im richtigen Moment auswählt. Also eben, man baut dann Funktionen, nur damit wir das Spiel nicht spielen müssen.

@Ovashyn Envarloy Nur aus Neugier: wo im Video hast du Trashmobs gesehen? Ich habe fordernde Kämpfe gesehen, in welchen der Spieler taktisch vorgehen musste, nur um nicht zu sterben, die Locations waren spezifisch für die Kämpfe ausgearbeitet. Es gab keine generischen, rumstehenden zufällig platzierten Massen an Gegnern, wie es z.B. in BG1 teilweise noch der Fall war.
 

Ovashyn Envarloy

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@Rink
Dass der Kampf gegen Trashmobs nicht fordernd sein kann, habe ich nicht gesagt. Im Gegenteil. Die Intellect Devourer, denen auch Swen in der Demo zum Opfer fiel, sind das perfekte Beispiel fuer herausfordernde Trashmobs. Und das ist es, was ich ankreide. In DOS1 nahmen diese Art Kaempfe deutlich Ueberhand. Wenn man jedesmal, wenn ein Koboldpack angreift, minutioes seine Taktik planen muss und ewig bangt, ob die Trashmobs irgendwelche Trigger ausloesen, die die eigene Gruppe zersprengen, ist das fuer Taktikfreunde natuerlich eine Mordsgaudi, ab einem gewissen Grad der Wiederholung aber nicht mehr sooo spannend. Ich bin auch niemand der sagt, Baldurs Gate muss unbedingt Echtzeit mit Pause sein. Ich bin grosser Freund von Rundentaktik, Jagged Alliance 2 und Heroes of Might and Magic 3 sind zusammen mit BG2 in meiner ewigen Top5. Ich bin nur kein Freund von Divinitys Rundentaktik.

Ich wuensche mir herausfordernde und gerne langatmige Kaempfe fuer Bossgegner und Questabschluesse, aber nicht fuer jedes Trashpack. In Baldurs Gate konnte man in den meisten Faellen gegen Trashpacks nach Schema F vorgehen, aber statt minutenlang in eine Zuschauerrolle gezwungen zu werden liess sich das Problem in der Regel mit 2-3 Feuerbaellen und einer anschliessenden Rast loesen. Spannend wurden dann so Sachen wie der Krumme Kranich, Kangaxx, das Haus im Tempelviertel, die Truppe in der Kanalisation, die Verzerrte Rune, Vampire, Drachen und einige mehr.
 

Tim

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Vielleicht können wir uns auf folgendes einigen: Alle Leute, die bei BG1 und BG2 schon mal eine Mod Installation mit "Stratagems und anderen Machs Schwerer und taktischer Mods" gemacht haben UND Spaß daran hatten - die werden das neue BG3 toll finden.
Alle anderen werden es toll finden ein neues RPG zu haben was sie einmal durchspielen und dann beiseite legen.

und @Rink ich bin völlig deiner Meinung. Das wird sicherlich kein schlechtes Spiel. Im Gegenteil. Das Spiel wird wahrscheinlich sogar richtig gut. Aber ich bezweifle, dass das Spiel es schaffen wird die Liebe, die ein BG2 in den Jahren ausgelöst hat auszulösen. Modding wird es für BG3 in dem Maße wie für BG1 und BG2 es gibt auch nicht geben, da die cineastische Herangehensweise keine einfachen Storymods mehr "zulassen" wird.

Baldurs Gate 3 wird meiner Meinung nach eine neue Ära der BG Spielereihe einläuten die auch mit dem 3. Teil noch nicht fertig sein wird. Das Spiel wird sich wie DoS2 sehr gut verkaufen und quasi einen Weg für einen neuen Larian Franchise eröffnen. Zusätzlich wird das Spiel die BG Community spalten und dafür sorgen, dass die Verfechter der alten Spiele nur noch enttäuscht sind und die Leute, die sich auf die neuen Spiele einlassen sich von den alten Fans veräppelt fühlen und nicht verstehen können warum sie sich über die neuen Spiele nicht in dem Maße freuen wie sie eigentlich aus ihrer Sicht sollten.

Bezüglich Automatismen: Warum hat Larian nicht eine Möglichkeit einer Kettengenerierung eingebaut mit der Runden automatisch ablaufen können. Sprich: Du definierst am Beginn eines Rundenkampfes die Dinge, die die Charaktere machen sollen und dann macht das Ding das automatisiert. Dann kannst du die Ketten speichern und du brauchst nur noch "Orküberfall" auswählen und die Chars spulen bestimmte Fähigkeiten ab. Wenn du während den Runden merkst dass etwa schiefläuft pausierst du und greifst rundenbasiert ein. Alle die das nicht nutzen wollen gehen in normalen Rundenmodus von Anfang an. So hätten sie alle zufrieden stellen können und es wäre ein guter Kompromiss zwischen beiden Systemen UND du hättest den kompletten Vorteil von Rundentaktik wenn du ihn haben willst.
 

Maus

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@Tim: das wird nicht funktionieren, weil die Engine es wohl nicht schafft, Aktionen und Bewegung gleichzeitig zu handhaben.

Interessant könnte es werden, wenn man einen Kampf auf viele verschiedene Weisen erfolgreich führen kann. Dann kann man in jedem Standard-Kampf was anders machen und es wird nicht langweilig. Ich befürchte aber, dass der Schwierigkeitsgrad hoch sein wird und man deshalb den Kampf optimieren muss um erfolgreich zu sein. D.h. es wird mit der aktuellen Gruppenzuammenstellung und Skillung halt nur 1 oder 2 Möglichkeiten geben den Kampf zu gewinnen. Gerade das Nutzen der 3. Dimension fordert das meiner Meinung nach ein.
 

Acifer

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Jeder, der die Dragon+ App besitzt, kann sich bei einer Vorschau einen weiteren Eindruck von der Entwicklung zu BG3 machen.

Zu dem implantierten Gedankenschinder-Tadpole ziehen sie einen Vergleich zu den Vorgängern, den ich doch etwas weit hergeholt finde:
It’s comparable to Bhaalspawn, which is a nice link to Baldur’s Gate and Baldur’s Gate II. We want players to be wary this thing is still inside them, and the fact that they can turn into a mind flayer is still there

Es scheint wohl erwartungsgemäß einen starken Fokus auf die taktischen Kämpfe mit den Höhendifferenzen zu geben:
If you walk right into a major fight in Baldur’s Gate III, it’s going to be hard. [...] The elevation of areas in a level, alongside sneaking and hiding in the shadows, is a tool we’ve given the players to prepare for an encounter. To fight the strongest opponents, you’re sometimes going to have to use that level design

Die Erwartungen der BG1&2-Fans an zurückkehrende Charaktere sollten wohl nicht zu hoch angesetzt sein:
The question every fan of the Baldur’s Gate series will be asking themselves is: will we see a few familiar faces from past games? Fans of Baldur’s Gate and Baldur’s Gate II are going to look at our game and have certain expectations. Some of those expectations we’re going to completely shatter.

Einige Zitate davon finden sich auch von Julius Borisov gepostet im entsprechenden Beamdog-Thread:
https://forums.beamdog.com/discussion/comment/1119827/#Comment_1119827
 
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