Acifer
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Ich möchte zu dem neuesten Buch von Wizards of the Coast einmal meine ersten Eindrücke schildern.
In Ermangelung einer Spielergruppe für D&D 5.0 kann ich jedoch "nur" über mein Leseerlebnis berichten und nicht darüber, wie sich das Abenteuer nun wirklich in einer P&P-Kampagne anfühlt.
Mit etwas über 250 Seiten ist das Buch überraschend umfangreich gestaltet und bietet neben dem eigentlichen Abenteuer eine immense Anzahl an Hintergrundinformationen zu der Stadt Baldur's Gate, der Schwertküste, den Neun Höllen und diversen Monstern. Zugegeben sind bei Letzteren doch überwiegend alte Bekannte dabei, dennoch lesen sich selbst die bereits aus anderen Regelwerken hinreichend ausgearbeiteten Gegner erfrischend neu und unverbraucht.
Die Beschreibung und Ausarbeitung der Stadt Baldur's Gate ist sehr detailliert und liebevoll gemacht- mit vielen kleinen Begegnungen und Möglichkeiten, sich als Spieler in der Metropole zu verlieren.
Die Fülle an Informationen kann einen am Anfang leicht erschlagen, ist jedoch meiner Meinung nach der Weg zurück in die richtige Richtung, da die Abenteuer-Bücher der vorangegangenen Editionen häufig nur sehr oberflächlichen Inhalt zu bieten hatten. So liest sich dieses Buch - ähnlich wie schon „Storm King's Thunder“- wieder eher wie die bis in den hintersten Winkel ausgearbeiteten Abenteuer der klassischen Ad&D-Module und richtet sich dadurch vor allem an jene Leser, die Freude daran haben, seitenweise Beschreibungen von Nebencharakteren und -schauplätzen zu studieren. Mir persönlich macht das unendlich viel Spaß, man fühlt sich regelrecht zurückkatapultiert in die Zeit von Regelbüchern wie „Empires of the Shining Sea“, den „Undermountain“-Modulen oder auch „Hellbound“ und anderen Schwergewichten der zweiten Edition.
Interessant ist auch, mitzuerleben, wie sich über die verschiedenen Editionen die Politik der Hölle weiterentwickelt hat, wer wen betrogen und hinters Licht geführt hat und sich am Ende die Erkenntnis breitmacht, dass Asmodeus wohl immer derjenige bleiben wird, der zuletzt lacht.
Zurück zum Buch:
Schon zu Beginn wird klar, dass das Setting düster und bedeutungsschwer ist. Viele mysteriöse Dinge gehen in der Stadt vor. Durch diesen Grundtonus hebt sich das Buch deutlich und angenehm von den anderen Wizards-Abenteuern ab.
Toll für jeden BG-Spieler ist natürlich, die verschiedenen aus dem Spiel bekannten Orte in diesem Buch wiederzuentdecken. Die Designer haben sich wirklich Mühe gegeben, die Stadt weiterzuentwickeln, ohne dabei die vergangenen Ereignisse und Örtlichkeiten außer acht zu lassen. So fühlt man sich beim Lesen des Buches fortwährend an Erlebnisse aus dem Spiel erinnert, während man beim Spielen von BG1 nun auch die Bilder des Buches im Kopf hat. Und das passt wunderbar zusammen!
Die Grafiken sind gewohnt erstklassig und abwechslungreich, der Fall eines Erzengels wird z.B. stilecht in einer Abfolge von Kirchenfenstern dargestellt.
Die Qualität der Karten im Buch ist leider nicht ganz so gut, da geht ein wenig die Übersicht verloren. Andere Bücher hatten in diesem Punkt besseres Kartenmaterial zu bieten.
Etwas enttäuschend ist auch die große Faltkarte am Ende des Buches, denn hier hätte ich mir nun wirklich einmal eine große Übersichtskarte zu der Stadt Baldurs Gate gewünscht! Das, was dort enthalten ist, ist zwar auch ganz nett, der Nutzen des abgebildeten Materials ist mir jedoch nicht ganz klar.
Das Abenteuer an sich ist durchgehend spannend. Größere Überraschungen sind aber nicht zu erwarten, dafür „passt“ aber alles gut zusammen. Die Charaktere, insbesondere die Bösewichte, sind vielschichtig gezeichnet, agieren nachvollziehbar und haben meist eine detailliert ausgearbeitete Hintergrundgeschichte. Die Hölle fühlt sich tatsächlich wie ein funkionierendes System an, in dem es trotz der abgrundtief bösen Bewohner möglich sein kann, zu überleben.
Toll ist, dass dieses Buch für Charaktere der ersten Stufe gemacht ist, man erlebt also die Entwicklung der Gruppe von den ersten Gehversuchen bis etwa LVL 13 hautnah mit.
Kleine Eastereggs wie z.B. Joe Mangianellos Spielcharakter runden das Ganze ab. Was wohl Sofia Vergara dazu zu sagen hat?
Summa summarum kann ich die Lektüre dieses Abenteuers jedem empfehlen und würde mich freuen, wenn jemand über seine Erfahrung, wie eine P&P mit dieser Kampagne gelaufen ist, berichten würde.
Interessant wird natürlich die Frage sein, inwiefern sich die Ereignisse des Buches auf das kommende BG3 auswirken werden, als fetter Hinweis ist auf Seite 14 schonmal der Screenshot von BG City aus dem Trailer abgebildet.
Für jeden, der sich die Zeit bis zum Erscheinen von BG3 noch etwas vertreiben möchte, der gerne in Erinnerungen schwelgt oder natürlich per P&P vorher nach BG aufbrechen möchte, bietet dieses Buch eine Fülle von Möglichkeiten, den Spaß an unserem Lieblingsspiel auch abseits vom PC weiterzuführen und aufrechterhalten zu können.
PS: Leider findet sich P&P 5 nicht unter der Liste der auswählbaren Präfixe.
In Ermangelung einer Spielergruppe für D&D 5.0 kann ich jedoch "nur" über mein Leseerlebnis berichten und nicht darüber, wie sich das Abenteuer nun wirklich in einer P&P-Kampagne anfühlt.
Mit etwas über 250 Seiten ist das Buch überraschend umfangreich gestaltet und bietet neben dem eigentlichen Abenteuer eine immense Anzahl an Hintergrundinformationen zu der Stadt Baldur's Gate, der Schwertküste, den Neun Höllen und diversen Monstern. Zugegeben sind bei Letzteren doch überwiegend alte Bekannte dabei, dennoch lesen sich selbst die bereits aus anderen Regelwerken hinreichend ausgearbeiteten Gegner erfrischend neu und unverbraucht.
Die Beschreibung und Ausarbeitung der Stadt Baldur's Gate ist sehr detailliert und liebevoll gemacht- mit vielen kleinen Begegnungen und Möglichkeiten, sich als Spieler in der Metropole zu verlieren.
Die Fülle an Informationen kann einen am Anfang leicht erschlagen, ist jedoch meiner Meinung nach der Weg zurück in die richtige Richtung, da die Abenteuer-Bücher der vorangegangenen Editionen häufig nur sehr oberflächlichen Inhalt zu bieten hatten. So liest sich dieses Buch - ähnlich wie schon „Storm King's Thunder“- wieder eher wie die bis in den hintersten Winkel ausgearbeiteten Abenteuer der klassischen Ad&D-Module und richtet sich dadurch vor allem an jene Leser, die Freude daran haben, seitenweise Beschreibungen von Nebencharakteren und -schauplätzen zu studieren. Mir persönlich macht das unendlich viel Spaß, man fühlt sich regelrecht zurückkatapultiert in die Zeit von Regelbüchern wie „Empires of the Shining Sea“, den „Undermountain“-Modulen oder auch „Hellbound“ und anderen Schwergewichten der zweiten Edition.
Interessant ist auch, mitzuerleben, wie sich über die verschiedenen Editionen die Politik der Hölle weiterentwickelt hat, wer wen betrogen und hinters Licht geführt hat und sich am Ende die Erkenntnis breitmacht, dass Asmodeus wohl immer derjenige bleiben wird, der zuletzt lacht.
Zurück zum Buch:
Schon zu Beginn wird klar, dass das Setting düster und bedeutungsschwer ist. Viele mysteriöse Dinge gehen in der Stadt vor. Durch diesen Grundtonus hebt sich das Buch deutlich und angenehm von den anderen Wizards-Abenteuern ab.
Toll für jeden BG-Spieler ist natürlich, die verschiedenen aus dem Spiel bekannten Orte in diesem Buch wiederzuentdecken. Die Designer haben sich wirklich Mühe gegeben, die Stadt weiterzuentwickeln, ohne dabei die vergangenen Ereignisse und Örtlichkeiten außer acht zu lassen. So fühlt man sich beim Lesen des Buches fortwährend an Erlebnisse aus dem Spiel erinnert, während man beim Spielen von BG1 nun auch die Bilder des Buches im Kopf hat. Und das passt wunderbar zusammen!
Die Grafiken sind gewohnt erstklassig und abwechslungreich, der Fall eines Erzengels wird z.B. stilecht in einer Abfolge von Kirchenfenstern dargestellt.
Die Qualität der Karten im Buch ist leider nicht ganz so gut, da geht ein wenig die Übersicht verloren. Andere Bücher hatten in diesem Punkt besseres Kartenmaterial zu bieten.
Etwas enttäuschend ist auch die große Faltkarte am Ende des Buches, denn hier hätte ich mir nun wirklich einmal eine große Übersichtskarte zu der Stadt Baldurs Gate gewünscht! Das, was dort enthalten ist, ist zwar auch ganz nett, der Nutzen des abgebildeten Materials ist mir jedoch nicht ganz klar.
Das Abenteuer an sich ist durchgehend spannend. Größere Überraschungen sind aber nicht zu erwarten, dafür „passt“ aber alles gut zusammen. Die Charaktere, insbesondere die Bösewichte, sind vielschichtig gezeichnet, agieren nachvollziehbar und haben meist eine detailliert ausgearbeitete Hintergrundgeschichte. Die Hölle fühlt sich tatsächlich wie ein funkionierendes System an, in dem es trotz der abgrundtief bösen Bewohner möglich sein kann, zu überleben.
Toll ist, dass dieses Buch für Charaktere der ersten Stufe gemacht ist, man erlebt also die Entwicklung der Gruppe von den ersten Gehversuchen bis etwa LVL 13 hautnah mit.
Kleine Eastereggs wie z.B. Joe Mangianellos Spielcharakter runden das Ganze ab. Was wohl Sofia Vergara dazu zu sagen hat?
Summa summarum kann ich die Lektüre dieses Abenteuers jedem empfehlen und würde mich freuen, wenn jemand über seine Erfahrung, wie eine P&P mit dieser Kampagne gelaufen ist, berichten würde.
Interessant wird natürlich die Frage sein, inwiefern sich die Ereignisse des Buches auf das kommende BG3 auswirken werden, als fetter Hinweis ist auf Seite 14 schonmal der Screenshot von BG City aus dem Trailer abgebildet.
Für jeden, der sich die Zeit bis zum Erscheinen von BG3 noch etwas vertreiben möchte, der gerne in Erinnerungen schwelgt oder natürlich per P&P vorher nach BG aufbrechen möchte, bietet dieses Buch eine Fülle von Möglichkeiten, den Spaß an unserem Lieblingsspiel auch abseits vom PC weiterzuführen und aufrechterhalten zu können.
PS: Leider findet sich P&P 5 nicht unter der Liste der auswählbaren Präfixe.