Das Topic für Gedichte

Lisra

Schmusekater
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Jajaja, ich weiß wir haben schon drei... oder so... aber die sind alle a.) nicht hier b.) haben doofe Titel und c.) bin ich zu Träge die Suche zu benutzen. Also ein ganz neues. Weil wir alle ab und an sterben und davor eine Bratwurst erben wollen. Und so.

---

we always thought
It’s something to aim for
yeah it’s something to dream for
what has brought
the smoke and all the mirrors
that obscure the truth
what you really want
is it what you aim for
what you work for
or does it lie dormant
buried cos you work for
the pleasure to work more
is this what you now live for
did it all come true
or is this the cage
you build yourself
get up get in
exercise
neutralize
paradise
is this what we aimed for
 

Timestop

Running out of Time
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Nochn Gedicht. Oder auch zwei.

In welches Forum schreib ich jetzt,
renn herum, verwirrt, gehetzt,
und wenn ich denk ich hätt's gefunden,
ist mir der Sinn schon gleich entschwunden.

Also wollen wir nun sterben,
und danach eine Bratwurst erben,
oder sind wir dumm,
und quasseln wie Jaheira rum?

In einem Topic steht ganz klar,
es ist für Gedichte da,
unter: Literarisches und Geschichten,
da passt der Reim rein und auch dichten.

Dann wäre noch die Bardenhalle...
ich glaub ihr habt sie nicht mehr alle,
wie soll man sich denn da durchfinden,
ohne sich nen Strick zu binden?

Es gibt natürlich andere Foren,
und Blogs und Books mit Eselsohren,
oder auch ohne - mit Gesicht,
auf Papier oder auch nicht,
offen, anonym und sichtbar,
versteckt, verschwurbelt und verzichtbar.

Ich bleib dann einfach mal beim ersten,
das mich gerade angelacht,
und schreib mir von der Seele,
was ich mir eben ausgedacht.

Jetzt gehts los.

Also jetzt:





Es sprach die Hummelkönigin:
"Bringt mir von jeder Blume eine,
sonst bin ich im Palast alleine",
und scheuchte ihre Horde raus,
nur eine Drohne blieb zuhaus.

"Werter Schatz",
so sprach die Herrin,
"Wärst du so nett und zögest los",
und gab ihm einen sanften Stoß,
so dass er aus dem 3. Stock (neben dem der Bienen),
stürzt auf Gravitas Schienen,
abwärts, denn er hat keine Flügel,
und knallt auf den nächsten Hügel.

So wird er zum Blumendieb,
sammelt was ihm gut erschiene,
ungeachtet das ne Biene,
darauf gerade Unsinn trieb.

Dann klettert er gleich wieder hoch,
und wünscht sich ein Erdenloch,
so wie es Erdhummeln vorzogen,
direkt gemütlich tief im Boden,
schob die Last über den Rand,
wo die Königin schon stand.

"Nett von dir Gäste zu laden,
doch ich wollte nur die Blumen haben,
nicht die Bienen an den Blüten,
die bestimmt nichtmal verhüten."

Und schmiss alles gleich wieder herunter,
fuhr fort mit einem Lächeln munter:
"Sieh, hol mir einfach Löwenzahn,
von dem bin ich sehr angetan"
schubste auch ihn gleich wieder,
und er stürzte langsam nieder,
"Das Gelbe!", schrie sie noch hinterher,
das aber verstand er schon nicht mehr.

Nach langem suchen findet er was,
das ihm erschien als Löwenzahn,
zumindest war es nahe dran,
so reißt er es aus frischem Gras.

Er ward oben, den Stengel in der Hand,
sie sagt: "Pusteblume, etwas spät"
und blies ihm einen, worauf der Samen sich aussät,
und er mit einem Seufzen wieder gen Boden sank (nicht mehr stand).

Hastig beginnt er nun zu sammeln,
was ihm unters Auge kam,
zu seinem Verzagen und auch Gram,
begann das erhaschte schon zu gammeln.

Kaum wieder oben angekommen,
sieht er der Herrin Stirn sich wölben,
und ihre ungefragten Fragen,
bereiten ihm schon Unbehagen.

"Kommen wir zur Blumenlehre,
zum ersten ist das keine,
das sieht man an der Form alleine,
sondern eine Vogelbeere,
die zudem auch rot noch sind,
sag, Schatz, bist du farbenblind?"

Und die Drohne sprang von selbst, sie wusste,
dass sonst nachgeholfen werden musste,
und fiel, bis es plötzlich wurde dunkel,
kullert mit Gerumpel,
einen matschgen Abhang lang,
einsinkend er nach Luft dann rang.

Weich und klebrig war der Boden, weil:
belegt mit runden Dingen (kleine),
von denen packte er sich eine,
und rundherum kreisrunde Mauern (steil),
hochoben war das Licht zu sehen,
es schien langsam zu vergehen.

Unablässig klettert er,
seine Hände sind nicht leer,
obwohl das Licht von Dannen wich,
er am End den Rand erschlich.

Entkommen der Zylinderfalle,
er den letzten Weg noch kroch,
beladen bis zum Wohnstock hoch,
dort warteten schon alle.

Er trat vor seine Majestät:
"Ich weiß, ich bin zu spät,
hab keine Blume mehr gefunden,
auch nach diesen vielen Stunden,
aber ich hab euch für die Nacht,
eine Himbeere mitgebracht."

Und zeigte ihr seine Trophäe,
die schon etwas matschig war,
wartet ab was nun geschähe,
im Angesichte der Gefahr.

Die Königin aber packte ihn:
"Ach, dir sei verziehn,
du verdienst zwar einen Hieb,
aber ich hab dich trotzdem lieb,
ich verhau dich später dann",
und zog ihren Mann an sich heran,
an ihre flauschigweiche Taille,
so verharrten sie ne Weile.

"Danke für die Mirabelle, du Idiot."

Tja, vielleicht ist doch was dran,
Gegensätze ziehen sich an,
dass das ein ins andere passt,
klappt nur wenn eins das andere fasst.
 

Loriell

Nebelwesen
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*Staub vom Topic und vom Nick pust*

Manchmal möchte man jemandem Dinge entgegenschreien, die denjenigen aber gar nichts angehen. Und manchmal reicht es dann nicht, das für sich aufzuschreiben, sondern muss es sonst irgendwo rauslassen. Aber vielleicht nicht ganz öffentlich. Nicht ganz deutlich. Nicht ganz zufällig zu finden von Leuten, die es eben nichts angeht [flüster](solltest du das trotzdem lesen, irgendwann: Yeah, I'm that pathetic. Now go away.).[/flüster] Deshalb hier, deshalb so. Ein Selbsthilfebeitrag, sozusagen.

____________________________________

dein Schweigen dröhnt durch meinen Kopf
der Rest wird übertönt
kein Wort von dir war je so laut
kein Satz so unversöhnt

dein Schweigen hallt durch mein Gemüt
in schiefen, trüben Klängen
und spielt mir falsche Lieder vor
die mich darin verdrängen

dein Schweigen frisst durch meinen Stolz
lässt mich ganz klein verschwinden
du siehst vorbei, durch mich hindurch
und bist nicht mehr zu finden

dein Schweigen schlägt mir ins Gesicht
und trifft mich viel zu hart
es brennt und nagt, es zieht und zerrt
während ich

sinnlos

wart

...

.
 
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Timestop

Running out of Time
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*Staub weghust*
Schönes Kurzgedicht.

Ohne Ahnung von dem Hintergrund,
ob mit Sinn oder nur Schund,
es ist Form und Klang was mir gefällt,
allerdings scheint mir es fehlt,
das zu vorm letzten finden.
 

Lisra

Schmusekater
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Do you still...

smog can't leave and chokes the streets
it sure is November
when I drove through the cold
I couldn't help but remember

You said it just happens
been like it for years
But more years have since past
Do you still cry at christmas?

Have the ghosts all been silent
The pain gone away
The emotions less violent
All calmer today

You said it means nothing
They’re just random tears
So I never did ask you
Why you cried at christmas

Time sure keeps grinding
Maybe that was your luck
a small silver lining
in now growing up

Collateral damage
But I hope you did manage
To evade losing passion
Adult empty shell
For we all lose some sparks
From the youth we so hated
Grow blunted or jaded
Are grownups the real us
Or youth the true self
Much more intense

Just aimless thinking
The question remains
I just simply call you
Do some catching up

You said it is alright
The demons in check
With everything around just right
You now smile at christmas
 

Pinto

Rebellblümchen
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Dein Geruch
So unverkennbar Du
Zerreisst meine Seele
Schlingt sie um Dein Parfum
Und lässt mich liegen
Im Staub Deines Seins
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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@Pinto

Schön. Du kannst es einfach.
 
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Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Auch mal wieder der Versuch was zu dichten. Nach langen Jahren mal wieder was ... nicht Trauriges;). Viel Spaß.

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Seine Majestät, der König

Ich gehöre mir selbst
bin mein eigener Herr
bade im strahlenden Glanz
des Königs der Welt

Mein Hofstaat ist gewaltig
sie beten mich an
diese einfältigen, gutmütigen Bauern
deretwegen ich mich sorge

Ich jage für sie
riskiere mein wertvolles Leben
bringe die Beute nachhause
damit sie ehrfürchtig rufen:

„Ach, du doofer Kater
warum legst du immer
Mäuse vor die Tür?
Eva, hol das Kehrblech!“
 
Zuletzt bearbeitet:

Pinto

Rebellblümchen
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@ Zelon: hihi das Gedicht gefällt mir :D
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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@Pinto

Eine kleine Liebeserklärung, dem felinen Fresser unserer Herzen^^.

Danke:).
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Ich dichte ab jetzt in Reimen. Wieder eine Katze, aber was soll man machen, das echte Leben verführt zur Wiederholung;).

------------------

Rote Katze

Auf der Mauer sonnt sich die rote Katze
schnurrt zufrieden und leckt sich die Tatze.

Wartet erhaben, dass die Kater es bald wagen
sie anzusprechen ... und die muss sie schlagen!

Dumm, arrogant und öde sind die meisten,
doch sie kann sich das Wählerische ja leisten.

Weiß sie doch, was sie ist wert,
wird sie doch von allen zurecht verehrt.

Aber einsam ist es schon, großartig zu sein ...
ist das da nicht ein fettes Mäuselein?
 

Lisra

Schmusekater
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Gespräch

Früher schriebst du einfach drauflos
heute denkst du nur nach
früher sprachst du offen ins Nichts
heute kaum zu dir selbst

hab ich was zu sagen
fragst du
hab ich Gefühle verloren
fragst du
das alter ließ mich verstummen
denkst du
eigentlich fehlt es mir doch
weißt du
hat mich die Trägheit im Griff
fragst du
nur weil du es zulässt
weißt du
wann ist es Zeit
fragst du
jetzt.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Das ist einfach gut.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Zwei Gedichte, Gleichberechtigung und so.

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Nette Frauen

Irgendwann kommt er zu mir geritten,
der Prinz mit seinem weißen Pferd.
Natürlich fährt er heute heiße Schlitten,
und ist ne Wucht hinterm Herd.

Nett, aufmerksam, schlau, sensibel, gut frisiert,
wölfisch, tigerhaft, bärenstark, außerdem perfekt dressiert.
All das wird mein Traummann sein …
Gleich kommt er zur Wohnungstür rein.



Jetzt sofort ... mit dreißig Rosen … überpünktlich …
Mein Leben wird ab dann überglücklich …
Wo bleibt er, der blöde Vollidiot? …
Lässt mich allein, in meiner Not …



Nette Männer

Du wirst erkennen was ich erlitt,
wie es schmerzt, bei jedem Schritt
Manchmal wird meine Liebe mich verschlingen,
aber am Ende wird alles gelingen.

Ja, all das wirst du schließlich erkennen.
Ich werde hastig zu dir rennen,
damit wir gemeinsam, im Liebesmeer versinken,
und schließlich vor Freude fast ertrinken.



Tja … hmm … und was kommt dann?
Nicht, dass ich nichts anderes kann.
Aber so aufregend bist du nicht,
seh ich jetzt, im rechten Licht.

Am schönsten warst du vom weiten,
lass dich also von Vernunft leiten.
Mach doch jetzt einfach gute Miene
und geh zurück in die Vitrine.
 

Lisra

Schmusekater
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friday

yeah so what has changed my man
well check what I’ve become
yet move back, look up, take it in
is really all that new?

still in black, still hide your face
still wandering; still wondering
if their looks excite or are unwanted
still the same grey sea

but the city has shrunk somehow
concrete waves no longer break my back
it may be me that has grown
but is it really

ride down the stairs look sideways sharp
see the hood winking back
face fuller, eyes darker, hair longer
with a ring tougher than steel

much has changed then
today was all alone on the streets
but now there’s something
a home with more than just reflections

so yeah not all has changed my man
but enough to make myself grow further
make the sky unfreeze and break
any walls that might still hold
me back from keeping happiness
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Schön:).
 
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Elfchen

Flügelkobold
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Über 2 Jahre nichts hier...ich bezweifle ja, dass niemand hier mehr dichtet, es will nur keiner was herzeigen, hm? Dabei hab ich in diesem Forum schon so viele großartige, berührende, lustige, verstörende, irrsinnige und schräge Gedichte gelesen! :)
Und nein, ich werde nicht nur meckern und jammern, sondern auch selbst was beitragen, das ich grad aus den Untiefen meiner versteckten Ordner gefunden habe. ;)



---



tick. tack.

klebrig ziehend
zäh verfliegend
langsam
langsam
still
träge schreitend
stockend gleitend
langsam
langsam
still

tick.

jeder schritt
jeder tritt
zögernd, zaghaft, klein
kaum mehr vorwärts
fast schon rückwärts
friert ganz langsam ein

tack.

bohrend nagend
quälend fragend
warten
warten
nichts
schmerzhaft sinkend
still ertrinkend
warten
warten
nichts

tick.

halb von sinnen
kein entrinnen
ich komme hier nicht fort
eingefangen
festgehangen
kein du
kein wir
kein wort

tack.
tick.
tack.
tick.
ta
 

Val

Amazing lolcat
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Rindersteak in Butter.
Eine Ode an die Freude.


Hallo Frau Kuh,

ich entnahm dem Bullen einen Samen um Dich zu schwängern. Nach 9 Monaten Schwangerschaft war Dein Kind geboren. Ich habe es Dir weggenommen, Du hast danach gerufen, Dein Kind hat nach dir gerufen. Die Muttermilch nahm ich und zerschlug sie, das Fett bildete wunderbare Butter. Ich tötete Dein Kind mit einem Messerstich in den Hals, der friedlichste Weg. Das war nur Wasser in seinen Augen, keine Träne. Dann habe ich seine Schulter in Deiner Muttermilch, in Butter gebraten. Ich hatte Angst, ich würde krank werden, wenn ich das nicht machen würde und ausserdem liebe ich den Geschmack von Rindersteak in Butter angebraten. Komplexe Aromen. Dichte Geschmäcker, eine wahre Gaumenfreude, Schulter in Butter gebraten.

Eine Prise Salz und Pfeffer hat den Geschmack abgerundet. Fantastisch.

Vielen Dank, ich respektiere Dich sehr.

P.S.: Ich mache das wirklich auch nur sehr selten.
 
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Val

Amazing lolcat
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abaddon

she would walk so far
a lionhearted march


only vastness, as wide as her eyes can see
moonlight illuminates the opaque, to her it seems eternally
in this abaddon, she would seek relentlessly
myth of light, a new life, something to reach


this is the desert
this is the desert
this is the desert
this is the abaddon





following this river, this river which is life
relentless, unyielding, unbending she would strife
alongside this river, this river where her brother drowned


she has lost her tribe
over a misconception of what's wrong and right
the tribe, taken away
by disease and pain she couldn't ease
sickness of the heart


she would deny
cry out in the sky
try the universe
and no one would answer


she would walk so far
cry out in the dark
echoes in the silence
brother, tell me where you are
echoes in the dark


but she would never stop to walk
she wouldn't surrender to the dark
her journey has only just begun
for she had never seen the sun


she would walk so far
cry out in the dark
echoes in the silence
brother, tell her where you are

echoes in the dark
brother, have you lost this war


this is the desert
this is the desert





striving for life
in her heart the distress is vanishing
the pain is accepted
it would relieve into ease
she is on her way,
to see the light of the day
yet first she would have to depart again


ein aufbruch hin zum neuen,
hinein ins unbekannte
 
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