Politik, 12. Staffel

Astaldo

Vampireslayer
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Schönes Weihnachtsgeschenk was uns Trump da beschert. Zwar muss die Steuersenkung nochmal durch eine Kammer durch, aber die deutschen Firmen haben angesichts der Erleichterungen für amerikanische Firmen, die da kommen, nach Steuererleichterungen hierzulande gerufen. Ist ja nicht so, dass wir die Einnahmen gebrauchen könnten.
 

Rink

Strassenköter
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Ja, da werden in der Folge innerhalb des nächsten Jahres wohl auch andere Länder die Steuern senken. Ob da wirklich die Arbeitnehmer mit höheren Löhnen profitieren, wie dies den Amerikanern weissgemacht wird, wage ich zu bezweifeln. Aber wäre ja auch das erste Mal, dass eine Bevölkerung versteht, dass Steuereinnahmen eine viel grössere Wahrscheinlichkeit haben, ihnen direkt wieder zugutekommen in Form von Schulen, Strassen, Sicherheit, Kultur, Sozialwerken usw., während die freigewordenen Gelder durch Steuersenkungen nur eine kleine Chance haben, dass der "normale" Bürger diese je wieder zu Gesicht bekommen wird, falls er diese nicht selber berappen müsste.

Lustig auch: die Verschuldung ist wegen der Krise der Republikaner kein Thema mehr. Die Steueränderung lässt den Schuldenberg um 2000 Milliarden (inklusive Zinsen) über 10 Jahre anwachsen. Da fragt man sich schon, ob das eine gute Basis für zukünftige Generationen darstellt, welche vielleicht mit mehr Problemen zu kämpfen haben, als dies momentan der Fall ist.
 

Lich

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@Rink
Das ist ja der Clou daran, der Schuldenberg wird durch erhöhte Steuern für Otto-Normalverdiener wieder abgebaut.

Die Steuersenkungen für Reiche sind permanent, die für andere sind auf 10 Jahre begrenzt. Danach zahlen sie mehr.
 

Armus Bergstein

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Bald (26. Mai) ist es wieder Zeit für die Wahl des europäischen Parlaments. Es gibt ja auch in diesem Jahr in Deutschland wieder keine Sperrklausel, so dass auch kleinere Parteien eine Chance haben einen Sitz im Parlament zu bekommen. Praktisch gibt es natürlich doch die Hürde, dass die Partei zumindest genügend Stimmen für einen Sitz haben muss.

Da ich aus dem Ausland Briefwahl mache, habe ich den Wahlzettel jetzt schon seit einiger Zeit hier rumliegen. Dabei fiel mir auf, dass es erstaunlich viele Parteien mit fast gleichen Namen gibt (z.B. gibt es 5 "Tierschutz"-Parteien). Ist es nicht unglaublich kontraproduktiv, bei winzigen Unterschieden im Wahlprogramm, gleich eine neue Partei zu gründen? Denn dadurch spalten sich die Stimmen ja auf all diese Parteien auf und keine bekommt einen Sitz im Parlament, selbst wenn die Stimmen für diese "gleichen" Parteien zusammengenommen vielleicht sogar für mehrere Sitze reichen würden.

Im Zusammenhang damit habe ich jetzt (wie bei jeder Wahl) das Problem, ob ich taktisch wähle oder eine Partei, die mir tatsächlich zusagt.
Die großen, etablierten Parteien (also grob die im Bundestag vertretenen Parteien) sind mir eigentlich alle zu konservativ.
Ich wüsste sogar, welche Klein(st)partei ich gerne wählen würde, aber ich sehe halt das Risiko, dass die nicht genügend Stimmen für einen Sitz zusammenkriegen.
Als Kompromiss könnte ich natürlich noch eine der kleineren progressiven Parteien wählen, die bei der letzten Europowahl zumindest einen Sitz bekommen haben (auch wenn eine davon nur eine Satirepartei ist ;)).
Oder ich gehe auf Nummer sicher und wähle die am wenigsten konservative (imo) etablierte Partei.

Wie seht ihr das? Wählt ihr eher taktisch oder "idealistisch"?
 

Vernochan

Schabrackentapir
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Bei der Europawahl finde ich es deutlich "einfacher" Idealistisch zu wählen, als z.B. bei Kommunal- und Bundestagswahlen. Denn selbst wenn die Stimmenverteilung exakt meinen Vorstellungen entspricht, ist das noch lange kein Garant dafür, dass in der EU auch irgendwas geschafft wird, wegen dem ich gewählt habe.

Daher werde ich wohl ziemlich sicher nicht taktisch wählen.
 

Rink

Strassenköter
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Ich finde es immer eher problematisch, wenn die Bevölkerung diesen Eindruck hat, dass ein Parlament sowieso nichts erreichen könnte oder die eigene Stimme nicht genug zähle und deshalb bei einer Wahl auch eher eine Tendenz zu Scherz-Parteien oder stark idealistischen Parteien mit unrealistischen Programmen neigt - oder noch schlimmer: man gar nicht erst an der Wahl teilnimmt. Protest-/Scherzwähler waren sowohl beim Brexit, als auch bei Trump ein wichtiger Faktor und wie weit uns das bringt, das sieht man ja.
Aus meiner Sicht ist die Ablehnung der eigenen Verantwortung für die Stimme neben der kollektiven Faulheit, sich korrekt und umfangreich zu informieren, eine gefährliche Hürde für die Demokratie in westlichen Ländern.
Im Grunde sollte man jede Wahl ernst nehmen, denn grade wenn man selber das Gefühl hat, dass die eigene Stimme nicht genug zähle, so sollte man sich bewusst sein, dass dies auch ALLEN anderen Abstimmenden genauso gehen dürfte.
 

Ciramon

Drachenkrieger
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Ja.

100 Stimmen gesamt, fünf für die Populisten, die damit bei Bundestagswahlen drin sind. Ein Wähler mehr für die anderen und das war's. Entsprechendes gilt für jede Wahl. Jede Stimme zählt als Teil des Ganzen.
 
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