Vorweg, Teil I: Ihr seid (gleich un-)cool, ich bin (gleich un-)cool, (gleiche un-)Coolness ist der Default-Modus. Cool? - Cool.
Jeder wählt seine Ethik selbst. Ich treffe nicht für irgendjemand die Entscheidungen. Mein Ziel ist es im Idealfall nur Informationen darzulegen. Wenn ich hier Schreibe, sind das meine Gedanken über (m)ein theoretisches Ideal, zu dem ich strebe. Ich sehe mich in keinster Weise auf einer anderen Ebene als jemand anders. Jeder entscheidet für sich selbst, ich denke hier nur laut.
Vorweg, Teil II: Ich hab keine Trolley-Probleme integriert. Bitte nicht als Strohmann Trolley-Probleme aufzeigen. Trolley-Probleme sind integrierbar. Ein Trolley-Problem ist gerade nur zu viel Text zum Lesen und Schreiben und weicht vom Thema ab. Kurzfassung und Fazit zum Trolley-Problem: "Die Ausnahme bestätigt die Regel."
Vorweg, Teil III: Ice und ich müssten theoretisch, grundsätzlich auf einer Plattform stehen. Da wir a) die Würde des Menschen respektieren und b) logisch, selbstbestimmt und aufgeklärt, reflektiert denken und agieren wollen. Ich sag mal: Diametral is' anders. Bei dem Klima-Ding, über das wir bereits geschrieben haben und über das ich nicht mehr schreiben werde, da stehen wir auf unterschiedlichen Positionen. Rationalisierung bereits dargelegt. Bei der konkreten Kategeorisierung von Trump, da stehen wir auf unterschiedlichen Positionen. Rationalisierung bereits dargelegt. Ich denke allerdings, menschlich, stehen wir im selben abstrakten Gehege.
Vorweg, Teil IV: Wenn jetzt ein mitdenkender Mensch damit kommt, dass das doch bei uns um Grundgesetz steht oder dass wir das doch schon als Menschenrecht haben. Das ist ja genau der Knackpunkt: gedacht und aufgeschrieben ist es schon. Daraus die Praxis zu machen, ist die Herausforderung.
Vorweg, Ende.
In der heutigen Zeit müsste sich doch eigentlich jeder zum Feminismus bekennen. Der Feminismus besagt ja nichts anderes als die Gleichberechtigung zwischen Mann und Frau. LGBT+ besagt ja nichts anderes als die Gleichberechtigung verschiedener sexueller Orientierungen oder Identitäten. Wir leben doch im Pluralismus: "Jeder is' frei, solange er nicht die Freiheit eines anderen einschränkt." (Ausnahme: Pädo- und Hebephelie brechen die Regeln. Erläuterung nicht notwendig. Gegenüber einer nicht ausagierten Neigung keine Wertung. Wer davon betroffen ist, sucht am besten professionelle Hilfe auf. In der Verhaltenstheraphie gibt es funktionierende Behandlungsmethoden.) Die Gesetze gelten für den Mensch und sollten auch für den Mensch angewendet werden. Wenn man jetzt - Konjunktiv - fordern würde: "Heterosexuelle dürfen in der Öffentlichkeit Händchen halten, Homosexuelle nicht." Dann ist das einfach ungerechtes Denken. Wenn zwei sich liebende, erwachsene Menschen einvernehmlich den Bund der Ehe eingehen wollen, dann sollte doch die Sexualität keine Rolle spielen. Hier mal wieder meine Randnotiz: Ich bin eh Atheist, mich juckt die Ehe nicht, es geht allerdings um die Leute die wollen. Die sollen nicht anhand von ihrer Sexualität aus- oder eingeschlossen sein. Exkurs zur Sprache: Und ich finde, man sollte auch nicht einfach Wörter verwenden die das Leben anderer Menschen abwerten. Vor allem um etwas negatives zu benennen. Herabwürdigung beginnt immer bei Sprache, Symbolen, bildet dann Lebensrealität und man kann die Herabwürdigung auch einfach sein lassen. Ja, es mag sein, dass es bestimmte Individuen nicht trifft, wenn man die Bezeichnung ihrer gesellschaftlichen Zugehörigkeit benutzt um negative Dinge zu benennen. Doch es ist prinzipiell möglich 100 andere Wörter zu benutzen, die nicht die Bezeichnung bestimmter Gesellschaftsgruppierungen als Synonym für etwas Negatives benutzen. Sprache zementiert gleichzeitig immer auch Machtverhältnisse oder bewertet. Sprache wird durch das Benutzen geformt und verändert sich. Mit dem Denken darf sich auch gerne die Sprache weiterentwickeln. Exkurs zur Sprache, Ende.
Wenn man kein Feminist ist, heißt das ja nichts anderes, als dass man denkt, der Mann sei mehr wert als eine Frau. Einen Mensch über einen anderen zu stellen, einfach nur wegen Geburtsmerkmalen: Damit verletzt man den Satz "Die Würde des Menschen ist unantastbar." Wenn man Feminist ist, heißt das nichts anderes als, dass man Mann und Frau auf gleicher Ebene ansieht. Wo ist das Problem dabei? Theoretisch klingt es halt alles einfach. In der Praxis macht Man(n), einfach aus Gründen der Sozialisierung, manchmal dumme Dinge. Das muss man dann einfach lernen, was ist eigentlich die Ungerechtigkeit, gegen die sich seit hunderten von Jahren Menschen einsetzen?
Zu bestreiten, dass das Christentum ein Patriarchat war: Das ist eine Falschaussage. Zu bestreiten, dass es auch Matriarchate gab, bei denen die Frauen kompetene Führungspersönlichkeiten waren: das alles wäre ignorant. Die Auflösung des Patriarchats und die Einführung der Gleichberechtigung ist ein laufender Prozess vom Übergang des Mittelalters in die Jetzt-Zeit. Zu behaupten, es gäbe diesen Prozess nicht ist Realitätsverweigerung. Zu behaupten, der Prozess sei abgeschlossen, ist eine Falschaussage. Zu behaupten der Prozess sei niemals notwendig gewesen ist - verzeihung - Denkfaulheit. Teil des Prozesses ist zum Beispiel die Einführung des Wahlrechts für Frauen in der Schweiz. Es ist doch eine ganz einfache abstrakte Annahme, von der alle anderen Gedanken ausgehen:
"Die Würde des Menschen ist unantastbar." Was heißt da: "Wenn man so ist wie Val." Es ist nur konsequent, diesen Satz auf die Lebensrealität zu übertragen, die Gesellschaft in Frage zu stellen und dort, wo der Satz keine Anwendung findet eine konsequente Anwendung zu erarbeiten.
Alles was ich versuche ist, mein Denken und Verhalten so anzupassen, dass ich mit Mitgefühl mit meiner Umwelt, Mitmenschen, der Tierwelt und mir selbst umgehe. Den Kerngedanken dazu haben wir doch alle integriert und akzeptiert. Das Einzige, woran es mangelt, ist eine konsequente Reflektion und Umsetzung. Die Verbesserung der ethischen Situation benötigt ethische Sensibilisierung für ungerechtes Verhalten. Zum Beispiel die Civil Rights Bewegung in Amerika. Bei der Afroamerikaner sich Rechte erkämpft haben. Heute gibt es die Black Lives Matter Bewegung, bei der Afroamerikaner sich immer noch die Gleichberechtigung erkämpfen. Das sind nur Beispiele für Bewegungen, die notwendig sind, wenn man den Satz: "Die Würdes des Menschen ist unantastbar." Als wahr erachten will.
Menschen von Geburt an keine unterschiedlichen Werte zuzuschreiben, der Gedanke ist doch so einfach. Die Würde des Menschen unantastbar lassen. Dies in der Praxis umzusetzen: Das ist ein Prozess, der nicht abgeschlossen ist. Heute sind wir eventuell weiter als vor 50 Jahren. Wenn man weiter zurückgeht findet man in unserer Gesellschaft noch die Sklaverei. Heute ist Sklaverei tolerabel, wenn sie außerhalb der europäischen Grenzen passiert. Wir leben noch nicht in einer Welt, in der z.B. Homophobie oder Frauenfeindlichkeit überwunden ist. Doch man kann sich diese Welt erarbeiten.
Im Prinzip ist es nur die Frage, wie man zur Würde des Menschen steht. Das klärt jeder für sich selbst. Doch die Folge, die daraus entsteht: Es handelt sich hierbei nur um konsequentes rationales Denken. Mehr nicht. Entweder ist die Würde des Menschen antastbar oder unantastbar. (Randnotiz: Einem Lebewesen seine Würde zu berauben, einfach nur zur nicht überlebensnotwendigen Befriedigung niederer Bedürfnisse - das könnte man als "die böse Tat" definieren.) Wenn die Würde des Menschen antastbar ist, dann darf man Menschen einfach so herabwürdigen oder erniedrigen. Wenn sie unantastbar ist, dann muss man auch menschenfeindliche Strukturen - also das Antasten der Würde - anerkennen und aus der Gesellschaft rausoperieren. Und dieser Prozess passiert laufend. Ich, Subjekt Valerian, lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte: Das ist nichts anderes als konsequentes logisches Denken.
Die Frage ist nur, was die Prämisse ist und wie konsequent und logisch man sie überträgt.