@Ada: Was meinst Du, woran lag es, dass trotz Zwangsfortbildung doch noch ein Spaßfaktor aufkam?
Was macht für Dich denn aus, ob Du in so einer Fortbildung was lernen kannst (und sie dadurch gut wird) oder nicht? Hauptsächlich Dozentenverhalten? Und wenn ja, welches? ^^'
Ich denke auch, dass es sinnvoll wäre, ein Akkreditierungssystem einzuführen, zumindest bei den genannten Berufen, in denen sich das Feld so schnell weiterentwickelt.
Ich bin mir nur nicht sicher, wie weit man darin gehen sollte: wie bei den Physiotherapeuten in den Niederlanden, die ihre Berufszulassung nur behalten, wenn sie sich regelmäßig fortbilden?
Oder mehr als eine Art Auszeichnung - wer sich regelmäßig weiterbildet, bekommt (von wem? Berufsverband?) einen positiven Vermerk? (Hat man den nicht sowieso, wenn man sich seine Fortbildungen irgendwo an prominenter Stelle auflistet?)
Und wie geht man mit dem finanziellen Aspekt um - ist es moralisch eigentlich vertretbar, regelmäßige kostenpflichtige Fortbildungen verpflichtend zu machen? Oder regelt man das doch besser so, dass es die Pflicht des Arbeitgebers wird, seine Mitbarbeiter up-to-date zu halten? (Wenn ich schon dabei bin, hier rumzuphantasieren...
)
Eine andere, aber verwandte Sache ist es ja, Systematik und Transparenz in das Weiterbildungsangebot zu kriegen. Deinen Vorschlag mit der Evidenzübersicht pro Weiterbildung in der Physiotherapie find' ich super
- fragt sich nur, wer das beschließen soll/darf.
Ich glaube übrigens nicht, dass eine 'offiziell' bescheinigte Evidenz-Abwesenheit die Zielgruppe der Aderlass-Fortbildung davon abhalten würde, diese zu besuchen...
@Lis:
Weißt Du zufällig, wie das in den Niederlanden genau geregelt ist? Ob es da z.B. eine Systematisierung der Fortbildungsangebote durch das KNGF (Niederländischer Berufsverband der Physiotherapeuten) gibt? Oder könnte man da auch den Klangschalen-Meditations-Kurs machen, und der zählt gleichviel wie ein ebenso langer Kurs zur Arbeitsplatzergonomie?
Bei einer Fortbildungspflicht, siehe den Absatz an Ada...
Vielleicht wäre es da ja auch noch sinnvoll zu unterscheiden zwischen "etwas Neues lernen um meinen (Arbeits)Horizont zu erweitern" und "auf dem aktuellen Stand der Forschung bleiben", und lediglich die zweite Variante zur Pflicht-Weiterbildung werden lassen?
Also zumindest, was die medizinischen Berufe betrifft...
Was private Weiterbildung betrifft... siehe weiter unten im Antwort-Stück an Aires. ^^
@Aires: Ich hab die Frage bewusst ganz offen gehalten, um mal zu schauen, wie ihr das so für euch definieren würdet.
Man kann das ja sehr viel breiter sehen als "ich melde mich bei der Einrichtung x an, gehe ein paar Mal hin und halte am Ende (am besten noch nach einer Prüfung) ein Zertifikat in den Händen".
Man könnte da ja sowohl an Kurse mit physischer Anwesenheit bei verschiedensten Bildungsträgern denken, als auch an Online-Kurse, und sogar an (strukturierte) Anstrengungen in Eigeninitiative, bewusst etwas zu lernen. Wobei dann die Grenzen natürlich etwas verschwimmen; zählt man den Sprachkurs an der VHS genauso wie das Selbststudium anhand der gleichen Unterrichtsmaterialien wie in der VHS, und was ist mit den Sprachlern-Apps?
Also, um Deine Frage zu beantworten - ich meine beides
(Und finde es gleichzeitig sehr spannend, dass die Assoziation bei den meisten direkt ist, dass Weiterbildung (und vermutlich auch Lernen) erstmal was mit dem Beruf zu tun hat...)
@Gala: Was führte denn dazu, dass Du die Fortbildung durch Deinen Arbeitgeber als so wertlos empfunden hast? Irrelevantes Thema? Aus Prinzip, weil aufgezwungen? Schlechter Dozent?
@skull:
Wurde denn in diesem Kurs zur Hochschuldidaktik irgendwie auf das Problem von Anwendbarkeit in der Praxis eingegangen? Oder war das so ein Kurs, der in seiner eigenen kleinen utopischen Realität lebt, in der wir alle mindestens doppelt so viel Zeit für alles haben, und jeder Teilnehmer total motiviert ist? ^^
Bzgl. Jammerveranstaltungen - das ist nicht nur bei euren Weiterbildungen so...
Manchmal glaube ich, man kann eine bestimmte Anzahl von Angehörigen eines Berufs nicht zusammen in einen Raum setzen, ohne dass das Jammern über die Arbeitsbedingungen losgeht.
Wer hat denn in solchen Jammersituationen in Deinen Erfahrungen gegengesteuert? Kam das eher aus den Reihen der Teilnehmer, oder war das die Lehrperson? Und wie wurde das gemacht?
(Oh und: Du hast Mitarbeiterinnen? Wow
)
@Ribalt: Du bist aber viele Farben
5 Sitzungen über drei Stunden in Einzelbetreuung klingt sehr teuer, darf ich fragen, was Dir (oder deinen Chefs..) das bringen soll?
Und versteh' ich das richtig, dass Du praktisch kein Mitspracherecht hattest in der Auswahl Deiner Weiterbildung?
@Rhonwen: Was haben denn die Lehrer anders gemacht, bei denen es *richtig* gut war?
Wenn ihr eure Fortbildungen in der Freizeit absolviert, wird euch dann wenigstens die Fortbildung bezahlt, oder müsst ihr dafür auch selbst aufkommen?
@Falk: Ist denn in Deinem Beruf sofort ersichtlich, welche Weiterbildung Dich auch weiter bringt? Weiß man das einfach, gibt es da Empfehlungen (von wem?), oder musst Du das erst selber in Erfahrung bringen?
Gibt es offizielle Anbieter und standardisierte Inhalte, oder hängt die Qualität auch stark davon ab, wo du die Weiterbildung machst?
@Danol: Wow
- das klingt großartig. Darf ich fragen, wie ihr zu der Regelung gekommen seid? Hat Dein Arbeitgeber das vorgeschlagen, oder warst Du das?
Und noch neugieriger: wie regelt ihr, wie viel Zeit dir zur Verfügung gestellt wird? Angenommen, Du arbeitest in Deutschland in einem der Bundesländer mit Bildungsurlaub - orientiert ihr euch daran, oder an was anderem?
@Pinto: So viel inhaltliche Variation - war das in der Form auch so variiert? Gab es bestimmte Formate, die Dich besonders begeistert haben?
Und wie lief das bei den Uni-Fortbildungen mit der Finanzierung - war das in den Studiengebühren inklusive, wurde das überhaupt von der Uni organisiert?