Weiterbildung

Hast Du schon mal an einer Weiterbildung teilgenommen?

  • Ja: beruflich.

    Stimmen: 11 44,0%
  • Ja: eher privat.

    Stimmen: 4 16,0%
  • Ja: beides.

    Stimmen: 8 32,0%
  • Nein.

    Stimmen: 2 8,0%

  • Umfrageteilnehmer
    25

Mantis

Heilende Hände
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Hallo zusammen :)

Da ich mich seit Kurzem etwas intensiver mit Weiterbildung beschäftige, wollte ich hier mal nachfragen, was ihr darüber denkt und welche Erfahrungen ihr bisher gemacht habt.

Habt ihr schon mal an irgendeiner Form der Weiterbildung teilgenommen?
War das beruflich motiviert (Excel-Kurs oder interne Fortbildung oder Ähnliches), oder doch eher was Privates (Sprachkurs, Töpferlehrgang, ...)? Oder beides?
War das eher so von außen angeleitet, oder doch eher aus einem inneren Bedürfnis heraus?

War es eine insgesamt positive oder negative Erfahrung für euch? Was hat sie nach eurer Einschätzung dazu gemacht?

Gibt's hier auch welche, die noch nie irgendeine Form der Weiterbildung in Anspruch genommen haben? Und wenn ja, warum nicht?


Und noch eine Frage; was haltet ihr von verpflichtenden beruflichen Weiterbildungen? Sollte jeder 'auf der Höhe' bleiben, was aktuelle Entwicklungen in seinem Berufsfeld betrifft, oder ist das für manche Berufsgruppen egal?

Ich bin gespannt. :)
 

Adriana

Senior Member
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Definitiv eher die Fraktion von außen angeleitet und nur bedingt freiwillig, hat aber trotzdem im Endeffekt immer Spaß gemacht und war auch beruflich nützlich. Wenn die Fortbildung gut ist, lernt man auch was.

Ganz allgemein bin ich schon der Meinung, dass Fortbildungen sinnvoll sind. Obwohl ich es sehr schwierig finde das pauschal für alle Berufsgruppen zu sagen, dafür kenne ich mich zu wenig mit anderen Berufen aus.
Aber wenn durch neuere Entwicklungen auch neue Erkenntnisse oder z.B. verbesserte Arbeitsabläufe erlangt werden können, ist es schon sinnvoll die zu nutzen.
Ansonsten kann ich ja nur für den medizinischen Bereich sprechen und gerade da dort im Moment noch sehr viel geforscht wird, sollte man sich schon auf dem Laufenden halten. Es gibt immer noch zu viele Kollegen, die im Wesentlichen nichts anderes als Placebotherapien machen und tatsächlich denken es hilft, weil sie es vor 20 Jahren mal so gelernt haben. Da wäre regelmäßige Weiterbildung schon sehr angebracht.

Dabei wäre aber auch ein System gut, mit dem man Weiterbildungen vorab besser qualitativ beurteilen könnte. Bei Zertifikatskursen gehts ja noch, auch wenn auch dort die Qualität schwankt. Allerdings rege ich mich immer noch regelmäßig auf, dass z.B.in Physiozeitschriften Kurse angeboten werden, in denen u.a. noch Aderlass gelehrt wird. :down: Da wäre so ein Hinweis nett wie: "Wissenschaftliche Evidenz 0/10". Mal ganz davon abgesehen, wieso es überhaupt noch erlaubt ist, solche Kurse anzubieten. Aber das wäre off-topic.
 

Lisra

Schmusekater
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Wie du ja weißt, hab ich beruflich definitiv Weiterbildung gemacht. :D
Das ist Prinzipiell in Ordnung. Gesundheitsfächer, Erziehungswissenschaft, Recht, IT... so viel wächst non-stop und man hat eine gewisse pflicht sich brauchbar und aktuell zu halten. Jeder hat schon mal wen getroffen der/die das vernachlässigt hat und das ist häufig nicht besonders positiv.
Aber Weiterbildungen sind lächerlich teuer. Die Ausgaben die ich für MLD/MT/MFR hab sind nichts im vergleich dazu was eine Freundin für den Weg Steuerfachfrau-Finanzprüferin-Steuerberaterin bezahlt. Da sprechen wir von Jahresgehältern. Das ist schon hart.

Wenn wir von verpflichtenden Weiterbildungen reden, dass muss es auch irgendwie eine Möglichkeit geben die zu Bewerten. Ein Punktesystem wie in den niederlanden wäre ein Anfang, aber das führt natürlich über kurz oder lang zum zwang nutzloses zu lernen um irgendwie ein Punktekontingent aufzufüllen. Das kanns ja auch nicht sein.

Privat - nicht wirklich. Also, nicht offiziell. Aber man kann weiterbilden ja breit sehen.
 

Aires

Dreamwalker
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Wichtig für die Beantwortung deiner Frage wäre noch, wie do Weiterbildung definierst, sowohl im privaten, als auch im beruflichen Umfeld.
Zählst du zur Weiterbildung auch den gelegentlichen, alleinstehenden Excel- ,Word-, Zeitmanagement, Teamdynamik-, etc. Kurs (beruflich), bzw, gelegentlichen Volkhochschulkurs in Handarbeiiten, Töpfer, Salsatanzen, Schnupperworkshops zu diversen Themen (privat), oder intensivere Weiterbildungen mit mehreren aufeinander aufbauenden Kursmodulen und Abschlusstest(s) incl. Zertifikaten?
Oder beides?
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Französisch - Kurs als ich die Schule wechselte und die neue Schule kein Latein mehr anbot.

Kürzlich eine Partei-Fortbildung zum öffentlichen Reden: meine Schlußfolgerung: ich war eindeutig der schlechteste Redner im ganzen Kurs.

Ich war auch auf Fortbildungen durch meinen Arbeitgeber aber die waren nie einen Pfifferling wert. :down:
 

skull

Thronfolger
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Persönlich

'Zeitmanagement' - Insgesamt eine interessante Erfahrung, aber für mich war das gar nichts. Ein tatsächlicher, hauptberuflicher Coach predigt Buisiness-Sprech und man fühlt sich zwei Tage lang besser und organisierter, bevor alles ist wie vorher.

'InDesign' & 'Photoshop' - Super, habe tatsächlich profitiert.

Diverse Weiterführende Sprachkurse, moderne und klassische Sprachen.
Fand ich super, hätte gerne mehr Zeit reingesteckt - aber keine Weiterbildungen im klassischen Sinne.

Beruflich

Diverse Kurse zur Hochschuldidaktik: Sicherlich sinnvoll, viele der klassischen Spiele und Gruppenarbeiten, mit denen man auf so Veranstaltungen konfrontiert wird, sind aber nicht unbedingt meins. Prinzipiell hatte ich immer Zweifel an der Umsetzbarkeit des Erlernten, da ich für eine tatsächliche didaktische Planung meiner eigenen LVs (gefühlt?) zu wenig Zeit hatte. Ich würde also sagen, ich war nicht der optimale Teilnehmer von der inneren Einstellung her.
Ein Problem bei Graduierten-Weiterbildungen ist, dass diese oft zu Jammerveranstaltungen werden in denen sich das akademische Proletariat gegenseitig das Leid klagt - wenn da nicht gegengesteuert wird, wirds echt nervig nach ner Weile.

Eine ganze Latte an Weiterbildungen zu den Management-Systemen mit denen ich arbeite. Sinnvoll und notwendig.

Brandlösch- und Erste-Hilfe-Kurse:
Sicherlich sinnvoll, teilweise sehr unterhaltsam, ein EH-Kurs war aber unterirdisch von der Qualität.

Alle freiwillig besucht, die Kurse zu den Management-Systemen würde ich meinen Mitarbeiterinnen aber vorschreiben, wenn sies nicht von sich aus machen.

Insgesamt halte ich Weiterbildungen für sinnvoll, auch weil sie zum Austausch außerhalb der eigenen Blase führen können (wenn dieser Austausch konstruktiv aussieht). Es ist aber auch eine Typfrage, für diese Kurse zur 'persönlichen Optimierung' muss man die richtige Persönlichkeit, ich schalte da immer nur auf anti.;)
 

Ribalt

Ork-Metzler
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Beruflich:
Sachbearbeiter Finanzbuchhaltung --> Fachm. Finanzbuchhaltung (das ist quasi das äquivalent zu nem Master in Betriebswirtschaft, wohl die höchst angesehene "Berufsprüfung" auf diesem Niveau die man machen kann), ein 3 monatiger Sprachaufenthalt in Frankreich war auch mal noch dran.
Daneben zu viele Kleinigkeiten um Sie zu benennen (Nothelfer/Feuerwehr/div. PC-Zeugs, Rettungsschwimmen, Buchhaltungssoftwarezeugs, Krankenversicherungsgesetze......).

Jetzt grad "Insight Discovery Analyse" für Führungspersonen... Nun, es hat erst angefangen (5 x 3h in 1:1 "Sitzungen" mit nem total davon überzeugten Coach... Naja, mal schauen, ich bin btw. Grün/Gelb/Blau/Rot. Ist bis jetzt gefühlt son Kurs an dessen nutzen vor allem Personalabteilungen glauben ;).

Bezahlt hat alles der Arbeitgeber :D


Nun, ich ging nie und gehe nach wie vor nicht gern zur "Schule". Von daher ist es mässig spassig, aber halt schlicht sinnvoll/nötig und was mitnehmen tut man überall (und wenns nur ist, dass wer nix wird nicht mehr Wirth wird sondern Coach).



Skulls Beschreibung zum "Zeitmanagement" kann ich 1 zu 1 so unterschreiben.

Wenn man nicht den willen hat sich sklavisch ne Ewigkeit dazu zu zwingen bis das absolute Routine wird, zerfällt der nutzen sofort wieder.... Hätte man den Willen (oder die Veranlagung), bräuchte man den Kurs sowieso nicht, denn in der Theorie ist das ganze ja nicht kompliziert ;). Geht für mich auch unter die Klasse der "kann man gut an Personalabteilungen verkaufen" :p.
 
Zuletzt bearbeitet:

Rhonwen

Forumsköchin
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Erste-Hilfe ale zwei bis drei Jahre beruflich. Je nach "Lehrer" war das sogar richtig gut.

Einmal im Jahr darf/soll eine Fortbildung für/mit dem gesamten Kollegium gemacht werden. Wichtig in Schule ist, dass dafür kein oder möglichst wenig Unterricht ausfallen sollte/darf. Das bedeutet, die meisten Fortbildungen die wir machen dürfen sind nachmittags oder am Wochenende. Sind sie während der Schulzeit, muss abgewogen, ob der Unterricht oder die Fortbildung wichtiger sind.
Man muss also nicht nur sehen, wie interessant ein Fortbildungsthema für einen selbst oder die Schule ist, sondern auch, wann sie stattfindet, wie sie mit der Unterrichts- und Dienstverpflichtung vereinbar ist und ob die Schule noch genug Geld im Etat hat oder ob man das privat bezahlen möchte.
Themen: Schulleitungsaufgaben, neue Testverfahren, Inklusion, fachlich (Mathe, Deutsch, Sachkunde, ...), Sicherheitsbestimmungen, Maschinenscheine, Psychologie, Traumakunde, Sozialrecht, ...
 

Falk

ChickenWizzardwing
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Möchte mich da Lis anschließen: Ist in deinem Beruffeld Wissen schnell veraltet, ist Weiterbildung wichtig. Macht der Beruf Spaß, kann man das -in Maßen- auch mal in der Freizeit tun.
Aber auch hier wieder guter Einwurf von Lis: Weiterbildungen sind häufig teuer. Wenn du es also selbst finanzieren musst, ist persönliche Weiterentwicklung immer noch das wichtigste, aber sicherlich nicht das alleinige Argument. Bei sehr teuren und/oder zeitaufwändigen Fortbildungen sollte man sich bei allem persönlichen Engagement auch fragen: Bringt es mich beruflich so weiter, dass sich dies irgendwann auch einmal auf meinem Gehaltszettel wiederspiegelt.

Ich habe mittlerweile zwei berufliche Weiterbildungen über jeweils 3 Jahre gemacht. Hier habe ich die oben genannte Nutzenfrage schon gut durchdacht, da ich auch selbst mit finanziert habe. Anders sieht es bei kleineren Fortbildungsveranstaltungen aus (z.B. kostenlose Abendveranstaltung vom Berufsverband oder Veranstaltungen, die einen kleinen Obolus kosten): Sowas gönne ich mir auch einmal aus reinem persönlichen Interesse, egal was es für meinen beruflichen Alltag so bringen mag. Für persönliches Interesse würde ich auch noch ein Wochenende opfern, ein schönes Beispiel ist der Erste Hilfe Kurs aus Rhonwens Beitrag.
 

Danol

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Gibt's hier auch welche, die noch nie irgendeine Form der Weiterbildung in Anspruch genommen haben? Und wenn ja, warum nicht?

Ich bin eher der autodidaktische Typ und habe derzeit das Glück einen Arbeitgeber zu haben der das unterstützt, was konkret bedeutet dass ich halt eine entsprechede Zeit freigestellt werde und mir auf Firmenkosten Literatur und Software besorgen kann; bisher habe ich das stets organisierten Fortbildungen vorgezogen, schon allein weil ich in meinem Tempo lernen kann. Die Motivation war meistens eine sowohl-als-auch-Geschichte, ich arbeite als Softwareentwickler und beschäftige mich auch hobbymäßig mit vielen da relevanten Dingen, insbesondere meiner Hauptsprache.

War es eine insgesamt positive oder negative Erfahrung für euch? Was hat sie nach eurer Einschätzung dazu gemacht?

Dazulernen ist für mich fast immer eine positive Erfahrung, was insbesondere an meinem, sich recht zügig weiterentwickelnden, Arbeitsgebiet liegt. Neuerungen haben oft das Potential die Arbeit angenehmer zu gestalten und gerade die uninteressanten arbeitsintensiven Tätigkeiten zu vereinfachen. Dazu kommt noch die Faszination aus dem Verständnis der Neuerung selbst.

Und noch eine Frage; was haltet ihr von verpflichtenden beruflichen Weiterbildungen? Sollte jeder 'auf der Höhe' bleiben, was aktuelle Entwicklungen in seinem Berufsfeld betrifft, oder ist das für manche Berufsgruppen egal?

Beruflich empfinde ich es als absolutes Muss stetig dazuzulernen, egal ob auf Fortbildungen oder selbstständig. Kollegen, die das anders sehen, fallen mir immer wieder dadurch negativ auf dass sie den Arbeitsfluss des ganzen Teams behindern. In einem Arbeitsumfeld, in dem ambitionierte Deadlines leider immer wieder vorkommen, machen sie damit allen die Arbeit unnötig stressig, da jeder spontane Wissenstransfer eben letztlich dem Projekt Arbeitszeit entzieht. In Berufsgruppen mit gemächlicherer Entwicklung kann mans sicher auch mal ein paar Jahre schleifen lassen; sich aber vom Fortschritt in der eigenen Berufsgruppe komplett abzukoppeln ist, in Zeiten von immer unsicheren Arbeitsplätzen, keine gute Idee.
 

Vernochan

Schabrackentapir
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Das sehe ich recht ähnlich. Meistens habe ich mir Dinge selbst zuhause angeguckt. Egal, ob damals die Dinge für die Wii Programmierung bzw die gamebryo engine, oder die große Menge an c# Dingen, für den Job davor.

Dennoch hatte ich 2 Weiterbildungen während ich bei einer anderen Firma gearbeitet habe. Wurde von der Firma bezahlt (und wenn man auf Stundenbasis arbeitet wird man im Grunde für die Teilnahme bezahlt ;)) und war ziemlich spannend und hilfreich. So tief wäre ich alleine sicherlich nie auf die Themen eingegangen )Ging um Optimierung von MSSQL Datenbanken)
 

Pinto

Rebellblümchen
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Ehrlich gesagt kann ich mich nicht an eine Zeit nach der Schule erinnern, wo ich keine Weiterbildung gemacht habe...

Beruflich ging das vor allem im Rahmen des Universitätsalltags um Buchhaltung für Dummies, Politisches Sachverständnis, Zeitmanagement, Voorzitterschap (hab grad keine Lust das dt. Wort zu suchen, aber Du weißt, was ich meine), notuleren, aber auch Organisation von größeren Events etc.pp.

Privat von Französisch-Kursen über Präsentations-Know-How, desweiteren Psychologie, Ernährungswissenschaften, Literatur, Sportwissenschaften, Ökonomie ....(coursera sei Dank) und ich habe auch mal eine Fortbildung darüber gemacht, wie man am besten predigt :D

Weiterbildungen finde ich auf jedem Niveau und immer wichtig; egal ob beruflich oder privat. Allerdings muss ich dazu sagen, dass ich es generell sehr mag, mich auf vielen unterschiedlichen Gebieten bewegen und darin switchen zu können und auch viele Interessen habe. Darum ist/war eine Fortbildung für mich nie wirklich schlimm oder hat sich als Pflicht angefühlt. Wie gesagt, das ist meine sehr subjektive Meinung ;)
 

Mantis

Heilende Hände
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@Ada: Was meinst Du, woran lag es, dass trotz Zwangsfortbildung doch noch ein Spaßfaktor aufkam?
Was macht für Dich denn aus, ob Du in so einer Fortbildung was lernen kannst (und sie dadurch gut wird) oder nicht? Hauptsächlich Dozentenverhalten? Und wenn ja, welches? ^^'

Ich denke auch, dass es sinnvoll wäre, ein Akkreditierungssystem einzuführen, zumindest bei den genannten Berufen, in denen sich das Feld so schnell weiterentwickelt.
Ich bin mir nur nicht sicher, wie weit man darin gehen sollte: wie bei den Physiotherapeuten in den Niederlanden, die ihre Berufszulassung nur behalten, wenn sie sich regelmäßig fortbilden?
Oder mehr als eine Art Auszeichnung - wer sich regelmäßig weiterbildet, bekommt (von wem? Berufsverband?) einen positiven Vermerk? (Hat man den nicht sowieso, wenn man sich seine Fortbildungen irgendwo an prominenter Stelle auflistet?)
Und wie geht man mit dem finanziellen Aspekt um - ist es moralisch eigentlich vertretbar, regelmäßige kostenpflichtige Fortbildungen verpflichtend zu machen? Oder regelt man das doch besser so, dass es die Pflicht des Arbeitgebers wird, seine Mitbarbeiter up-to-date zu halten? (Wenn ich schon dabei bin, hier rumzuphantasieren... :D)

Eine andere, aber verwandte Sache ist es ja, Systematik und Transparenz in das Weiterbildungsangebot zu kriegen. Deinen Vorschlag mit der Evidenzübersicht pro Weiterbildung in der Physiotherapie find' ich super :D - fragt sich nur, wer das beschließen soll/darf.
Ich glaube übrigens nicht, dass eine 'offiziell' bescheinigte Evidenz-Abwesenheit die Zielgruppe der Aderlass-Fortbildung davon abhalten würde, diese zu besuchen... :rolleyes:


@Lis:
Weißt Du zufällig, wie das in den Niederlanden genau geregelt ist? Ob es da z.B. eine Systematisierung der Fortbildungsangebote durch das KNGF (Niederländischer Berufsverband der Physiotherapeuten) gibt? Oder könnte man da auch den Klangschalen-Meditations-Kurs machen, und der zählt gleichviel wie ein ebenso langer Kurs zur Arbeitsplatzergonomie?

Bei einer Fortbildungspflicht, siehe den Absatz an Ada...
Vielleicht wäre es da ja auch noch sinnvoll zu unterscheiden zwischen "etwas Neues lernen um meinen (Arbeits)Horizont zu erweitern" und "auf dem aktuellen Stand der Forschung bleiben", und lediglich die zweite Variante zur Pflicht-Weiterbildung werden lassen?
Also zumindest, was die medizinischen Berufe betrifft...

Was private Weiterbildung betrifft... siehe weiter unten im Antwort-Stück an Aires. ^^


@Aires: Ich hab die Frage bewusst ganz offen gehalten, um mal zu schauen, wie ihr das so für euch definieren würdet.
Man kann das ja sehr viel breiter sehen als "ich melde mich bei der Einrichtung x an, gehe ein paar Mal hin und halte am Ende (am besten noch nach einer Prüfung) ein Zertifikat in den Händen".
Man könnte da ja sowohl an Kurse mit physischer Anwesenheit bei verschiedensten Bildungsträgern denken, als auch an Online-Kurse, und sogar an (strukturierte) Anstrengungen in Eigeninitiative, bewusst etwas zu lernen. Wobei dann die Grenzen natürlich etwas verschwimmen; zählt man den Sprachkurs an der VHS genauso wie das Selbststudium anhand der gleichen Unterrichtsmaterialien wie in der VHS, und was ist mit den Sprachlern-Apps?

Also, um Deine Frage zu beantworten - ich meine beides :)
(Und finde es gleichzeitig sehr spannend, dass die Assoziation bei den meisten direkt ist, dass Weiterbildung (und vermutlich auch Lernen) erstmal was mit dem Beruf zu tun hat...)


@Gala: Was führte denn dazu, dass Du die Fortbildung durch Deinen Arbeitgeber als so wertlos empfunden hast? Irrelevantes Thema? Aus Prinzip, weil aufgezwungen? Schlechter Dozent?


@skull:
Wurde denn in diesem Kurs zur Hochschuldidaktik irgendwie auf das Problem von Anwendbarkeit in der Praxis eingegangen? Oder war das so ein Kurs, der in seiner eigenen kleinen utopischen Realität lebt, in der wir alle mindestens doppelt so viel Zeit für alles haben, und jeder Teilnehmer total motiviert ist? ^^

Bzgl. Jammerveranstaltungen - das ist nicht nur bei euren Weiterbildungen so... :c: Manchmal glaube ich, man kann eine bestimmte Anzahl von Angehörigen eines Berufs nicht zusammen in einen Raum setzen, ohne dass das Jammern über die Arbeitsbedingungen losgeht.
Wer hat denn in solchen Jammersituationen in Deinen Erfahrungen gegengesteuert? Kam das eher aus den Reihen der Teilnehmer, oder war das die Lehrperson? Und wie wurde das gemacht?

(Oh und: Du hast Mitarbeiterinnen? Wow :))


@Ribalt: Du bist aber viele Farben :D
5 Sitzungen über drei Stunden in Einzelbetreuung klingt sehr teuer, darf ich fragen, was Dir (oder deinen Chefs..) das bringen soll?
Und versteh' ich das richtig, dass Du praktisch kein Mitspracherecht hattest in der Auswahl Deiner Weiterbildung?


@Rhonwen: Was haben denn die Lehrer anders gemacht, bei denen es *richtig* gut war?
Wenn ihr eure Fortbildungen in der Freizeit absolviert, wird euch dann wenigstens die Fortbildung bezahlt, oder müsst ihr dafür auch selbst aufkommen?


@Falk: Ist denn in Deinem Beruf sofort ersichtlich, welche Weiterbildung Dich auch weiter bringt? Weiß man das einfach, gibt es da Empfehlungen (von wem?), oder musst Du das erst selber in Erfahrung bringen?
Gibt es offizielle Anbieter und standardisierte Inhalte, oder hängt die Qualität auch stark davon ab, wo du die Weiterbildung machst?


@Danol: Wow :eek::up: - das klingt großartig. Darf ich fragen, wie ihr zu der Regelung gekommen seid? Hat Dein Arbeitgeber das vorgeschlagen, oder warst Du das?
Und noch neugieriger: wie regelt ihr, wie viel Zeit dir zur Verfügung gestellt wird? Angenommen, Du arbeitest in Deutschland in einem der Bundesländer mit Bildungsurlaub - orientiert ihr euch daran, oder an was anderem?


@Pinto: So viel inhaltliche Variation - war das in der Form auch so variiert? Gab es bestimmte Formate, die Dich besonders begeistert haben?
Und wie lief das bei den Uni-Fortbildungen mit der Finanzierung - war das in den Studiengebühren inklusive, wurde das überhaupt von der Uni organisiert?
 

skull

Thronfolger
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Äh, da fehlte ...würde ich meinen Mitarbeiterinnen aber vorschreiben, wenn ich Chef wäre... :shine:

Zu den anderen Punkten später mehr.
 

Rhonwen

Forumsköchin
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Niedersächsische Schulen haben einen Fortbildungsetat. Wird der in einem Jahr nicht aufgebraucht, wird er gekürzt. Es ist also im Sinne der Schule, dass die Mitarbeiter Fortbildungen besuchen, um im nächsten Jahr wieder einen angemessenen Etat zu bekommen.
Die Fortbildung des ganzen Kollegiums, ggf. sogar mit Hausmeister, Sekretärin und pädagogischen Mitarbeitern sowie Integrationshelfern wird Schilf genannt: Schulinterne Lehrer-Fortbildung. Diese wird auf jeden Fall aus dem Fortbildungsetat der Schule bezahlt.
Bei den restlichen Fortbildungen kommt es auf die einzelnen Schulen an. Manche vergeben den Etat nach dem Motto "Wer zuerst kommt, mahlt zuerst", andere besprechen in einer Konferenz, welche Fortbildungen wer machen will, was sie für die Schule bringen und dann wird abgestimmt.
Fällt jemand durch beide Raster durch, muss die Person die Fortbildung selbst bezahlen, kann sie aber vielleicht steuerlich geltend machen.

In der Erste-Hilfe-Fortbildung (hab seit ich 18 bin alle zwei Jahre eine gemacht) kommt es darauf an, ob der Lehrer alles runterleiert, praktische Beispiele bringt, auf die Bedürfnisse der Schule eingeht (Unfälle mit Kindern) (Behinderungsarten: Herzfehler, Epilepsie, Lungenschäden, Diabetes, ...), ab und zu praktische Übungen einbaut und auf dem aktuellen Stand ist oder ob die Materialien seit 1970 nicht erneuert wurden.
Bilder zum Notruf, auf denen noch die alten Wählscheibentelefone mir gedrehter Schnur zu sehen sind, sind durchaus noch üblich. Auf die aktuelle Lage, dass fast jeder ein Handy hat, wurde nur in zweien meiner Kurse eingegangen.
Und manche Infos sind einfach falsch. Wenn mir ein Fortbilder sagt, bei einem Stromunfall solle ich zuerst die Person von der Stromquelle wegziehen, sträuben sich mir nicht allein vom Stromstoß die Haare. Wenn man zum Abbinden statt zu einem Druckverband genötigt wird in Übungen, dann könnte ich dem Ausbilder den Hals umdrehen.
 

Adriana

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Dass die Fortbildungen in der Regel trotzdem Spaß gemacht haben, liegt einfach daran, dass ich gerne lerne. Und außerdem hatte ich dadurch meistens ein oder zwei Tage weniger auf Arbeit, was gefühlt einem Wochenende gleich kam :D
Ich wäre ja auch freiwillig hingegangen, wäre da eben dieser ziemlich gewaltige Kostenfaktor nicht gewesen. Plus die Tatsache, dass ich für die Fortbildung regelmäßig 5-6 Urlaubtage im Jahr verloren habe. Im Zweifel hätte ich da doch lieber das Geld gespart und länger wirklich frei gehabt.

Ansonsten war definitiv der Dozent der ausschlaggebende Faktor. Wenn der was kann, lernt man ja auch tatsächlich sehr viel, was man später in der Praxis umsetzen kann.
Die schlechteste Fortbildung war dann auch die bei einer Dozentin, die eigentlich einen Wissenschaftsmaster im Medizinbereich hatte, sodass ich erst dachte, die hat voll was drauf. Dann hat sie uns allerdings am laufenden Band erzählt, sie hätte keines ihrer Kinder geimpft wegen der Autismus-Gefahr. Damit hat sie es dann geschafft, dass ich jeglichen Respekt vor ihr und ihrem potentiellen Können verloren hab. Weil am Ende eine zweitägige Zertifikatsprüfung anstand hab ich natürlich trotzdem noch gelernt, aber der Spaß war dort definitiv am geringsten.
 

Pinto

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Variationen innerhalb der Form: Seminare mit und von echten Menschen an einem wirklichen Ort, OCs (online college), coursera, Eigenstudium mit Fern-Unterstützung über einen längeren Zeitraum (vor allem bei den Sprachen).

Begeisterndes Format: mir haben die Seminare und das Eigenstudium am besten gefallen. Bei OCs hab ich die Neigung, einzuschlafen, weil ich keinen input geben kann. Ich muss entweder reden (Seminar) oder konzentriert arbeiten (Eigenstudium) können. Nur zuhören ist für mich Gift.

Uni-Fortbildung: da ich mich für meine Tätigkeiten innerhalb der Fakultät weitergebildet habe, haben die auch alles bezahlt. Das hatte nichts mit Studiengebühren zu tun, sondern wurde aus einem bestehenden Pöttchen genommen.
Hmm kam drauf an. Buchhaltung z.B. wurde von der Uni selber organisiert. Aber eine Fortbildung Leadership wurde von Externen versorgt (meistens aus dem Business-/Management-hoek). Aus dem einfachen Grund, dass man Leadership am besten von außerhalb besprechen kann; wenn der eigene Chef das tut und sich letzlich damit nur selber anprangert, wird die Stimmung schnell säuerlich.
 

Aires

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Ok, dann mal los... :D

Beruflich:
Erst einmal gibt es bei uns in der Firma einen ganzen Sack an "Trainings", die pflichtweise im jährlichen, 2-jährigen, etc. Rhythmus gemacht werden müssen (Arbeitsschutz, Verhaltensregeln, Kartellrecht, etc.). Diese laufen alle über unser firmeninternes Online-Trainingstool. (Was so aussieht, dass man einen Kurs mit Deadline zugewiesen bekommt, die dann jeder erst mal geflissentlich ignoriert. Am Tag vor (oder nach :D) der Deadline sitzt dann das halbe Büro mit Kopfhörer auf vor dem Rechner und auf allen Monitoren ist das Gleiche zu sehen.)
Das fällt definitiv unter die Kategorie "Augen zu und durch".

Ich bin auch jemand, der fachbezogene Trainings den Trainings zur "Persönlichkeitsentwicklung" vorzieht. Insgesamt sind das jetzt zu viele, um sie einzeln aufzuzählen, wobei das bei mir immer relativ voneinander unabhängige Trainings zu Einzelthemen waren, eine aufbauende Weiterbildung mit Prüfung und Zertifikat und so habe ich nicht gemacht.
Bestes Training dabei: eine 2-Tages 1:1 Session mit einem Experten vom Hersteller des Tools, das ich betreue, dem ich da nach herzenslust Löcher in den Bauch fragen konnte (ich hatte weder vorher, noch nachher jemals wieder zwei so lehrreiche Trainingstage).

Mein Reinfall zur Persönlichkeitsentwicklung war ein Zeit- und Selbstorganisationskurs (3 Tage), aus dem ich rein gar nichts mitgenommen habe. Wir hatten da einfach wahnsinnig Pech mit dem Trainer. Sein Ansatz für die ganzen 3 Tage war "lasst euch halt einfach im Leben nicht so stressen, dann ist auch das Zeitmanagement ganz einfach". Ähhh... herzlichen Dank für das Gespräch. :hae:

Persönlich:
Ich probiere wahnsinnig gerne neue Sachen aus, und tobe mich da auch an der VHS regelmässig aus. Egal, ob das ein Zeichen-Schnupperkurs war, Cajon spielen, Kochkurse, wasauchimmer.
Da der Tag nur eine begrenzte Anzahl an Stunden hat (und ein guter Teil davon schon durch Arbeit belegt ist), wird da in der Regel nichts Grösseres draus, ichsehe es als schöne, kleine Übung, dem Hirn immer mal wieder neue Impulse in andere Richtungen zu geben.

Bei meinem Hobby Tanzen sieht die "Weiterbildung" folgendermassen aus: 2 x wöchentlich Kurs hier in der Umgebung plus so ca. eine handvoll (je nach Jahr mal mehr, mal weniger) Workshopwochenenden (i.d.R. sind das dann so zwischen 10 und 13 Zeitstunden Workshops an 2 - 3 Tagen).
Wir haben bei meinem Stil noch das Glück, dass wir bei vielen Workshops die Möglichkeit haben, direkt von den aktuellen (oder ehemaligen) Mitgliedern der Ursprungstruppe lernen können, ohne wer weiss wie viele Zwischenstufen an Dozenten.
 

Danol

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Ich denke auch, dass es sinnvoll wäre, ein Akkreditierungssystem einzuführen, zumindest bei den genannten Berufen, in denen sich das Feld so schnell weiterentwickelt.

Das ist nicht pauschal in allen Berufen mit schneller Entwicklung sinnvoll. Wer soll die Akkreditierung übernehmen? Staatliche Institutionen fallen, zumindest in meinem Bereich, immer wieder durch vollkommene Inkompetenz auf und die IHK bekommt es nichtmal auf die Reihe eine halbwegs vernünftige Ausbildung der Fachinformatiker sicherzustellen, während Unternehmen, in denen das Know-How vorhanden wäre, die Akkreditierungen und Zertifizierungen in erster Linie nutzen um die Marktdurchdringung ihrer eigenen Produkte zu verbessern. Versuche, durch Zertifizierungen eine Art objektives Maß für das Können einer Person zu erhalten, sind in meinen Augen in der Softwareentwicklung größtenteils gescheitert, insbesondere weil viele Studenten und Auszubildende mit diesem System komplett überfordert sind und meinen, diese Zertifikate wären zum Berufseinstieg erforderlich (unverantwortliche Arbeitgeber unterstützen diesen Wahn teilweise auch noch), und sich so schon in Studium und Ausbildung auf Zertifizierungen stürzen die schlicht kontraproduktiv sind weil sie viel zu spezielle Themen viel zu früh in den Fokus rücken. Im Ergebnis sehe ich immer wieder zertifizierte Berufseinsteiger (OCA und OCP fallen besonders negativ auf), die mir wunderbar z.B. die Fallstricke beim Boxing von int zu Integer in Java erklären können und wissen wann compile time type erasure auftritt, aber bei Fragen nach SOLID mit den Schultern zucken, absurd ineffiziente Datenbankabfragen schreiben und nicht wirklich einsehen wollen dass man es ihnen als Nachteil anrechnet wenn sie in 12 Semestern Studium nur eine Programmiersprache gelernt haben, die für die angestrebte Stelle gerne auch mal vollkommen irrelevant ist. Obligatorische (oder so empfundene) Zertifizierungen und Akkreditierungen sorgen für einen ungesunden Tunnelblick in der Frühphase der eigenen Qualifizierung und sollten deshalb nur dort eingesetzt werden wo elementar wichtige Standards für ganze Berufe durchgesetzt werden müssen (z.B. in Medizin- und Pflegeberufen). Alle anderen sollten eher schauen dass sie mehr Zeit in die Personalauswahl investieren, den Einfluss, der von Fachfremden ausgeübt wird, reduzieren, ihre fachlichen Anforderungen klarer kommunizieren und, vor allem, ihre Personaler soweit schulen dass sie in der Lage sind geeignete Kandidaten als solche zu erkennen.

Darf ich fragen, wie ihr zu der Regelung gekommen seid? Hat Dein Arbeitgeber das vorgeschlagen, oder warst Du das?
Und noch neugieriger: wie regelt ihr, wie viel Zeit dir zur Verfügung gestellt wird? Angenommen, Du arbeitest in Deutschland in einem der Bundesländer mit Bildungsurlaub - orientiert ihr euch daran, oder an was anderem?

Der Vorschlag kam von mir, ich bin aber nicht der einzige der der das hier so handhabt, insofern hab ich damit nur offene Türen eingerannt. Für eine präzise Definition der zur Verfügung gestellten Zeit gab es bisher noch keine Notwendigkeit, ich lege Weiterbildungsaktivitäten immer in die weniger arbeitsintensiven Phasen, wo es schlicht egal ist ob das nun 10 oder 12 Stunden die Woche werden. Lediglich die Beschaffung von Literatur und Software ist durch den Betrag gedeckelt den hier jeder in Fortbildungen investieren kann, da für Kurse aber meist Mondpreise verlangt werden und sich das Budget daran orientiert, sehe ich keinerlei Gefahr das tatsächlich auszuschöpfen. :D
 

skull

Thronfolger
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Zu den Didaktik-LV:

Naja. Diese Veranstaltungen wurden natürlich von Fachleuten organisiert und durchgeführt, die selber nichts anderes machen als didaktische Konzepte zu entwickeln bzw. zu evaluieren und diese dann wiederrum in Form von didaktisch minutiös durchgeplanten Sitzungen -die gerne mal volle Tage in Anspruch nehmen- zu vermitteln.
Ich selbst vermittle aber eben keine Didaktik und ich habe keine Tage, weder zur Vorbereitung noch zur Durchführung.

Das heißt, die Dozenten haben erstmal wenig Ahnung von den Lehrformen aber vor allem von den fachlichen Inhalten, die ich vermitteln muss(te).
Dazu kam, dass es nur eine Gruppe gab und nicht nach Fakultäten unterschieden wurde, und ich würde behaupten, dass zB in der Molekularbiologie andere Fragestellungen im Raum schweben als in der Forstwissenschaft oder der Politologie, etc. (Nicht, dass sich ein Politologe zu uns bequemt hätte.) Die gezeigten didaktischen Methoden waren auf jedenfall wunderbar dazu geeignet, didaktische Methoden zu vermitteln, die dazu geeignet waren, didaktische Methoden zu vermitteln, die dazu geeignet waren...;) Dazu immer ordentlich viel über sich selbst reflektieren (= Jammern) und, ich schwöre, wenn ich NOCH EIN MAL EIN VIER-OHREN-MODELL VORGESETZT BEKOMME, DANN....!:D

Naja, ich übertreibe, aber es ging wirklich sehr viel darum, zu reflektieren, sich selbst und andere einzuschätzen (Group-Mentoring!), die eigenen, subjektiv erfassten 'Fortschritte' zu dokumentieren, etc.

Auf individuelle Anliegen wurde durchaus versucht einzugehen, und einige Tricks und Kniffe konnte ich schon mitnehmen (einfach mal zwischendrinn ne kleine 2-Minuten-Diskussion laufen lassen, wenn man grad nicht weiter weiß. Zack!), Lehrhospitation war auch positiv, aber insgesamt hätte ich mir mehr praktisches erhofft.
Auch an der Uni wäre fachbetontere Didaktik sicherlich nicht verkehrt. Ist halt wieder ne Kosten- und Ressourcenfrage.

Ich muss aber auch sagen, dass diejenigen, die sich mehr drauf eingelassen haben als ich, sicherlich auch mehr mit raus genommen haben. (Ja, Binse.)

Zu der Jammerei:
Die entwickelt sich natürlich besonders gerne in eben solchen Gruppendiskussionen bzw. Group-Mentoring-Geschichten. In Formaten, bei denen sich die Dozenten bewusst heraushalten wollten, ist das dann doch manchmal ausgeartet - ich kann mich leider nicht mehr erinnern, ob und wer dann da doch eingegriffen hat.

Ich selbst habe einmal bei einem überregionalen Statusgruppentreffen die Beherrschung verloren. Die erste Frage der Chairfrau war wieder, was denn unseren Stand derzeit so bedrückt - ich habe dann direkt gebeten, ob wir nicht konstruktivere Dinge besprechen könnten. Hat auch funktioniert, war aber sicherlich menschlich zu forsch gelöst. Da hätte ich in den anderen Weiterbildungen wohl besser aufpassen müssen.

Mein persönliches Highlight ist und bleibt aber die Feuerlösch-Übung. DIe haben Puppen in Laborkittel gesteckt und angezündet. Wie kann man einen Arbeitstag schöner beginnen.:D:up:
 
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