Politik, 12. Staffel

skull

Thronfolger
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Dir ist klar, dass der Austrittsprozess bisher noch nicht einmal in die Wege geleitet worden ist?
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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@skull: Dir ist klar, das wir ständig mit Hiobsbotschaften über UK überschüttet werden ?

Auch hier im Thread haben sich Leute so geäußert.

Und in UK selbst hat sich die Regierung geändert deswegen, und der Pfund wurde abgewertet, und es soll eine enorme Zunahme an ausländerfeindlichen Straftaten geben.
 

Lord Snow

Lord Commander
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Darghand:

Insbesondere diese gern erhobene Forderung, die Muslime müssten genauer nach Radikalen unter ihnen Ausschau halten usf. stammt aus dem rechtspopulistischen Satzbaukasten, weil sie einen generellen Verdacht gegen Muslime insgesamt begründet. Wer niemanden denunziert ist irgendwie doch dafür, so die dahinterstehende Logik. Angesichts der Vielzahl an Hinterhof-Gebetshäusern und Kleinst-Moscheen ist das ungefähr so sinnvoll wie die evangelische Kirche zu fragen, was sie denn gegen Sekten wie die "Zwölf Stämme" zu tun gedenkt.

Systematische Jugendarbeit wie es die christlichen Kirchen seit Jahrzehnten praktizieren wäre wahrscheinlich der effektivere Weg zu verhindern, dass sich junge Muslime radikalisieren.

@Gala

Das ändert nichts an skulls Aussage: Solange der Brexit nicht umgesetzt wurde, wird man in GB auch wenig davon spüren.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Es ändert auch nichts an meiner Aussage: unsere Medien versuchen konstant, uns was Anderes zu erzählen.




Merkels Neujahrsrede (am ende des verlinkten Artikels). Ich bin beeindruckt. Die halbe Rede dreht sich um internationalen Terror. Anzahl der Anschläge des internationalen Terrors in Deutschland seit 2000: ein Einziger.

Und ganz ehrlich: die Merkel hat sehr hart daran gearbeitet, Deutschland zum Ziel internationalem Terrors zu machen. Illegale Beteiligung an allen möglichen internationalen Kriegen, zuletzt sogar in Syrien, unter Mißachtung von Grundgesetz und internationalen Gesetzen. Lieferung an Waffen, selbst noch an Saudi-Arabien - der nahe Osten ist getränkt mit deutschen Waffen. Und die Flüchtlinge aus Syrien und Afghanistan werden immer noch möglichst im Mittelmeer ertränkt.

Dann beklagt sie sich über die Krise der EU. Wer hat die nochmal herbeigeführt ? Ach ja, die deutsche Bundesregierung. Etwa mit der Terrorisierung Griechenlands, nachdem die Griechen es gewagt haben, eine nicht genehme Regierung zu wählen.
 
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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https://www.heise.de/newsticker/mel...nde-Auto-wird-ein-Lastkraftwagen-3592372.html
"Der Fahrer wird seine wichtige Rolle behalten, auch in autonomen Lkw, so wie heute Piloten in [Verkehrs]flugzeugen." Piloten sind hauptsächlich bei Start, Landung und in bestimmten brenzligen Situationen gefragt. Ansonsten fliegt der Autopilot.

So ähnlich soll also die Zukunft des Lkw-Fahrers aussehen. Während sein Truck den Highway hinunterfährt, kann er bessere Dinge tun, als auf die Fahrbahn zu starren. "Multitasking, Internet-of Things-Tasks", wie Murray es formulierte.
Das ergibt jetzt nicht mal im Entferntesten einen Sinn. Im Flugzeug hat man gewisse Vorwarnzeiten, wenn eine brenzlige Situation auftritt, einfach weil das nächste Objekt normalerweise der Boden 10km unter dem Flugzeug ist. Trotzdem sitzt mindestens einer der beiden Piloten ständig im Cockpit.

Bei Fahrzeugen hingegen geht es im Ernstfall um Sekundenbruchteile. Deshalb ist ja auch z.B. Telefonieren beim Fahren verboten. Nebenher Ballerspiele zu spielen oder was auch immer kommt also eigentlich überhaupt nicht in Frage.

Und internet of things ist der Internetanschluß von "smart devices" ... macht in diesem Zusammenhang meiner Meinung nach keinen Hauch von einem Sinn.


"Nutzfahrzeuge werden Selbstfahr-Technik als Erste anwenden", glaubt der Trucker-Präsident. Der Sicherheitsgewinn und der reduzierte Treibstoffverbrauch würden sich finanziell auszahlen und somit die hohen Kosten für die neue Technik rechtfertigen.
Meines Wissens verursachen selbstfahrende Autos bisher sehr viel mehr Unfälle, statt weniger. Wobei "verursachen" das falsche Wort ist - das selbstfahrende Auto ist nie Schuld. Aber das Konzept des defensiv Fahrens kann das selbstfahrende Auto wohl noch nicht so gut umsetzen.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Hrr, hrr. Die Nachdenkseiten wollen mal wieder die SPD retten. Meines Wissens blutet die SPD aber gerade aus - d.h. es findet ein fortschreitender Mitgliederverlust statt. Ich würde angesichts des vorhanden "Spitzenpersonals" auch nicht direkt vermuten, das sich diese Entwicklung bis auf Weiteres noch umdrehen läßt. Hoffnungsschimmer wie Drohsel oder Ypsilanti sind derzeit anscheinend völlig chancenlos. Von wem sollte also derzeit solch ein Impuls kommen ?



Ein "Grundrechtekomitee" kenne ich nicht, aber sie haben einen interessanten Artikel auf der Webseite, den die Nachdenkseiten verlinkt haben: Papier ist geduldig: Angriffskriege sind anscheinend de facto nicht mehr strafbar
So fordert auch das Grundgesetz in Art. 26 Abs. 1 ausdrücklich, friedenstörende Handlungen generell unter Strafe zu stellen. Bislang wurde zwar von Juristen eine Strafbarkeitslücke darin gesehen, dass im StGB nur die Vorbereitung des Angriffskrieges ausdrücklich unter Strafe gestellt war. Als Begründung dafür wurde angegeben, dass es bislang keine hinreichende völkerrechtliche Definition des Angriffskrieges gebe, um dessen Führung unter Strafe zu stellen.

Nun trat zum 1. Januar 2017 ein Gesetz in Kraft, nach dem der Angriffskrieg strafrechtlich sanktioniert werden soll (Bundesgesetzblatt 3150). Artikel 80 StGB wird aufgehoben, dafür wird im Völkerstrafgesetzbuch ein neuer § 13 eingefügt, der in Anlehnung des in Kampala 2010 geänderten Statuts des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) mit dem Titel „Verbrechen der Aggression“ überschrieben ist. Auf den ersten Blick denkt man: endlich mal ein Fortschritt. Auf den zweiten Blick erkennt man allerdings, dass es eigentlich um eine umfassende Straffreistellung von Regierenden und Soldaten geht, die einen Angriffskrieg auslösen oder sich daran beteiligen. Die schon engen IStGH-Vorgaben werden noch enger ausgelegt, was mit den Vorgaben des Grundgesetzes und seines Friedensgebotes nicht vereinbar ist. Übrig bleibt rein symbolisches Strafrecht, dessen Anwendung nie vollzogen werden wird.

Erstens: Das Gesetz schließt sämtliche Kriegshandlungen aus, die nicht „offenkundig“ völkerrechtswidrig sind („Schwellenklausel“). „Offenkundig bedeutet, dass der Verstoß gegen die Charta der Vereinten Nationen für jeden Betrachter von außen auf der Hand liegen und jenseits jeden Zweifels liegen muss“. Durch diese „Filterfunktion“ werde „nur ein Teilbereich völkerrechtswidriger Gewaltanwendung tatbestandlich erfasst“. „Damit ist nicht jede völkerrechtswidrige staatliche Gewaltanwendung zugleich ein Aggressionsverbrechen. Rechtlich umstrittene Einsätze, wie im Rahmen humanitärer Interventionen und Fälle von nicht hinreichender Intensität sollen davon (vom Gesetz, d.V.) gerade nicht erfasst werden“ (BT-Drs. 18/8621). Somit werden sämtliche Kriegseinsätze, die z.B. als „humanitäre Interventionen“, als präventive Selbstverteidigung oder Terrorismusbekämpfung ausgegeben werden, aus der Strafbarkeit herausgenommen. Bezug genommen wird dabei auch auf das „Völkergewohnheitsrecht“, d.h. wenn Regierende lang genug gegen Völkerrecht verstoßen, hat eben das Recht verloren.

Zweitens: Das Gesetz schließt die Verantwortlichkeit von Soldaten für ihre Beteiligung an völkerrechtswidrigen Kriegseinsätzen aus. [...]

Drittens: Das Gesetz verwirft das Weltrechtsprinzip, indem es die Verantwortung der Bundesregierung auf Fälle begrenzt, die einen Bezug zur Bundesrepublik haben: die Täter müssen Deutsche sein oder es muss eine Bedrohung der Bundesrepublik durch die Tathandlung ausgelöst werden. Art. 26 GG enthält diese Beschränkung gerade nicht. Die neue Rechtslage bedeutet, dass nichtdeutsche Aggressionskrieger von einer Strafverfolgung von vornherein ausgeschlossen werden. Anklagen, wie sie z.B. gegen US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld von Rechtsanwalt Wolfgang Kaleck erhoben wurden, sind nun von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Bundesregierung argumentiert, dass durch den ausdrücklichen Deutschlandbezug auch einer Überlastung der deutschen Justiz entgegengewirkt werden solle. [...]
Wenn ich den Punkt 1 jetzt richtig interpretiere, und dieser Artikel diesen Punkt richtig wiedergibt, bedeutet das: Wie was wo ? Wir Deutschen sollen etwa den zweiten Weltkrieg angefangen haben ? Aber nein, das waren doch die Polen ! Wir haben doch nur zurückgeschossen !!! Wir sind die Opfer, wir wurden angegriffen ! Alles danach war reine Verteidigung ! Schon wäre die "Eindeutigkeit" ja aufgehoben.

Denn viel mehr als Begründung passiert in Afghanistan, Syrien etc doch auch nicht. Es ist kein Krieg, es ist ein "kriegsähnlicher Zustand", hat von Guttenberg sich damals glaube ich ausgedrückt.

Und zu dem "Gewohnheitsrecht": es ist doch eh ein allgemeines Gewohnheitsrecht von Staaten, für ihre Kriege fadenscheinige Begründungen vorzubringen.

Der Punkt 2 ist auch allerextremst oberkrass. Schon ein General / Admiral ist damit straffrei gestellt. Dieselben Leute, die das beschlossen haben, würden sich vermutlich alle über Mauernschützen aufregen.

IMHO eine durch und durch erschreckende Zurückbildung des deutschen Rechtsstaats. Genauso wie bei der nachmaligen Legalisierung der Rechtsverstöße unserer Geheimdienste kann ich dies nur als eine weitere harsche Verrohung der Sitten werten. :down::(



P.s.: Ich sollte vielleicht noch klarstellen, natürlich habe ich nichts dagegen, wenn unbewaffnete Bundeswehrsoldaten in Afghanistan Straßen, Krankenhäuser und Schulen aufbauen helfen. Wie das anscheinend am Anfang mal der Fall war. Sowas lasse ich auch als "humantiären Einsatz" gelten. Aber es wurde dann eben eine echte Kriegsbeteiligung heraus. Und das sollte man selbst als noch so konservativer Politiker der dortigen Bevölkerung überlassen, da ist eine deutsche Einmischung völlig sinnlos.
 
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Lord Snow

Lord Commander
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Gala, dir ist schon klar, dass ein selbstfahrendes Fahrzeug IMMER schneller reagiert als ein Mensch? Und das wird auch IMMER besser funktionieren als beim Menschen, solange die jeweilige Situation richtig erkannt wird. Die Aussage "selbstfahrende Autos (verursachen) bisher sehr viel mehr Unfälle" ist in etwa vergleichbar mit deiner Einschätzung des Brexit. Auch dies ist leider nur ein unfundierte Einschätzung der Zukunft: Das vollautomatische Fahren wird wohl noch einige Zeit in der Testphase stecken und das aktuelle vollautomatische Fahrverhalten dürfte dem Normalbürger eindeutig ZU defensiv sein.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Ich habe jetzt leider absolut nicht verstanden, was du daran gut findest, das selbstfahrende Autos mehr Unfälle verursachen. :confused:
 

Lord Snow

Lord Commander
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Weil das schlicht und einfach nicht wahr ist. Selbstfahrende Autos gibt es bisher nur im Testbetrieb. Ich frag mich manchmal echt, in welche Realität du lebst.
 

Gala

Labyrinth-Leichnam
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Selbstfahrende Autos gibt es bisher nur im Testbetrieb.
Genau. Und un in diesem Testbetrieb treten viele Unfälle auf. Auch wenn das selbstfahrende Auto juristisch nie die Schuld hat - diese überperfekten Verkehrsteilnehmer sind offensichtlich eine Überforderung für die nichtperfekten, menschlichen Verkehrsteilnehmer.

Ich frag mich manchmal echt, in welche Realität du lebst.
Diese Frage kann man dann ja wohl nur zurückgeben.
 

Vernochan

Schabrackentapir
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Gala, kannst du dazu bitte ein paar Statisktiken oder sowas liefern? Nach dem, was ich meine gelesen zu haben, gab es nur eine Hand voll Unfälle, an denen nicht vor allem ANDERE AUTOS schuld waren. Da kann das selbstfahrende Auto nicht nur juristisch nix dafür, sondern auch ansonsten nichts.
 

Rhonwen

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Bildlich stelle ich es mir mit den selbstfahrenden Autos wie mit den Fahranfängern vor: sie halten sich an ALLE Vorschriften recht sklavisch. Der Rest der Autofahrer hat im Lauf der Fahrpraxisjahre gelernt, dass einige Regeln durchaus freier auslegbar sein können im realen Verkehr. Daher sind sie nicht darauf gefasst, dass einge wenige Verkehrsteilnehmer die Regeln nicht so frei auslegen.
Da beide Parteien davon ausgehen, dass der andere sich an ihre eigenen regeln hält und nicht an dessen potentiell verschiedene Regeln denkt, kommt es zu Konflikten, ggf. auch zu Unfällen.
Rechnet man noch den menschlichen Unsicherheitsfaktor bezüglich Reaktionszeit und Emotionen dazu, ist klar, dass da in einer Übergangszeit durchaus gehäuft Unfälle vorkommen können. Die selbstfahrenden Autos müssen den Unsicherheitsfaktor Mensch einplanen, die anderen Fahrer potentiell regelkonformeres Fahrverhalten der Selbstfahrautos.
 

Ender

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Echtes Autonomes fahren ist es doch glaub ich eh noch nicht ,ist mehr nen verbessertes unterstütztes Fahren.
Das war doch mit das Problem bei dem tödlichen Unfall mit dem Tesla das System hies mehr oder weniger autonomes Fahren ist aber halt unterstützdes Fahren das vom Fahrer halt verlangt das er die Kontrolle behält.
Ich kenn nen paar die Einblicke in die Tests von echtem Autonomen Fahren haben ,die meinten das ist führ die Fahrer Stress pur ^^ die sollen nicht ans Lenkrad greifen und das Fahrzeug seine runden ziehen lassen auf der Teststrecke aber das Auto seine runden ziehen zu lassen mit 150+ und seine Hände nicht am Steuer zu haben ist nicht unbedingt nervenschonend.
Wirklich funktionieren wird das eh erst denk ich wenn alle Fahrzeuge das hätten,so das sie sich vernetzten könnten.
Wie es atm ist läufts so ab wie Rhonwen schon schrieb da kommt die menschliche Reaktion ins Spiel die nichts auf Regeln gibt und damit kommt ne Maschiene schlecht zurecht.
 

Maus

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Naja, es gibt schon echtes autonomes Fahren. Da gibt es allerdings zwei Probleme:
a) das rechtliche, das es diesen Fahrzeugen verbietet, am Straßenverkehr teilzunehmen (zumindest im autonomen Modus); dazu gibt es einen netten Artikel in der aktuellen Ausgabe der ZEIT
b) das Problem unvorhersehbarer Situationen; es gibt einfach Situation, die die Sensorik nebst den Auswerte-Algorithmen überfordern und die schwer vorhersehbar sind; das kann man nur durch Tests herausfinden. Und dann gibt es noch seltene Situationen (z.B. Blitzeis mit Nebel), die beispielsweise für 2h in 10 Jahren vorkommen (oder eben gar nicht). Die muss so sein System eigentlich auch beherrschen. Kann man aber schlecht testen, weil eben superselten. Ohne Test und entsprechende Sicherheit wirds aber zumindest in D keine Betriebserlaubnis geben (s. a)).

Aus meiner Sicht wird es verstärkt Unterstützungssysteme geben (hilft ja schon mal weiter) und ich vermute, dass es eher ein anderes Mobilitätssystem mit Autonomie geben wird als das Autos im aktuellen Mobilitätskonzept autonom werden.
Um mal ein unrealistisches Beispiel zu geben: Autos fahren auf ein Schienensystem, das sie transportiert mit geringst möglichem Abstand und gleicher (sehr hoher) Geschwindigkeit, das dann Autobahnen ersetzt.Die großen Distanzen legt das Auto dann autonom zurück und die kurzen Strecken fährt der Fahrer.
 

Lord Snow

Lord Commander
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Ich arbeite jetzt seit etwas über zweieinhalb Jahren für einen großen Münchner Autohersteller als Elektrotechniker in der Software-Integration für Fahrerassistenzsysteme (die vor einigen Monaten anlässlich einer Umstrukturierungsmaßnahme in die Abteilung Vollautomatisiertes Fahren umbenannt wurde). Ich habe durch meine tägliche Arbeit eine ungefähre Vorstellung was momentan möglich ist und wie die Planungen in diesem Bereich für die nächsten zehn Jahr aussehen. Das was die Industrie vor hat, ist sehr ambitioniert, dabei aber nicht unrealistisch und trotzdem weit mehr als sich der Durchschnittsbürger heute vorstellen kann.

Es gibt bis jetzt nirgendwo in der Welt (ja, auch in den USA nicht) eine Zulassung für unbeaufsichtigtes Vollautonomes Fahren im öffentlichen Bereich (nicht einmal für Testzwecke), deshalb ist die Aussage "selbstfahrende Autos (verursachen) bisher sehr viel mehr Unfälle" auch Unsinn. Und wie Maus sagt, ist die Vernetzung der Fahrzeug untereinander eine fast notwendige Voraussetzung dafür, dass das wirklich gut funktionieren wird. Bis das umgesetzt ist, wird wahrscheinlich mehr Zeit verstreichen als für den Ausbau der öffentlichen Infrastruktur für E-Mobile.

Teilautonome Systeme wie ACC (Automatic Cruise Control) gibt es übrigens schon seit Jahren serienmässig. Diese Systeme sind mittlerweile so ausgereift, dass sie die Sicherheit auf Autobahnen (sie lassen sich erst ab einer gewissen Mindestgeschwindigkeit aktivieren) erhöhen und nicht verringern.
 
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Gala

Labyrinth-Leichnam
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http://arstechnica.com/tech-policy/...-gets-rear-ended-in-13th-accident-since-2009/

http://www.reuters.com/article/google-selfdrivingcar-idUSL2N1681DP

@Verno:
Gala, kannst du dazu bitte ein paar Statisktiken oder sowas liefern? Nach dem, was ich meine gelesen zu haben, gab es nur eine Hand voll Unfälle, an denen nicht vor allem ANDERE AUTOS schuld waren. Da kann das selbstfahrende Auto nicht nur juristisch nix dafür, sondern auch ansonsten nichts.
Aber ganz genau das war doch meine Aussage ? :confused: Das selbstfahrende Auto macht in etwa alle 100,000 km einen Unfall. Klar, es ist nie selbst Schuld. Aber was hilft das ? Reale, menschliche Autofahrer haben sehr viel geringere Unfallsraten - ob sie nun Schuld sind oder nicht. Offensichtlich fährt diese Software also allzu aggressiv.

@Rhonwen: Genauso stelle ich mir das vor.

@Lord Snow:
Es gibt bis jetzt nirgendwo in der Welt (ja, auch in den USA nicht) eine Zulassung für unbeaufsichtigtes Vollautonomes Fahren im öffentlichen Bereich (nicht einmal für Testzwecke), deshalb ist die Aussage "selbstfahrende Autos (verursachen) bisher sehr viel mehr Unfälle" auch Unsinn.
Offensichtlich gibts diese Zulassung eben doch schon, siehe am Anfang verlinkte Artikel.
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Es wird ja wohl mehr als eine Quelle geben, wenn es so ein Problem ist. Und das kleine Infohäppchen würde ich jetzt auch nicht als Quelle hinterlegen, um deine Aussage zu untermauern, da es ja WIEDERHOLT zu Unfällen kommt.

Der Text belegt nur, dass EIN Unfall zustande kam und das hätte auch das Auto mit dem ersten dressierten Affen am Steuer sein können.
 

Gala

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Nach den beiden Links, die ich da gegeben habe, hat es mindestens 14 Unfälle gegeben.

http://arstechnica.com/tech-policy/...-gets-rear-ended-in-13th-accident-since-2009/

Google has sustained its 13th car accident since it began testing self-driving cars on roads in 2009. [...] "[...] and still, not once was the self-driving car the cause of the accident."

http://www.reuters.com/article/google-selfdrivingcar-idUSL2N1681DP

Feb 29 Alphabet Inc's Google self-driving car struck a municipal bus in a minor crash - in what may be the first case of one of its autonomous cars hitting another vehicle. [...]
 

Arodon

Kleriker des Helm
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Ohne jetzt jemand zu sein der Ultraueberzeugt von der autonem Fahrsache zu sein:

Mindestens der ars-technica Bericht unterstreicht Deine Aussage doch ueberhaupt nicht:

[...]The Google AV then proceeded to make a right turn on red by creeping forward to obtain a better field of view of cross traffic on El Camino Real approaching from the left. While creeping forward, the Google AV detected a vehicle approaching eastbound on El Camino Real and came to a stop in order to yield to the approaching vehicle. The Google AV was just starting to move (<1 MPH) when the vehicle following immediately behind it, which was also attempting to make a right turn onto El Camino Real, failed to brake sufficiently and struck the Google AV’s bumper at approximately 5 MPH.

Der Wagen tastet sich also bei rot naeher an die Haltelinie heran weil man dort bei rot rechts abbiegen kann (wie bei uns der gruene Pfeil), bemerkt das ein Auto von links kommt, bleibt also stehen. Der hinter ihm fahrende Wagen faehrt bei niedriger Geschwindigkeit (unter 10km/h) in ihn rein.
Das wirkt fuer mich nach einer ultrastandardsituation, ich wuesste nicht wie sich ein menschlicher Fahrer anders verhalten haette.

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Bei dem Buscrash aus dem Reuters-Artikel sieht das anders aus, aber das bewertet auch das Unternehmen als Fehler des Autos/der Software.
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Edit: Ich bin gerade daran gescheitert Crash-Zahlen fuer menschliche Fahrer zu finden um die These "1 Unfall auf 100.000 km ist viel" zu untersuchen (da habe ich naemlich ueberhaupt kein Gefuehl fuer.
Laut wikipedia ( https://en.wikipedia.org/wiki/Traff...d_deaths_-_Road_fatalities_per_vehicle-km.svg ) gibt es in den USA pro 100.000.000 km einen Unfall mit Todesfolge . Das der Faktor zwischen Unfaellen mit Blechschaden und Unfaellen mit Todesfaellen nicht deutlich unter tausend liegt, wuerde ich schon vermuten......
 
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Caesar

C
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Hier gibts deutsche zahlen: https://www.destatis.de/DE/Publikat...allstatistik122010.pdf?__blob=publicationFile
Die Chance in den USA zu sterben scheint drei mal höher zu sein....

Weiterhin: "Ein Pkw-Fahrer war im Durchschnitt alle 1,46 Millionen Kilometer
in einen Personenschadensunfall involviert."
Wenn man jetzt nur einen Faktor 20 von Blech/Personenschäden hat (und "wurde an ner Ampel von einem Auto leicht angedotzt" tauch ja evt nicht mal in der Statistik auf), dann scheint es mindestens gleichwertig zu sein, auf keinen Fall irre schlimm und schlecht....
 
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