Chefspatz
Junior Member
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- 01.07.2015
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Den Menschen dort mag es dreckig gehen. Ich frage mich jetzt wirklich: ja und, wen juckts? Ist das etwa mein Kumpel von nebenan oder mein Großonkel? Warum sollte man sich dafür verantwortlich fühlen?
Man kann nicht für alles Verantwortung übernehmen, was in der Welt passiert.
Die meisten Menschen kümmern sich nicht um das Leid der anderen. Wie viele von den ganze Leuten, die ständig sagen, wie ausländerfeindlich jeder ist, der etwas gegen die Flüchtlinge sagt, hat vorher schon mal etwas für arme Menschen getan? Würden wir uns auch nur einen Deut um die Flüchtlinge kümmern, wenn sie nicht nach Deutschland kämen? Haben wir einen Finger gerührt, ja auch nur darüber nachgedacht, als in zig Ländern Völkermorde verübt wurden und aktuell auch verübt werden? Nein, haben wir nicht. Könnten wir auch nicht - würde man das ganze Leid der Welt an sich heran lassen, würde man sich die Kugel geben. Denn unsere Maxime scheint zu lauten: uns geht es nichts an, weil es weit weg ist.
Und natürlich gibt es immer ein paar Helden, wie Ärzte, die gegen die Ebola kämpfen. Es gibt Spenden, durchaus, aber diese Helfer sind nur eine Hand voll.
Und das ist in allen Ländern so. Syrien wäre es auch egal, wenn in Deutschland Krieg ausbrechen würde, solange wir hier bleiben.
Nun kommen die Flüchtlinge aber nach Deutschland und die urmenschlichste Einstellung "Was man nicht weiß, macht mich nicht heiß." greift nicht mehr. Man muss sich mit diesem unangenehmen Thema auseinander setzen. Anfangs denkt man noch, es ist damit getan alle Flüchtlinge aufzunehmen, doch dann merkt man schnell, dass ohne Planung nichts daraus wird. Menschen lehnen in der Regel alles Neue ab, Menschen sind von Natur aus Ausländerfeindlich - das zeigt die Geschichte deutlich. Alles was Unbekannt ist, was man nicht versteht, alles was anders ist, muss bekämpft werden. Wenn man an Aliens denkt, hat man in erster Linie Angst vor ihnen.
Worauf ich hinaus will:
Die Mentalität "Was geht uns das Leid der Welt an?" wird von 95% der Weltbevölkerung vertreten. Ich habe bisher einmal etwas gespendet und zwar als in Japan die Flutkatastrophe ausbrach - ansonsten habe ich mich nicht für die Probleme anderer interessiert. Soll heißen, ich fand es blöd, was da draußen so abgeht, aber ich habe keine Energie investiert, um das zu ändern.
Fazit: Ich denke es ist nicht verwerflich etwas auszusprechen, das die meisten vielleicht nicht denken, aber danach leben. Es wird sich in dieser Hinsicht nie etwas ändern. Geben wir doch allen, die so denken unseren Segen - können wir jemanden hassen, nur weil im Syrien, Irak, Weißrussland oder Nordkorea egal sind? Nein, ich denke das wäre falsch, denn es ist leicht die Augen zu verschließen und nicht alle Menschen sind stark genug, für die schweren Weg.
Aber wenn jemand nach Deutschland kommt, dann muss man ihn sehen und wenn man das Leid sieht, muss man auch handeln. Wer einem Schwerverletzten nicht hilft, obwohl er vor seiner Haustür liegt, wer sagt, dass ihm das egal ist, der liegt absolut falsch und sollte sich mal Gedanken machen.
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