Was zockt Ihr im Moment denn so?

Killgor

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Ich spiel z.Z. die Demo von Rise of Flight. Wers nicht kennt, es ist eine 1. Weltriegs-Flugsimulation.
 

Kraven

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Auf Steam gehen gerade die Sales los, das Spiel ist gerade für fünf Euro dabei und ist ein weiterer jener Titel, die von der Fachpresse völlig zu Unrecht mit einem... 'meh' abgespiesen wurden. Zeit also, mal wieder den Rächer der Enterbten zu spielen...

Das Licht der Sonne spiegelt sich in den Wellen, die gegen die Docks von Hong Kong branden. Ein nachtschwarzer Sportwagen fährt zu der Anlegestelle vor, an der ein paar brutal aussehende Gestalten herumlungern, und ein junger Mann im maßgeschneiderten Anzug, die Designersonnenbrille auf der Nase, steigt aus.
Ruhigen Schrittes geht er zum Kofferraum seines Wagens und holt eine Brechstange heraus, um dann, langsam und ohne jede Hast, auf die Gangmitglieder zuzulaufen, die der Meinung sind, sie müssten in seinem Revier dealen.


Ladies and Gentlemen, I present to you:
Sleeping Dogs

Eine offene Sandboxwelt wie aus GTA, ein Nahkampfsystem wie aus der Arkham Asylum-Reihe, ein Fernkampfsystem nicht unähnlich dem vom Max Payne, und Parcour laufen darf man mittendrin auch noch. In Hong Kong. Eingebettet in eine Story, die direkt von John Woo kommen könnte, als John Woo noch gute Filme gemacht hat.
Warum habt ihr das Spiel noch nicht gespielt?

Ihr spielt Wei Cheng, Undercoverpolizist und neues Mitglied bei den Triaden. Und wer Infernal Affairs oder das Remake The Departed gesehen hat, kennt ungefähr die Story. Zu der später mehr.

Was Sleeping Dogs so interessant macht, ist vor allen Dingen das Setting. Wir haben hier eben nicht zum zehntausendstenmal einen New York- oder L.A.-Klon, sondern Hong Kong. Ein Hong Kong, das atmosphärisch herrlich dicht ist (in den ersten Minuten des Spiels bin ich erst mal stehengeblieben und habe ein paar Minuten damit verbracht, mir den Löwentanz anzusehen, der auf einer Bühne vor dem Night Market aufgeführt wird), und sich auch spielerisch auswirkt. Denn da die Waffengesetze hier ein bisschen strenger sind als in Amerika (Kunststück), dauert es auch mal eben zwei, drei Spielstunden, bis einem das Spiel zum ersten mal eine Waffe in die Hand drückt – die man dann nach der Mission auch wieder wegwirft. Die meisten Kämpfe außerhalb von Missionen laufen via Nahkampf ab, und hier klaut das Spiel recht offensichtlich von Arkham Asylum. Blocken, kontern, schlagen... gerade am Anfang braucht es ein bisschen, um den richtigen Flow zu finden, da die Figur nur ein recht eingeschränktes Bewegungsspektrum hat. Nach ein paar Trainingseinheiten in der örtlichen Kung Fu Schule kommt es dann aber zu einigen wirklich spektakulären Szenen.
Das wirklich Neue am Kampfsystem sind dann die Environment-Attacks, die es einem ermöglichen, einen Gegner mal eben durch ein Aquarium zu werfen oder in einen Tieftöner zu treten. Das sieht stylish aus und tut auch durchaus Not, wenn dann mal eben zwanzig Thugs auf einen zukommen.

An der Stelle greift dann die Zensur. Die deutsche Version hat die Attacken entschärft, und es ist glaube ich zum ersten Mal in meinem Leben, dass ich das als eine gar nicht Mal so schlechte Sache ansehe. Die US-Version spricht recht deutlich von Environment-Kills, und in meinen Augen macht das Geschichte kaputt.
Ein Undercover-Agent, der einen Angreifer durch eine Telefonzelle tritt, ist etwas, an das ich glauben kann. Ein Undercover-Agent, der in Notwehr ein paar Gegner über den Haufen schießt, ist etwas, woran ich glauben kann.
Ein Undercover Agent, der irgendein armes Schwein mit dem Gesicht voran durch eine Kreissäge schiebt? Schlagartig ist das nicht mehr die Geschichte von einem eigentlich anständigen Menschen, der durch den Glanz und den Luxus des Triadenlebens in Versuchung geführt wird, sondern die Geschichte eines durchgeknallten Soziopathen, der dank den Triaden mal so richtig die Sau rauslassen kann.
Was auch eine Art ist, die Geschichte zu erzählen. Ich bevorzuge aber die erste Variante, auch wenn das bedeutet, dass die Kämpfe ein bisschen schwerer sind, weil man eben nicht mehr so viele Möglichkeiten hat, die Umgebung für sich arbeiten zu lassen.

Anyway. Wenn man dann irgendwann eine Waffe in die Hand gedrückt kriegt, ist die Inszenierung erstklassig. Da wird geschossen, Dinge fliegen in die Luft, man kann Mooks als Geisel nehmen, über Deckung hechten und ganz generell jedes Actionfilm-Klischee abfeiern, auf das man Lust hat.
Naja, fast jedes. Kann ich in Zeitlupe zur Seite springen und mit zwei Waffen gleichzeitig feuern? Nein, denn mit zwei Waffen gleichzeitig zu feuern und irgendetwas zu treffen, ist nicht realistisch. Wei Cheng ist schließlich ausgebildeter Polizist.
Ist es hingegen möglich, während der vollen Fahrt in Zeitlupe aus einem Auto zu springen und im Flug mit einer Waffe fünf Mooks auszuschalten, die da vor einem eine Straßensperre aufgebaut haben? Hell yeah! :D
Ich möchte ein Auto klauen, das vor mir fährt. Blockiere ich seinen Weg, steige aus meinem Wagen aus und gehe mühsam zum Auto meiner Wahl, um es zu klauen wie jeder dahergelaufene Straßengangster? Ain't nobody got time for that! Wir fahren auf dem Highway an das Ding ran, springen aus unserem Auto auf das Dach unseres neuen Traumgefährts und springen von dort aus mit den Füßen voran durch das Beifahrerfenster. Warum? Weil wir's können!

Zwischendurch könnt ihr auf Hahnenkämpfe wetten, einen örtlichen Fight Club besuchen, an illegalen Straßenrennen teilnehmen oder auch die Karaokebar eures Vertrauens besuchen. Letzteres zaubert mir immer wieder ein Lächeln auf's Gesicht, wenn Wei sich in einer seiner ersten Undercover-Missionen hinstellt und The Clashs 'I fought the law (and the law won)' anstimmt. Leider, leider leider gibt es keine Mikro-Option für dieses Minigame, aber ich hoffe in der Hinsicht auf den Nachfolger :D

... es gibt im Prinzip noch jede Menge Dinge, die man erwähnen müsste, aber ich kürze es einfach mal ab: Sleeping Dogs ist ein extrem stimmungsvolles, stilistisch dichtes Spiel - zumindest nach den ersten ein bis zwei Stunden, wenn man dann auch wirklich auf diese offene Welt losgelassen wird.
Und die größte Stütze dabei ist eben wirklich die Story, was ich bei Sandboxspielen so in dieser Form bisher eher als Ausnahme empfunden habe. Ich meine, klar, besagte Story ist nicht unbedingt reich an Überraschungen, aber greift wieder der Vergleich mit John Woo: das Wie interessanter ist als das Was.
Wenn ihr zu einer Hochzeit eingeladen werdet und die Braut lang und breit darüber schwadroniert, wie perfekt dieser wunderschöne Tag werden soll, wisst ihr schon, dass ihr da am besten bewaffnet hingehen solltet. Klar.
Aber: Wenn ihr dann, nachdem natürlich alles zur Hölle fährt, durch die Rauchschwaden nach draußen stolpert, im linken Arm ein verletztes Triadenmitglied, mit der Rechten gegnerische Mooks niederschießend... dann strahlt dieses Spiel einfach derart viel Atmosphäre aus, dass man ihm die Überraschungsarmut gerne verzeiht.

Die Sprachausgabe ist auch in der deutschen Version englisch, was eine gute Sache ist, und die Sprecher machen ihre Sache allesamt sehr gut.
Der Soundtrack selbst ist recht HipHop-lastig, was vermutlich nie mein Genre sein wird... aber es ist kantonesischer HipHop, was auf der einen Seite einen Exotenbonus gibt, und auf der anderen Seite auch einfach die perfekte Untermalung ist, wenn man gerade über die Highways der Stadt gleitet, die neonbeschienene Skyline vor sich, und den feindlichen Triadenmitgliedern die Reifen wegschießt, die einen gerade verfolgen :D

Schwächen? Ja, hat es. Wie gesagt, die erste Stunde ist ein bisschen zäh, weil geradlinig. Das Kampfsystem braucht ein bisschen, um sich zu entwickeln.
Ich finde es auch schade, dass die Parcoureinlagen fast ausschließlich in Missionen vorkommen. Wenn man außerhalb von diesen gerade von der Polizei verfolgt wird, muss man schon sehr genau wissen, wohin man rennen muss, um ihnen mit ein paar gekonnten Sprüngen über die Dächer zu entkommen. In der Regel ist es aussichtsreicher, sich ein schnelles Auto zu klauen und die Flucht auf die Art anzutreten.
Damit verbunden: Das Spiel gibt sich etwas geerdeter als zum Beispiel GTA, was auch heißt, dass die Stadt mehr Kulisse als großer Spielplatz ist. Es ist selten, dass man einfach mal so zum Spaß durch die City fährt, auf der Suche nach der nächsten Rampe oder einem herumstehenden Panzer (den es nicht gibt).
Sprich, das Spiel lässt einen außerhalb der Haupt- und Nebenmissionen etwas hungrig zurück. Was okay wäre und eine dieser Sachen, denen man mit DLCs abhelfen könnte, wenn, ja wenn... wenn Square Enix nicht den Support für die deutsche Version eingestellt hätte. Keine DLC für uns.

Trotzdem: Für fünf Euro? Jederzeit. Auch für zwanzig bis dreißig, es lohnt sich.
 

Lotus Noctus

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Ich zocke im Moment nur Diablo 3, davor hatte ich eine ganze Weile Aion, kurz Guild Wars 2, Dragon Age 2, Baldurs Gate EE, Baphomets Fluch 1 bis 2.5 und Monkey Island 3 gespielt. :)
 

Rink

Strassenköter
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Monkey Island 3 würde ich gerne auch mal wieder spielen, das ist bei mir so lange her..

Ich warte zur Zeit auf die nächsten Episoden von The walking dead season 2 und the wolf among us.

Spielen tue ich zur Zeit nur ab und zu Minecraft und Pixel Piracy. Minecraft weil es so schön meditativ wirkt. Bei Pixel Piracy handelt es sich um eine 2D-Piraten-Simulation in einer sehr frühen Entwicklungsphase. Nicht allzu anspruchsvoll, aber sehr spassig, wenn man Grafik nicht viel abverlangt.
Pixel Piracy
 

Zelon Engelherz

Wachritter des Helm
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Outlast.

Jetzt sogar schon so lange, dass ich weiß, woran mich das Gameplay erinnert, nämlich an Clocktower. Aber für sich selbst steht das Spiel auch ganz gut dar, vor allem der Einsatz der Videokamera.

Außerdem macht ein Spiel was richtig, wenn ich mich wirklich fürchte und erschrocken aufschreien muss :D.
 

Cartesii Ilanor

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Aloha,

zockt schon jemand Watch Dogs auf dem Pc?

Sieht ja wirklich interessant aus, aber mir ist des noch bissel teuer für nahe 45 Euro+ 18 Euro Season Pass( Als Code oder im Laden für über 60 für die Standart Version bis hin zu 109 ! Euro für so ne spezielle Version, in der dann noch nichtmal alle Inhalte drin sind :rolleyes:) zumal ich keinen Controller habe.

Generell warte ich ja noch sehnsüchtig auf GTA 5 für den Pc :/, da sieht Watch Dogs echt ok aus auch wenn es wohl nicht der Super-Mega-Hit geworden ist laut diversen Tests.

Falls es jemand spielt würde ich mich über Feedback freuen ;)
 

Wedge

Wedgetarian
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Ubisoft Spiele kann man sich zu Release eigentlich generell sparen, weil die inzwischen jedes Spiel in 5-9 verschiedenen Editionen rausbringen, die alle irgendwelche anderen "Bonus"-Missionen haben und dann wollen sie noch 20 Euro für nen Season Pass, bevor man überhaupt weiß, ob sie auch alle versprochenen DLCs rausbringen. Da wartet man lieber n Jahr bis ne Digital Deluxe Edition rauskommt, die alles enthält...

Ubisoft ist inzwischen fast so schlimm wie Bioware/EA. :D
 

Dacen Silberpfad

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Kennt jemand Haegemonia? Grad wieder ausgepackt und gemerkt, wie gut dieses Spiel eigentlich ist. Und auch wieviel Potenzial leider wieder vergeben wurde.
 

Luceid

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Ich habe dieses Spiel wirklich sehr geliebt und sogar the Solon Heritage gehabt (weiß nicht mehr, ob man es so schreibt, bin gerade auf Arbeit :P) :D


Es hat mir mehr gefallen als Homeworld 2 damals oder Sins of a Solar Empire in heutiger Zeit (mit SoaSE bin ich nie warm geworden :(). Und das, obwohl ich diesen schlimmen Texturfehler hatte, den einige Nvidia-Karten erzeugten.
Wenn meine Planeten immer schön eingemummelt waren mit Schilden und oribtalen Waffenplattformen (am liebsten den Lasern, gigantische Lichtschwerter! :eek:) habe ich mich immer gefreut wie ein kleiner König, wenn "Besuch" vorbeikam.

Die KI war leider immer etwas bescheiden, soweit ich mich erinnere.
Griff immer die gleichen Ziele an, immer mit wenigen oder gar einzelnen Schiffen, selbst auf dem höhstem Schwierigkeitsgrad.

Ich müsstes es auch noch irgendwo herumlungern haben, mal schauen, ob ich es finde.
Denn da gab es eine Mod, die mich reizte, "Prophecy".
Muss ich mir mal zu gemüte führen demnächst :D

An solchen Spielen (Setting, außerhalb von Star Wars und Star Trek und ggf. Star Gate, mit denen ich allen nichts anfangen kann) gibt es nicht sooo viel leider in den letzten Jahren.
Aber ich setze meine Hoffnungen auf Galactic Civilizations III. Runden liegen mir eh besser, harhar :)
 

Chinasky

Dirty old man
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@Kraven: Deine Review zu "Sleeping Dogs" hat mich neugierig gemacht. Da ich Batman Dark Asylum nicht kenne, kann ich unter solchen Vergleichen, was das Gameplay angeht, mir wenig vorstellen. Daher zwei Fragen:
1. Wie ist es mit den Hardware-Voraussetzungen? Braucht man aktuelles Gerät oder kommt man auch mit einem System zurecht, das vor zwei Jahren guter Durchschnitt war?
2. Für jemanden, der mit Konsolensteuerung wenig anfangen kann (bei GTA IV scheitere ich vor allem an den Autoverfolgungs-Missionen, weswegen ich da immer noch nicht wirklich weit bin und ehrlich gesagt die Lust schon ein bißchen verloren habe) - läßt sich das Spiel gut spielen?


On topic:
Momentan zocke ich Divinity 2: Ego Draconis (Vollversion aus einem schon älteren PCGames-Heft) und bin recht angetan davon. Vor allem mag ich die Grafik, die schick aussieht und Stimmung verbreitet, aber im Vergleich zu anderen ähnlich schicken Titeln wesentlich besser auf meinem Rechner läuft. Auf echte Bugs bin ich bis jetzt (vermutlich letztes Fünftel des Spiels) nicht gestoßen* und hatte noch keinen Absturz. Es ist so eine Art 3D-Hack'n'Slay mit RPG-Zutaten und einer nicht soooo ausgelutschten Story. Vor allem später, wenn man sich in einen Drachen verwandeln kann, macht es Spaß, durch die Welt zu flattern - wenngleich leider die schönste Location des Spiels dann nicht mehr wirklich schön zu bereisen ist.

Bis auf die Drachenflug-Sache ist keine Zutat des Spiels wirklich besonders originell - und die Drachenflug-Kämpfe sind auch eher etwas nervig als ein major selling point - die stationären Gegner werden peu a peu weggesnipert, während der Kampf gegen andere Flug-Gegner zu unübersichtlich ist, um Spaß zu machen.

Ein echtes Manko ist die Zufallsgenerierung von Loot und Quest Rewards. Einen Großteil der Spielzeit verbringe ich mit Quicksave- und Reload, Orgien, bis ich endlich mal ein brauchbares Item in der Truhe oder im Angebotsfenster eines Händlers finde. Da macht es sich nachteilig bemerkbar, dass Gegner nicht respawnen: will man gute Ausrüstung, kann man die nicht farmen und kann, da es sich um ein Solo-Game handelt, natürlich auch nicht von anderen Spielern erhandeln.

Die Spielsteuerung per Maus und Tastatur ist solide. Im "Menschenmodus" gibt's nichts zu meckern, ein paar Hüpfeinlagen sind mit etwas Geduld zu meistern. Im Drachenmodus ist die Steuerung eigentlich auch ganz gut, aber die Kämpfe sind dennoch zu hektisch, um Spaß zu machen. Wenn man von sechs Seiten gleichzeitig angegriffen wird und dann der anvisierte Gegner aus dem "Fadenkreuz" verschwindet, dann nervt das.

Das Balancing ist so lala. Man kann drei unterschiedliche Pfade in der Skillung einschlagen: den der Magie, den des Waldläufers (Bogen/Fernkampf) und den des Kriegers (Nahkampf) Anfangs ist das Spiel auf dem Schwierigkeitsgrad "normal" schon teilweise recht happig, da man bei mehr als zwei Gegnern kaum eine Überlebenschance hat. Später dann ist es für Nahkämpfer mit entsprechender Skillung ein Spaziergang, wird dagegen für Fernkämpfer durchaus sogar schwerer, weil die Gegnermassen anschwellen und man viel weniger Schaden austeilt. Naja, vielleicht liegt's auch daran, dass ich einen ersten Durchgang als Fernkämpfer startete und irgendwann nach dem ersten Drittel gefrustet aufgab. Dann fing ich nochmal als Nahkämpfer von vorn an und wußte dann ja auch schon etwas mehr, wie man die Spielmechanik besser nutzen konnte. Wenn ich durch bin, werde ich nochmal eine Runde als Fernkämpfer/Magier probieren.
Der größte Pluspunkt des Spiels ist die Athmosphäre. Es ist nicht derart authentisch wie viele andere RPGs a la Gothic1/2, oder Risen. Es ist aber auch nicht zugekitscht, und enthält diverse recht lustige Dialoge, die nie wirklich albern werden. Auf Pseudo-Realismus wie Tag- und Nachtwechsel wurde verzichtet: es gibt keine Schleichmissionen und zum Glück nicht allzuviele Rätsel-/Schalter- und Hüpfpassagen. Man rennt durch die Welt, schießt auf alles, was sich bewegt - und wenn es sich um Zivilisten oder Questgeber handelt, macht das nix, weil die unkaputtbar sind und es einem nicht übel nehmen, wenn man mit dem Zweihänder vor ihrer Nase herumfuchtelt oder die Kisten, Körbe und Amphoren neben ihnen schreddert. Niemand beklagt sich über Diebstahl. Also: Realismus und Authentizität sind nicht unbedingt die Stärke des Spiels. Dafür aber sind viele Quests schön in die Welt eingebaut. Am lustigsten fand ich beispielsweise, dass man einen wacheschiebenden Soldaten mit dem Hinweis, eine Dorfschönheit sei eventuell an ihm interessiert, weglockt, um an das von ihm bewachte Zeugs heran zu können. Später dann kann man im Dorf sehen, wie er ihr hinterherrennt und in Lyrik verpackte Komplimente absondert, derweil sie darauf sarkastische Repliken - "Jaja, ich strahle hell wie die Sonne, das hatten wir schon..." - gibt.
Woanders trifft man auf einen Nerd, der sich mit einem Spezialhelm gegen Gedankenleserei schützt (Gedankenlesen ist eine Fähigkeit des Spielcharakters - eine interessante Idee, leider recht platt in das Gameplay integriert: man muß Erfahrungspunkte für jedes Gedankenlesen hergeben, und weiß immer schon vorher, wieviele das sein werden - unterhalb einer bestimmten EP-Menge lohnt sich das Gedankenlesen gar nicht. Und pro NPC kann man nur ein einziges Mal Gedanken lesen, in seltenen Fällen auch zwei- oder dreimal). Oder auf einen windigen Geschäftsmann, der einem Immobilien andrehen will...

Zusammenfassung: Unterhaltsames, grafisch hübsches, in den Kämpfen rasantes (aber auch nicht allzu taktisch anspruchsvolles) Spiel mit einer Menge guter/origineller Ansätze, die allerdings in der Mehrheit nicht voll ausgereizt werden. Wenn man alle Nebenquests absolvieren und sich nicht an Komplettlösungen orientieren will, kommen bestimmt so 40 bis 60 Stunden Spielzeit zusammen. Mir sind noch keine Queststopper untergekommen, das Game ist nicht verbuggt - und das bei doch relativ großer Handlungsfreiheit in einer großen Spielwelt. Dafür würde ich Divinity 2 Ego Draconis eine runde 80er-Wertung geben. Das Spiel ist inzwischen günstig um die 5 Tacken herum zu haben (das Addon dagegen nicht, weswegen ich es mir auch nicht zugelegt habe) und daher einen Tipp wert.





*Doch, einen Bug hab ich, und der hängt mit dem Schnellspeichersystem zusammen: Wenn man per zugewiesenem Short-Cut einen den Schnellspeicher-Stand lädt, wird der Charakter dort "reloaded", wo man das letzte Mal einen Speicherstand ludt. Am Beispiel besser zu verstehen:
Ich lade einen Speicherstand, bei welchem sich der Charakter in einer Schmiede befindet. Dann spiele ich ein Weilchen und sichere zwischendurch immer mal per Schnellspeicher-Taste. Inzwischen bin ich auf einem Bauernhof und mache, bevor ich das Gespräch mit dem Bauern beginnt, noch ein Quicksave. Nach dem Gespräch entscheide ich, dass ich andere Dialogoptionen hätte wählen sollen und lade per Quickload-Taste. Statt aber mich nun vor dem Bauern zu befinden, lande ich erneut in der Schmiede. Was die Spielinhalte (ausgeführte Quests usw.) angeht bin ich genausoweit wie zum Zeitpunkt des Quicksaves. Nur meine Spielfigur befindet sich ganz woanders in der Welt. Dann darf ich u.U. ziemlich weit latschen. Wenn ich Pech habe, komme ich nicht mehr weiter, weil ich mich beim Quicksave z.B. innerhalb eines verschlossenen Dungeons befand - während ich mich nach dem Quickload ausserhalb dessen befinde und auch nicht mehr reinkomme. Aber vielleicht ist das Ganze gar kein Bug, sondern nur eine gewollte Schikane für Spieler, die sonst die Quickload-Funktion zu exzessiv nutzen. ;)
 

Wedge

Wedgetarian
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Das Spiel hat nen ziemliches Cliffhanger-Ende, weswegen das Addon eigentlich Pflicht darstellt. Zusätzlich haben sie noch die Grafikengine merkbar aufgemotzt, so dass das Spiel nochmal ne Ecke netter aussieht, auch rückwirkend für das Hauptspiel. Wobei die Engineänderungen glaube ich auch per Patch fürs Hauptspiel veröffentlicht wurden.


@ Sleeping Dogs
Grafisch ist das Spiel recht variabel einstellbar. Und wirklich fressen tut es sowieso nicht. Sind ja alles Konsolenspiele. Steuerung geht mit Maus/Tastatur problemlos.

Die Ähnlichkeit mit Batman Arkham Asylum/Arkham City würd ich aber doch auf "den ersten Blick" reduzieren. Dazu ist Sleeping Dogs zuviel Beat Em Up und Batman zu musikalisch.
 

Chinasky

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Ja, das mit dem - recht unbefriedigenden - Ende hab ich jetzt auch feststellen dürfen. :( Allerdings ist mir das AddOn einfach zu teuer, um es nachzubestellen. Dafür war mir das "Grundspiel" denn doch nicht überwältigend gut genug, jetzt praktisch zum Vollpreis den Anhang zu bestellen. Ach - grad seh ich, dass es bei Amazon ein Gebraucht-Angebot gibt, aber das kann ich mir aus terminlichen Gründen nicht bestellen... Egal, ich warte also ab, bis das AddOn irgendwann mal als Beipack oder für unter 10 Tacken angeboten wird. Denn soooo dringend ist mir das Bedürfnis, herauszufinden, wie's weitergeht, jetzt doch nicht. :D
 

Wedge

Wedgetarian
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Tja, bei GoG und Steam haben sie regelmäßig den Director's Cut (Hauptspiel, Addon, Making ofs, OST, Audiokommentar und etc) von Div2 für 5 Tacken zu kaufen.
 

Chinasky

Dirty old man
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Muß ich da wohl wirklich häufiger mal hingucken... :)
 

Kraven

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Grade erst die Frage gelesen, und Wedge hat sie eigentlich auch schon beantwortet: Das Spiel läuft auf meinem Rechner, der vor knapp 4 Jahren guter Durchschnitt war, flüssig und sieht immer noch fantastisch aus.
Die Steuerung ist simpel und funktional. Ich hab auch mit Maus/Tastaturkombi gespielt, und obwohl die Autofahrten mit Gamepad vermutlich noch mehr Spaß machen würden, hat es keine Probleme gegeben. Bei den Kämpfen kommt es auch eher auf's Timing an als auf großartige Tastenkombinationen: Mit der linken Maustaste greift man an, mit der rechten wird geblockt, in Verbindung mit Springen und Greifen bastelt man sich so seine Kombos zusammen. Das ist relativ schnell gelernt.
 

Cartesii Ilanor

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Hab mir doch mal Watch Dogs gegönnt und mir machts ne Menge Spaß.

An die Steuerung muss man sich erst gewöhnen, aber dann geht es auch per Maus+Tastatur recht gut!

Und das Spiel sieht auf Mittel-Hohen Einstellungen(mit meiner alten Geforce GTX 570) immernoch beeindruckend aus.
 

Jelindreal

Psychoelf
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Sanyasala, feyiama!

Ich tauche jetzt immer öfter in die Tiefen von State of Decay und bin sehr unentschlossen, ob es mir wirklich gefällt.

Das Setting ist wirklich gut gemacht, es kommt eine Weltuntergangsstimmung auf und der Kampf ums Überleben ist echt gut gestaltet. Das Spiel ist auch wirklich anspruchsvoll und sollte ein Charakter sterben, dann kann man nicht einfach laden und es nochmal probieren. Jeder Tod führt zum Automatischen Speichern und beendet somit die Story eines Charakters und hat starke Auswirkungen auf die anderen Überlebenden.
Der Basisbau und das Interagieren mit den Gefährten hätte ruhig etwas rollenspiellastiger seien können, aber so wundert man sich halt gerne mal, was der eigene Charakter gerade von sich gibt.

Ein großer Nachteil ist ganz klar, dass das Spiel auch dann weiterläuft wenn man es nicht spielt. Man spielt Abends eine nette Runde, schaltet den PC aus und will am nächsten Abend weiterspielen und wird erschlagen von einem Haufen Meldungen was alles passiert ist. So haben in meiner Abwesenheit Überlebende die Gruppe verlassen, sind erkrankt, gestorben oder infiziert. Meine Basis wurde geplündert, andere Enklaven wurden komplett ausgelöscht oder Zombiehorden haben jeglichen Fortschritt vom letzten Abend wieder vernichtet. Laut verschiedenen Foren verlangsamt sich die Spielzeit erst nach gut einer Woche nicht mehr spielen und das finde ich doch recht bescheiden.

State of Decay ist eindeutig ein Spiel für Leute die jeden Tag Zeit zum Spielen haben und selbst dann noch eine menge Sachen hinnehmen müssen, auf die sie keinerlei Einfluss haben, weil die Spielwelt auch dann berechnet wird, wenn man garnicht spielt.
 

Odesseiron

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BG2 und habe noch einiges vor mir. Vor ToB werde ich aber eine kleine Pause machen und kürzere Spiele durchzocken, Ikaruga, Day of the Tentacle fallen mir spontan ein. Vielleicht auch Crysis. Dann kann ToB weiter gehen
 

Firehawk

Rebellischer Drow
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Zocke grad Telltale's The Walking Dead. Gab's irgendwann mal bei 'nem Humble Bundle und seitdem schlummerte es in meiner Steam Library vor sich hin.
Großer Fehler. Das Spiel ist absolut fantastisch. Ich hab paar Folgen der TV-Serie gesehen, aber nie wirklich verfolgt. Ich glaub das Adventure hat damit auch überhaupt nix am Hut, außer dass es eben auch den gleichen Comics beruht. Das ist auch gar nicht nötig - das Spiel fühlt wie seine eigene TV-Serie an, die man zudem noch direkt beeinflussen kann. Die Story wird einfach wahnsinnig gut erzählt und die Spielzeit von 3h pro Episode finde ich auch sehr angenehm.

Hab jetzt Episode 3 von Season 1 zu Ende und überlege jetzt schon, ob ich mir nicht noch 'n Season Pass für die zweite Staffel hole. Mann, ich muss mehr Telltale Adventure spielen.
 

Zhuge Liang

Funky Paladin
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@Nalfein:

Ein paar Charaktere aus der TV-Serie tauchen auch kurz im Adventure auf - Hershel z.B.
Ich find das Spiel auch sehr gut, mir ist aber im Moment das ganze "Walking Dead" Universum schlicht zu düster und brutal - da geht ja nur immer alles schief und meistens verhalten sich die Menschen dabei recht doof (speziell in der Serie, im Spiel ging das jetzt die ersten beiden Episoden noch einigermaßen).
 
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