Bekämpfung von Lebensmittelmotten

Rhonwen

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Öhm, hat im entferntesten Sinne auch mit Rezepten zu tun:

Wer hat schon Erfahrungen mit der Bekämpfung von Lebensmittelmotten gemacht und kann Tipps geben?

Das Internet schlägt Schlupfwespen und großzügiges Wegwerfen aller auch nur potentiell befallenen Lebensmittel vor, außerdem Föhnen der Schrankritzen und Verstauen aller potentiell verlockenden Lebensmittel für die Motten in luftdichten Schraubdeckelgläsern, da die Viecher sich durch Papier und bis zu 1,5 mm dickes Plastik durchfressen.

Und sowas einen Tag vor heilig Abend. :(
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Zunächst: die Viecher sind eklig, aber ungefährlich. Loswerden ist ziemlich langwierig. Die ernähren sich auch von Tapetenkleister. Meist hat man sich die irgendwo mit eingekauft: Nüsse, Kakao... typische Weihnachssachen vielleicht. Von da aus hast du sie dann potentiell überall: Müsli, Mehl, Kaba, Tapeten, ...

Erste Aktion: Den Ausgangspunkt finden, der ist meistens extrem versponnen und es kribbelt und krabbelt darin. Dann: Alles mottendicht einpacken. Dabei: Schränke auswischen. Dann: Pheromonfallen aufstellen (Leimkarten mit Lockduftstoff). Solange die Fallen noch innerhalb von Tagen mehrere Viecher fangen, ist das Problem noch nicht gefunden, alle Schritte noch mal wiederholen, mit zwingenderer Konsequenz "OK, dann kommen jetzt auch die Tütchen mit Backpulver und Vanillezucker ins Glas..."

Irgendwann hast du es geschafft. Beste Lösung: Umzug nach Nordnorddeutschland. Hier oben ist das Problem praktisch unbekannt. Einfach zu kalt :D

ZORA
 

Tim

Streichel-Mod
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Großflächig das Gebäude ausbrennen. Hat auch den Vorteil, dass andere Keime - hihi.. im Keim erstickt werden. Und man ist auch anderen lästigen Ballast wie Erinnerungsfotos los und man kann neu von vorn anfangen ;)

... was Zora sagt. Ich kenn auch nix Anderes.
 

Shao

Ancient Amateur
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@Zora
Rhonwen wohnt schon fast so weit im Norden wie es nur geht. ;)
 

Rhonwen

Forumsköchin
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Das Problem habe nicht ich, sondern meine aktuelle Gastgeberin. Die tut mir mit so einem Problem einen Tag vor Weihnachten gerade extrem leid.

Die beiden örtlichen Bio-/Naturkostläden hatten leider jetzt im Winter keine Pheromonfallen oder Schlumpfwespen.

Die Schraubdeckelgläser sind wohl vor zwei Wochen alle im Altglas gelandet, es ist nur noch eines vorhanden.

Das größte Problem, was ich sehe: In Mauernischen eingebaute alte (30 Jahre) Küchenschränke aus Sperr- und Pressholz. Mit demensprechend vielen Ritzen, in die man mit Essig und Föhn (auch Tipps einer Hausfrau) nicht rankommt. Den Kakao von Suchard, der am schlimmsten befallen war, ist im Müll gelandet, das Weckglas, welches immer auf dem Frühstückstisch stand, wurde mit kochendem Wasser ausgespült. Heute Abend wird eine Hexen-(sprich Motten-)Suche gestartet, morgen wird dann ggf. noch mal eingekauft.

Einschlägige Seiten im Internet sagen, dass die Viecher durchaus bis zu 400 Meter zurücklegen können, man sie also auch theoretsich von den Nachbarn haben könnte.

Und ich denke, da ich persönlich ziemlich im Norden wohne, wenn auch nicht ganz so nördlich wie du, könnte ich Glück haben. 100 km weiter nördlich ginge auch noch, momentan habe ich die Höhe Hamburg.
 

Maus

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Also so aus Erfahrung helfen zuverlässig nur die Fallen. Alles andere reduziert sozusagen die Schädlingslast (und ist deshalb schon auch hilfreich), aber wenn man die Dinger mal drin hat, hat man ziemlich verloren.
Ohne Fallen kann man vielleicht das sichtbare Problem lösen, hat dann aber ein paar Monate später wieder die Wegschmeißaktion bei Lebensmitteln. Nicht nur die Motten, sondern auch die Maden sind äußerst wanderfreudig wenn man ihnen lokal die Lebensgrundlage entzogen hat ;)
 

Darghand

Einer von vielen
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Küchenmöbel aus Pressspan kannste direkt mit wegschmeißen. Die Viecher siedeln bevorzugt in den Bohrlöchern, in die die Stifte für die Regalböden gesteckt werden. Wenn das passiert ist, wird man sie anders kaum noch los.

Marc-Uwe Kling hat auch noch 'ne Lösung. ;)
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Durch den Klimawandel kommen die Viecher schon langsam aber sicher weiter nach Norden. Ich weiß, dass wir in HD (genau, Billigmöbel aus Presspan) praktisch bis zum Umzug vergeblich gekämpft haben, sie GANZ loszuwerden. Wenn sie aber kein leckeres Müsli oder Kakaopulver mehr haben, begrenzt sich der Befall schon auf so ein zwei Biester die man gelegentlich mal sieht oder auf die Falle kriegt. Nur muss man solange eben trotzdem alles schön dichtmachen, sonst sind es Nullkommanix wieder Dutzende...

ZORA
 

Rhonwen

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Wir hatten sie mal im Wohnheim. Nach dem Küchenbrand hatte sich das Problem erledigt. Nur möchte ich etwas mit so drastischen Mittel warten. Vermutlich darf ich nie wieder kommen, wenn ich meiner Gastgeberin die Küche abfackele.

Meine Mama sagt, ich soll mal in Großküchen nach den 5-Liter-Glasgläsern mit Metallschraubdeckeln fragen... da bekäme man auch ganze Mehl- oder Cornflakespackungen rein...
 
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Maus

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Wenn die Schraubdeckel nicht wirklich fest angezogen sind, kann man (bzw. Motte) durch die Windung durchkrabbeln...auf jeden Fall sind sie bei uns reingekommen...
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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Tupper tut es auch (Schleichwerbung). Die haben eigentlich ganz gute Aufbewahrungssysteme die übersichtlich und stapelbar sind. Anschaffung für's Leben (weil 30 Jahre Garantie) sieht man leider auch am Preis. Vor allem die langen Behälter, die die Schranktiefe nutzen find ich ziemlich praktisch. Und sie sind mottendicht.

Dass sich Motten in den Windungen verpuppen heißt aber noch nicht, dass sie INS Glas reingekommen sind. Zum Metarmorphose-Stadium suchen die sich immer solche Winkel und Nischen aus. Gläser haben den Vorteil durchsichtig zu sein, so dass den Schütteltest machen kann: Wenn da was klumpt und spinnt, gleich Glas samt Inhalt in die Tonne. Das würde bei Tupper doch weh tun...

Bioläden sind übrigens (leider) eine bewährte Quelle für Mottenprobleme. Klar, wo weniger Gift eingesetzt wird, können eben auch Schädlinge überleben. Würdest du alle deine Müslis Schwefeln, begasen und bestrahlen, hättest du die vollsteril und mottenfrei. Aber ob das leckerer ist, auch wenn es appetitlicher aussieht, steht auf einem anderen Blatt.

Mottenfallen gibt es jedenfalls bei jedem dm/Rossmann oder wie die Drogeriekette deines Vertrauens auch heißt.

ZORA
 

Anora

Wanderer
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Wir hatten das Problem im Sommer. Ganz extrem.
Geholfen haben nur die hier schon angesprochenen Tipps, alles mottendicht einzupacken, Fallen aufzustellen und regelmäßig auszutauschen (Ich habe meine immer im dm geholt, die gibts aber auch im Baumarkt, in großen Supermärkten usw...) und so etwa einmal am Tag den Staubsauger in die Hand zu nehmen und auf Mottenjagd zu gehen. Es hat ziemlich lange gedauert, aber jetzt habe ich schon seit einigen Monaten keine Motte mehr gesehen. Ich hoffe, die kommen auch nicht wieder! Damit keine neuen Motten reinkommen soll es angeblich helfen, Zedernholz an die Fenster zu hängen. Haben wir aber nicht probiert.
 

Seradin

Kleine Drow
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@Zore: Nein sie waren wirklich in den Gläsern dann drin.

Seither alles in guten Schraubgläsern, die dickwandigen, und feste zudrehen und eben in Tupperware oder ähnliche Plastikdosen die Luftdicht verschließen.

Bei uns war es so, die haben sich im Teppich versteckt / Eier gelegt, als war den auf den Speicher verbannten, hat das Problem schlagartig nachgelassen und es gab halt die obligatorischen 2-3 Motten in den aufgestellten Fallen.

Ich hab mir seither auch angewöhnt öfers mal die Schänke kurz auszuwischen wo Lebensmittel lagern, einfach das keine Nahrung für die Biester rumliegt.
 

Rote Zora

Pfefferklinge
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@Sera: Das ist echt fies. Man muss aber auch berücksichtigen, dass die Entwicklungszeit von den Biestern bei 20°C bis zu 74 Tage dauern kann, das sind mehr als zwei Monate! Man muss eben auch bei den eingetupperten und eingeglasten Vorräten immer für möglich halten, dass sie schon unsichtbar Eier enthielten, als sie umgefüllt wurden. Aber dann verhindert das feste Schraubglas wenigstens die Ansteckung des restlichen Haushaltes!

ZORA
 

Turjan

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Ach ja, das kommt mir bekannt vor. Kakerlakensicheres Aufbewahren von Lebensmitteln ist mittlerweile zu meiner zweiten Natur geworden (ja, ein wenig neben dem Thema, aber nur ein klitzekleines bisschen).

@Rhonwen: Falls Du irgendwann mal Schlumpfwespen zu Gesicht kriegst, lass es mich wissen. Ich hoffe, die sind hellblau/dunkelblau gestreift und tragen weisse Muetzchen :D.
 
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Icke Carter

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Das Problem hatte ich auch mal. Alles in Tupper ( oder nen anderen Hersteller) rein und mottenfallen aufgehangen. Falls mal eine flieg, erschlagen und nach einiger zeit is es gut.
 
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