Mantis
Heilende Hände
- Registriert
- 27.02.2003
- Beiträge
- 1.824
Einwurf-Frage: Zählt für dich, Schuck, Physiotherapie als klassische Schulmedizin? ^^
Und, zweiter Einwurf: Bandscheibenvorfall ist nicht gleich Bandscheibenvorfall. Es gibt Leute, die laufen jahrelang mit unentdeckten Vorfällen rum, und es gibt Leute, die haben schon mit minimalen Vorwölbungen riesige Probleme.
Operiert wird beim BSV eigentlich nur dann, wenn der Patient
- massive Schmerzen
- Kraftausfall von mehreren Muskeln
- massiven Gefühlsverlust (in mehreren Vorfall-relatierten Gebieten)
- oder andere gravierende Symptome hat (zB Vorfall-relatierte Inkontinenz)
In allen anderen Fällen - klar, ich würd jetzt nicht dagegen argumentieren, dass mit Physiotherapie und anderen schulmedizinischen Methoden viel erreicht werden kann und auch viel erreicht wird, aber ich habe auch schon viel zu viele Fälle gesehen und behandelt, bei denen die Psyche in erheblichem Maße in das Weiterbestehen der Beschwerden mit einspielt.
Und in dem Fall ist es dann leider nicht mehr nur ein mechanisches Problem, sondern hauptsächlich eines vom Schmerzverhalten, von Gewohnheiten und Überzeugungen und von negativer Einstellung. (Das trifft dann allerdings erst bei den chronischen Problemen zu, also weniger beim akuten Bandscheibenvorfall (BSV).)
Ich will damit bei Weitem nicht sagen, dass bandscheibenrelatierte Beschwerden nur durch positives Denken weg zu kriegen seien, aber der Umgang (des Patienten) mit den Beschwerden ist ein verdammt wichtiger Faktor in der Behandlung.
Und, Kurve zu den Alternativen Behandlungsmöglichkeiten kommt hier; in solchen Fällen bin ich dann auch der Meinung: was immer der Patient meint, was ihm hilft, soll er doch bitte ausprobieren. Egal, ob ich dem skeptisch gegenüberstehe oder nicht. Wichtig finde ich dabei nur, dass ich selbst nicht aktiv versuche, meinen Patienten so was zu verkaufen oder anzuraten, sondern sie (sofern es in meinen Augen nicht absoluter Unfug ist Oo) ermutige, Dinge auszuprobieren, weil das oft davon zeugt, dass die Patienten ihr Problem aktiv angehen. Und dass zu keinem Zeitpunkt die auf die Ursachen gerichtete Therapie unterbrochen wird. Denn was nützen einem entspannte Muskeln, wenn es ein Haltungsproblem ist? Oder der wieder in Ordnung gebrachte Chi-Fluss (..whatever), wenn man sich nicht an simple Bewegungs- und Lebensregeln (z.B. zum Thema Heben/schwere Dinge tragen, wenn wir grad beim BSV sind) hält?
Der Arzt, der einem Patienten mit Bandscheibenproblematik einfach nur dazu rät, Schmerzmedikamente zu nehmen und so weiterzumachen wie bisher, handelt in meinen Augen grob fahrlässig.
Aber so einer ist mir - bei allen seltsamen Varianten an Arztverhalten - in meiner bisher kurzen Karriere noch nicht begegnet. ^^
Und, zweiter Einwurf: Bandscheibenvorfall ist nicht gleich Bandscheibenvorfall. Es gibt Leute, die laufen jahrelang mit unentdeckten Vorfällen rum, und es gibt Leute, die haben schon mit minimalen Vorwölbungen riesige Probleme.
Operiert wird beim BSV eigentlich nur dann, wenn der Patient
- massive Schmerzen
- Kraftausfall von mehreren Muskeln
- massiven Gefühlsverlust (in mehreren Vorfall-relatierten Gebieten)
- oder andere gravierende Symptome hat (zB Vorfall-relatierte Inkontinenz)
In allen anderen Fällen - klar, ich würd jetzt nicht dagegen argumentieren, dass mit Physiotherapie und anderen schulmedizinischen Methoden viel erreicht werden kann und auch viel erreicht wird, aber ich habe auch schon viel zu viele Fälle gesehen und behandelt, bei denen die Psyche in erheblichem Maße in das Weiterbestehen der Beschwerden mit einspielt.
Und in dem Fall ist es dann leider nicht mehr nur ein mechanisches Problem, sondern hauptsächlich eines vom Schmerzverhalten, von Gewohnheiten und Überzeugungen und von negativer Einstellung. (Das trifft dann allerdings erst bei den chronischen Problemen zu, also weniger beim akuten Bandscheibenvorfall (BSV).)
Ich will damit bei Weitem nicht sagen, dass bandscheibenrelatierte Beschwerden nur durch positives Denken weg zu kriegen seien, aber der Umgang (des Patienten) mit den Beschwerden ist ein verdammt wichtiger Faktor in der Behandlung.
Und, Kurve zu den Alternativen Behandlungsmöglichkeiten kommt hier; in solchen Fällen bin ich dann auch der Meinung: was immer der Patient meint, was ihm hilft, soll er doch bitte ausprobieren. Egal, ob ich dem skeptisch gegenüberstehe oder nicht. Wichtig finde ich dabei nur, dass ich selbst nicht aktiv versuche, meinen Patienten so was zu verkaufen oder anzuraten, sondern sie (sofern es in meinen Augen nicht absoluter Unfug ist Oo) ermutige, Dinge auszuprobieren, weil das oft davon zeugt, dass die Patienten ihr Problem aktiv angehen. Und dass zu keinem Zeitpunkt die auf die Ursachen gerichtete Therapie unterbrochen wird. Denn was nützen einem entspannte Muskeln, wenn es ein Haltungsproblem ist? Oder der wieder in Ordnung gebrachte Chi-Fluss (..whatever), wenn man sich nicht an simple Bewegungs- und Lebensregeln (z.B. zum Thema Heben/schwere Dinge tragen, wenn wir grad beim BSV sind) hält?
Der Arzt, der einem Patienten mit Bandscheibenproblematik einfach nur dazu rät, Schmerzmedikamente zu nehmen und so weiterzumachen wie bisher, handelt in meinen Augen grob fahrlässig.
Aber so einer ist mir - bei allen seltsamen Varianten an Arztverhalten - in meiner bisher kurzen Karriere noch nicht begegnet. ^^
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