[P&P 5. Edition] Dungeons and Dragons - Dark Alliance

Acifer

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Dungeons and Dragons - Dark Alliance

D&D- Dark Alliance ist ein Spiel für PC und Konsolen. Es sieht sich als geistiger Nachfolger des im Jahre 2002 erschienenen Spiels Baldur's Gate - Dark Alliance. Es ist letzte Woche für Konsolen und PC erschienen und wird seither ziemlich kontrovers diskutiert. Ich möchte Euch hier meine ersten Erfahrungen mit diesem Spiel schildern.

Spielprinzip
Der Spieler steuert einen von vier vorgenerierten Helden - entweder allein im Solo-Modus oder im Koop mit drei anderen Mitspielern. Der Spielablauf erinnert an viele andere Hack&Slash-Spiele: In verschiedenen Missionen Aufgaben erfüllen, massig Beute sammeln und alles kurz und kleinhauen, was sich einem in den Weg stellt.

Die Helden
Besonderheit der zur Verfügung stehenden Helden ist, dass es sich hierbei um Drizzt, Catti-Brie, Wulfgar und Bruenor handelt. Ihr steuert also einen der berühmten Charaktere des Eiswindtales. Diese bringen alle ganz verschiedene Fähigkeiten mit und spielen sich sehr unterschiedlich. Sie sind sehr gut (auf englisch) vertont und wirken durch ihr Verhalten sehr authentisch. Man hat wirklich das Gefühl, mit Bruenor Heldenhammer schnaufend und grummelnd durch die Gegend zu stapfen.

Die Spielwelt
Das Spiel nimmt Bezug auf die Geschehnisse der Romanreihe und spielt im Eiswindtal. Eine der ersten Missionen führt Euch gleich nach Mithril Halle. Es finden sich viele Referenzen zu den bisherigen Ereignissen in dieser Gegend -und ein bestimmter Kristall ist natürlich auch wieder mit dabei. Bereits in dem perfekt inszenierten Intro-Video ist jemand zu sehen, der wohl auch ein Auge auf den Kristall geworfen hat und bisher noch nicht in Videospielen in Erscheinung getreten ist.

Die Spielwelt wirkt glaubwürdig und detailgetreu, und wenn man vor den Toren von Mithril Halle steht, stockt einem als Spieler schon ein bisschen der Atem.

Die Monster
Die Entwickler haben mit der Visualisierung und dem Balancing der Gegner gute Arbeit geleistet. In jeder Mission tritt man gegen neue Gegnertypen an. Besonders gut gefallen haben mir die Duergar, deren verschiedene Kampfgattungen wirklich sehr lebensecht wirken. Angstgegner der ersten Mission sind die Verbeeg. Die ersten Kämpfe gegen sie machen doch sehr Laune, da man sich - in der Gestalt von Bruenor - vor so einem riesen Fleischklops tatsächlich wie ein kleiner Zwerg vorkommt. Flinkes agieren wird belohnt, und wenn man es schafft, sich in den Rücken einer dieser Fettsäcke zu manövrieren, landet man als Belohnung einen kritischen Treffer.

Spielmechanik
Die Mechanik bietet in Reviews den größten Kritikpunkt. Die Gegner-KI ist verbesserungswürdig, da viele Gegner erst bemerken, dass der Spieler da ist, wenn man direkt neben ihnen steht. Das wirkt im Coop-Modus teilweise befremdlich, ist im Solo-Modus aber ganz hilfreich, da dadurch der teils knackige Schwierigkeitsgrad für einen einzelnen Helden entschärft wird.
Die Kampfcombos spielen sich flüssig, auch wenn sie sich leider bisher nicht unterbrechen lassen, Ausweichen und Blocken funktionieren jedoch einwandfrei und sind in höheren Schwierigkeitsgraden auch bitter nötig. Teilweise verhakeln sich noch Animationen oder die Kameraperspektive rutscht kurzfristig hinter eine Wand, dies sind jedoch nur Einzelfälle und tun dem Spielspaß keinen Abbruch.
Grundsätzlich lässt sich das Spiel flüssig spielen, und in dem Eifer des Gefechts fallen die genannten Punkte ohnehin kaum auf.

Charakterentwicklung und Beute
Zu beiden Punkten kann ich derzeit noch nicht viel sagen, da ich mich zunächst auf die Erkundung der Spielwelt fokussiert habe. Man kann jedoch auch die aus D&D bekannten Attributpunkte steigern, Ausrüstung finden und Talente vergeben.

Fazit
Ich kann nur jedem, der sich ein bisschen für diese Spielwelt interessiert, empfehlen, das Spiel einmal auszuprobieren. Ich hätte nicht gedacht, dass wirklich so viel Spaß in diesem vermeintlichen Hack&Slash steckt. Schön wäre es, wenn sich noch viele weitere D&D-Begeisterte finden würden, die dem Spiel eine echte Chance geben, denn schließlich ist das Spiel ganz klar auf eine flotte Kampfrunde im Viererteam ausgelegt.

Insofern sehe ich die Zukunft des Spiels weniger in der Befriedigung der Bedürfnisse der schnelllebigen Action-Community, sondern als weitere Ergänzung für rollenspielbegeisterte Spieler, die gerne einmal einfach ein wenig Dampf ablassen wollen.

...und wenn Ihr Euch fragt, warum um alles in der Welt ich auf die Idee komme, mir solch ein Spiel zuzulegen...
Als stolzer Vater zweier dauerspielender Söhne dachte ich mir, ich bringe einmal etwas kulturell Wertvolles in die Familie ein. Hat geklappt! Jetzt sitzen wir abends zu dritt vor den PCs und der Rest der Familie hat ihre wohlverdiente Ruhe.
 
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Maus

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Hm, macht es wirklich Spass, einen der 4 zu spielen? Für mich ist in dieser Art Spiele eigentlich immer die Möglichkeit, einen Helden selbst zu entwickeln und da Entscheidungen zu treffen, ein wichtiger Punkt. Es macht ja einfach keinen Sinn, Drizzt zu spielen und nicht zwei-Hand-Kampf mit Krummsäbeln zu machen, oder?

Als ich das Spiel gesehen habe, war das tatsächlich der Punkt, an dem ich das Interesse verloren habe. Immer nur die 4 zu spielen, stelle ich mir furchtbar langweilig vor...
 

Acifer

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macht es wirklich Spass, einen der 4 zu spielen?
Ja, absolut! Das hat zwei entscheidende Vorteile: Du bist 1. kein namenloser Held und 2. kann die Story sehr gut auf diese vier Charaktere zugeschnitten werden.
Du weißt, wer Du bist und kannst gut in diese Rolle reinschlüpfen. Wie Commander Shepard in Mass Effect.
Und dadurch, dass alle vier völlig verschiedene Fähigkeiten besitzen, geht ein Wechsel der Helden mit einem völlig anderen Spielstil einher.

Es macht ja einfach keinen Sinn, Drizzt zu spielen und nicht zwei-Hand-Kampf mit Krummsäbeln zu machen, oder?
Das Spiel ist kein Rollenspiel. Da steht jetzt nicht so sehr die Charakterentwicklung im Vordergrund, sondern eher die Kampfmechanik, die neben den zugewiesenen Talenten des Charakters vor allem vom Talent des Spielers abhängt. ;)
Drizzt wird immer mit zwei Krummsäbeln unterwegs sein, findet aber natürlich im Laufe des Abenteuers immer bessere Gegenstände. Aber er wird nie mit einer Hellebarde herumlaufen, das ist klar.

Immer nur die 4 zu spielen, stelle ich mir furchtbar langweilig vor...
Naja, um ehrlich zu sein ist das Spiel jetzt sicher nicht für den 15. einsamen Solo-Durchgang ausgelegt.
Die Entwickler haben aber bereits einen fünften Charakter angekündigt. Es soll sich wohl entweder um den Dieb Regis oder um einen zauberkundigen Helden handeln - vielleicht einer der Harpell-Family?

Alles in allem erinnert mich das Spiel sehr stark an das alte Dark Messiah of Might and Magic, falls das noch jemand kennt.
 

Aginor der Gelbe

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Mich schrecken die Charaktere eher ab. Mag keinen von denen besonders.
 
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